Antares
(White Unicorn)
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Ich weiß, dass es in Oberbayern noch vor 40 Jahren völlig egal war, ob man Autist ist oder nicht. Die Autisten (inc. mir) lebten völlig unbenamst unter Wahrung ihrer Bedürfnisse als gesunder Teil menschlicher Vielfalt unter allen anderen.
Höchstens war das ein "ja mei... der is hoid a so" wert.
In einer engen Familienbande, Clan oder kleine Dorfgemeinschaft kommt es somit immer auf den Herrschenden an. Ich weiß aus den Geschichten der "Alten" dass die "Krüppel und Behinderten" wie man sie heutzutage nennt einfache Aufgaben in der Gemeinschaft verrichteten. Vor 2 Jahrhunderten noch war es z.B. üblich, dass Kühe gehütet werden musst, Schafe auf die Weide mussten, das Pferdezeug gepflegt werden musste, die Tiere versorgen brauchten, das Unkraut jäten uvm.
Somit wurde erst wenn ein Kind einen offenen Rücken hatte z.B. und sicher in 4 Monaten spätestens sterben würde in der Kirche gemeinsam dafür gebetet. Alles andere galt als "normal". Es bildete sich zur Zeit Hitlers die Ausrottung und Menschenlehre in dieser extremen Form bis aufs Land hinaus.
Die ganz Alten in meiner Kindheit, die von vor 150 - 300 Jahren Geschichten wussten, je nach Familienkultur erzählten, dass der erste Krieg jene die nicht gewieft genug waren das Leben kostete und der zweite Krieg war viel schlimmer, weil sie sie abholten, sie in Lager zu bringen und/oder zu töten.
Es sind somit Hunger/Not/Krieg die so etwas verursachen. In Friedenszeiten ohne Mangelernährung waren sie Teil der Gemeinschaft wie jeder andere auch, außer es gab üble Herrscher. Ein Dorf gab es, da war ein Mann der sehr böse war, bis er wirklich real zu töten begann, wurden seine Untergebenen gequält. Es wusste zwar jeder da geht man nicht hin, wie ein Fluch der da lastete, es schritten die anderen Dörfer nicht ein, irgendwann waren dort aber alle hingerichtet worden und der Mann hatte die Gegend verlassen.
Es gab üble wie sehr gute Geschichten, in alle Richtungen. Nichts aber war so schlimm, wie die Kriege für größere Flächen an Landstrichen und die Zeit heute, die alles ablehnt und allem einen minderen Namen gibt ist ganz neu.
Das ist nicht so gewesen, bei der Bevölkerung, das kommt immer von oben und bleibt dann im Volk, wie bei der Hexenverbrennung nach Büchern und den Krüppeln die des Teufels gewesen sein sollen. Letztendlich erreichte aber auch dies nicht alle Chroniken, denn nicht alle gingen einheitlich miteinander um.
Es ist vielleicht eher ein zu krass gewordenes Systematisierung von Krankheitsbildern mit Heilungs-Gedanken und weltweiten Möglichkeiten der Einheitlichkeit. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese globale Gedankenwelt auf die Steinzeit übertragbar ist. Es wird hier so und dort anders gewesen sein.
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