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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Wenn ich von mir ausgehen nimmt mich stets deutlich mit, wenn ich z.B. mit einer Behörde zu tun habe und nicht weiß, wann ich Antwort bekomme. Daher kam mir die Idee im Sinne der Eingliederung Behörden und Unternehmen dazu zu verpflichten für jede Handlung, die sie vornehmen einen definitiven Termin zu benennen, wenn möglich umgehend per Fax, der genau eingehalten werden muß. Z.B. wenn ich einen Antrag stelle müßte die Behörde mir schnellstmöglich schriftlich mitteilen wann ich mit dem Bescheid zu rechnen habe und darf diesen dann weder zu früh noch zu spät zustellen (oder absenden) lassen, sondern nur genau an diesem Tag. Wenn die Zeit knapp wird müßte dieser Antrag vorrangig bearbeitet werden.

Dies dürfte manchem Autisten erst ermöglichen selbsttätig manche Angelegenheit zu regeln oder vorhandene Rechte auch in Anspruch zu nehmen.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
26.01.07, 11:56:05
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uppsdaneben
(Autistenbereich)

Zitat von 55555:
Z.B. wenn ich einen Antrag stelle müßte die Behörde mir schnellstmöglich schriftlich mitteilen wann ich mit dem Bescheid zu rechnen habe und darf diesen dann weder zu früh noch zu spät zustellen (oder absenden) lassen, sondern nur genau an diesem Tag. Wenn die Zeit knapp wird müßte dieser Antrag vorrangig bearbeitet werden.


Geh bitte mal arbeiten, dann weißt du, wie irreal dieser Wunsch ist.

1. Unsere Beamten warten nicht auf Kundschaft, sie brechen unter ihr zusammen.

2. Wenn der Beamte auch nur eine Rückfrage hat, kann er den Termin gar nicht mehr steuern.

3. Der Verwaltungsaufwand für die Verwaltung der Verwaltung explodiert.

4. Die Qualität der Ergebnisse nimmt ab.

5. Ausfallende Rechner, Streiks, Krankheit, unerwarteter Urlaub, Kündigungen etc machen taggenaue Termine unmöglich.
26.01.07, 13:01:05
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Goldloeckchen
(stillgelegt)

Also ich kann den Wunsch verstehen auch wenn ich ihm selbst ebenso irreal finde. Es ist doch so dass man lange auf seinen "Kram" warten muss und teils werden die Papiere sehr nachlässig behandelt. Gerade zu Niemand kann auf den Ämtern auch nur ansatzweise vernünftig aufklären.
Ich sage ja nicht, dass man genau auf den Stichtag seinen "Kram" erhalten muss aber einwenig mehr Zuverlässigkeit wäre von Vorteil. Für beide Seiten.

Geh, mal bitte nicht arbeiten dann weißt du wovon ich spreche aber hier geht es nicht um Arbeit sondern im Allgemeinen um Papierkrieg der gerade viele Autisten schwer fallen dürfte und die langen Wartezeiten machen uns den Überblick schier unmöglich. Probleme mit Anrufen und Nachfragen fangen da schon an wenn mich der Kram selbst betrifft und ich nur noch stammmeln kann.

Übrigens werde ich arbeiten gehen wenn ich erstmal einen SBA habe und eine Stelle kriege die ich auch tatsächlich verrichten kann ohne dass man mir gleich kündigen muss.

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
26.01.07, 13:14:52
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Die Einführung einer solchen Regel dürfte ein gewisser Aufwand sein, danach wüßte ich nicht, wo erhebliche Kosten dabei entstehen sollten. Daher kann ich die Bedenken zunächst nicht nachvollziehen. Ich behaupte Rampen und Klos für Rollstuhlfahrer kosten weit mehr und kontinuierlich Geld.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
26.01.07, 13:24:29
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DrChaoZ
(Autistenbereich)

ich würde mir klarere terminansagen seitens behörden und unternehmen sehr wünschen. im sektor der unternehmen kann ich jedoch aus eigener erfahrung vermelden dass diese sehr großen wert auf terminlichkeiten legen und sich an entsprechende absprachen auch halten. insofern kann ich sagen dass firmen, so fern sie nicht zu groß sind, diesen anspruch recht gut erfüllen im gegensatz zu ämtern. so läuft in meinem falle ein verfahren seit 2004 bezüglich falsch parkens im einsatz. ich habe seit her einen brief vom amt erhalten dass man sich entschuldigt für die lange bearbeitungszeit und das war es dann aber auch.
26.01.07, 15:31:48
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uppsdaneben
(Autistenbereich)

Zitat von 55555:
danach wüßte ich nicht, wo erhebliche Kosten dabei entstehen sollten.


Wie gesagt, geh mal arbeiten, aber im Büro mit Papier, Organisation und Verantwortung. Dann weißt du automatisch, weshalb feste Termine für jeden Kleinkram utopisch sind.

Jeder Vorgang hängt an einer Vielzahl von Kleinigkeiten, zudem laufen Dutzende oder Hunderte von Vorgängen parallel. Alle zu koordinieren, ist Aufwand und Aufwand bedeutet immer Kosten.
26.01.07, 23:03:02
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Mit einer geeigneten Logistik dürfte das machbar sein. DrChaoZ wies ja darauf hin, daß es in der Wirtschaft auch in vielen Fällen machbar ist und sogar erwartet wird.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
26.01.07, 23:10:09
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uppsdaneben
(Autistenbereich)

Zitat von Sheila:
Geh, mal bitte nicht arbeiten dann weißt du wovon ich spreche


Der Papierkrieg ist hier drei Meter lang. Ich habe ständig ein halbes Dutzend Vorgänge parallel „als Kunde” laufen. Meine Ecke für unerledigtes Papier (zuhause) ist in den letzten 18 Monaten ein einziges Mal unter 15cm Höhe gesunken.

Dummerweise kenne ich auch die andere Seite.
26.01.07, 23:11:14
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uppsdaneben
(Autistenbereich)

Zitat von 55555:
Mit einer geeigneten Logistik dürfte das machbar sein. DrChaoZ wies ja darauf hin, daß es in der Wirtschaft auch in vielen Fällen machbar ist und sogar erwartet wird.


Es wird für einige, wenige, sehr wichtige Papier erwartet. Nicht für die tägliche Arbeit.

Eure Papiere sind nicht wichtig. Sie haben den gleichen Stellenwert wie ein Einkauf im Supermarkt. Jetzt stellt euch vor, dass ihr nur zu einer genau festgelegten Minute abkassiert werdet, aber es euch überlassen bleibt, die Schlange an der Kasse richtig abzuschätzen. Auf die Minute genau!
26.01.07, 23:17:10
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drvaust
(stillgelegt)

Die Einhaltung eines exakten Termins ist schwierig. Das geht eigentlich nur durch Nutzung von Reserven, die nicht vorhanden sind. Entweder die Sachbearbeiter arbeiten normalerweise nur mit halber Leistung, damit sie bei Bedarf beschleunigen können. Oder es wird eine reichliche Bearbeitungszeit eingeplant, also bei einer Bearbeitungszeit von 4 bis 11 Wochen gibt es exakt nach 12 Wochen Bescheid. Eine Sonderregelung für Autisten wird schwer einzuführen sein.

Mir würde es schon helfen, wenn ich eine Eingangsbestätigung und regelmäßig Zwischenbescheid bekäme. Ich muß, u.a., jedes Jahr einen Verlängerungsantrag abgeben. Frühestens einen Monat vor Ablauf (eher wird der nicht angenommen) und spätestens im Folgemonat. Die Bearbeitungszeit beträgt 8 bis 12 Wochen. Es gibt keine Eingangsbestätigung und keinen Zwischenbescheid, weil die Anträge unregistriert gesammelt werden. Ich stelle den Verlängerungsantrag so früh wie möglich, nach 8 Wochen zweifel ich, ob ich den wirklich abgegeben habe. Es gibt keine Auskunft.

Das müsste sich doch machen lassen. Bei der Abgabe wird der Antrag im Computersystem registriert, jeder Bearbeitungsschritt wird registriert und aller 4 Wochen kommt ein Zwischenbescheid. Das könnte auch zur Qualitätssicherung genutzt werden. Hier sind schon Anträge verschwunden, waren unregistriert vom Stapel gerutscht, kein Nachweis für die Abgabe, also keine rückwirkende Leistung.

27.01.07, 01:27:32
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von 55555:
Wenn die Zeit knapp wird müßte dieser Antrag vorrangig bearbeitet werden.

Ich denke, ich werde dazu im Rahmen dieser Aktion eine Petition beim Bundestag einreichen, am besten gleich zusammen mit der Forderung nach der Einrichtung mobiler Diagnostik. Eure Bedenken halte ich für übersteigert. Ja, viele Sachbearbeiter sind ausgelastet, dennoch sehe ich kein ersthaftes Probem noch nennenswerte Kosten bei der Umsetzung in der regulären Fortentwicklung der Verwaltungen. Man muß eine Idee auch mal Zeit geben, statt gleich nach den erste Gedanken mutlos aufzugeben. Wo wäre die Menschheit mit ausschließlich so einer Einstellung?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
27.01.07, 12:25:52
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Altpapier
(Autistenbereich)

Wenn es für jemanden ein Problem ist, nicht zu wissen, wann er Antwort erhält, fände ich es angemessen das zunächst einmal als Bedürfnis ernst zu nehmen. Warum sollte sich die Gesellschaft nicht darauf einstellen können? Warum muß jemand Hilfe durch andere bekommen, wenn diese Maßnahme ihn dazu befähigen würde besser ohne Hilfe zu bestehen?
28.01.07, 16:33:11
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