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Thema: Ich bin Autist aber nicht autistisch (http://autismus.ra.unen.de.auties.net/topic.php?id=4789)
Geschrieben von: drvaust am: 02.05.11, 22:31:12
Ich vermute, daß Axel Brauns damit nicht meint, daß er seinen Autismus verschwinden läßt. Das wird eher eine Form der Selbstmotivation und der Methodik sein. Ich vermute, dadurch, daß er seine Wohnung als Kunstwerk vorführt, ist das für ihn eine unpersönliche Arbeit und kein Eindringen in seine Privatwelt.
Ich habe es nicht gerne, wenn Leute in meiner Wohnung herumlaufen und sich in meine Angelegenheiten einmischen, wie es bei nahestehenden Besuchern üblich ist. Höchstens wenn ich mit vertrauten Personen etwas bestimmtes arbeite, z.B. mit meinem Bruder am Computer.
Wenn ich aber eine Führung durch meine Wohnung machen würde, würde mir das vermutlich leichter fallen. Dann bin ich der Führer und mein Besuch wird geführt, das ist eine geregelte Arbeit. Der Besuch bekommt die Wohnung gezeigt und erklärt, darf sich alles ansehen (Exponate nicht berühren) und Fragen stellen. Der Besuch ist Gast und hat sich zu benehmen, wie in einem Museum. Wenn die Führung beendet ist (oder bei schlechtem Benehmen), wird der Besuch verabschiedet.
Oft fällt eine Tätigkeit leichter, wenn man eine unpersönliche Arbeit daraus macht. Oder wenn man das klar strukturieren kann, z.B. einen festgelegten Plan abarbeitet. Ich vermute, das meint Axel Brauns.
Geschrieben von: starke Dame am: 04.05.11, 20:12:18
Besuch mögen oder nicht, da kommt bei mir, Nichtautist beides vor, genau wie bei meinem autistischen Sohn.
Was für uns beide wichtig ist, dass wir uns darauf vorbereiten können und das keiner unangemeldet kommt.
Was für meinen Sohn extrem wichtig ist, dass die richtige Personenanzahl kommt, z.B. gibt es eine Schreiattacke, wenn einer fehlt oder einer zuviel ist.
Was für mich extrem wichtig ist und irgendwie keiner der Besucher begreift, ich hasse es, wenn man abräumt, wenn mein Besuch seine Tasse oder Glas in die Küche bringt. Ich kann es nicht erklären, doch bei mir stellen sich jedes mal die Nackenhaare hoch und ich versuche einfach nur zu grinsen, damit es keiner merkt, da es wohl normal zu sein scheint und die Leute es als gutes Benehmen ansehen oder doch nur helfen wollen. Ich sehe wohl irgendwie nur Wohnzimmer und das stille Örtchen für Besucher vor und eigentlich sind in meinen Augen die anderen Räume privat.
Das mit Axel Braun, ist vielleicht in vielen Dingen auch, etwas anders, da er extrem daran arbeitet, sich auzutricksen. Wie es ihm dabei geht, kann ich nicht sagen, denn bei mir ist das auch als Nichtautist so, dass ich mich nicht dazu bringen möchte etwas zu machen, was ich nicht will.
Ich bin andererseits auch der Meinung, dass ein Autist wohl öfters nicht autistisch ist, meine nichtautistische Tochter ahmt in so vielen Dingen ihren großen autistischen Bruder nach und hat auf nichtautistischer Weise entdeckt, dass manche autistischen Sachen sehrwohl sehr viel Spaß bereiten. Somit müssten ja die autistischen Dinge garnicht mehr als autistisch gesehen werden?
Sie hüpft und wedelt so oft und es macht ihr einen irren Spaß und wenn die beiden hüpfend und wedelt aufeinander zu rennen, dabei kreischen und Lachen und aneinander vorbei rennen um das unzähliche male zu wiederholen, kann man tatsächlich das autistische von nichtautistischen Kind nicht unterscheiden.
Wenn sie ihren Bruder nachahmt und genauso die Linien nachbalanciert und den Weg immer gleich geht, die gleichen Stufen, sich durch enge Wege quetscht und "Geheimgänge" benutzt, frage ich mich oft, ob Kindern, die nicht den autistischen Bruder haben, etwas fehlt. Denn es gibt in ihren Augen wohl sehr viele Dinge, die er macht, wenn es ihm gut geht, die auch für sie einfach toll sind und mit einem nichtautistischen Bruder, hätte sie es wohl nicht gelernt.
Geschrieben von: Friedrich1712 am: 17.05.11, 20:01:48
Mich macht das aggressiv.
Vorallem die Mutter macht mich aggresiv und generell alles, ich wöllt das man dieser Person das Sorgerecht weg nimmt, das regt mich total auf, es macht mich echt wütend, das ist heftig was für ein unsinn dort geredet wird.
Allein schon wie ich sehe wie sie mit ihm umgeht und wie er da lebt und ne ich will das nicht weiter schauen, ich konnte es nicht weiter schauen.
Geschrieben von: wolfskind am: 17.05.11, 21:51:22
weil wir hier auch nicole schuster hatten, hier hat sich jemand dazu gedanken gemacht, was haltet ihr davon?
http://dasfotobus.wordpress.com/2011/05/17/die-verschmelzung-aller-storungen-oder-wieso-man-differenzieren-sollte/
Geschrieben von: wolfskind am: 18.05.11, 20:39:10
http://www.tvtouring.com/mediathek/reportage/Leben-mit-Autismus-377.html
er bezeichnet sich selbst als krank. das ist traurig.
aber wenn immer alle (wie hier in dem film) von krankheit und patient sein sprechen ist das kein wunder.