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Autor Nachricht
apeiron
(Standard)

geändert von: apeiron - 15.06.12, 06:32:16

Aber nicht jede WfbM ist gleich.Hoffe ich zumindest. Auch das ist nicht durchdacht, wie mir nun aufgefallen ist. Es sind einfach nur noch "Verzweiflungshandlungen" meinerseits glaube ich. Die Zeit möchte ich wieder erleben, wo ich lernen konnte... Ehrlichkeit. Es war "Arbeit". Gerne dort gewesen. Ich spürte die Rahmen, konnte mich eingliedern. Ich fand dort viel Stabilität, Sicherheit. Das vermisse ich sehr. Und ich glaube, das möchte ich auch wieder spüren, erleben dürfen.

Und ich will auch nicht durch Arbeit "reich" werden. Nur in der Werkstatt wo ich war, da war ich von den Gegebenheiten überfordert. Aber von den Tätigkeiten unterfordert. Ja.

Und ich habe mich innerlich "verrannt". Meine Intention ist Rückzug. Der Natur zuhören... (m)einen Kater streicheln/beobachten (aktuell keinen in Pflege). Aber das ist auch nicht das, was ich einst wollte. Also ist das die "Verzweiflung" glaube ich. Ich weiß nicht, wohin ich gehöre. Es tut noch immer sehr weh, dass mein Traum innerhalb von 3 Wochen zerstört wurde. Und ich auch anhören musste, dass es mein Wille war, weil ich mich "gegen das Anpassen" entschieden habe. Aber ich konnte wirklich nicht mehr mich anpassen. Weil ich auch schon massiv über meine Grenzen ging und alles, was ich mir innerhalb einer Reha aufgebaut habe an Selbstvertrauen, was wieder alles weg. Ganz ganz weg. Aber es soll wieder da sein. Weil ich hoffe, dass da noch was ist. Nur es bleibt kein Weg. Aber ich will auch nicht mehr arbeiten. Weil das jedoch "Verbitterung" ist, sind es nur Phasen, wo ich so denke. Auch keine Beständigkeit. Der Lärm der Stadt zerstört und umziehen ist so teuer. Und weil ich nach etwas suche, was es sowieso nicht gibt (die Zeit zurück), muss ich umdenken. Ich will aber nicht umdenken. Weil wenigstens diese Illusion bringt eine Art gewisse Sicherheit in mir. Diese Sicherheit ist jedoch Illusion. Doch Handeln. Umdenken.
15.06.12, 06:30:03
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feder
(Autistenbereich)

Bestimmt sind nicht alle gleich. Gemeinsamkeit aller ist aber wohl, dass sie dazu da sind, Leute irgendwo zu deponieren, die sonst in den üblichen Strukturen nirgendwo hinzupassen scheinen und die man nicht für voll nimmt.

Was erhoffst du dir von der WfbM? Struktur?
15.06.12, 09:19:08
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apeiron
(Standard)

erhoffen
- Tagesstruktur / Beständigkeit / vorhersehbares.
Also wissen was der nächste Tag bereit hält. Vielleicht vorbereiten können....
- sinnvolle Tätigkeit
- Wissen (Tätigkeit, sozial, mental) erweitern und anwenden und festigen
- auch "Dazugehörigkeitsgefühl" wobei ich mich nicht direkt eingliedern möchte, aber abseits beobachten dürfen (zu viele Personen kann ich kaum im Kopf koordinieren, wo längere Zeit immer wieder in Krisen). Mein "Wunsch" endet meist (auch) in Ausgrenzung. Durfte aber schon 2 Mal erleben, dass auch dies funktioniert. Also mehr "am Rande" und trotzdem "Zusammenhalt" (Antworten bei Fragen, ...)
15.06.12, 10:15:24
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drvaust
(stillgelegt)

Da wäre noch die Möglichkeit Ehrenamtliche Tätigkeit.
Ich bin zwar gegen die ausufernde Ehrenamtliche Tätigkeit und Praktika, aber das wäre eine Möglichkeit.
Sinnvolle strukturierte Tätigkeit, ohne auf die Behindertenstrecke aussortiert zu sein.
Vielleicht ergibt sich daraus auch eine richtige Anstellung, eine Bewerbung aus Ehrenamtlicher Tätigkeit ist einfacher als aus WfbM.

16.06.12, 00:10:19
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apeiron
(Standard)

*wieder Gedankengänge*
Heute sah ich mir den Hundeprofi mal wieder an.
Dort haben sie ein "Hundeschutz-Projekt" in Kroatien vorgestellt. Aber hierbei geht es mir um den Hund. Es wurde gesagt, der Hund mag vor allem keine Männer und ist schwer zu vermitteln. Weil auch sehr ängstlich und zurückhaltend.

Als Mensch hätte der Hund vielleicht eine Angststörung diagnostiziert bekommen. Aber bei den Videoarbeiten war davon gar nichts zu sehen. Auch den "Hundeprofi" hat er sich sehr schnell anvertraut. Ohne Futter, einfach nur da sein und Distanz von "Distanz und Nähe". Innerhalb weniger Minuten wohl, wurde sein Vertrauen geweckt.

Als Mensch hätte der Hund vielleicht Tabletten bekommen. Schließlich haben die im Heim auch nicht geglaubt, dass dies möglich wäre, bevor sie es sahen.


Ich habe mich die letzten Monate, vielleicht auch Jahre eher in der Rolle des Hundes gesehen. Was mir unangenehm ist. Trotzdem wichtig ist dies zu sagen. Weil ist es das wirklich, was ich möchte? Also jemanden zu haben, wo "führt"? Vielleicht ja. Zumindest für einige Zeit. Und vielleicht auch ein wenig "die Welt erklärt". Aber insgesamt nein. Weil es gab Menschen, die meinten, was richtig für mich sei. Ich es nicht nachvollziehen konnte und meinen Weg ging. Das würde ich immer wieder machen! Und das nicht, weil ich "rebellisch" bin, sondern weil ich mehr Argumente dann dafür habe/kenne, als dagegen. Also es wurde nicht für gut befunden, dass ich die RPK anstrebe. Der einzige Grund war "ich sei zu instabil und würde es nicht schaffen", "alles bisherige Aufgeben". Die "Alternative" war jedoch, dass ich weiterhin erwerbslos bleibe und keine Zukunft sehe. Und die RPK ist eine Einrichtung auch für instabilere Personen. So instabil fühlte ich mich auch gar nicht (mehr), dank der Reha zuvor. Und wenn ich es tatsächlich nicht schaffen sollte, dann könne ich noch immer erwerbslos sein. So war mein Gedankengang, der nicht nachvollzogen werden konnte. Gut, ich habe es wirklich nicht geschafft. Und auch, wenn ich manchmal daran verzweifle, so bin ich insgesamt doch froh, diesen Schritt gewagt zu haben. Weil: ich habe es wenigstens probiert!

Jetzt heißt es wieder Wege finden, um Mut und Energie zu spüren. Ohne Tabletten! Auch, wenn es nicht so wirklich jemand versteht. Aber ich weiß, was mir gut tut und was nicht. Aber ich kenne noch keinen Weg der Umsetzung. Aber es wird Wege geben, das ist klar. Und wenn das nächste Ziel auch wieder unglücklich mehr macht, dann muss entweder ich komplett neu umdenken ... zumindest neue Wege finden.

Niemand hat gesagt, dass es einfach werden wird. Aber es wird sich lohnen! *lächel*


Vielen Dank, dass ihr mich ein Stück begleitet habt. Ich denke, ich habe nun wieder so viel Mut, dass ich die nächste Zeit mit einer Deutschlandkarte verbringen werde, mit einem Zettel und Überlegungen, was ich zum "Leben" (Wohlfühlen) benötige und was gar nicht sein darf. Am Ende gewiss Kompromisse finden... aber vielleicht findet sich etwas.

Aber das wird besser sein, als hier immer wieder gedanklich "Kreise zu drehen", was ich mache. Vor allem deswegen auch danke ich für eure Geduld.
16.06.12, 13:22:38
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schuschu
(Angehörigenbereich)

liebe apeiron, ich bedanke mich für deine offenheit, für das mitteilen und teilhaben lassen, deiner gedanken und, deines befindens.
ich bin sicher, dass dies wichtig war, denn durch das öffentlich machen, deiner situation, und wie es dir geht, was von aussen alles falsch läuft, wirkst du , wirkt es , was du geschrieben hast.
es können viele menschen lesen und dadurch kann ein umdenken , ein sich berührt fühlen dadurch und ein bewusst werden stattfinden.
genauso wie du auch bei den menschen was bewirkt hast, indem du einfach bist und dich gottsei dank nicht in deren kondizionierten vorstellungen reinpasst und dich auch nicht anpasst. das ist das beste, was du für dich und deine mitmenschen machen konntest und kannst: SEI EINFACH DU; LEBE DEINE INNERE WAHRHEIT; DAS IST DEIN GEBURTSRECHT:
Danke und alles gute auf DEINEM weg.
16.06.12, 15:45:34
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wolfskind
(stillgelegt)

auf der esh site gibt es das beispiel :
autismustherapie = hundeschule.

ich denke kein A muss geführt werden,
denn wenn der A frei sein kann lernt er von ganz alleine wie es geht.
wenn der A lange genug frei war braucht er auch keine tabletten.

wie frei bist du zur zeit?

"Freilich ist die Welt voller Fährnisse und düsterer Orte; doch noch immer ist viel Schönes lebendig, und wenn auch die Liebe in allen Landen nun mit Leid vermengt ist, wird sie deshalb vielleicht um so größer."
"Derjenige, der etwas zerbricht, um herauszufinden, was es ist, hat den Pfad der Weisheit verlassen."

(Herr der Ringe)
16.06.12, 21:36:19
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apeiron
(Standard)

geändert von: apeiron - 17.06.12, 09:41:57

Mir geht nicht um "ausführen". Sondern das 'Geschöpf' so nehmen, wie es ist. Nicht verändern zu wollen oder "anpassen". Nicht zu sagen "so geht es jeden Menschen", wenn diese Aussage gar nicht stimmt. Der Hintergrund dieser Aussage ist meist wohl "Verständnis schaffen" und dazu ermutigen Wege zu finden, weil "andere Personen schaffen es auch" (ich hasse diesen Satz!)

Hunde können nicht reden. Aber die "verhalten" sich. Von ihnen wird nicht verlangt zu reden. Eher das Gegenteil, sie sollen still sein. Von Menschen wird erwartet, dass sie reden. Wenn nicht, dann gelten sie als "behindert". Vielleicht ist es aber auch das Reden, was "hindert". Reden gehört als "Selbstverständlichkeit" in jedem Leben dazu - so die "Definition" vom Menschen. Was aber, wenn der primäre Instinkt gar nicht über Worte ist? Und der Zwang zu Reden als Behinderung aufgefasst wird?

Jeder Mensch ist anders, so wurde mir sehr oft gesagt. In einem anderen Kontext teilte mir (meist die gleiche Person mit), dass sich "so" und "anders" nicht zu benehmen ist. Zum Beispiel wurde mir oft mitgeteilt, dass Menschen Freunde brauchen. Mir wurde versichert, wenn ich Freunde habe, dann würde es mir auch sehr viel besser gehen. Als ich dann tatsächlich eine "Freundin" (jemanden, wo wir öfter was gemacht habe) und ich mitgeteilt habe, dass es für mich sehr viel Stress bedeutet, wurde gesagt, dass es dann bestimmt an der Person liegt. (erklären, abwägen, verstehen, Planen, ...) Ich HABE einen Tagesablauf gehabt, in diesem ich mich sehr wohl fühlte. Da hätte jede Person es sein können.

Ich HABE mich daraufhin (auch schon vorher) sehr sehr viel angepasst, weil ich es wollte, weil mir es wichtig war, weil ich es "doof" fand, immer wieder rauszufallen. Ich konnte nicht verstehen, dass Menschen, die doch eigentlich alle "gleich" sind, trotzdem immer wieder ich getadelt wurde und es nicht nachvollziehen konnte, obwohl ich sehr viel über mich und mein Verhalten nachdenke.

Ich bin müde davon. Weil es auch keinen "Erfolg" versprach. Dann dachte ich, dass ich nur nicht mich gut genug ausdrücken könne. Aber auch eine "Vermittlerin", nach dem Gespräch, entweder anpassen oder nicht.

Und inzwischen stelle ich all meine Handlungen in Frage. Und stelle diese Gedankengänge in Frage. Weil ich habe bestimmt grobe "Fehler" gemacht. Und trotzdem so gehandelt, mit dem Ziel der "Anpassung". Das umzusetzen, was ich gelernt/verstanden/gelesen/beobachtet habe.

Auch ich lerne aus meinen vergangenen Handlungen. Ja, das mache ich. Aber offensichtlich nicht genug. Hier habe ich viele Bücher... ADHS, Autismus, Borderline, Depression, Dissoziationen, Gefühle, Hochsensibilität, Kommunikationstechniken (Small Talk, Gewaltfreie Kommunikation, Körpersprache), Persönlichkeiten, Soziale Kompetenz, Therapieverfahren, Trauma. Aber das Leben ist kein "Buch", sondern Realität. Auch wenn ich so manche Strategien entnehmen konnte. Das Leben spielt sich auch nicht innerhalb einer Diagnose ab, sondern in der Realität. In Selbsthilfeforen bin ich sehr oft über die Aussage gestoßen (vor allem bei Personen mit der Diagnose Borderline), dass ihnen die Diagnose vor allem deswegen wichtig war, um sich mit "etwas" zu identifizieren. Das heißt also "fehlendes Selbstbild" und nicht "Borderline". Das sind ganz unterschiedliche Probleme. Vor allem deswegen, weil wohl überlegt wurde / überlegt wird, Borderline in eine "komplexe Posttraumatische Belastungsstörung" umzuwandeln. Aufgrund der Überschneidungen dieser Diagnosen. Aber PTBS ist prinzipiell keine "Störung" direkt, sondern eine "Überlebensstrategie" der Seele. Also: Menschen sind verschieden. Und keine Person ist "eine Diagnose", sondern noch immer "ein Lebewesen"! Ich weiß, dass viele hier sich nicht als "Mensch" sondern als "Autist" betrachten. Auch nach Büchern habe ich die Unterschiede nicht kennen- bzw. verstehen gelernt. Ich weiß nicht, ob ich tatsächlich "Autist", "Borderline", "Hochsensibel", "nicht intelligent genug", "Anpassungsgestört" oder "traumatisiert" bin (oder was ganz anderes). Ich weiß es nicht. Aber es sollte mir auch nicht wichtig sein. Sondern wichtiger ist das, was ich mit meinem Leben innerhalb dieser Gesellschaft machen kann.

Menschen mit Hochsensibilität... in dieser Welt, wo sehr viel Misstrauen, Wut und Hass herrscht. Trauer, Angst und (verbale) Gewalt. Medien, die sehr viel "hochpuschen" und (Zeit-)Druck (Erwartung) schon für die Kleinsten.
Das heißt: Menschen schauen auf Leistung. Viele der Kleinen passen sich an. Aber "Schulverweigerer" oder "rebellierende Kinder", die sich in Drogen, Alkohol,....flüchten, gibt es auch immer häufiger. Ich denke, weil sie auch überfordert sind. Und davon krank werden. Auch sie haben keine "richtige" Zukunft mehr. "Wahre Werte", was sind es? Was stellen diese dar? Ich weiß es nicht. In keinem Fall aber Leistung, Luxusgüter,...!

Es stimmt mich alles nachdenklich und traurig.

Und "frei" kann ich gar nicht leben. Ich benötige "Zeitrahmen", Aufgaben zum Leben. Um mich weiterentwickeln zu können.

Aber ich glaube, ich habe mich distanziert von dem Gefühl, "funktionieren" zu müssen. Auch wenn ich die Definition dieses Wortes nicht kenne, weil ich dachte, dass ich "funktionieren" würde (Teilnehmen, Fragen bei Probleme, ...). Ich werde nicht mehr dem "Druck" nachgehen, mich beruflich einzugliedern. Nach der Rente (August 2008) habe ich versucht alles dafür zu tun, um wieder irgendwie trotzdem "einen Rahmen" zu finden. Auf diesem Weg zerstörte ich mehr, als ich mir aufbauen konnte. Und bis auf das Wissen, dass ich doch "aussortiert" bin, 3 neue Diagnosen habe und weiß, dass ich in dieser Stadt nichts verloren habe (weil ich nicht finden kann nach intensive Suche und auch nicht mehr hier finden möchte), hält mich nur noch die Angst und "Gewohnheit" hier. Wo ich wahrscheinlich noch etwas brauchen werde, um mich lösen zu können. In einer neuen Stadt brauche ich neue Personen der Rentenkasse, neue Umgebung,... oder ich ziehe doch innerhalb der Stadt um. Zwar wohne ich am "Stadtrand" und trotzdem zu laut, chaotisch, hektisch.

Es wird sich zeigen, wie ich mich irgendwann entschieden habe. Oder auch nicht, weil alles so bleibt, wie es ist. Aber auch dann ist es so, wie es ist.
17.06.12, 09:12:05
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wolfskind
(stillgelegt)

aber wenn du in einem von dir bestimmten zeitrahmen lebst
bist du frei in dir selbst.

"Freilich ist die Welt voller Fährnisse und düsterer Orte; doch noch immer ist viel Schönes lebendig, und wenn auch die Liebe in allen Landen nun mit Leid vermengt ist, wird sie deshalb vielleicht um so größer."
"Derjenige, der etwas zerbricht, um herauszufinden, was es ist, hat den Pfad der Weisheit verlassen."

(Herr der Ringe)
17.06.12, 16:31:02
Link
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von apeiron:
Von Menschen wird erwartet, dass sie reden. Wenn nicht, dann gelten sie als "behindert". Vielleicht ist es aber auch das Reden, was "hindert". Reden gehört als "Selbstverständlichkeit" in jedem Leben dazu - so die "Definition" vom Menschen. Was aber, wenn der primäre Instinkt gar nicht über Worte ist? Und der Zwang zu Reden als Behinderung aufgefasst wird?

Behinderung ist keine Personeneigenschaft, sondern eine Form der Diskriminierung. Nur weil jemand nicht redet oder viel reden mag ist er nicht behindert. Ob in dieser Situation eine Behinderung vorliegt entscheidet sich z.B. daran, ob die Eigenschaften statistisch nicht häufig vorkommen und ob sich an diesen Eigenschaften eine gesellschaftliche Diskriminierung festmacht, die dazu führt, daß die Möglichkeiten zu gesellschaftlicher Teilhabe schlechter sind.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
18.06.12, 09:21:52
Link
apeiron
(Standard)

ja wolfskind. das schon.
19.06.12, 09:29:15
Link
apeiron
(Standard)

Betreff: Verabschiedung aus dem Forum


Hallo,

die letzten Wochen habe ich mich eher rausgezogen hier. Zum Einen, weil dies nicht der richtige Ort ist. Vieles verwirrt... wie auch jetzt. Ich habe meine Meinung geschrieben, aber ich weiß schon.... ich habe Unrecht und ihr habt Recht.

Aber wisst ihr... ich lasse das nicht mehr mit mir machen. Und wenn ich in einer Gemeinschaft bin, dann möchte ich nicht hören "dies nicht, das auch erst Recht nicht"... ohne zu wissen, warum nicht. Manchmal stehen schon Erklärungen da.... aber mein Welt unterscheidet sich auch von eurem. Weil für mich sind das zwei verschiedene Welten. Ich merke immer wieder, wie "Nicht-Autisten" verurteilt werden, weil sie sowieso nichts wissen. Ich las Beiträge, wo ihr euch nicht als "Menschen" angesehen habt. Aber trotzdem wollt ihr nicht als "behindert" gelten. Vielleicht nur, weil "Behinderung" als zu negativ interpretiert wird. Aber ich fühle mich behindert - behindert von der Gesellschaft. Nicht, weil sie schlecht ist, sondern weil die Kommunikationsprobleme so gravierend sind, sodass kein Übereinkommen möglich ist. Aber dann heißt es nicht, seinen Ursprung "Mensch" zu ändern für mich, sondern versuchen mich trotzdem in die Gesellschaft anzupassen. Wo ihr wieder sagen würdet "das geht nicht gut" (das habe ich hier als Antwort bekommen)... und ich auch merke, das es nicht funktioniert. Aber viele andere Autisten haben auch geschafft eine Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt zu bestehen. Richtig? - Richtig! Und auch das sind "nur" Autisten. Warum sollte ich das also nicht schaffen?


Ich möchte aus dem Forum gelöscht werden. Natürlich danke ich euch für eure Zeit, dass ich hier sein durfte. Auch für Einblicke in eure Welt. Aber mir ist das hier zu wenig "flexibel" in der "Meinungsfreiheit". Und Verurteilungen erlebe ich auch von Nicht-Autisten bereits zu massiv. Das möchte ich nicht. Ich möchte leben.

Danke und Alles Gute für euch!
04.12.12, 18:51:43
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