Fundevogel
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Nachstehend einige Kommentare zu Textpassagen, die aus meiner Sicht anders erläutert oder erklärt werden müssten?
Ich denke, dass Natur einfache Gesetze hat und es vielleicht die Einfachheit ist, die tierische und pflanzliche Natur besser ertragen lässt als menschliche Natur, die sich in ihrer Mehrebenenform als sehr komplex und auch bedrohlich (ohne Hungergesetz) erweist?
1.„In der Natur ist das anders. Dort bewegen sich auch Sachen: Gras, Blätter, Tiere, Wasser in einem Bach. Sie bewegen sich aber nicht so schnell. Und nicht so laut.“
Vögel bewegen sich viel schneller als Menschen, auch abrupt. Blätter, vom Wind im Herbst angetrieben, schlagen Kapriolen. Im Frühjahr hat Bachwasser oft eine enorme Fließgeschwindigkeit und nimmt binnen Sekundenbruchteilen tausende verschiedene Strudelformen an. Vogelgezwitscher im Frühjahr ist unglaublich laut. Im Durchschnitt ist Vogelgesang 40 Dezibel laut, wenn sich die Männchen gegen den Gesang oder Stadtgeräusche durchsetzen wollen, dann kann es durchaus bis 55 Dezibel laut werden. Röhrende Hirsche überschreiten die 70 Dezibel-Grenze bei weitem.
2.„In der Menschen-Welt ändert sich die Umgebung oft ganz schnell.
Dort hinten kommt ein Auto. Rechts und links laufen Menschen.
Da vorne kommt eine Treppe. Am Straßen-Rand stehen Bäume.“
Die Gebäude, Treppen und Bäume in der Menschenwelt bleiben meistens lange stehen und bewegen sich nur ganz selten (Wind, Erdbeben).
Ein Arbeitsplatz wird meistens alle 10 Jahre geändert, weil viele Möbel dann verschlissen sind und die Menschen andere Farben an den Wänden haben wollen.
„Rechts und links laufen Menschen“.
Menschen sind eine Gattung wie Tiere. Bewegung ist für sie gesund. Sie laufen, um zu arbeiten und sich von dem verdienten Geld Essen, Kleidung, ein festes Nest (Wohnung, Haus) und ein fahrbares Nest (Auto) für eine eventuelle schnelle Flucht zu kaufen.
7.„Künstliches Licht ist Licht von einer Lampe. Das können Lampen in Häusern sein.
Oder das Licht von Auto-Scheinwerfern. Oder das Licht von Ampeln.
Oder das Licht von Taschen-Lampen.“
Oder das Blitzlicht eines Fotoapparates oder Handys.
11. „Die Natur erfindet nicht dauernd etwas Neues.“
In der Natur reißen Wildschweine Wiesen und Rabatte auf und reisen nachts bis zu 60 km weit. Hirsche und Hirschkühe wechseln auch häufig die Standorte und fressen Belaubung von Bäumen herunter, Vogelnester sind jedes Jahr woanders, außer bei den Arten die Altnester ausbessern. Ihre Futtermöglichkeiten ergeben sich aus dem jeweilig vorhandenen Angebot eines Jahres und die Nestmöglichkeiten passen sich jedes Jahr neu den Gegebenheiten (Bewuchs, Frostschäden, Kahlschläge, Austrocknen von Bachläufen etc.) an. Studien haben nachgewiesen, dass manche Arten ganz schnell nie Dagewesenes lernen können und von den Artgenossen unterrichtet werden und andere Arten sich für Lernprozesse sehr viel Zeit nehmen: Im Groben gibt es in der Natur die Entscheidung wie beim Menschen auch:
Entweder mache ich etwas schnell und schlampig oder langsam und gut. Diese Entscheidung treffen viele Arten nach Hunger/Arterhaltungserfordernissen. Die Natur ist also gleichermaßen beständig wie auch flexibel für das Neue.
22. „Viele verschiedene Böden in der Stadt sind für diese Menschen schwierig. Besonders, wenn der Boden ungerade und ungleichmäßig ist. Diese Menschen fühlen sich viel wohler, wenn es nicht so viele verschiedene Böden gibt.“
Da in der Natur Wege vom Bewuchs her wesentlich abwechslungsreicher sind (und damit ja eigentlich beschwerlicher sind, weil man da noch viel mehr aufpassen muss, nicht in eine Delle zu geraten), sollte vielleicht darauf eingegangen werden, dass das Wohlbefinden eher von der Natürlichkeit des Untergrundes abhängt als von einem "künstlich" geschaffenen Design (Grasbüchel ./.Waschbetonplatte)?
23. „Sie wollen diesen Menschen nicht weh tun. Das tun sie aber. Sie merken das nur nicht.“
Hier ist empfehlenswert nicht zu schreiben, dass sie es nicht merken. Sie bekommen es ja oft von den Kindern gesagt, sind also informiert und entscheiden sich aber gegen ihr Kind und dafür, als unauffällig durchzugehen und das andere Empfinden irgendwie wegzutrainieren. Leider entscheiden das zudem auch manche Autisteneltern, die die Besonderheit aus eigener Erfahrung kennen.
Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
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