Antrag
06.05.11, 17:54:46
Quadriga
geändert von: Quadriga - 06.05.11, 18:01:11
Wie meinst du das, dass viele nicht mehr so schreiben/sprechen? Meinst du, dass ich manchmal einen eher denzent altertümlichen Stil aufweise? Jener kommt wohl daher, da mich die Sprache von Goethe bis Büchner (Zeitlich gesehen) irgendwie immer etwas interessiert hat, so dass ich jene wohl ein bisschen auch in meinen Schreibstil unterbewusst eingebracht habe. Meine Sprache wirkt manchmal auch künstlich und hochgestochen.
06.05.11, 20:34:12
an3010
Es ist schon so ,dass die Sprache absolut primitiver gemacht wird. Die Jugendlichen kommen immer mehr auf die sogenannte SMS Sprache , die meistens auf Kürzel basiert.
Viele englische Formelierungen werden einfach " eingedeutscht "
ich merke selber ,wenn meine Söhne Grammatik üben müssen ,wie kompliziert die Regeln sind und wie ungewohnt man die Sätze formelieren kann.
Das ist mir bei dir aufgefallen ,dass du auch so schreibst.
Du wirkst " altmodisch " in deiner Sprache und ungewohnt.
Aber grammatisch korrekt.
06.05.11, 21:39:02
Quadriga
geändert von: Quadriga - 06.05.11, 21:58:12
Ich hatte mal eine kurze Phase als junger pubertierender (13-15), in welcher ich kurzzeitig etwas in diese Jugendsprache hineinkam. Damals war ich in einer Jugendszene im Internet. Vorallem die jüngeren benutzten dabei sehr viele Abkürzungen, englische Ausdrücke, und vieles anderes noch. Ich machte da dann etwas mit, aber niemals so stark, wie manch andere gleichen Alters. Doch ich wandte mich dieser Sprache mehr und mehr automatisch/unbewusst ab, obwohl ich jener gerade erst begegnet war. Bereits mit 14 unterhielt ich mich z.B. schon so wie manch Erwachsener, so dass nicht jeder mein Alter anhand meines Schriftbildes erkennen konnte. Diese Sprachentwicklung setzte sich so auch fort, bis jetzt. Mir ist diese Art von Sprache wohl sehr wichtig gewesen/geworden. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mir die Sprache hauptsächlich von Erwachsenen "abschaute", also weniger von Gleichaltrigen. Seit Beginn der Pubertät hatte ich immer häufiger erwachsene Freunde oder Kommunkationspartner anstatt gleichaltrige, da für mich damals Erwachsene Menschen irgendwie angenehmer waren. Sie waren eben erfahren, "intelligent", und konnten auch über Sachthemen gut reden/sprechen, was Gleichaltrige damals eher nicht konnten. Auch heute ist das z.T. noch so, dass ich vorranig mit Menschen ab 30+ intensiver kommuniziere, als mit Menschen jüngeren Alters. Es gibt dabei nur wenige Ausnahmen, und diese Ausnahmen sind dann all die Menschen, die auch schon in ihren jungen Jahren sich sehr gut auf Sachthemen einlassen können.
Vielleicht bin ich einfach nur sehr frühreif gewesen, und durch den dadurch bedingten Kontakt zu älteren Menschen habe ich mir deren "alte" Sprache angeeignet. Also bin und war ich wohl schon immer im Denken und Ausdruck älter, als ich tatsächlich war/bin. Ich habe dabei dann wohl nur das Problem, dass ich mich dadurch selbst häufig überschätze. Obgleich ich wohl "altmodisch" im Denken und Audruck bin, bin ich dennoch Jugendlich im Wesen. Vielleicht begründet das auch, warum ich vermehrt in Konflikte mit anderen gerate. Daher bin ich mir auch unsicher, ob es noch sinnvoll ist, weiterhin mit dieser Eigenschaft zu kommunizieren. Ich gehe daher auch mehr auf Distanz, schweige vermehrt. Denn eine Eigenschaft, die ich selbst hoch lobte, behindert mich viel zu oft im Kontakt mit anderen Menschen; vorallem im Kontakt mit Gleichaltrigen Menschen, aber auch hier und in anderen Foren.
Dazu kommt natürlich auch meine starke Fehleranfälligkeit, die immer mehr zu zunehmen scheint. Diese Arten von Fehler kann ich nicht akzeptieren. Daher trete ich zurück, und möchte mehr und mehr in Passivität verweilen, bis sich dieser Umstand wieder verbessert.
07.05.11, 09:18:35
an3010
Fehler sind nicht unnormal,sondern sie können helfen ,sich weiterzuentwickeln.
Du mußt nicht perfekt sein ,denn die Welt ist auch nicht perfekt.
Wenn dir die Sprache soviel Spaß macht,setze sie für dich ein und nutze sie - z. Bsp. auch für ein Korrekturlesen.:-)
Es ist sowieso schade,dass die Sprache hier immer mehr verdummt.
Viele Schüler/Lehrlinge wissen überhaupt nichts mehr davon,wer die alten Meister waren,welche Romane geschrieben wurden, sie haben in der Regel nur in der Schule ihr Pflichtbuch gelesen.
Das Lesen nimmt immer mehr ab und was im Fernsehen geboten wird, dient meistens auch noch mehr zur Verdummung.
Wörter sterben immer mehr aus - letztens habe ich begriffe wie Knaben , Burschen , stummer Diener benutzt - sie konnten damit nichts anfangen.
07.05.11, 09:29:10
55555
Jaja, der Generationenkonflikt das ewige Thema. ;)
07.05.11, 11:51:50
Fundevogel
Nicht alle Wörter sind schön, haben Geschichte oder Klang.
Ich hätte nichts dagegen, wenn das Wort "Un zu länglich" nicht mehr benutzt wird, weil es "in meinen Augen" ein "Unwort" ist;).
07.05.11, 17:58:48
Quadriga
geändert von: Quadriga - 07.05.11, 18:06:36
"Unzulänglich" interpretiere ich in etwa so: "zulänglich" kommt ja von "zulangen". Fügt man dem ein "können" hinzu, so kommt dann "zulangen können" heraus. Wenn ich zulangen kann, dann wird mir ja was (frei) dargeboten; dann ist etwas für mich greifbar/fassbar.
"unzulänglich" bedeutet dann für mich im Grunde, dass etwas nicht greifbar/fassbar ist, mir also auch nichts dargeboten wird, wo ich zulangen könnte. Ist jemand unzulänglich, bedeutet das für mich, dass jemand nicht greifbar/fassbar ist in seiner Person bzw seinem Wesen. Er ist dann unnahbar oder auch autonom/autark in sich.
Für mich ist es also kein Un-wort; es ist ein Wort, und dazu noch ein interessantes bzgl seiner Herleitung.
Un-worte sind für mich Klänge, Musik, oder auch Geräusche, da sie zwar erklingen wie auch Worte, aber keine Worte darstellen.
@an3010
Ich bin Perfektionist. Es fällt mir schwerer nicht nach Perfektion zu streben, als nach Perfektion zu streben. Ich bin mir aber bewusst, dass das Perfektum unerreichbar sein wird, daher besitze ich auch eine Fehlertoleranzschwelle, die ich nicht überschreiten sollte.
07.05.11, 19:22:52
an3010
Motifer
was ist perfekt??
Ist das wie PI, die bis zur ..... Stelle berechnet wird und es immer weiter geht ,aber auch 3,14 heißen kann :
Ich wollte auch immer perfekt sein, habe mich dabei verstellt und viele Dinge nicht richtig gesehen.
Jedem wollte ich es richtig machen , 200 % geben.
Damit habe ich mir einen enormen druck erzeugt und weißt du , die Leute haben die 200 % nicht gesehen ,denn sie sehen nicht das " perfekte "
Außerdem hat es viel Kraft gekostet und damit auch Energieverlust für andere wichtige Dinge.
Du kannst nicht Perfekt sein ,denn dann wärst Du kein Mensch , denn wir alle haben ganz normale Fehlerquoten und gerade unsere fehler machen uns einmalig.
07.05.11, 23:34:59
Quadriga
geändert von: Quadriga - 07.05.11, 23:48:27
Zitat:
Jedem wollte ich es richtig machen , 200 % geben.
Das ist wohl der entscheidende Punkt. Ich will ja auch nichts für andere und deren Sicht von Perfektion perfekt machen. Das ist schlicht auch unmöglich und kostet extrem viel Energie, wenn man es auch nur versucht anzustreben.
Mein Streben nach Perfektion richtet sich mehr nach meinem Inneren Wesen, nach meinen Schaffen, so wie ich mir etwas vorstelle oder wie ich es weiß, dass es nach äußeren Definitionen her korrekt ist, oder so wie ich etwas als perfekt empfinde.
Bei der Perfektion muss man ja auch immer zwischen Objektivität und Subjektivität unterscheiden. Objektiv gesehen ist alles perfekt, so wie es ist, da es hierbei keine Maßstäbe für Perfektion gibt. Subjektiv gesehen ist an sich nichts absolut perfekt, aber etwas kann in der Relation perfekt sein. Im letzteren Fall kommt es auf das Subjekt an, wie es Perfektion definiert, und wie es sich im Streben danach ausrichtet. Will ich z.B. nach außen hin Perfektion erreichen, werde ich das nie erreichen können, da jedes einzelne Subjekt andere Vorstellungen, Maßstäbe und Definitionen von Perfektion haben wird. Richte ich aber dieses Bestreben nach innen, also auf mich selbst und mein Schaffen, so kann Perfektion erreicht werden bzw man wird jener immer näher rücken können, je weiter man sich entwickelt.
Bzgl der Sprache will ich z.B. eine fehlerfreie Rechtschreibung und Grammatik erreichen, so wie sie nach der neuen Rechtschreibreform und derzeitigen Sprache als richtig gilt. In der Musik will ich eine perfekte Harmonie erzielen, so wie ich selbst es als wundervoll empfinde. In der Kunst will ich ebenso eine perfekte Harmonie, aber auch ein perfektes Farbenspiel und Kontrastverhältnis erreichen, so wie ich es selbst als perfekt definiere. Im Handwerk will ich eine Arbeit so ausüben, dass das Soll-Ziel nahezu 100% erreicht wird. Muss etwas 7mm lang sein, dann muss es auch 7mm lang werden, weil dies das Soll-Ziel darstellt.
Durch dieses Streben, dass vollkommen auf mein eigenes Schaffen und meine eigenen Ziele ausgerichtet ist, werde ich mich immer weiter entwickeln. Solange ich es eben nur auf mein Selbst und meine Kreativität ausrichte, wird das auch so sein; sobald ich es aber auf andere Menschen ausrichte und deren Erwartungen erfüllen will, werde ich mich selbst nicht weiterentwickeln und dafür energetisch auf Null laufen, da diese Erwartungen anderer Menschen unerfüllbar sind in der Menge wie sie erscheinen und sich auch ändern.
Zitat:
denn dann wärst Du kein Mensch
Ich will auch kein Mensch sein. ;)
07.05.11, 23:39:09
55555
Korri gieren sozusagen?
07.05.11, 23:40:24
Quadriga
Ich verstehe diese Frage nicht.
08.05.11, 18:52:32
PvdL
geändert von: PvdL - 08.05.11, 18:54:42
Müßte es nicht "
Korri giert" heißen?