Die Kinder und Geschwister von Patienten mit Schizophrenie haben ein erhöhtes Risiko an einer
Autismus-Spektrum-Störung [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] zu erkranken. Die zeigen drei Fall-Kontroll-Studien in den Archives of General Psychiatry (2012. doi:10.1001/archgenpsychiatry.2012.730). Es könnte auch eine Verbindung zu bipolaren Störungen geben.
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In ihrer ersten Studie haben Patrick Sullivan von der Universität von North Carolina in Chapel Hill und Mitarbeiter die Daten des Nationalen Patientenregisters Schwedens ausgewertet. Es umfasst alle Entlassungsdiagnosen der Kliniken seit 1973, und seit 2001 auch alle ambulanten psychiatrischen Behandlungen.
Ergebnis: Die Kinder von Schizophrenie-Patienten erkranken 2,9-fach häufiger als andere an einer
Autismus-Spektrum-Störung [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff]. Für die Geschwister war das Risiko 2,6-fach erhöht. Auch die Diagnose einer bipolaren Störung erhöhte für die Verwandten ersten Grades das Autismusrisiko.
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Eine zweite Fall-Kontroll-Studie im Bezirk Stockholm, die alle Kinder und Jugendliche zwischen 1984 und 2007 umfasst, bestätigte im Wesentlichen den Befund. In dieser Untersuchung konnte auch zwischen autistischen Kindern mit und ohne mentale Retardierung – sie ist Kennzeichen des schweren frühkindlichen Autismus – unterschieden werden. Beide Varianten treten häufiger auf, wenn die Eltern an einer Schizophrenie litten. Die Beziehung zur bipolaren Störung war hier schwächer als in der ersten Studie und für Kinder mit mentaler Retardierung nicht signifikant.