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Thema: Religion und Autisten (http://autismus.ra.unen.de.auties.net/topic.php?id=3896)


Geschrieben von: 55555 am: 20.06.10, 10:05:24
Dann wäre für mich erstmal die Frage, was du unter Gleichbehandlung verstehst. Wenn du eine Gesprächsrunde moderierst, darf dann jemand, der ständig andere beleidigt soviel reden, wie er will?


Geschrieben von: Mama am: 20.06.10, 10:37:27
Ich vermute, das Du die Bibel nie im Ganzen gelesen hast, Hans.
Vielleicht solltest Du es einfach mal tun....


Geschrieben von: drvaust am: 20.06.10, 20:39:01
Ich trenne strikt zwischen Religion und Göttlichem.

Religion ist etwas von Menschen Geschaffenes. Vielleicht basiert Religion auf Göttlichem, aber das wurde stark verfälscht, vermenschlicht. Manche Verfälschungen sind nachweisbar, es wurden wichtige religiöse Schriften nachträglich eingefügt und andere religiöse Schriften entfernt. Einige Hauptthemen der meisten Religionen sind sehr menschlich, z.B. die Endlichkeit des Lebens (Angst vor dem Tod). Die meisten Religionen sind, mehr oder weniger, unlogisch.
Als kulturelle Einrichtungen haben die Religionen eine große Bedeutung.

Das Göttliche ist grundsätzlich nicht erkennbar, man kann daran glauben oder nicht. Ich lehne es ab, an etwas zu glauben, was ich nicht kenne. Aber ich halte es für möglich, daß es etwas Göttliches gibt. Aber ich halte es für unmöglich, daß das einer Religion entspricht.
Vielleicht sind die Götter Außerirdische, die hier experimentiert haben, vielleicht ist diese Welt ein Experiment. Vielleicht schuf Gott die Welt zu seiner Unterhaltung. Wer weiß?


Geschrieben von: 55555 am: 20.06.10, 21:44:46
Zitat von drvaust:
Das Göttliche ist grundsätzlich nicht erkennbar,

Wie kannst du das wissen, wenn man es angeblich nicht erkennen kann?


Geschrieben von: drvaust am: 21.06.10, 06:07:53
Zitat von 55555:
Wie kannst du das wissen, wenn man es angeblich nicht erkennen kann?
Diese Frage verstehe ich nicht.
Was man nicht erkennen kann, ist nicht erkennbar.


Geschrieben von: 55555 am: 21.06.10, 10:48:56
Woher kannst du wissen, daß etwas grundsätzlich nicht erkennbar ist, wenn du meinst es sei nicht erkennbar? Soetwas könnte man nur ausschließen, wenn man es erkennen und aufgrund dessen einschätzen könnte.


Geschrieben von: Fundevogel am: 22.06.10, 00:11:32
Vielleicht sollte man von "Erkennen" ganz weggehen, weil das Göttliche nichts ist, was wir kennen?
Viele Menschen sagen, dass sich ihnen etwas Göttliches erschlossen hat in dem Sinne, dass sich im Nichts etwas aufgetan hat, von dem sie vorher nichts wußten, wofür also kein Wissen vorhanden war. Es wird in diesem Zusammenhang auch von Offenbarung gesprochen, offen und bar...entbehrend jeglicher ErKlärung?!


Geschrieben von: drvaust am: 22.06.10, 00:36:35
Ich verstehe Deine Argumentation nicht.
Wenn ich etwas erkennen kann, ist das erkennbar, sonst könnte ich das ja nicht erkennen.
Also, wenn ich etwas erkennen und einschätzen kann, kann das nicht nicht erkennbar sein.

Wenn ich etwas nicht erkennen kann, kann ich nicht ausschließen, daß das Andere erkennen können.
Aber wenn ich das erkennen kann, ist das erkennbar, zumindest für mich.

Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, daß das Göttliche grundsätzlich nicht erkennbar ist.
Es gibt Argumente dafür und dagegen, viele Menschen glauben an etwas Göttliches (verschiedenes),
aber es gibt keine klare beweisbare Erkenntnis des Göttlichen.
Vielleicht ist Gott zu komplex und deshalb unbegreiflich. Vielleicht reicht der menschliche Verstand nicht aus.


Geschrieben von: Hans am: 22.06.10, 02:57:02
Das ist der Knackpunkt, wenn es eben nicht erkennbar ist,
kann ich es also nicht erkennen, ich bin ja nur ein kleines Menschlein.
Also verhalte ich mich ganz richtig.
Wer aber sagt, er erkenne das Göttliche, ist ein Angeber.

Da gehen zwei Männer in einen absolut dunklen Raum ohne Licht
und versuchen eine schwarze Katze zu fangen,
die da in Wirklichkeit gar nicht mit drinnen ist.
Wenn einer der beiden behauptet: "ich habe sie!"
kann es der Andere nicht nachprüfen.

Nur der, der ausserhalb des Raumes im Licht die Katze auf dem Schoß hat,
weiß, daß der Mann lügt.


Geschrieben von: 55555 am: 22.06.10, 09:47:27
Du schreibst soweit ich es verstehe, daß Erkennen Gottes nicht systematisch nachvollziehbar, reproduzierbar ist. Das würde voraussetzen, daß sich Erkennen Gottes überhaupt aktuell wissenschaftlich fassen ließe. Daran scheitert es aber schon soweit ich weiß. Deswegen fände ich es richtiger zu schreiben, daß die Wisenschaft es bisher nicht greifen kann. Wenn etwas nicht allgemein beweisbar ist bedeutet es bei weitem nicht eine grundsätzliche Unmöglichkeit. Und wie erwähnt halte ich es auch für logisch merkwürdig etwas für grundsätzlich nicht erkennbar zu erklären. Das kann immer nur eine Vermutung sein und wenn du das vermutest kann ich das akzeptieren. Meine Antwort bezog sich auf die Formulierung als Tatsache.

Hans: Nach deiner Vorstellung wäre es wohl so.


Geschrieben von: Rosmarin am: 27.09.10, 18:39:57
Ich finde die Ausgangsfrage bissel lustig: Wie denken Autisten über Gott bzw. über die Religion?? Genauso könnte man fragen: wie denken Frauen über Bücher, welche Lieblingsfarbe haben Männer? Die Fragestellung suggeriert ja, dass Autisten über eine besondere Wahrnehmungsart hinaus Gemeinsamkeiten hätten, die mit Autismus einfach nichts zu tun haben! Sie sind im Charakter, in den Vorlieben, in ihrem Glauben oder Nichtglauben genauso verschieden wie alle Menschen!


Geschrieben von: Fundevogel am: 28.09.10, 01:42:33
Wenn wir im Forum lesen, dass Autisten ein anderes Hören, ein anderes Sehen, ein anderes Fühlen und Empfinden haben können, warum sollten manche/viele von ihnen nicht auch einen anderen Zugang zum Göttlichen haben können?