[Externer Altkonflikt:] Charakterlose Schluffis
29.03.08, 20:34:32
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Mal sarastisch ausgedrückt;das nennt sich Kapitalismus.
Nein, das nennt man heute nicht Kapitalismus. Das hast du vielleicht so in der Schule gelernt.
Zitat:
Wenn wir zum Beispiel Die geschäfte mit China nicht machen würden, glaubst du das wäre besser für ihre Wirtschaft ?Oder es würde ein anderes Land keine Geschäfte mit China machen?
Das wäre wohl nicht besser für ihre Wirtschaft, darum geht es ja. Was andere Länder tun ist nicht wichtig, denn du bist zuerst mal für deine eigenen Verbrechen verantwortlich. Zu sagen die anderen seien ja auch Verbrecher überzeugt keinen Richter, wenn man mal annehmen würde es würde hier eine tätige Justiz geben. Die gab es im Nazistaat ja auch nicht, aber das ist für das Gedankenspiel vielleicht mal ganz interessent anzunehmen.
Zitat:
Der Krieg ums Öl.Ich glaube nicht das wir irgendeinen Einfluß auf Bush haben.
Befehlsgewalt kaum, aber wie weit machen "wir" mit den USA denn insgesamt gemeinsame Sache?
Zitat:
Ansonsten was unsere Anwesenheit in diesen Ländern betrifft, begrenzt es sich doch mehr auf Ruheschaffende Anwesenheit, zumindest deren Versuch.
Das war bei Hitler auch so, oder?
Zitat:
Aber nehmen wir doch auch mal die positiven Seiten.
Die finanzielle und direkte Hilfe in Afrika und anderen sozial schwachen Ländern.Um nur ein Beispiel zu nennen.
Das ist weitgehend Alibi und eine Methode politischen Einfluß auf diese Länder zu bekommen. Gleichzeitig werden die Ursachen für die Armut dieser Länder aufrechterhalten, z.B. Unterstützung von Diktatoren.
Zitat:
Deutschland idt nicht halb so brutal wie du behauptest.
Was behaupte ich denn? Deutschland ist heutzutage Teil des "westlichen Blocks", der arbeitsteilig handelt. Nicht jeder macht alles, dennoch gibt es enge Kooperation und gegenseitiges voneinander profitieren.
Zitat:
Deutschland ist nicht für alles Unglück auf der Welt verantwortlich und kann es auch nicht beseitigen.
Wer behauptet das? Ich behaupte lediglich, daß der materielle Wohlstand hierzulande zu großen Teilen auf Barbarei beruht und diese Barbarei stillschweigend von großen Teilen der Bevölkerung wissentlich mitgetragen wird. Z.B. werden bei Wahlen Parteien gewählt von denen man sich materiellen Wohlstand verspricht, ethische Faktoren spielen in der Praxis dabei eine eher geringe Rolle. Dissidenten werden sogar oft für ethische Ansätze verspottet und als lächerlich und unrealistisch dargestellt. Das alles dürfte im Prinzip auch dir bekannt sein, denn dieses System ist zu offensichtlich. Wenn der materielle Wohlstand im Inland beschnitten wird geht gleich das Geschrei los und die Wähler suchen nach anderen Parteien. Diese Republik ist naturgemäß so moralisch verkommen wie die Bevölkerung.
Und um von sich selbst abzulenken schimpft man eben gerne über das was gestern war, z.B. Nazis.
29.03.08, 20:45:39
drvaust
Zitat:
Der Aufschwung in den USA, anfang der 20er Jahre, wurde vor allem von Deutschland finanziert, genauso wie nach dem 2. Wk..
Meines Wissens wurden weder nach WK1 noch erst recht nicht nach WK2 von den USA Überschüsse aus Deutschland erwirtschaftet.
Nach dem 1.Wk. war Deutschland zu Reparationsleistungen unbegrenzer Höhe verpflichtet. Zur Sicherung der Reparationsleistungen wurde z.B. die 'Deutsche Reichsbahn' in die 'Deutsche Reichsbahn Gesellschaft' umgewandelt, deren Gewinne komplett Reparationsleistungen waren, die Gesellschafter waren die Siegermächte. Besonders nach dem 2.Wk. wurden deutsche Entwicklungen und Technologien von den Siegermächten erbeutet.
Z.B. werden bei Wahlen Parteien gewählt von denen man sich materiellen Wohlstand verspricht, ethische Faktoren spielen in der Praxis dabei eine eher geringe Rolle. Dissidenten werden sogar oft für ethische Ansätze verspottet und als lächerlich und unrealistisch dargestellt. Das alles dürfte im Prinzip auch dir bekannt sein, denn dieses System ist zu offensichtlich. Wenn der materielle Wohlstand im Inland beschnitten wird geht gleich das Geschrei los und die Wähler suchen nach anderen Parteien. Diese Republik ist naturgemäß so moralisch verkommen wie die Bevölkerung.
Und um von sich selbst abzulenken schimpft man eben gerne über das was gestern war, z.B. Nazis.
Da stimme ich Dir zu. Die Bevölkerung halte ich nicht für so verkommen wie die Spitzenpolitiker. Es fehlt an einer echten Alternative zu den mächtigen Parteien.
29.03.08, 21:25:29
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Nach dem 1.Wk. war Deutschland zu Reparationsleistungen unbegrenzer Höhe verpflichtet.
Aber das wurde mit der Zeit immer weiter heruntergehandelt bis 1932 in
Lausanne ein Ende der Zahlungen bei einer Restschuld von 3 Mrd RM ausgehandelt wurde. Ich habe mal gehört, daß unterm Strich praktisch keine Reparationen gezahlt wurden, wenn man erlassene Schulden gegenrechnet. Das kann ich jetzt allerdings nicht klar belegen. Auch die erwähnten 3 Mrd wurden nie eingefordert.
Zitat:
Besonders nach dem 2.Wk. wurden deutsche Entwicklungen und Technologien von den Siegermächten erbeutet.
Das war wohl so, es wurden ja sogar Fachleute "mitgenommen".
Zitat:
Die Bevölkerung halte ich nicht für so verkommen wie die Spitzenpolitiker.
Nur weil die Politiker mehr Möglichkeit haben ihre Natur auszuleben? Nein, ich denke es gibt da keinen Unterschied. Ich würde eher vermuten, daß in der deutschen Politik derzeit sogar noch überdurchschnittlich "gute" Menschen agieren.
29.03.08, 22:35:45
cony
Deshalb ließt man auch fast schon täglich von ihren Fehltritten.
Nur wird unsereiner fristlos entlassen und bekommt eine Sperre vom Arbeitsamt.
Während Politiker nur verwarnt und bestenfalls in Pension gehen. ::)
Ich würde nicht soweit gehen und sagen,alle Politiker sind schlecht.
Aber devinitiv nicht wesentlich besser als der Rest der Bevölkerung im Durchschnitt.
Nur sind sie nunmal weniger als die Durchschnittsbevölkerung und es fällt eher auf.
Aber gerade weil Politiker in der Öffentlichkeit stehen sollten sie ihr Verhalten doppelt überdenken und bei Mißbrauch genauso behandelt werden wie jeder Normalbürger.
29.03.08, 22:39:20
drvaust
Nach dem 1.Wk. war Deutschland zu Reparationsleistungen unbegrenzer Höhe verpflichtet.
Aber das wurde mit der Zeit immer weiter heruntergehandelt bis 1932 in
Lausanne ein Ende der Zahlungen bei einer Restschuld von 3 Mrd RM ausgehandelt wurde. Ich habe mal gehört, daß unterm Strich praktisch keine Reparationen gezahlt wurden, wenn man erlassene Schulden gegenrechnet. Das kann ich jetzt allerdings nicht klar belegen. Auch die erwähnten 3 Mrd wurden nie eingefordert.
Die Schulden waren durch die Reparationszahlungen entstanden. Die Reparationsleistungen wurden in Lausanne von Unbegrenzt auf noch weitere 3 Milliarden Reichsmark begrenzt. Die 3 Mrd RM wurden eingefordert, aber ab 1933 zahlte Deutschland nicht mehr.
Auch war die alte deutsche Währung vom Ausland, vor allem den Siegermächten, abhängig, weil die Deckung fehlte. Die Goldreseven, und damit die Golddeckung, waren Kriegsbeute. Das führte zu der extremen Inflation Anfang der 20er Jahre, bis die Reichsmark eingeführt wurde.
29.03.08, 22:51:39
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Die Schulden waren durch die Reparationszahlungen entstanden.
Mir ist aber so als würden von solchen Schulden auch viele Investitionen in Deutschland getätigt, man denke z.B. an diese ganzen Backsteinverwaltungsgebäude aus der Zeit.
Zitat:
Die Reparationsleistungen wurden in Lausanne von Unbegrenzt auf noch weitere 3 Milliarden Reichsmark begrenzt.
Nein, sie waren vorher schon begrenzt worden.
Zitat:
Die 3 Mrd RM wurden eingefordert, aber ab 1933 zahlte Deutschland nicht mehr.
Richtig.
31.03.08, 15:04:28
Zweiblum
die meisten Deutschen haben sich ziemlich bereitwillig mit dem Nazistaat eingelassen. Es wurden sicherlich nicht alle Deutschen gezwungen mitzumachen. Es gab viele Möglichkeiten ohne großes Risiko im Kleinen nicht teilzunehmen, aber viele haben es dennoch getan.
Solche pauschalen Verurteilungen mag ich gar nicht. Was damals mölich war und was nicht - darüber sollten nur die entscheiden, die damals selbst dabei waren. Und da die zwangsläufig nach und nach wegsterben, wird diese Diskussion irgendwann von selbst enden.
Die "Jüngeren" sollten sich lieber darum bemühen, daß so etwas nie wieder passiert. Und es möge keiner sagen "das kann nicht passieren"...
31.03.08, 16:16:30
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Das war keine Verurteilung, sondern eine Rekonstruktion nach meinem Wissensstand. Warum sollte man aufhören Geschichte zu betrachten? Noch zumal bei den umfassenden Quellen, die heute noch über den Nazistaat und die damalige Zeit zur Verfügung stehen? Wie bemüht man sich darum, daß sowas nie wieder passiert? Vielleicht indem man die damalige Situation nachzuvollziehen sucht und daraus lernt?
02.04.08, 10:15:19
Zweiblum
Warum sollte man aufhören Geschichte zu betrachten?
- amerikanischer Bürgerkrieg
- russische revolution
- französische revolution
- Vietnamkrieg ...
(läßt sich endlos erweitern)
Was haben wir denn
daraus gelernt?
Zitat:
Wie bemüht man sich darum, daß sowas nie wieder passiert?
02.04.08, 12:06:29
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Also ist dein Fazit, daß man am besten gleich ganz mit Versuchen aufhört aus der Geschichte zu lernen, weil eh jede Generation ihr eigenen Erfahrungen machen muß? Oder magst du das Thema Verantwortung von deutschen Bürgern im Nazistaat nicht? Oder gar generell die Frage ob jeder Mensch Verantwortung für das trägt, was er tut und für das was er nicht tut?
05.04.08, 00:03:04
55555
Ich habe die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, daß sich hier noch jemand findet, der die heutige Zeit zumindest bereit ist teilweise so kritisch zu bewerten wie die Leute es früher hätten tun sollen und dann auch noch ein paar Konsequenzen zu ziehen bereit ist, auch wenn es nicht bequem ist:
Link
14.09.08, 13:48:05
Hans
Den kannte ich noch nicht, Danke.
Der ist ja ein richtiger "Klarsteller"