Das Kabinett billigte am Mittwoch das etwa 200 einzelne Maßnahmen umfassende Paket, mit dem die UN-Behindertenrechtskonvention umgesetzt wird. Unter anderem sind für fünf Jahre 100 Millionen Euro vorgesehen, um die Berufschancen behinderter Menschen zu verbessern. So sollen ab September bis zu 10.000 schwerbehinderte Jugendliche über zwei Jahre auf das Berufsleben vorbereitet werden. Zudem sollen 4000 neue altersgerechte Arbeitsplätze für Schwerbehinderte geschaffen werden.
Der Aktionsplan listet auf über 200 Seiten Maßnahmen aus allen Lebensbereichen auf. So will die Deutsche Bahn ab September in allen Nahverkehrszügen rund 1,4 Millionen gehbehinderten, blinden oder gehörlosen Menschen freie Fahrt verschaffen. Damit sind laut Bundesarbeitsministerium erstmals deutschlandweit und lückenlos Freifahrten im Nahverkehr möglich.
Schlüsselwort für die Teilhabe von
Menschen mit Behinderung [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] soll künftig Inklusion statt Integration sein. Behinderte sollen nicht ausgegrenzt, sondern von vorneherein auf allen Ebenen einbezogen werden. Dahinter steht die Vorstellung, dass sich Behinderte nicht der Gesellschaft anpassen müssen, sondern dass sich die Gesellschaft auf ihre Bedürfnisse einstellen muss.