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Autisten und interessierte Zeitgenossen

Hallo,

ich bin neu hier und habe eine Frage, um meinen Ex-Partner, der vermutlich eine leichte Form von Asperger-Autismus hat, zu verstehen.

Wir waren 14 Jahre lang ein Paar. Anfangs war ich sehr angepasst, da ich dies so von meinen Eltern gelernt hatte. In späteren Jahren lernte ich, durch eine Therapie, zunehmend meine eigenen Bedürfnisse und Wünsche kennen und formulierte diese (im Rückblick betrachtet sicherlich oft viel zu fordernd). Es gab zunehmend Konflikte zwischen uns.

Im Rahmen einer Paartherapie erkannte ich, dass er Schwierigkeiten hat, sich in mich und andere empathisch hinein zu versetzen. Als es um die Frage ging, ob jeder von uns die Partnerschaft fortsetzen wolle, sagte ich ja, und er sagte, er sei zu feige für beides (ich verstand in diesem Moment nicht was er damit meint). Ich weiß, dass er immer große Angst hatte, verlassen zu werden, da er als Kind erleben musste, wie seine Mutter seinen Vater verließ, weil dieser zu wenig Beziehungsleben mit ihr führen wollte.

Er entschied sich schließlich, mich zu verlassen und kam 2 Wochen später mit einer neuen Frau zusammen, von der er nun als seine "Neue Liebe" spricht.

Für mich war das alles so wenig nachvollziehbar, dass ich nach langem nachdenken schließlich auf die für mich einzige Erklärung stieß, dass er eine leichte Form von Asperger hat.

Meine Frage: Kann es sein, dass er selbst von seinem Asperger weiß und aus Angst, sich mir zu offenbaren und verlassen zu werden, lieber selbst die Partnerschaft beendet hat? Kann es sein, dass er "Liebe oder geliebt werden" für sich so definiert, dass er jemanden finden muss, mit dem es einfach harmoniert, OHNE dass er mitteilt, dass er Asperger hat? Er hätte doch die Chance gehabt, von mir endlich so geliebt und verstanden zu werden, wie er es sich wünschte, wenn er mir von sich erzählt hätte.

Meine zweite Frage: Bin ich nach 14 Jahren für ihn wirklich einfach austauschbar? Hat er als Asperger-Autist in all den Jahren gar keine Bindung an mich?

Er hat mir ja gar nicht die Chance gegeben, ihn zu verstehen und so zu lieben wie er ist. Hätte ich davon gewusst, hätte ich in vielen Situationen anders auf ihn reagiert und es hätte weniger Konflikte gegeben...

Ich bedanke mich schon mal vorab für Ihre/Eure Kommentare und Hilfe!

Nina