[Kettenbeiträge zusammengefasst, mfg [feder]]
Zitat:
45 Minuten still sitzen, den Unterricht nicht stören, sich melden, wenn man etwas sagen möchte, regelmäßig Hausarbeiten machen...das sind alles Dinge, die für den Autisten weit weniger problematisch sind als für viele andere Schüler.
von welcher "art" autisten schreibst du da konkret?
Wie gesagt, bei meinem Schützling handelt es sich um eine Asperger, 7. Klasse. Soweit ich das beurteilen kann ist die Autismus-Ausprägung relativ schwach, aber definitiv gegeben. Overloads habe ich bis jetzt bei ihm nur zweimal ganz kurz in Form von Handlungsunfähigkeit gesehen. Das Bedürfnis nach Pausen und/oder Rückzugsräumen zeigt er gar nicht.
Und @Schneekugel: Mit Der Autist meinte ich tatsächlich DEN konkreten Autisten, den ich in der Schule betreue. Da ich ja seinen Namen nicht genannt habe wusste ich nicht wie anders in bezeichnen. Ich würde mich nie bewußt einer so verallgemeinernden Sprache bedienen.
Zitat:
Das sind ganz interessante Hinweise, aber auch ein Bisschen erschreckend, denn meine bisherigen Arbeitshinweise sind genau gegenteilig.
kann ich mir gut vorstellen, nachdem ich gestern eine information gefunden habe, die darlegt, was ein schulbegleiter können sollte aus sicht von NA. wenn das generell so ist, plädiere ich für vollständige abschaffung von schulbegleitern, weil sie autisten - wenn das so ist - mehr schaden als nutzen.
Naja, aus meinem Post konnte man ja auch herauslesen, dass ich nicht dazu angehalten wurde ihn zu therapieren oder umzuerziehen. Das ist ja sicher auch schonmal ein Vorteil. Das ich so gut wie keine Handlungsanweisungen bekommen habe gibt mir andererseits ja auch viel Raum, um auf die Bedürfnisse meines Schützlings einzugehen. Die Befürchtungen aus dem thread, den du verlinkt hattest kann ich auch nur zerstreuen. Um Mobbing, Eifersucht und Isolation zu verhindern bin ich offiziel für die ganze Klasse da. Ich bin auch nicht sein "Leibwächter" und die ganze Zeit an seiner Seite; Ich verstehe mich mehr als Option für ihn, die er jederzeit wahrnehmen kann, aber nicht muss. Seitdem ich da bin, nimmt er mich jedoch sehr sehr häufig in Anspruch.
Zitat:
Daß man Schulhelfer quasi auf der Straße engagiert und ohne jede Ausbildung oder sonstige Unterweisung auf die Kinder loslässt ist ein unglaublicher Skandal.Man sollte diesem Verein das Handwerk legen.
Ich fände es ganz gut, wenn meinem Arbeitgeber nicht das Handwerk gelegt würde.

Das ist ein gemeinnütziger Verein, der im Prinzip für die Belange von Autisten da ist. Das er von NAs geleitet wird ist natürlich problematisch, das sehe ich ein.
Ich kann die Kritik an dem Konzept von Schulfer und "Hilfe" im Allgemeinen schon ganz gut verstehen. Ich denke aber trotzdem, dass Schulhelfer schon sehr viel positives Potential haben, dass jedoch aus unterschiedlichen Gründen nicht optimal ausgeschöpft wird. Eine vorausgehende Schulung und ein wenig Supervision wären sich ratsam. Und eben auch vielleicht Beratung durch ältere Autisten.
Ich habe das Gefühl, das wir in diesem thread besser über Sinn und Unsinn von Schulhelfern diskutieren können. Für eine konkrete Frage zu meinem Schützling habe ich einen neuen
thread eröffnet, ich hoffe das geht in Ordnung.
wenn das generell so ist, plädiere ich für vollständige abschaffung von schulbegleitern, weil sie autisten - wenn das so ist - mehr schaden als nutzen.
So eine Position vertrete ich ja schon länger.

Zitat:
Wenn man Bäcker ist und kein Brot backen kann, dann soll man es lassen.
Wenn man Richter ist und keine Gesetze kennt, dann sollte man es auch lassen.
Wenn man Schulhelfer ist und Barrierefreiheit nicht versteht, dann sollte man es auch lassen.
Geht es euch nur um Abschaffung des Schulhelfersystems und das Autisten auf den Regelschulen lieber alleingelassen werden sollten, oder habt ihr ein Gegenmodel im Kopf?