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Autor Nachricht
feder
(Autistenbereich)

@Lebensblume: Ich gehe davon aus, dass manche Menschen eher in geistigen Dingen zuhause sind als andere. Ich gehe weiter davon aus, dass sich jeder Mensch – unabhängig von seiner Veranlagung – entscheiden kann, ob er sich eher geistigen oder körperlichen Dingen zuwenden möchte. Wenn sich ein veranlagungsbedingt wenig-geistiger Mensch aus vollem Herzen entscheidet, sich mit geistigen Dingen zu befassen, dann würde das bei deiner These bedeuten, dass sich diese Person dann zunehmend auch Schriftkommunikation zuwendet. Das als These finde ich problematisch, weil es aus einer Kommunikationsveranlagung eine Art Barometer der Geistigkeit macht.
20.10.21, 12:31:13
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Lebensblume
(Autistenbereich (neu))

Zitat von 55555:
Es bestehen aber öfters ausgeprägte körperlichkeitsbasierte Empfindlichkeiten (teils eben empfindungsfähigere Körpersinne)

Ich weiss natürlich nicht, wie es sich bei anderen auswirkt - bei mir jedenfalls steht so etwas recht stark im Vordergrund. Schon im schriftlichen Kontakt können für mich solche Empfindungen manchmal hart an der Grenze des noch erträglichen sein, indem ich diese dann ganz bewusst ausblenden muss, um mich auf das Wesentliche (eines Gegenübers) konzentrieren zu können und mich nicht von meinen Sinneseindrücken irritieren zu lassen. Bei Gesprächen am Telefon (ohne Körperkontakt, jedoch mit Eindrücken über die Schwingung der Stimme etc.), ist diese Beeindruckbarkeit schon wesentlich stärker wirksam, während sie in einer Begegnung von Angesicht zu Angesicht je nachdem eine solche Dominanz erreichen kann, dass ich, um noch einigermassen bei mir bleiben zu können, gewisse Empfindungen über meine Ratio unterdrücken muss, sofern mir das überhaupt gelingt.

Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen
20.10.21, 12:41:17
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feder
(Autistenbereich)

Diese Wendung bringt mich nun dazu, mich selber aus diesem Thread zu zitieren:
Zitat:
Ich denke, es lässt sich sagen, dass mündliche Kommunikation ein deutlich grösseres Bewusstsein für den eigenen Körper und auch für denjenigen des Gegenübers voraussetzt. Das mag für eine grössere körperliche Ebene sprechen.
Mit "Bewusstsein für den eigenen Körper" meine ich nicht – wie von Lebensblume vorhin angenommen – dass man eine besonders gute Kontrolle über seinen Körper hat, sondern dass körperliche Empfindungen im Vordergrund stehen.

Zitat:
bei mir jedenfalls steht so etwas recht stark im Vordergrund.
Wenn ich körperliche Eindrücke wahrnehmen will, muss ich mich darauf konzentrieren, ansonsten ist das bestenfalls diffus irgendwo am Rand meiner Wahrnehmung und ich bekomme Vieles nicht mit.

Körperkontrolle ist bei mir hingegen gut, ich war als Jugendliche im Pflicht-Tanzkurs nicht unbegabt und beruflich habe ich kein Problem damit, NA-Gestik zu simulieren, wenn es notwendig ist. Ich habe nur keinen inneren Bezug dazu, es bedeutet mir nichts.
20.10.21, 12:49:42
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Lebensblume
(Autistenbereich (neu))

Zitat von feder:
Wenn sich ein veranlagungsbedingt wenig-geistiger Mensch aus vollem Herzen entscheidet, sich mit geistigen Dingen zu befassen, dann würde das bei deiner These bedeuten, dass sich diese Person dann zunehmend auch Schriftkommunikation zuwendet.

Nicht unbedingt, denn meine These beruhte stets auf einer Annahme - auf einem möglichen Zusammenhang von geistigen Vorlieben und Schriftkommunikation.
Abgesehen davon würde ein solcher Gesinnungswandel wahrscheinlich nicht sofort umwälzende Veränderungen nach sich ziehen, ich sähe diesbezügliche Entwicklungen eher im langfristigen Verlauf. Denn zuerst würde der Mensch in seiner neu entdeckten Geistigkeit entsprechende Erfahrungen machen und dabei vielleicht wiederholt erkennen, dass ihm mündliche Kommunikation immer weniger zusagt.


Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen
20.10.21, 13:01:08
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feder
(Autistenbereich)

Zitat:
Abgesehen davon würde ein solcher Gesinnungswandel wahrscheinlich nicht sofort umwälzende Veränderungen nach sich ziehen, ich sähe diesbezügliche Entwicklungen eher im langfristigen Verlauf.
ja, von einer langfristigen Entwicklung ging ich oben auch aus.

Zitat:
dass ihm mündliche Kommunikation immer weniger zusagt.
Also gäbe es z.B. bei Kulturen, in denen es kaum/keine Schriftkommunikation gibt, gewissermassen eine Art Entwicklungsstopp, bzw. würden Menschen ab irgendeiner Stufe ihrer geistigen Entwicklung ihre mündliche Kommunikation zunehmend runterfahren und verstummen oder sich bewusst Kommunikationssituationen aussetzen, die ihrer Natur zunehmend widersprechen?
20.10.21, 13:06:48
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Lebensblume
(Autistenbereich (neu))

geändert von: [feder] - 20.10.21, 14:11:51

Kettenbeiträge zusammengelegt, [feder]

Zitat von feder:
Mit "Bewusstsein für den eigenen Körper" meine ich nicht – wie von Lebensblume vorhin angenommen – dass man eine besonders gute Kontrolle über seinen Körper hat, sondern dass körperliche Empfindungen im Vordergrund stehen.

Ja, ich glaube, dass ich nun besser nachvollziehen kann, was Du damit meinst. Es ist wohl bei Dir gerade umgekehrt als bei mir. Meine Körperkontrolle ist sehr wenig ausgeprägt, während die körperliche Empfindungsfähigkeit sehr dominant ist.
Gelegentlich kann ich meine sensiblen Körperempfindungen (noch) geniessen - jedoch stehen sie mir zunehmend im Wege. In esoterischen Kreisen wird die Überbetonung der Körperempfindungen eher hochgejubelt, seitdem ich jedoch andere Wege gehe, welche für mich stimmiger sind, fühle ich mich dazu aufgerufen und auch äusserst motiviert, meine hohe Sensibilität des Körpers in den Dienst des Geistes zu stellen und nicht umgekehrt. Unterdrückung wird also nicht die Lösung sein, sondern eher Sublimierung - oder besser ausgedrückt - die zunehmende Hingabe meiner Seele an das Göttliche wird eine absolute Führungsposition gegenüber dem Körper einnehmen und ihn sanft in seine Schranken weisen.


Zitat von feder:
bzw. würden Menschen ab irgendeiner Stufe ihrer geistigen Entwicklung ihre mündliche Kommunikation zunehmend runterfahren und verstummen oder sich bewusst Kommunikationssituationen aussetzen, die ihrer Natur zunehmend widersprechen?


Vielleicht hätte ihre geistige Entwicklung aber auch zur Folge, dass sie mit der Zeit eine unabhängige Vorreiterrolle gegenüber anderen Menschen einnehmen würden, indem sie auf der Kollektivebene Möglichkeiten schaffen, die bahnbrechend auch für weitere Kulturangehörige sein können.
Es gab ja schon immer einzelne Menschen, die ihrer Zeit stark voraus waren und an denen sich erst in späteren Jahrzehnten bis Jahrhunderten andere Menschen orientieren - indem sie ihnen als geistige Vorbilder dienen.

Geistige Entwicklung kann auch heissen, sich von der rein individuellen Ebene auf eine Kollektivebene auszudehnen, indem Selbstzentriertheit zur Nächstenliebe transformiert wird.

Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen
20.10.21, 13:29:49
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feder
(Autistenbereich)

Zitat:
Vielleicht hätte ihre geistige Entwicklung aber auch zur Folge, dass sie mit der Zeit eine unabhängige Vorreiterrolle gegenüber anderen Menschen einnehmen würden, indem sie auf der Kollektivebene Möglichkeiten schaffen, die bahnbrechend auch für weitere Kulturangehörige sein können.
Es gab ja schon immer einzelne Menschen, die ihrer Zeit stark voraus waren und an denen sich erst in späteren Jahrzehnten bis Jahrhunderten andere Menschen orientieren - indem sie ihnen als geistige Vorbilder dienen.
Bezogen auf Fragen zur schriftlichen und mündlichen Kommunikation kann das jetzt alles und nichts heissen. Letztlich war meine Frage bestenfalls als rhetorisch zu verstehen, ich erwarte da keine abschliessende Antwort. Ich wollte nur aufzeigen, wo ich mögliche Probleme sehe.
20.10.21, 14:14:44
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Lebensblume
(Autistenbereich (neu))

Zitat von feder:
Ich wollte nur aufzeigen, wo ich mögliche Probleme sehe.

Und ich wollte aufzeigen, inwiefern sich allenfalls Möglichkeiten für Potenzialentfaltung ergeben könnten. Dass zum Beispiel ein geistig erwachter Mensch in einem geistig unerwachten Umfeld nicht untergehen und auch seine Veranlagung nicht unterdrücken muss, falls er sich dazu entscheiden würde.

Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen
20.10.21, 14:26:01
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feder
(Autistenbereich)

Zitat:
Dass zum Beispiel ein geistig erwachter Mensch in einem geistig unerwachten Umfeld nicht untergehen und auch seine Veranlagung nicht unterdrücken muss, falls er sich dazu entscheiden würde.
Vorausgesetzt, diese Gleichsetzung geistig-unerwacht = bevorzugt mündlich funktioniert tatsächlich. Das zweifle ich ja weiterhin an.

Mündlichkeit und Schriftlichkeit bedingen eine ganz andere Strukturierung von Informationen und Kommunikation. Mündliche Kommunikation verläuft viel linearer, wohingegen schrftlich – v.a. durch die digitalen Medien – eine viel grössere Simultanität des Gedankenaustausches erreicht werden kann.
20.10.21, 14:34:07
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Lebensblume
(Autistenbereich (neu))

Zitat von feder:
Vorausgesetzt, diese Gleichsetzung geistig-unerwacht = bevorzugt mündlich funktioniert tatsächlich. Das zweifle ich ja weiterhin an.

Geistig unerwacht, mündlich geprägt und mental eher minderbegabt - dafür auf der körperlich-emotionalen Ebene sehr ausdrucksstark und eventuell ausserordentlich talentiert in der Interpretation von Mimik, Gestik etc. Ein Mensch mit stark extravertiertem Beziehungsverhalten.

Vermutlich gäbe es noch einige weitere Faktoren, die miteinander kumulieren können, um die Wahrscheinlichkeit einer Bevorzugung der mündlichen Kommunikation zu erhöhen.

Und: Keine Regel ohne Ausnahme. zwinkern

Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen
20.10.21, 14:48:05
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Lebensblume
(Autistenbereich (neu))

Frage: Wie verhält sich wohl ein geistig erwachter Mensch mit einer ausgeprägten Dyslexie/Legasthenie? Kann man so etwas reglementieren? Oder unterliegt es seinem ganz persönlichen Willensspielraum, inwiefern er sich trotz seiner Veranlagung, die jemand anderen davon abhalten würde, sich in schriftlicher Form zu äussern, dazu hingezogen fühlt, schriftlich zu kommunizieren?

Oder es könnte sich um einen Menschen handeln, der zwar ausgeprägt mündlich orientiert ist, jedoch beim Sprechen sehr oft ins Stottern kommt - aus welchen Gründen auch immer. Würde so jemand möglicherweise auf die Schriftkommunikation ausweichen wollen, obwohl diese seinem inneren Wesen überhaupt nicht entspricht?

Was wäre in diesen Fällen wohl massgeblich, ob so oder anders damit umgegangen wird?

Schreiben ist der direkte Weg zum Herzen
20.10.21, 15:13:58
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mor
(Autistenbereich)


Zitat von Lebensblume:
Oder es könnte sich um einen Menschen handeln, der zwar ausgeprägt mündlich orientiert ist, jedoch beim Sprechen sehr oft ins Stottern kommt - aus welchen Gründen auch immer.
Oder auch beim mündlichem Sprechen im Satz seinen Satz neu zusammenwürfelt?

Mir ist es schon passiert, dass ich beim mündlichen Antworten plötzlich nicht mehr wusste, was die eigentliche Frage war und dann abbreche und darüber nachdenke.

Für den Gegenüber kommt es dann wohl eventuell merkwürdig vor?
20.10.21, 15:26:01
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