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Autor Nachricht
Bicycle
(Autistenbereich)

Vielleicht kann man das mit dem früheren Wolkenkratzerbau in Amerika vergleichen.
Früher waren öfters Ureinwohner auf dem Bau von Wolkenkratzer tätig, weil sie angeblich nur Angst davor hatten zu fallen, aber keine Höhenangst hatten.
Da hatte man scheinbar auch die Angst geschätzt. Sie passten auf nicht herunter zu fallen, weil sie davor Angst hatten, aber sie hatten kein Problem damit herunter zu schauen oder sich frei ohne Sicherungen zu bewegen, nicht so wie Menschen mit Höhenangst.
So wird es zumindest behauptet.
25.12.14, 02:17:32
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Wenn Ängstlichkeit zu mehr Vorsicht und gründlicherer Vorbereitung führt, dann könnte sicher die Höhe der Arbeitsunfälle reduziert werden.

www.spiegel.de/karriere/berufsleben/statistik-zu-todesursachen-fensterputzer-haben-gefaehrlichsten-job-a-972207.html

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
25.12.14, 03:50:54
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Das mit der Angst bei Höhe habe ich noch nicht ganz verstanden glaube ich. Vielleicht hat das im weiteren Sinne damit zu tun?
Zitat:
Wer sich leicht ängstigt, wählt mit einiger Wahrscheinlichkeit konservativ. Dies ergibt sich aus einer Studie mehrerer US-Hochschulen, die in der jüngsten Ausgabe des Magazins "Science" veröffentlicht wird. Demnach korreliert die politische Gesinnung auffällig mit körperlichen Reaktionen. Dies wurde bei Testpersonen festgestellt, denen Abbildungen etwa von einer Spinne auf einem verängstigten Gesicht, von einer von Maden besetzten offenen Wunde oder von einem blutverschmierten Gesicht vorgeführt wurden, während ihre unbewussten körperlichen Reaktionen gemessen wurden.

Für die Studie wurden die Reaktionen von 46 Testpersonen auf derartige erschreckende Bilder oder Klänge ausgewertet, zum Beispiel Schweißausbrücke und häufiges Augenzwinkern. Daneben gaben die Testpersonen Auskunft über ihre Ansichten zur Todesstrafe, zum Irakkrieg und zu Militärausgaben im Allgemeinen. Es zeigte sich, dass Menschen mit stärkeren körperlichen Reaktionen auf erschreckende Situationen eindeutig konservativere Positionen vertraten - von der Befürwortung der Todesstrafe bis hin zu hohen Militärausgaben. Wenig schreckhafte Testpersonen hingegen neigten den typischen Ansichten der Linken zu, etwa dem Pazifismus, einer liberalen Einwanderungspolitik, dem Recht auf Abtreibung und der Homosexuellen-Ehe.

Quelle

Was ich an dem Bahnbeispiel interessant fand, war die Frage, inwiefern man Sorglosigkeit pauschal als gut betrachten kann, die auch Schlampigkeit zur Folge hat, einfach weil die betreffenden Leute sich nicht innerlich für Dinge verantwortlich fühlen. Ich finde schon, daß Ängstlichkeit hier ein Faktor ist, der zwar aus einer gewissen Perspektive Leiden schafft, aber in einer produtiven Weise, so wie der Schaffensdruck eines Künstlers, der ihn auch durch einiges Leiden führt.

Angst hat ein sehr negatives Image in unserer Kultur, das finde ich nicht unbedingt gerechtfertigt.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
25.12.14, 09:42:28
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MadActress
(hat keinen Plan)

Aber führt Angst wirklich dazu, dass man vorsichtiger ist?

Wahrlich, nach der Erschwernis kommt die Erleichterung [Koran 94,6]
25.12.14, 22:10:12
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Tarantula
(Nur rote Bereiche)

geändert von: Tarantula - 26.12.14, 03:06:06

Zitat von 55555:

Was ich an dem Bahnbeispiel interessant fand, war die Frage, inwiefern man Sorglosigkeit pauschal als gut betrachten kann, die auch Schlampigkeit zur Folge hat, einfach weil die betreffenden Leute sich nicht innerlich für Dinge verantwortlich fühlen. Ich finde schon, daß Ängstlichkeit hier ein Faktor ist, der zwar aus einer gewissen Perspektive Leiden schafft, aber in einer produtiven Weise, so wie der Schaffensdruck eines Künstlers, der ihn auch durch einiges Leiden führt.


Diese Studie scheint mir nicht so schlüssig... Eine Gruppe von 46 Personen scheint mir auch nicht ausreichend, um das gesamte psychologische und politische Spektrum abzubilden...

Daraus zu schließen, dass Konservative ängstlich sind, Linke keine Angst haben und Rechte gar Angsthasen wären, ist zu einfach... Auch dass daraus allein über Verantwortungsgefühl oder Schlampigkeit geurteilt werden könnte, sehe ich nicht. Was wäre dann mit den vielen Psychopathen in wirtschaftsliberalen Kreisen, mit den vielen linken Künstlern?
Das würde ja auch bedeuten, dass Autisten aus massiver Angst heraus sorgfältig sind und deshalb konservativ oder gar rechts wählen... Was ist mit der Angst, Verantwortung zu übernehmen?

Grundsätzlich will ein konservativer wohl alles so belassen, wie es ist... Da mag Angst eine Rolle spielen. Rechts und links davon strebt man Veränderung an... Die hätten dann weniger Angst?

Ich denke, es kommt auch darauf an, wie man mit seiner Angst umgeht, denn Angst hat jeder Mensch... Der Konservative vermeidet, er will, dass alles so bleibt, hat Angst vor Veränderung. Rechts und links davon tut man das nicht, da hat man Angst davor, dass es so bleibt und will Veränderung...

Das Thema würde wohl ein Buch füllen... Was wäre mit einem Menschen, der aus Angst einen Persönlichkeitsanteil entwickelt, der aggressiv die Nachteile seiner Angst kompensiert? Das ist weit verbreitet, weshalb ich der Bahnmanagerin nicht zustimmen kann, wenn sie behauptet, mit Ängstlichen würde es keinen Ärger geben...
Aggressives Verhalten hat oft mit Angst zu tun, ist aber nicht gerade typisch für Konservative.

Nebenbei kenne ich Menschen, die zwar wählen, aber gar nicht wissen, warum... Die wählen in der Regel konservativ, in Deutschland, weil dann alles so bleibt wie es ist und sie sich deshalb gar nicht mit dem Programm beschäftigen müssen, weil es eben immer so war... Das wäre dann eher schlampig, gleichzeitig ängstlich...

26.12.14, 03:05:43
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

geändert von: 55555 - 26.12.14, 05:27:50

Zitat von Tarantula:
Diese Studie scheint mir nicht so schlüssig

Es gibt verschiedene solcher Ansätze, wichtig erscheint mir hier ersteinmal zu zeigen, daß Angst auch in solchen Zusammenhängen gesehen werden kann und wird, die nicht einem pauschalen Schwarz/Weiß-Schema entsprechen.
Zitat:
Das würde ja auch bedeuten, dass Autisten aus massiver Angst heraus sorgfältig sind

Wie könnte man denn Angst und Sorge differenzieren? Wenn jemandem etwas wichtig ist, und ihn das bewegt, so daß er vielleicht sogar Nachts daran denkt, denn ist das einerseits etwas, das als Leiden betrachtet werden, andererseits aber auch Erfüllung bedeuten kann. Da sind mir dann die bisherigen Kategorisierungen zu einfach, deswegen auch dieser Thread.
Zitat:
deshalb konservativ oder gar rechts wählen

Was war noch gleich rechts von "konservativ"?
Zitat:
Was ist mit der Angst, Verantwortung zu übernehmen?

Kann bedeuten, daß jemand seine Grenzen kennt und nicht einfach etwas anfängt und das dann nicht engagiert zuendebringt.
Zitat:
da hat man Angst davor, dass es so bleibt und will Veränderung

Angst, daß es so bleibt? Geht es da nicht meist um etwas Vorstellungen sich von etwas zu befreien, damit irgendetwas besser wird? Wobei man eher hofft, daß es besser wird, weil man in der Regel so einen Zustand noch nicht erlebte? Kann man Angst vor einem politischen System haben, in dem man schon lange lebt, das den Rahmen für den jahrelang gewohnten Alltag setzt (also eine Angst, die nicht zu Flucht führt)? Also tatsächlich Angst vor dem System an sich, nicht vor fassbareren Dingen wie Kerkerhaft für unliebsame Meinungsäußerungen und dergleichen mehr? Bei Revolutionären habe ich eher den Eindruck, daß sie Trotz oder Gerechtigkeitsdenken antreibt, die Zuneigung zur Vorstellung einer besseren Welt.
Zitat:
Was wäre mit einem Menschen, der aus Angst einen Persönlichkeitsanteil entwickelt, der aggressiv die Nachteile seiner Angst kompensiert? Das ist weit verbreitet, weshalb ich der Bahnmanagerin nicht zustimmen kann, wenn sie behauptet, mit Ängstlichen würde es keinen Ärger geben

Das scheint mir schon von Anfang an eine Problem deiner Ausdeutung zu sein, daß du von den geäußerten Worten ausgehst, nicht davon, was sie plausiblerweise wohl damit gemeint haben dürfte. Sie wird da ja eine Sorte Mensch vor Augen gehabt haben aus ihrer Erfahrung heraus.
Zitat:
Aggressives Verhalten hat oft mit Angst zu tun, ist aber nicht gerade typisch für Konservative.

Was stellst du dir da genauer vor? Damit, daß Aggressivität oft mit dem Erleben eigenen Kontrollverlusts und Unglücks oder von Unterlegenheit zu tun hat könnte ich spontan deutlich mehr anfangen.
Zitat von MadActress:
Aber führt Angst wirklich dazu, dass man vorsichtiger ist?

Ich denke, das ist ihre ursprüngliche "biologische Funktion"? Z.B. Angst vor einem möglichen Gegner, die einen lieber die Flucht antreten läßt.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
26.12.14, 05:27:25
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Tarantula
(Nur rote Bereiche)

geändert von: [55555] - 29.12.14, 15:05:17

Zitat von 55555:

Es gibt verschiedene solcher Ansätze, wichtig erscheint mir hier ersteinmal zu zeigen, daß Angst auch in solchen Zusammenhängen gesehen werden kann und wird, die nicht einem pauschalen Schwarz/Weiß-Schema entsprechen.


Dieses Schwarz-Weiß-Schema ist es ja, was mich daran stört... Die Pauschalbehauptung, dass ängstliche Menschen konservativ wählen und weniger ängstliche links, kann ich nicht teilen... Ebenso schlüssig wäre die Behauptung, dass alle Linken [Diskriminierende Passage entfernt, mfg [55555]]...

Zitat:

Wie könnte man denn Angst und Sorge differenzieren? Wenn jemandem etwas wichtig ist, und ihn das bewegt, so daß er vielleicht sogar Nachts daran denkt, denn ist das einerseits etwas, das als Leiden betrachtet werden, andererseits aber auch Erfüllung bedeuten kann. Da sind mir dann die bisherigen Kategorisierungen zu einfach, deswegen auch dieser Thread.


Leidensdruck bringt keine Erfüllung... Differenzieren lässt es sich genau dort...

Zitat:
Was war noch gleich rechts von "konservativ"?


Da ist von Liberal bis Neonazi noch eine ganze Menge...

Zitat:

Kann bedeuten, daß jemand seine Grenzen kennt und nicht einfach etwas anfängt und das dann nicht engagiert zuendebringt.


Oder aber, dass er seine Möglichkeiten nicht nutzt, um seine Grenzen zu erweitern... Auf jeden Fall nicht verantwortungsbewusst...



Zitat:
Kann man Angst vor einem politischen System haben, in dem man schon lange lebt, das den Rahmen für den jahrelang gewohnten Alltag setzt


Ja, das kann man sehr gut, weil das System Veränderungen unterworfen ist... Ich sehe es, gerade vor dem aktuellen Kontext, so, dass immer mehr Menschen aus der Mitte nach rechts und links driften, eben weil sie Angst haben...
Angst vor dem Euro, Angst vor Europa, Angst vor Hartz4, Angst vor Ausländern und Zuwanderung, Angst vor vielen Dingen...
Diese Menschen bleiben eben nicht in der Mitte... Das wäre das Gegenteil deiner Deutung...
Das System selbst ist deutlich nach rechts gerückt...
Vorstellen kann ich mir, dass Konservative Angst vor Veränderung haben, aber noch nicht genug Angst, um sie herbeiführen zu wollen, weil ihnen die reale Bedrohung fehlt oder es ihnen eben gut geht...
Und auch Menschen können sich verändern, zunehmend ängstlicher werden, weil sie bestimmte Erfahrungen gemacht haben, weil sie krank sind,...

Zitat:
Bei Revolutionären habe ich eher den Eindruck, daß sie Trotz oder Gerechtigkeitsdenken antreibt, die Zuneigung zur Vorstellung einer besseren Welt.


Revolutionäre dürfte es nicht so viele geben, bei uns... Der AfD hat eben die Finanzkrise in die Hände gespielt, der Linken die Agenda 2010... Beide Wählergruppen dürften wohl nicht zuletzt angstgetrieben sein... Beide Parteien würde ich nicht als revolutionär bezeichnen...


Zitat:

Das scheint mir schon von Anfang an eine Problem deiner Ausdeutung zu sein, daß du von den geäußerten Worten ausgehst, nicht davon, was sie plausiblerweise wohl damit gemeint haben dürfte. Sie wird da ja eine Sorte Mensch vor Augen gehabt haben aus ihrer Erfahrung heraus.


Als Psychologin wird sie wohl genau das gemeint haben, was sie gesagt hat... Davon darf man getrost ausgehen...

Zitat:
Was stellst du dir da genauer vor? Damit, daß Aggressivität oft mit dem Erleben eigenen Kontrollverlusts und Unglücks oder von Unterlegenheit zu tun hat könnte ich spontan deutlich mehr anfangen.


Damit war gar nicht unbedingt lautes Schreien und Prügeln gemeint...
Jemand mit Sozialphobie muss ja nun auch gelegentlich auf die Straße raus... Er entwickelt also ein Denken und Verhalten, mit dem er sich wenigstens äußerlich behauptet... Er geht raus...
Bewältigungsmodi sind hiermit gemeint... Die dann aber oft dysfunktional sind, weil man zu weit geht, ungeübt ist, damit nicht klar kommt...
Wie eben auch Autisten solche Bewältigungsmodi ausbilden, eine Rolle spielen...
28.12.14, 21:51:09
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

geändert von: 55555 - 29.12.14, 16:13:23

Zitat von Tarantula:
Dieses Schwarz-Weiß-Schema ist es ja, was mich daran stört... Die Pauschalbehauptung, dass ängstliche Menschen konservativ wählen und weniger ängstliche links

Ich glaube das liegt hier vor allem am Pauschalbegriff "Angst", der alles mögliche umfasst, von der Sorge um die Zukunft bis zu Traumatisierung aufgrund eines einschneidenden Erlebnisses?
Zitat:
Leidensdruck bringt keine Erfüllung... Differenzieren lässt es sich genau dort

Was ist denn Leiden? Es kann ja durchaus sein, daß jemand sich selbst nicht für leidend hält, andere ihn aber so einschätzen. Was als Leid betrachtet wird. hängt auch wesentlich vom kulturellen Koordinatensystem ab.

Allgemein lassen uns überdies Krisen reifen. Moderne Leidfeindlichkeit halte ich deswegen für Reifungsfeindlichkeit und daraus auch Lebensfeindlichkeit. Abgesehen davon, daß eine leidfeindliche Gesellschaft das Leid oft nur verdrängt und vielleicht gerade deswegen die Depressionen grassieren.
Zitat:
Da ist von Liberal bis Neonazi noch eine ganze Menge

Vielleicht definierst du das nochmal etwas genauer? Was bedeutet "links" und was "rechts"?
Zitat:
Als Psychologin wird sie wohl genau das gemeint haben, was sie gesagt hat

Habe nachgeschaut, die Angabe stimmt, sie ist Ärztin mit Tendenz Richtung Psychothemen.

Es bleibt die Frage: Darf es sein, daß jemand Bewerber für eine Stelle privatdiagnostiziert (Diagnosen zu erstellen ohne Einwilligung ist Körperverletzung, sich einen Eindruck zu machen nicht) und anhand dessen dann entscheidet? Dem dürfte das AGG entgegenstehen, wenn man wie du nun kommt und quasi meint man solle Bewerber, bei denen man Ängste zu entdecken meint "zu ihrem eigenen Schutz" nicht einstellt? Diese ganze Denkweise wie sie mir bei dir vorzuliegen scheint ist für mich ein Schlag ins Gesicht aller, die seit Jahren für Diskriminierungsfreiheit kämpfen, dafür nicht exkludiert zu werden.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
29.12.14, 16:12:59
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Tarantula
(Nur rote Bereiche)

geändert von: Tarantula - 29.12.14, 17:19:45

Zitat von 55555:

Es bleibt die Frage: Darf es sein, daß jemand Bewerber für eine Stelle privatdiagnostiziert (Diagnosen zu erstellen ohne Einwilligung ist Körperverletzung, sich einen Eindruck zu machen nicht) und anhand dessen dann entscheidet? Dem dürfte das AGG entgegenstehen, wenn man wie du nun kommt und quasi meint man solle Bewerber, bei denen man Ängste zu entdecken meint "zu ihrem eigenen Schutz" nicht einstellt? Diese ganze Denkweise wie sie mir bei dir vorzuliegen scheint ist für mich ein Schlag ins Gesicht aller, die seit Jahren für Diskriminierungsfreiheit kämpfen, dafür nicht exkludiert zu werden.


Wer keinen Leidensdruck hat, der bekommt auch keine Diagnose... Der wurde auch nie exkludiert... Exkludiert werden die, die beispielsweise an einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung leiden... Wirklich leiden... Nun bringt die zwanghafte PS selbst kaum Leidensdruck... Erst später, wenn der 'Patient' sozial isoliert ist, Depressionen und Ängste bekommt, weil er sich so in die Arbeit steigert, dass ihm alles andere verloren geht, er ausgebrannt ist, dann wird er diagnostiziert... Und das weiß auch Schütze-Kreilkamp... Das beschreibt sie ja auch... Sie arbeitet also der Gesundung des Arbeitnehmers entgegen, aus Profitgründen... Das hat nichts mit Inklusion zu tun, das macht Menschen krank... Diese Inklusion wird nicht lange dauern, dann wird sich der Arbeitnehmer in Behandlung begeben müssen... Das ist für beide Seiten schlecht... Dafür sollte man ihr den Heinrich-Himmler-Preis verleihen... Unternehmensberater sind ohnehin die Pest... Aber wer mag, der soll sich bewerben. Das ist nicht verwerflich in meinen Augen. Genau genommen ist es aber selbstschädigendes Verhalten... Verwerflich ist, auf diese Weise Personal zu rekrutieren...
29.12.14, 17:18:18
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Tarantula:
Wer keinen Leidensdruck hat, der bekommt auch keine Diagnose

Also der Unsinn schon wieder.
Zitat:
Sie arbeitet also der Gesundung des Arbeitnehmers entgegen, aus Profitgründen

Zitat:
Verwerflich ist, auf diese Weise Personal zu rekrutieren

Und du hältst offenbar weiter an dieser entmündigenden und diskriminierenden Denkhaltung fest, daß man Vertreter von Minderheiten, die auf irgendwelchen Listen stehen, gemäß kultureller Normen vor sich selbst zu schützen hat. Und genau aus diesem Denken stammen viele Probleme, die heute Exklusion bewirken. Aber es scheint dir ja sehr schwerzufallen die grundsätzliche Tragweite dieser Frage zu erfassen.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
29.12.14, 17:29:19
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zurück zum Thema Angst:
Zitat:
Angst vorm Fliegen und das Wandergewerbe Golfprofi auf einer der großen Profitouren - das passt eigentlich nicht zusammen, vor allem auf der European Tour, die nächstes Jahr 47 Turniere auf drei Kontinenten ausrichtet. Deshalb klingt es paradox, wenn Florian Fritsch seine Flugangst als einen Grund anführt, der ihn zurück in die erste Liga geführt hat: „Das hat mir geholfen, zu mir selbst zu finden. Es ist sicherlich ein Faktor, warum ich in den vergangenen zwei Jahren so gut spiele.“

Seit der 29 Jahre alte Golfprofi aus Neckargemünd beharrlich am Boden bleibt, nur noch per Auto und Schiff zu Turnieren reist, geht es mit seiner Karriere steil bergauf, so weit, dass er nach der Challenge Tour auch auf der European Tour beweisen kann, dass man auf dieser Turnierserie mithalten kann, ohne weite Flugreisen zu unternehmen.

Eine Klasse tiefer hat das der gebürtige Münchner geschafft. Er hat in diesem Jahr etwas vollbracht, was die Offiziellen der Challenge Tour als eine der größten Leistungen in der Geschichte dieser Turnierserie erachten: Obwohl er von den 27 Turnieren in dieser zweiten Liga nur 15 auf Grund seiner Furcht, ein Flugzeug zu besteigen, mitspielen konnte und auf die acht am höchsten dotierten Veranstaltungen (alle mit Preisgeld zwischen 300.000 und 500.000 Euro) verzichten musste, weil sie in Aserbaidschan, Kasachstan, China, Dubai und Oman ausgetragen wurden, schaffte Fritsch als Zwölfter der Abschluss-Geldrangliste den Sprung auf die European Tour.

[...]

Fritsch rannte von Therapeut zu Therapeut, suchte Wunderheiler auf, doch die Angst blieb, niemand konnte sie ihm nehmen. Das führte dazu, dass er sich Ende 2009 für knapp ein Jahr vom Profigolf zurückzog. „Ich hatte unheimlich viel Zeit und Geld investiert, um die Flugangst loszuwerden. Als ich mich entschlossen hatte, nicht mehr zu fliegen, spielte ich auf einmal viel besser, obwohl ich kaum trainierte.“ Er erspielte sich Ende 2010 über das abschließende Qualifikationsturnier die Spielberechtigung für die European Tour, verdiente aber nicht genügend Preisgeld, um den Arbeitsplatz zu erhalten.

2013 wagte Fritsch auf der ProGolf Tour, der dritten Liga, einen Neuanfang, konnte aber nur die Hälfte der Turniere spielen, weil die Türkei, Ägypten und Marokko für ihn unerreichbar waren. Er gewann vier seiner elf Turniere, qualifizierte sich als überlegener Gewinner der Geldrangliste für die Challenge Tour - und trat dort so erfolgreich auf, dass er noch einmal in die nächsthöhere Liga aufstieg. „Ich bin jetzt an einem Punkt meines Lebens angelangt, an dem ich meine Furcht akzeptiert habe und glücklich bin. Die Furcht hat mir geholfen - und sie ist eines der besten Dinge, die mir im Leben passiert sind“, sagt Fritsch, seit zwei Jahren verheirateter Vater eines Sohns.

Quelle

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
29.12.14, 20:48:23
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

"Die amerikanischen Psychologen Robert Yerkes und John Dodson fanden schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts heraus, dass wir auf einem mittleren Angstlevel am leistungsstärksten sind – zu wenig Angst schmälert unsere Leistung nämlich ebenso wie zu viel."

www.apotheken-umschau.de/Lampenfieber


Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
29.12.14, 23:13:34
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