Ich beantworte einfach mal den folgenden Beitrag genauer um die Diskussion vielleicht in die aus meiner Sicht richtige Richtung zu lenken.
Reale Entscheidungsfindungsprozesse müssen logisch sein.
Wieso sollte das so sein?
Zitat:
Bevor eine Entscheidung getroffen wird, steht man zunächst vor einem "Problem", das gelöst werden will: in diesem Fall die Wahl zwischen mehreren Entscheidungsmöglichkeiten.
Das erscheint mir als soweit richtig.
Zitat:
Bevor man jedoch zwischen bestehenden Möglichkeiten auswählen kann, müssen diese Möglichkeiten erkannt werden, d.h. ich muss die Situation analysieren, unter Einbeziehung aller mir bekannter Gegebenheiten um dann sinnvoll schlussfolgernd festzustellen, zwischen welchen Entscheidungsmöglichkeiten ich wählen kann,
Und worin spielt dabei Logik aus deiner Sicht eine entscheidende Rolle? Geht Logik nicht lediglich mit Annahmen um, die als Tatsachen betrachtet werden?
Zitat:
Habe ich also alle (aus meiner Perspektive, nach meinem Wissensstand) möglichen Optionen erkannt, muss ich mich für eine entscheiden. Auf welche meine Wahl trifft, hängt nun wiederum von einer Analyse der einzelnen Möglichkeiten unter Einbeziehung aller mir bekannter Gegebenheiten zur Abschätzung möglicher folgender Konsequenzen der jeweiligen Möglichkeiten ab, um so die für mich optimalste Lösung zu finden.
Wie stellst du dir z.B. einen solchen "Lösungsweg" vor? Wie im Beispiel mit dem Lochkasten?
Zitat:
Bei mir persönlich basieren solche Entscheidugnen/Entscheidungsfindungsprozesse ausschließlich auf Logik. Ich wüsste auch nicht, wie man sonst zu einer Entscheidung kommen könnte.
Ich behaupte einfach mal ganz frech, daß deine alltäglichen Entscheidungen nicht auf Logik zurückgehen, sondern auf Annahmen, die du eben aus irgendwelchen letztlich nicht logischen Gründen voraussetzt. Und eventuell ist auch nebenbei etwas logisches Denken beteiligt gewesen.
Zitat:
Was sind reale Entscheidungsfindungsprozesse denn sonst, wenn sie nicht logisch sind?
Ausdruck des Wesens eines Menschen z.B.?
Sie müssen logisch sein, wenn die Logik nicht von Emotion dominiert wurde.
Das bedeutet du behauptest entweder seien Entscheidungsprozesse logisch oder von Emotion dominiert? Weiteres gäbe es nicht? Anderenfalls wäre deine Aussage wohl unlogisch?
Zitat:
Entweder ich entscheide rein intuitiv oder aufgrund einer von mir angestellten Überlegung.
Andere Möglichkeiten hältst du nicht für möglich?
Zitat:
Wenn ich mir etwas überlege, geschieht dies logisch.
Nein, "überlegen" und "logisch folgern" sind zweierlei. Deswegen gibt es ja den Begriff "Logik" und nicht nur "Überlegen"?
Zitat:
Ich würde keine aus meiner Sicht unlogischen Denkvorgänge anstellen, das wäre ja völligst sinnfrei, ich hätte keinen Nutzen davon und wüsste nicht, wozu ich das tun soll.
Ich schätze das geht aus einem falschen Verständnis von Logik hervor.
Zitat:
Ein wenig anders verhält es sich mit Entscheidungen, die unbewusst geschehen (s. Beispiel Regal aufhängen). Solche Entscheidungen werden impulsiv getroffen, sie wiedersprechen jeglicher Logik, da sie ausschließlich auf Emotion beruhen.
Welchen Unterschied soll es für die Logik machen, ob eine Annahne emotional ist oder nicht?
Zitat:
Deswegen denke ich, dass Logik eben immer subjektiv angewandt wird und somit jeder eine andere Vorstellung von angewandter Logik und daraus resultierend auch eine andere Vorstellung von Logik an sich hat.
Mir ist völlig unverständlich wie es zu dieser Ansicht kommt. Bisher bin ich auch noch nicht von deiner Fähigkeit überzeugt logisch zu denken.
Zitat:
Betrachtet nicht jeder Mensch Annahmen als Tatsachen? Und muss er dies nicht sogar tun?
Welche Relevanz soll das für die Frage haben was Logik (nicht) ist?
Zitat:
Nur wer an allem zweifelt, verzweifelt schließlich.
Diese Annahme halte ich nebenbei bemerkt für abwegig.
Zitat:
Ich nehme also zunächst diese, aus meiner Sicht absoluten, Fakten wahr.
Was mit Logik erstmal wenig zu tun hat?
Zitat:
Anschließend analysiere ich die Rahmenbedingunen; möglicherweise habe ich Lackentferner und Lack in der Farbe zur Hand, in der der Bauklotz lackiert ist.
Und das? Eher spezifische Erfahrung oder?
Zitat:
Jetzt nehme ich auch diese Annahmen als Tatsachen an und überlege mir, welche Optionen ich habe:
a) Den Bauklotz durch die erste Öffnung, mit der Folge, dass anschließend Lackspuren in einer anderen Farbe auf ihm zu sehen sind.
Das mit den Kratzern sagt dir die Logik oder solche Erfahrung?
Zitat:
Ich habe Lackentferner; würde aber nicht nur den Lack der Öffnung sondern auch den des Klotzes entfernen. Dann könnte ich den entstandenen "Fleck" auf dem Klotz in der richtigen Farbe, die ja ebenfalls vorhanden ist, lackieren.
Und ich weiß immer noch nicht was das mit Logik zu tun haben soll.
Kannst du mal versuchen eine lückenlose vollkommen logische Bewertung zu irgendwas vorzunehmen?
Zitat:
Nun überlege ich mir, welche dieser beiden bestehenden Lösungsmöglichkeiten die für mich sinnvollste ist.
Wobei selbst bei ihrer Anwednung kaum Logik ausschlaggebend sein dürfte, sondern die Art deiner vielen gemachten Annahmen.
Zitat:
Dann behaupte ich mal ganz frech, dass ich mich wohl selbst am besten kenne.
Und auch die Logik und das was sie ausmacht?
Zitat:
Denn Wahrnehmung ist immer subjektiv und hat so erstmal wenig mit Logik zu tun.
Aha.
Zitat:
Logik kommt dann ins Spiel, wenn ich mit meiner Wahrnehmung umgehe, diese sortiere, ordne und bewerte;
Davon bin ich bisher nicht in nenenswerten Ausmaß überzeugt.
Zitat:
Und da wären wir dann wieder an dem Punkt, dass jeder Logik, insbesondere die angewandte, anders erlebt, erfährt und anwendet.
Du vielleicht, ich nicht.