Leute, warum denkt Ihr bei 'Therapie' immer an Autismustherapie, Anpassung, Verhaltensänderung usw.? Es gibt noch viele andere Therapien. Die Behinderung von Autisten macht oft krank, dagegen, gegen diese Krankheit, nicht gegen Autismus, gibt es teilweise sinnvolle Therapien.
Ein Beispiel aus meinem Leben: Mit 19 Jahren hatte ich mit meinem Leben abgeschlossen, ich wollte nicht mehr leben. Ich sah keine Zukunft mehr, mein Leben funktionierte nicht mehr, ich wußte nicht warum. Am Ende des Jahres hatte ich einen Termin für stationäre Psychotherapie, das wollte ich noch versuchen, vielleicht hilft es. Danach, im Januar, hatte ich das Ende meines Lebens geplant und vorbereitet. Bei dieser stationären Psychotherapie erfuhr ich vieles, was ich davor noch nie erfahren hatte. Das konnte ich schlecht im normalen Leben erfahren, ich wußte es nicht, meine Verwandten und Bekannten waren betriebsblind und Fremde sagten mir nicht, was sie dachten. Die Therapeuten sagten mir knallhart, was ich falsch machte, und meine Mitpatienten erklärten mir, wie sie mich sahen. Das war nicht angenehm, aber ich erfuhr endlich, wie ich wirkte und was die Leute über mich dachten. Daraufhin entschloß ich mich, weiter zu leben, und mein Leben wurde besser.
Ich hatte vor allem Probleme, weil mich die Leute andauernd ärgerten, ich wußte nicht warum und hatte Angst. Da erfuhr ich, daß mich die Leute grundsätzlich nicht ärgern wollten, die konnten mich meistens gut leiden. Aber die Leute erfuhren kaum etwas von mir, ich war verschlossen und abweisend. Deshalb provozierten mich die Leute manchmal, um von mir eine Reaktion zu bekommen. Ich dachte aber, die wollten mich ärgern, und verschloß mich noch mehr. Als ich das endlich wußte, mit 19 Jahren, konnte ich mich wieder öffnen und das Leben ging wieder.
Also, nicht jede Therapie ist böse und nicht alles kann man alleine lösen.
Auch für Therapeuten, die sich auf (Asperger) Autismus spezialisieren, diese gibts ja auch fern der ATZ's), braucht man meines Kenntnisstandes nach eine Diagnose; ein Papier mit Schrift drauf. *schulterzuck*
Es gibt normale Therapeuten, die etwas von Autismus verstehen (vor allem jüngere). Für diese braucht man keine entsprechende Diagnose, aber man muß diese erstmal finden.
Ich kenne einzelne Autisten (wenige Ausnahmen) die sehr offen sind, die können einen rücksichtslos 'zuquatschen' und zu nahe kommen. Aber die meisten Autisten sind zu oft angeeckt, um sich Offenheit noch zu getrauen. Autisten sind grundsätzlich nicht normal offen, meistens sehr verschlossen, aber auch zu offen.