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Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

Hallo in die Runde,
Ich finde neu Anfänger in unbekannten Bereichen immer sehr schwer, werde aber trotzdem einige Dinge zu mir sagen.

Bisher wurde bei mir nur die Diagnose DIS (Dissoziative Identitätsstörun = früher MPS, Multiple Persönlichkeit) sowie PTBS gestellt.

Der Körper schon Prämienanteil und in den ersten Monaten Post Natal misshandelt, was zum Todes beziehungsweise lebensbedrohlichen Gefühlen des Säuglings führten.
Wissenswert ist auch, dass ich als blind gelte, noch einen geringen Sehrest auf einem Auge habe. Ansonsten habe ich Tinitus seit meinem 3. Lebensjahr. Ich bin verheiratet und arbeite in Teilzeit.

Da diese Fragen mit Sicherheit kommen werden, beantworte ich sie gleich vor ab. Ich nutze Vergrößerung Software, am iPad eine Spracheingabe und mit unter auch Sprachausgabe, wenn ich zu faul zum Lesen bin. Ich habe eine Brille, mit deren Hilfe ich noch lesen kann. Und ich bin mit dieser Einschränkung auf die Welt gekommen.

Ich habe ein Kind Autismus kennen gelernt und festgestellt, dass ich mit ihr auf irgend einer Art und Weise denkt nonverbalen kommunizieren kann. Sie selbst spricht nicht viele Worte. Durch diese Konfrontation mit dem Thema habe ich einige Eigenheiten an mir festgestellt, die durch aus einen Platz im Autismus-Spektrum hinweisen. Ist der heute lange, bis die Diagnose Identitätsstörung gestellt wurde. Eigentlich wollte ich nun schnellstmöglich durchführen lassen, um herauszufinden, autistisch bin. Nach ein bisschen Beschäftigung mit dem Thema, auch lesen von Erfahrungsberichten wenn ich zu dem Schluss gekommen, dass es derzeit nicht möglich ist, eine korrekte Diagnose zu stellen, da sich einige viele Symptome die auf meine traumatische Vergangenheit zurückzuführen sind, mit denen Autismus überschneiden, so dass es nun möglich ist, klar zu differenzieren. Bevor ich also diesbezüglich machen kann, muss ich erst meine Traumata und deren Folgen verarbeiten und dann meinen Verdacht überprüfen lassen. Ich gebe zu, Geduld gehört nicht zu meinen Stärken und ich hätte am liebsten jetzt sofort eine Antwort, aber ich akzeptiere, was zu akzeptieren ist.

Durch das Buch von D. Williams "Ich könnte verschwinden, wenn du mich berührst", wurde ich mit der Frage konfrontiert, nicht möglich ist, dass der Körper eigentlich autistisch geboren wurde, aber durch die Traumata und die damit einhergehen Spaltungen funktionierend ist.
Bekannt ist, dass es 3 Innenpersonen/Persönlichkeitsanteile/Alteregos (oder wie immer ihr es nennen wollt) Verhalten von frühkindlichem Autismus an den Tag legen und nonverbal sind (die jüngste ist ca. 1 Jahr).
Die letzten Monate hat sich der Rest des Systems zurückgezogen, sodass ich (Host/die, die den Alltag bewältigt und am wenigsten von der Vergangenheit weiß) mich kennen lernen konnte - bisher war ich ein Gefäß für alle innen. Somit kam in mir der Verdacht auf, selbst von Autismus betroffen [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] zu sein, da ich z. B. schneller als gewöhnlich Reizüberflutung werde. Plötzlich sind Geräusche so laut, dass es regelrecht weh tut. Oder Berührungen fühlen sich schmerzhaft an (nicht nonstop und auch nicht an jeder Stelle). Das zieht sich durch viele Bereiche.

Als Kind war ich sehr isoliert, da ich zwischen dem 3./5. Lebensjahr (hier gibt es Widersprüche) bis tüzu meinem 10. Lebensjahr in einem Internat für schwer Mehrfachbehinderte (ich habe leider nie ein anderes Wort hierfür gelernt, also Entschuldigung) war, in dem die Kinder kognitiv extrem eingeschränkt waren, zum größten Teil nicht sprechen konnten und in einem Rollstuhl saßen, alle waren blind/sehbehindert und einige hatten zusätzlich zu allem Genannten noch Epilepsie. Folglich hatte ich mit Wechsel auf eine Hauptschule mit "nur" blinden/sehbehinderten Kindern starke Defizite im sozialen Bereich, die ich ohne Hilfe minimiere musste, das selbe galt für das Gymnasium.

Ich hatte am Wochenende meine Geschwister, mit denen ich spielen konnte, aber als wir zu meinem 10. Geburtstag umzogen war ich wieder allein bzw. Gewann keine richtigen Freunde. Im Gymnasium hatte ich Freunde.

Obwohl ich gern allein lieben, heißt das nicht, dass ich nicht auch soziale Kontakte haben möchte. Ich empfinde die Welt nur oft als sehr kompliziert und nicht immer einschätzbar. Zudem fühle ich mich in der Welt fremd. Wenn ich mich mit Freunden treffe, dann ist Einzelkontakt am einfachsten. Bestenfalls noch eine zweite Person mit dabei, die, wenn ich Ruhe brauche, für mich einspringt, so dass ich mich zurückziehen kann und erholen.

Ich habe einen Hund und viel zu viele Mäuse. Ich mag Tiere sehr gerne.

Ich habe das Gefühl, viel zu viel erzählt zu haben. Ich hoffe, es ist nicht der Fall. Ich hoffe auch, dass es sich nicht nach Smalltalk anhört, denn den hasse dich selbst und meide ihn, so gut es geht. Ich reflektiere gerne und viel, denke über die Verhältnisse, versuche menschliches Verhalten zu analysieren und zu verstehen.

Erwähnenswert ist eventuell nur, dass ich nicht oft hier sein kann beziehungsweise werde. Im Moment steht die Traumatherapie eigentlich im Vordergrund und mein Mann befürchtet, dass ich mich durch die mit unter extremer Beschäftigung mit dem Thema Autismus vor meiner Vergangenheit und vor einem vorankommen im Bereich Trauma flüchte. Da ich nicht gut mit Konflikten umgehen kann, werde ich also in absehbarer Zeit wenig selten hier sein. Auch jetzt, wo ich gerade zur stationären Therapie bin, werde ich nicht so oft hier sein, da ich mich um die aktuellen Themen kümmern muss. Wie gesagt, irgendwann einmal möchte ich frei von den Folgen meiner Vergangenheit leben und eine Diagnostik durchführen lassen. Für mich sind Diagnosen nur Etikette, anhand der Jahre ich weiß, womit ich es zu tun habe beziehungsweise zu tun haben könnte, mehr nicht. Der Mensch ist nicht die Diagnose. Sondern Diagnose bezeichnet Eigenschaften eines Menschen. Und auch Menschen mit einer Diagnose sind unterschiedlich so wie jeder "normale" Mensch.

Ach so: falls jemand wissen will, wie ich zu dem Namen gekommen bin: recht einfach: ich liebe Wasser, ich bin fasziniert von Farben spielen. Ich könnte ewig dem plätschern von Wasser lauschen oder einem Licht spielen zuschauen, ohne dass mir dabei langweilig würde. Ich würde sogar Zeit und Raum vergessen.

Viele Grüße
Kaleidoskop (nicht denken, einfach schreiben😉)
29.04.17, 16:37:12
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