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Mutter tøtet behinderten Sohn

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18.10.08, 22:07:43

kritisches_Auge

Dein posting, Gast, empfinde ich als sehr selbstgerecht.
Ein kranker Mensch ist nicht mit normalen Maßstäben zu messen, er ist außer sich.

Noch heute ist es selbstverständlich, dass ein körperlich kranker Mensch nicht mit normalen Maßstäben gemessen werden kann, aber ein psychisch Kranker wird behandelt wie ein Gesunder.
18.10.08, 22:12:52

tabby

geändert von: tabby - 18.10.08, 22:17:27

Was man mit sich selbst machen møchte, ist ok. Aber andere damit hineinziehen, dafuer hab ich kein Verstændnis. Wer in einer Depression
tøten kann und noch sein eigenes Fleisch und Blut, kann es auch im stabilen Zustand, die Hemmschwelle ist ueberschritten.

Eben, wer sich wirklich umbringen will, der schafft das auch, wer nicht, der tuts unbewusst so, das er ueberlebt.

Eigentlich sollte man Hemmungen haben, andere zu beseitigen


Genau Dani, bin schockiert :p :(

Mittlerweile ist es ja Mode geworden nach einem Tøtungsdelikt von Unzurechnungsfæhigkeit zu sprechen
18.10.08, 22:14:10

dobbeld

@kritisches_Auge

ich stimme dir zu. Da ich selber schon wegen Depressionen in Behandlung war.

@danie (Gast)
Deine Entäuschung über die Meinungen die du ansprichst ist verständlich, jedoch betrachtest du nur die plakative Seite des Vorgangs.
Zitat:
mindestens in eine geschlossene gebracht werden und darf nie wieder frei gelassen werden....

Mit welcher Berechtigung? Wegen einer temporären (geistigen) Erkrankung?
Ein Urteil in Form der Therapie wäre mir lieber gewesen, Als ein Freispruch. Leider ist das wohl in unserer StPO (StrafProzessOrdnung) nicht vorgesehen, soweit ich weis. Nur eine anschließende Sicherheitsverwarung nach der Inhaftierung.
18.10.08, 22:17:55

55555

@dobbeld und kritisches_Auge:

Wie bewertet ihr den anderen von mir ins Spiel gebrachten Fall? Würdet ihr da auch einige Wochen Klinikaufenthalt für ausreichend halten?
18.10.08, 22:20:07

dobbeld

Zitat von Frozen:
... Aber andere damit hineinziehen, dafuer hab ich kein Verstændnis. Wer in einer Depression
tøten kann und noch sein eigenes Fleisch und Blut, kann es auch im stabilen Zustand, die Hemmschwelle ist ueberschritten.

So wie ich meine Depressionen erlebt habe, ist durch diese die von dir genannte Hemmschwelle sehr niedrig.
Die Frau hat ja in der Depression ihre Tötung erklären Können. Jedoch durch diese Erkrankung hat sie ein verzerrtes Wert- und Rechtsempfinden.

Zitat von Frozen:

Eben, wer sich wirklich umbringen will, der schafft das auch, wer nicht, der tuts unbewusst so, das er ueberlebt.

Es ist schwerer sich umzubringen als man sich das vorstellt.

Zitat von Frozen:

Eigentlich sollte man Hemmungen haben, andere zu beseitigen


s.O.
18.10.08, 22:22:46

tabby

geändert von: tabby - 18.10.08, 22:26:05

Zitat von dobbeld:
Mit welcher Berechtigung? Wegen einer temporären (geistigen) Erkrankung?


Wegen geplanten Mord!!!! und das trotz Depression.

Tøtungsdelikte von Menschen mit Gehirnerkrankungen geschehen oft aus dem Affekt, zudem sich diese Personen oft selbst bedroht fuehlen und so gefæhrlichere Agressionen unbehandelt entwickeln kønnen und diese Menschen haben dann oft ihr Leben verschissen und verbringen das nur noch in der Klinik.

Aber das von der Frau war ja geplant!!!! Warum darf sie auf freien Fusse wanken?
18.10.08, 22:28:22

dobbeld

Zitat von 55555:
@dobbeld und kritisches_Auge:

Wie bewertet ihr den anderen von mir ins Spiel gebrachten Fall? Würdet ihr da auch einige Wochen Klinikaufenthalt für ausreichend halten?


Wenn ich das recht verstanden habe, wurde zunächst der richtige weg eingeschlagen. Jedoch schaffte es die Verteidigung das Verfahren einzustellen und die Angeklagte ging in Therapie.
Die Therapie wurde jedoch viel zu früh beendet und die immernoch erkrankte Frau entlassen.

Was mich an deinem Zitat Irritiert ist folgendes:
Zitat von 55555:
... Psychiaterin Sigrun Rossmanith ...

Zitat:
... Verteidigerin Sigrun Rossmanith ...

Gutachterin und Verteidigerin in einer Person? Ich hoffe das ist ein Fehler deiner Seits.

Sollte es sich so verhalten haben, wie ich das verstanden habe, dann ist hier einiges schiefgelaufen. Das die Frau auf die Allgemeinheit losgelassen wird, troz aller gegenteiliger Anzeichen ist unmöglich.
18.10.08, 22:28:27

kritisches_Auge

Dass er geplant war, tut nichts zur Sache, Depressive können planen, oft planen sie schon in der Klinik sich nach der Entlassung umzubringen.

Depressionen und Depressionen können nicht in einen Topf geworfen werden, es gibt sehr viele Spielarten.

Ich habe lange Zeit im "Kompetenznetz Depression" gelesen und bin dadurch sehr bescheiden geworden.

Obwohl ich nicht gläubig bin, möchte ich in diesem Fall einmal die Bibel zitieren und sagen " Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein."
18.10.08, 22:30:39

dobbeld

Zitat von Frozen:
Wegen geplanten Mord!!!! und das trotz Depression.

Meinst du mein Selbstmordversuch als ich Depresiv war, war nicht geplant? Ich kündigte diesen per SMS ungefähr 10 Personen an.
18.10.08, 22:42:01

tabby

Selbstmord und Mord sind zwei verschiedene Sachen.

versteckter Text:
Du musst erst antworten, um diesen Text lesen zu können.


Und es gibt unzæhlige Familienamoklæufer, die es auch bei sich schaffen.

Die Frau hat stillschweigend geplant. Warum ueberlebte sie eigentlich? Wer fand sie denen noch rechtzeitig? Warum hatte ihr Sohn nicht das Glueck?

@kritisches_Auge: Gehørst Du zu den Menschen, die Mørder lieben und fuer die Du noch eine herzliche Entschuldigung findest?
18.10.08, 22:42:07

55555

geändert von: 55555 - 18.10.08, 22:46:24

Zitat von dobbeld:
Ich hoffe das ist ein Fehler deiner Seits.

Ich hab das nur zitiert, siehe Quellenangabe darunter.
Zitat:
Das die Frau auf die Allgemeinheit losgelassen wird, troz aller gegenteiliger Anzeichen ist unmöglich.

Welche von beiden?

P.S.: Offtopic schreibt sich mit 2x f. (Wollte ich nochmal irgendwo loswerden) ;)
Zitat von kritisches_Auge:
Obwohl ich nicht gläubig bin, möchte ich in diesem Fall einmal die Bibel zitieren und sagen " Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein."

Du plädierst dafür das gesamte heutige Strafrecht abzuschaffen?
18.10.08, 22:47:14

Schamanin

Ich hab mir jetzt auch die 2. Geschichte durchgelesen und da ist für mich doch ein großer Unterschied.

Hilfe brauchen aus meiner Sicht beide Frauen, sowohl davor, als auch danach. Verurteilen kann ich keine.

Und es gibt auch Zeiten, wo ich meine großen 3 an die Wand klatschen könnte.

Die meisten Eltern von "behinderten" Kindern, die ich kenne, empfinden nicht die "Behinderung" ihres Kindes als Belastung, sondern die Ausgrenzung der Gesellschaft. Und ich glaube, dass wollen die meisten ihren Kindern ersparen.

Problematisch ist, dass die Gesellschaft, mich bemitleidet, wie schwer mein Leben doch mit meinem Sohn sein muss. Klar, am Anfang war es eine Umstellung - ich hatte nur das Bild eines "gesunden" Kindes im Kopf. Ich war mein ganzes Leben nicht mit dem Gegenteil konfrontiert, mit den Heraus- und Anforderungen, die sich daraus ergeben.

Ein weiteres Problem ist auch, dass es keine Präventiv-Maßnahmen gibt. Erst wenn das Schiff auf Grund gelaufen ist, ist man vielleicht bereit etwas zu unternehmen. Und dann schreien alle: Wir haben es ja schon immer gewußt!

Was mich manchmal am meisten fertig macht, ist der Schlafentzug, der verändert wirklich. Aber was soll ich tun, um mehr zu schlafen? Schlaftabletten für mich: wenn da was passiert, mach ich mir den Rest meines Lebens Vorwürfe. Schlaftabletten für Sohn: geht schon gar nicht. Es gibt ja einen Grund, warum er nicht schlafen kann, aber das kann ich erst recht nicht ändern oder nur zum Teil. Und schon bin ich wieder am Jammern.

Es ist für mich ein Unterschied, ob jemand sein Leben lässt, weil es eine verständliche Vorgeschichte gibt oder einfach halt so.

Mir zeigen diese Urteile die Unfähigkeit unserer Gesellschaft mit Behinderung umzugehen. So gesehen stimmt der Vorwurf der Diskriminierung.
 
 
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