Hallo Sonnenschnexe,
Zitat:
ich glaube, dass auch die sogenannten NTs sich sehr unterschiedlich in den von Dir angesprochenen Situationen fühlen. Mich würde man wohl schon als NT bezeichnen.
Ja, ich glaube auch, dass man da nicht einfach so pauschalisieren darf. Ich möchte auch nur herrausfinden inwieweit es uns allen ähnlich gehen dürfte. Oder wo es doch deutliche Unterschiede gibt. Vllt wäre es nicht schlecht wenn zum Vergleich doch noch andere Autisten hier schreiben würden.
Zitat:
In Trauerfällen (wenn eine mir nahestehende Person gestorben ist, das ist in den letzten zwei Jahren dreimal passiert) trauer ich für mich. Möchte mich dann ein Stück zurückziehen und mich nur von mir nahen Menschen trösten lassen.
Ich habe eigentlich noch nie so richtig getrauert höchstens bedauert, dass ich die Person nie wieder sehen kann aber dieses Gefühl hat sich erst nach einiger Zeit eingestellt. Die direkte Trauer nachdem die Person verstorben ist, ist mir nicht bekannt. Ich brauche wohl eine gewisse Zeit um zu realisieren, dass die Person endgültig weg ist. Aber auch die Melancholie die sich da einschleicht möchte ich mit niemanden teilen. Die mache ich am liebsten mit mir selbst aus.
Zitat:
Auf Beerdigungen gehe ich nur sehr ungern, da ich diese kollektive Trauer nicht ausstehen kann. Und ich mag diese Massen von Blumen auf dem Grab nicht (warum hat man sie den Verstorbenen nicht schon im Leben geschenkt?)
Das geht mir nicht anders. Einfach weil auf Trauerfeiern auch Leute erscheinen die gar nicht trauern sondern nur aus Höflichkeit erscheinen. Das Grab wird zugekitscht so dass die Vorstellung additiv "lustige" Gartenzwerge zu platzieren schon wieder komisch erscheint. Ich bin auch der Meinung, dass man Menschen lieber zu Lebzeiten beschenken oder wertschätzen sollte. Verstorbene werden leider auch viel zu oft idealisiert. Der Tod suggeriert bei vielen Menschen eine Art "Idolstatus".
Zitat:
Meine Familie war sehr entsetzt, weil ich zweimal in den letzten Jahren einfach nicht zur Beerdigung erschienen bin, obwohl mir die Menschen sehr nahe standen, die verstorben waren, aber ich habe es vorgezogen, in aller Stille von diesen Abschied zu nehmen.
Ich finde es gut, dass du dich der Prozedur wiedersetzt hast. Ich selbst war noch nie auf einer Beerdigung erschienen.
Zitat:
Der Rest meiner Familie erscheint da sehr viel angepasster und ich bin wohl eher das schwarze Schaf. Aber ich habe gelernt, dass es wichtig ist, meinem Gefühl nachzugehen und nicht immer das zu tun, was andere von mir erwarten.
Richtig so.
Zitat:
Welche anderen schwierigen Situationen meintest Du denn noch?
Wie geht es dir/euch wenn ihr Gäste im Haus habt? Vielleicht erstmal bei einer Person und dann mehreren. Lässt ihr Personen die ihr nicht mögt in eure Wohnung?
Wie geht es dir/euch wenn ihr von Geräuschen "berieselt" werdet?
Welche Situationen machen dir/euch sorgen bzw. bringen dich/euch in Rage?
Ich werde meine Antworten darauf später geben.