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Thema: Resilienz (http://autismus.ra.unen.de.auties.net/topic.php?id=7463)


Geschrieben von: 55555 am: 25.06.16, 11:34:53
Zitat:
Selbst wenn sich die Probleme häufen, bewahren manche Menschen einen kühlen Kopf. Resilienz nennen Wissenschaftler diese innere Stärke. Und die kann man trainieren.

Quelle


Geschrieben von: Antares am: 25.06.16, 12:50:14
Ja... und weil sie gar so perfide sind haben sie nun an Mäusen getestet, dass Resilienz bedeuten soll, wenn man die Maus oft genug sozialem Stress aussetzt, dass sie dann endlich besser mit Stress umgehen kann *schüttel*

Sie machen da gerade Versuchsreihen die an Grausamkeit kaum zu überbieten sind. Den Fokus auf genau einen chemischen Prozess oder ein Verhaltensmuster gelenkt pervertieren sie die Resilienzforschung bis ins Allerletzte.

Mich macht das aktuell so sehr wütend, weshalb ich da überhaupt nicht effektiv oder gar gezielt etwas tun könnte ;)


Geschrieben von: 55555 am: 25.06.16, 13:40:19
Ich finde vor allem auch interessant, daß dieser Begriff, den soweit ich sehe du ins Forum eingeführt hattest, mittlerweile in den Alltagsgebrauch einzusickern scheint. Also könnte ich auch erwägen ihn irgendwann zu verwenden.


Geschrieben von: Antares am: 25.06.16, 16:15:15
Das unpraktische an diesem Begriff ist nur, dass er eigentlich Wiederstandsfähigkeit ganz gut wieder gibt - sich der Begriff aber nun im Wandel befindet:

Früher:

Der Begriff Resilienz hat sich im Laufe der Zeit gewandelt: Früher bezeichnete Resilienz auch eine spezielle Eigenschaft von Personen (besonders Kindern), die ihre psychische Gesundheit unter Bedingungen erhielten, unter denen die meisten Menschen zerbrochen wären.

Neuerdings:

Der Begriff wird nun zum Beispiel auch für Menschen verwendet, die mit Belastungen der Arbeitswelt in angemessener Weise umgehen und so ihre psychische Gesundheit erhalten.

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Resilienz_(Psychologie) )

Sie machen gerade gezielt Tierversuche und zwar massiv um diese neue Definition deutlich in den Vordergrund zu stellen, so dass die alte Bedeutung zu verblassen droht. Das macht von daher etwas aus, dass autistische Kinder die Resilienz erworben haben wie früher genannt überhaupt nicht typisch arbeiten z.B. dennoch optimal die alte Bedeutung haben. Sie kommunizieren solide, wie auch immer es ihrer Art enspricht, sie lernen wie auch immer, selbst wenn sie niemals in der Schule gute Noten hatten, manche sind Genies, sie erfreuen sich bester Gesundheit, sind so gut wie nie krank und fühlen sie pudelwohl - diese Resilienz als Erwachsener ist Gold wert, eigentlich und entsteht über günstige Bedingungen v.a. in der frühen Kindheit und mit Erholung nach traumatischen Ereignissen, sie switchen wieder in den alten Zustand zurück sozusagen, sie sind resilient unter widrigen Bedingungen (z.B. Barrieren die kurzzeitig bzw mittelfristig so sind, und sei es auch ein Krieg wie ihn die Generation mein Opa noch erlebte, Hungersnot oder was auch immer). Ob dieser jemand nun im heutigen Arbeitsmarkt gut ist oder nicht, spielt hierbei keine Rolle. Es ging dabei nur darum, dass WENN ein fürchterliches Ereignis eintritt diese Resilienz eben vorhanden ist weiterhin alle Bereiche gut ausgebildet zu haben oder schnell wieder zu erlangen.

Die Bedeutung der Resilienz von heute, ein gutes Arbeitsvieh zu sein ist darin aber nicht enthalten gewesen. Heute wird unter Resilienz seit ca. 1-2 Jahren geprägt, dass es nur dann verwendet wird wenn jemand auch Belastung im Arbeitsplatz z.B. aushalten kann und fein funktioniert. - letzthin hat sogar irgend ein wahnwitziger Wissenschaftler behauptet ABA fördert die Resilienz bei Autisten, funktioniert doch das Kind *grummel* *grummel* *grummel*!

Deshalb bin ich so wütend, ich weiß gar nicht wo hin mit meiner ganzen Wut. Sie haben kein zweites Wort daraus gemacht, nein sie zerstören die alte Bedeutung, als hätte es sie nie gegeben.


Geschrieben von: 55555 am: 25.06.16, 17:33:23
Hm.