Sind NA zu "echten" zwischenmenschlichen Verbindungen fähig?
06.02.10, 18:45:58
Hans
Mit der "Entscheidungshilfe" Schwangerschaft
06.02.10, 22:19:54
Fundevogel
55555: Wie lange die Verliebtheit anhält, ist sehr verschieden. Ich habe Freunde, da hörte sie nach relativ kurzer Zeit auf. Ich selbst war sehr lange verliebt und wuchs gleichzeitig zusammen und ich kenne auch alte Ehepaare, die es geschafft haben, beides ein Leben lang zu halten.
Hans: Das hört sich für einen NA erst einmal sarkastisch an;). Ich denke auch, dass manche Schwangerwerden nutzen, um unter "Dach und Fach" zu kommen.
Aber da wo ein großes Liebesgefühl füreinander besteht, geschieht etwas, was ich wieder unter den Hormonnebel einordnen würde. Wenn man Frauen fragt, verspüren sie - wenn sie "den Richtigen" gefunden haben - ein ganz starkes vom Körper diktiertes Bedürfnis, mit dem Partner ein Kind haben zu wollen. Das ist so drängend, dass sich gezwungen werden muss, vernünftig zu bleiben und nicht alles außer Acht zu lassen (Ausbildung, ohne Wohnung). Es hält eine Zeit an und geht dann wieder weg. Alle Frauen, mit denen ich gesprochen habe und die zu einem späteren "vernünftigen" Zeitpunkt schwanger wurden, fehlte irgendwie gefühlsmäßig dieses "blinde" Zoomen auf den Partner.
Im übrigen sagte die Schriftstellerin Isabelle Allende, dass sie froh gewesen sei, als das Hormondiktat mit ihren Wechseljahren geendet habe und sie endlich frei sei von der Herrschaft, zur Begattung attraktiv sein zu müssen und gefallen zu wollen;).
Forthebeautyoftheearth
09.02.10, 17:56:52
Hans
Aah, deshalb komme ich schon "immer" mit den reiferen Damen mit den grauen Schläfen gut klar,
weil die frei vom "Evolutionsdruck" sind.
Meine Freundin hat mir damals sehr zugesetzt, indem sie mir immer wieder aufs Neue gesagt hat,
daß sie ein Kind von mir will.
Ich habe ihr das dann mit tausend reellen Argumenten wieder ausgeredet,
aber der Sonntag war vorbei.
Am nächsten Sonntag dann von Neuem.
Ich habe damals gedacht, sie hat eine Bewusstseins- oder Gedächtnis-Störung,
weil doch am letzten Sonntag alles ausdiskutiert war.
Ich habe dann bald gemerkt, daß ich in dem Spiel ja nur Mittel und Zweck bin
und durchaus austauschbar, da war es leicht die Beziehung zu beenden.
Sie hat bald jemand gefunden und sie haben zwei Kinder, ihr genetischer Auftrag ist erfüllt.
Ich bin nochmal davongekommen.
Meine Vorstellung einer Beziehung gingen mit den ihren nicht unter einen Hut
09.02.10, 22:32:25
an3010
Das ist bei vielen NA auch so,dass sie sich dem " Evolutonsdruck" widersetzen.
Es gibt sehr viele Frauen,die ihre Kinder alleine groß ziehen müssen oder ohne den " Erzeuger " , weil sich der " Erzeuger " anders verhält,als sie es sich gewünscht haben.
10.02.10, 03:07:30
Fundevogel
Hans: Frauen wollen nicht mit jedem Mann ein Kind. Die meisten sind sehr verliebt in ihren Partner und können bei dem einen Menschen die vernünftigen Argumente nicht von ihren Gefühlen und Nebeln trennen. Ich staune über dieses Phänomen, weil den meisten Frauen verstandesmäßig klar ist, dass mit der Geburt eines Kindes ihr unabhängiges Leben beendet ist (weniger Geld, kein Ausgehen mehr, erhebliche berufliche Nachteile, gesellschaftlicher Abstieg, wenns schief geht alleinerziehend und arm). Bei Männern sehe ich Einbußen nicht ganz so gravierend.
Es entscheiden sich aber auch verliebte Paare bewußt, keine Kinder haben zu wollen, weil sie diese Einschränkungen nicht in Kauf nehmen wollen oder weil sie kein Kind in "diese" Welt setzen wollen.
Forthebeautyoftheearth
10.02.10, 19:28:01
Gast
Normalerweise wollen beide ja ein Kind - wenn einer will, der andere nicht, kommen entweder beide auf einen Nenner oder man muss sich trennen.
Ich wollte damals Kinder, hätte mein Mann keine gewollt, hätte ich mir auch jemand anderes gesucht. Denn da muss Einigkeit herrschen. Das Thema ist zu wichtig.
10.02.10, 19:46:47
an3010
Und wenn die Frau vorgibt, den Mann zu verstehen ,wenn er kein Kind will und dann ein " Pillenunfall " vortäuscht - was ist dann ?
Nimmt der Mann dann dies so an?
Steht er zur Vaterpflicht?
10.02.10, 20:06:41
Gast
Das ist unfair - meiner wollte erst keine Kinder, ich habe ihm damals gesagt, dass ich die Entscheidung akzeptiere, er aber akzeptieren muss, das ich nicht ohne eigene Kinder leben will und wir dann keine gemeinsame Zukunft haben können. Denn meine Zeit schien mir zu knapp mit Überreden - er hat, 3 Nächte drüber geschlafen und war dann auf einmal einverstanden. Und jetzt ist er über die zwei kleinen richtig glücklich. Mit seiner großen Tochter sind wir eine nette Patchworkfamilie und seine Bedenken sind total unbegründet gewesen.
Aber da muss man ehrlich zueinander sein - und dem anderen ein Kind "andrehen" ist streng genommen ein gemeiner Betrug.
10.02.10, 21:14:09
wolke7?
["an3010"]Und wenn die Frau vorgibt, den Mann zu verstehen ,wenn er kein Kind will und dann ein " Pillenunfall " vortäuscht - was ist dann ?
Nimmt der Mann dann dies so an?
Steht er zur Vaterpflicht?
Dies ist mir so ähnlich passiert.
Ich stand zu meiner Vaterpflicht. Wir wollten beide kein Kind. Unsere Planung sah ganz anders aus. Das Kind hat alles umgekrempelt. Mein Vertrauen in meine Partnerin ist dadurch schwer nachhaltig gestört worden. Unsere Beziehung war damals schon angeknackst. Das definitive Ende hat sich durch das Kind nur noch um " ein paar Jahre " hinausgezögert.
Ich wollte nicht einfach so abhauen, dass sie das Kind erstmal allein gross zieht.
@ Gast : Stichwort Betrug
Nun rechtlich gesehen, müsste das eindeutig nachgewiesen
werden können. Und selbst dann, ist aus meiner Sicht fragwürdig, ob deutliche Konsequenzen die Folge wären ....
11.02.10, 10:20:05
starke Dame
Rechtlich gibt es niemals Möglichkeiten.
D.h., wenn sie sagt, ich verhüte, ich kann keine Kinder kriegen oder sonst was und sie wird auf einmal doch schwanger. Muss er immer für das Kind gerade stehen, mindestens durch seine Unterhaltspflicht.
Wenn ein Kind unabsichtlich, oder durch heimliches Pille weglassen, entsteht, muss man selbst wenn die Partnerschaft beendet ist, sich um sein Kind kümmern. Sonst würde es sehr schwere Probleme nach sich ziehen. Kein Kind sollte mit dem Gedanken groß werden vom Vater ungewollt und ungeliebt zu sein.
Männer, die mit dieser Gefahr nicht leben können, müssen selber verhüten, sich sterilisieren lassen oder einfach keinen Sex mit "fruchtbaren" Frauen haben. Denn es kann immer etwas passieren.
Und wenn es passiert, müssen die Eltern halt akzeptieren, dass sie vielleicht als Partner gescheitert sind, das hat aber nichts mit den elterlichen Qualitäten zu tun.
11.02.10, 12:35:10
wolke7?
Und wenn es passiert, müssen die Eltern halt akzeptieren, dass sie vielleicht als Partner gescheitert sind, das hat aber nichts mit den elterlichen Qualitäten zu tun.
Zum Glück ist es so gekommen.
Im Interesse des Kindes haben wir unsere Zwistigkeiten beendet. Nach einer Uebergangsphase, in welcher nicht nur das Kind soziale Entzugserscheinungen hatte, hat sich die Situation sehr gut eingerenkt.
Das Kind hat sich gefestigt in seinem sozialen Verhalten und die schulischen Leistungen sind auch deutlich besser geworden.
24.02.10, 14:24:24
lauvia
Mit der "Entscheidungshilfe" Schwangerschaft
Da soll doch noch mal einer sagen, Autisten hätten keinen Humor ;)
Ich liebe diese klaren Aussagen !
Generell zum Thema dieses Threads:
Alles, was bei NA´s mit dem Thema "Liebe in einer Paarbeziehung" zu tun hat, folgt unlogischen Regeln, da dort in nebulöser Weise Dinge vorausgesetzt werden, die nie besprochen wurden.
Einer meiner Lehrer meinte mal:
"Eine Diskrepanz verstehe ich nicht: In einer geschäftlichen Partnerschaft setzt man sich zusammen und gleicht sich in seinen Vorstellungen von der Zusammenarbeit ab (was jeder dazu beiträgt, wie die Umgangsregeln sind). Sind sich beide Parteien einig, unterschreibt jede Partei und erklärt sich mit dem Erarbeitetem einig.
In einer Liebes-Partnerschaft hingegen wird davon ausgegangen, alles wird schon klappen, ohne dass wir unsere Wertesysteme abgleichen, schließlich haben wir uns ja so lieb !"
Davon auszugehen, dass wir alle das gleiche Wertesystem haben, nur weil wir alle im gleichen Land leben, ist ein irrige Annahme. Meiner Erfahrung nach hat jeder ein anderes Wertesystem. (Ich habe z.B. schon in jungen Jahren gesagt: "Ich habe den Anderen nicht gekauft!"... meint: Ich habe kein Recht, über den anderen zu bestimmen. Wenn er fremdgehen will, muß er das selber wissen.)
Ich stelle immer wieder fest, dass sehr viele Probleme und Mißverständnisse durch Unkenntnis des Wertesystems des anderen entstehen. Da gibt wohl noch viel zu tun. Ist sehr spannend, man muß aber immer schauen, dass man sehr achtsam bleibt.