Hallo,
ich denke schon, dass "unsere" Warnehmung anders ist.
Ein Beispiel waren Videokurse, an denen ich teilgenommen habe. Es handelete sich um Workshops an einer Kunstschule, an denen ich mehrmals teilnahm. Ziel war, dass jeder Kursteilnehmer einen eigenen Kurzfilm erstellen sollte, mit Vorbereitung, Drehen, Nachbearbeiten usw. Es ging eindeutig um "Video als Kunst", also nicht "Urlaubsvideo" oder dergl.
Es war zu einer Zeit, in der ich zwar von Autismus wusste, mich aber nicht bewusst mit dem Thema beschäftigt habe. Ich wollte zwar gewiss kein "Lehrvideo" über autistische Warnehmung machen, die Darstellung ist sicher auch z.T. absichtlich übertrieben, aber da ich selbst natürlich mein erster Zuschauer und Kriticker war, und es mich selbst "beeindrucken" sollte, hat es schon etwas damit zu tun, wie ich die Welt eben erlebe.
Die anderen Teilnehmer (von denen vermutlich niemand autistisch war), luden Freunde ein, erdachten eine Handlung und drehten praktisch "kleine Spielfilme". Meine Herangehensweise war jedoch grundverschieden. Ich ging nicht von einer Handlung, sondern von "Bildern" , "Vorstellungen" und "Eindrücken" in meinem Kopf aus und versuchte, das zu einem "Ganzen" zu verknüpfen. Ich zeigte keine Menschen (zumindest keine Gesichter), stattdessen viele Details in sehr deutlicher (und eher ungewöhnlicher) Weise.
Diese Dinge zu produzieren war teilweise schwierig und "fummelig", z.T. Schnitte im Sekundentakt und ich verwendete auch viel Teit auf Details wie die Vertonung (andere liessen einfach Musik von CDs laufen).
Wir hatten öffentliche Vorführungen, in diesem Fall kam die Sache aber sehr gut an, ich erhielt viel Zuspruch, gerade _weil_ die Sachen deutlich anders waren, als das, was sonst gezeigt wurde und auf der Leinwand wirkte einiges noch viel "krasser" als auf meinem 17'' TFT.
Hat sich eigentlich jemand anders damit schon einmal künstlerisch befasst oder diese Dinge bewusst "genutzt"?
Ach ja, wer einen Eindruck haben möchte :
http://www.ckoehler.de
Gruss
Christian