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Einsamkeit
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Ich kann mit der Definition nicht genug anfangen um zu antworten 1 5.00 %

Autor Nachricht
Sarmet
(Standard)

Zitat von Antika:
Es gibt bestimmt einige Menschen die bewusst die Einsamkeit suchen, weil sie sich nach Ruhe sehnen.


Aber wenn ich doch bewusst Einsamkeit suche, so kann ich doch nicht gleichzeitig einsam sein oder ?

Ich würde die Einsamkeit eher als bewusstes alleine sein bezeichnen, wobei Einsamkeit und allein sein zwei völlig verschiedene Dinge für mich sind. Also wenn ich mich freue mal alleine sein zu können, kann ich mich nicht einsam fühlen. Wenn ich nicht alleine sein wollte und es dennoch wäre würde es ein Gefühl der Einsamkeit hervorrufen ... meint Ihr nicht auch ?


Zitat von drvaust:

Z.B. alle feiern fröhlich, sind vergnügt, beste Stimmung, denen scheint es zu gefallen. Ich sitze daneben und kann das nicht nachempfinden, langweile mich.


Ich war am Wochenende mit 2 Freundinnen aus. Waren in einem Cafe, laute Musik, überall Stimmengewirr. Ich wurde mehrmals gefragt, ob ich mich denn Langweilen würde. Was ich verneinte, obwohl es mir eigentlich ähnlich geht wie Dir. Ich finde die Situation suspekt, wie man über belanglose Dinge Abende füllen kann und sich dabei noch amüsiert. Aber Langeweile konnte ich eigentlich nicht ausmachen, es war eher befremdlich und anders (als mein Wesen). Aber ich hätte die Menschen nicht missen wollen, geben sie doch das Gefühl ein Teil des ganzen (Schau)Spiels zu sein. Man könnte es mit einem Theaterstück vergleichen, mit mir als alleinigem Zuschauer - ich frage mich, ob er dieses Stück auch versteht und interpretieren kann ...
02.03.11, 14:52:28
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Antika
(Autistenbereich)

@Sarmet

ich habe nicht gesagt dass Menschen, die die Einsamkeit bewusst suchen, sich einsam fühlen. Ich glaube einfach nur, dass auch einige NA mal bewusst die Einsamkeit suchen (z.B.irgendwo in einem tiefen Wald, oder einem anderen abgelegen Ort auf dieser Welt) weil sie sich nach Ruhe sehnen und einfach mal gerne allein sein möchten.

Ja, ich möchte auch alleine sein wenn ich mir einen abgelegenen Ort/Raum/Zimmer aufsuche. Ich fühle mich nicht einsam oder verlassen. Aber die NA scheinen wohl so zu empfinden.


"Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst."

(Sprichwort aus Mosambik)
--------------------------------

"Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich."
(Zitat von Honoré de Balzac)
02.03.11, 15:09:11
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schneeweiß
(Angehörigenbereich)

Für mich ist zwischen Alleinsein und Einsamkeit ein großer Unterschied. Alleinsein ist etwas Positives. Man ist mit sich allein, hat seine Ruhe...
Einsamkeit ist dagegen ein negatives Gefühl. Man fühlt sich verlassen, ausgegrenzt, vielleicht missachtet, zu niemandem zugehörig...
02.03.11, 18:25:37
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Herr Meier
(Standard)

So ähnlich ist das bei mir auch. Dann haben wir wohl eine ähnliche Definition von Einsamkeit.
Durch diese Diskussion wurde mir auch erst klar, daß man das Wort Einsamkeit unterschiedlich definieren kann. Bisher war auch immer mein Empfinden, Einsamkeit ist nicht mit Alleinsein gleichzusetzen und grundsätzlich etwas negatives. So gesehen fühle ich mich selten einsam.

Für mich hat das auch etwas mit Beschäftigung oder eben auch mit Langeweile zu tun. So lange ich etwas zu tun habe oder mich über Dinge unterhalten kann, die mich interessieren, fühle ich mich nicht einsam. Auch wenn die Gespräche eher oberflächlich sind und die Gesprächspartner (z.B. Kunden) nicht unbedingt die Menschen sind, mit denen ich mich irgendwie verbunden fühle.
Dann fühle ich mich schon eher mal einsam, wenn ich auf irgendwelchen Veranstaltungen bin, wo viele Leute um mich rum sind, mit denen ich nicht ins Gespräch komme.

Dann kenne ich noch so eine Form "rückblickender" Einsamkeit. Ab und zu wird mir mal klar, daß meine sozialen Kontakte fast nur aus fachbezogenen Gesprächen mit Leuten mit gleichen oder ähnlichen Interessen bestehen. Solche Leute kennenlernen und mit ihnen ins Gespräch kommen ist für mich überhaupt kein Problem, da kann ich sogar sehr kontaktfreudig sein. Aber darüber hinaus ist so gut wie nichts. Wenn ich darüber nachdenke, dann denke ich manchmal schon, das kann so nicht richtig sein.
02.03.11, 22:22:11
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Antika
(Autistenbereich)

Ich habe mich noch mal auf Wikipedia umgesehen, weil ich immer noch nicht richtig verstehe warum Einsamkeit für die meisten Menschen etwas unangenehmes zu sein scheint.

"Einsamkeit bezeichnet die Empfindung, von anderen Menschen getrennt und abgeschieden zu sein."

"Dem Einsamen fehlen tatsächlich soziale Bindungen, oder die bestehenden Kontakte werden als nicht ausreichend dafür empfunden, das Gefühl des Alleinseins und der Abgetrenntheit von anderen aufzuheben."

Es ist also ein Gefühl, ein Empfinden welches entsteht, wenn dem Menschen soziale Bindungen fehlen. So habe ich das jetzt verstanden.

Ich habe solche Wünsche nicht, und daher hat Einsamkeit für mich eine andere Bedeutung. Ich fühle mich nicht abgetrennt, auch wenn ich keine sozialen Kontakte zu anderen Menschen habe. Für mich ist es so, wie es nun mal ist. Sind Menschen in meiner Nähe ist es gut, sind keine da, ist es auch gut.

Langeweile kenne ich nicht, und auch wenn ich mal nichts zu tun habe oder einfach nichts tun möchte, ertrage ich diesen Zustand ohne Probleme.



"Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst."

(Sprichwort aus Mosambik)
--------------------------------

"Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich."
(Zitat von Honoré de Balzac)
02.03.11, 22:54:44
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von Fundevogel:
... glückliche Kinder ... Nimmst du ihre Freude anders wahr als die Freude von Erwachsenen?
Wenn ja, kommt der Mangel an Freude bei Erwachsenen durch die Überlagerung erfahrener Diskriminierung oder mangelnden Verstehens oder wirkt die Freude Erwachsener auf dich als nicht mehr so rein wie bei Kindern, eher verstellt, überspielt, gekünstelt?
Überlagerung erfahrener Diskriminierung scheint da keine Rolle zu spielen, evtl. mangelndes Verstehen.
Kinder sind direkt und offen. Wenn Kinder z.B. glücklich aussehen, sind sie auch glücklich, das zeigen sie hemmungslos.
Erwachsene sind meistens gehemmt und spielen eine Rolle, benehmen sich. Da weiß ich nicht richtig, was los ist, kann das schlecht erkennen. Selten zeigen Erwachsene ihre Gefühle offen (das kann mir dann sehr nahe gehen).
Zitat von Fundevogel:
Kann Einsamkeit dadurch ausgelöst werden, dass ein Gegenüber oder eine Gruppe nicht als "echt" empfunden wird?
Nur wenn das für mich eine Rolle spielt, wenn mich das betrifft und verunsichert.
Irgendeine Gruppe oder ein Gegenüber, mit denen ich keine persönliche Beziehung habe, ist mir egal. Dann bin ich vielleicht alleine unter Menschen, aber nicht einsam.
03.03.11, 04:15:48
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Sarmet
(Standard)

Ich denke, dass es damit zusammenhängt, dass wir alle unterschiedliche Ansichten bei der Verwendung von diversen Worten haben.

So habe ich wohl auch die Zeilen von Antika falsch interpretiert.

Ich habe zum Beispiel schon Probleme damit, wenn gesagt wird "die die Einsamkeit bewusst suchen". Ist für mich unverständlich, da ich nicht weiß, wie ich Einsamkeit suchen kann... Das Bestreben alleine zu sein würde in etwas das verkörpern was Du damit sagen wolltest.

Wenn ich das Zitat von Antika nochmal heraushebe:
"Einsamkeit bezeichnet die Empfindung, von anderen Menschen getrennt und abgeschieden zu sein."

Diese Aussage kann ich noch am ehesten neutral werden. Sprich sowohl im positiven wie auch im negativen Sinne interpretieren.

"Dem Einsamen fehlen tatsächlich soziale Bindungen, oder die bestehenden Kontakte werden als nicht ausreichend dafür empfunden, das Gefühl des Alleinseins und der Abgetrenntheit von anderen aufzuheben."

Alleinsein ist ein Gefühl ? Ich bin davon ausgegangen, dass Einsamkeit ein Gefühl ist und alleine sein ein Zustand ...

fehlen oder nicht ausreichend bewerte ich aber als negativ

Weil es Dir nicht fehlt und Du damit zurecht kommst bewertest du dieses Wort anders als zum Beispiel ich. Ich kann das Wort Einsamkeit nicht als selbstbestimmt werten, diesen Zustand beschreibt das alleine sein für mich. Daher finde ich alleine sein gut und positiv einsam sein hingegen als negativ.
03.03.11, 14:41:55
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Hängt nicht beides mit dem gleichen Gefühl zusammen, das wie von mir angerissen verschieden empfunden werden kann?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
03.03.11, 17:36:54
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mor
(Autistenbereich)

Unter Menschen einsam sein kenne ich. Diese Einsamkeit bezieht sich dann hinsichtlich auf bestimmte Freunde, mit ihnen in Kontakt zu stehen.

04.03.11, 16:18:18
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wolfskind
(stillgelegt)

wenn man einsam sein als das sieht was NA darunter verstehen müssten man dann bei autisten ein anderes wort nehmen. "für sich sein" zb wäre passend.
ich empfinde keine einsamkeit sondern genieße es für mich zu sein. daher kenne ich auch das gefühl von NAs nicht das sie als einsam sein bezeichnen.

"Freilich ist die Welt voller Fährnisse und düsterer Orte; doch noch immer ist viel Schönes lebendig, und wenn auch die Liebe in allen Landen nun mit Leid vermengt ist, wird sie deshalb vielleicht um so größer."
"Derjenige, der etwas zerbricht, um herauszufinden, was es ist, hat den Pfad der Weisheit verlassen."

(Herr der Ringe)
13.04.11, 14:32:16
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

wolfskind: Ein interessanter Aspekt! Dann könnte man vielleicht sagen, dass einsam sein bei NA ein "gegen sich sein" bedeutet, da sie es als unangenehm empfinden?
Kennen A auch ein "gegen sich sein"?

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
13.04.11, 20:10:22
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Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

geändert von: Quadriga - 13.04.11, 20:18:46

Wer allein ist, ist gleichzeitig auch ein-sam.
Wer nicht allein ist, kann in sich selbst ein-sam sein.
Einsamsein ist an sich weder negativ noch positiv, sondern wird erst durch eigene subjektive Empfindungen und Interpretation entweder als negativ oder positiv gewertet. Interpretiert man es nicht, bzw hat keine Empfindung dazu, ist es eher neutral.

Edit: Im Falle einer Positiven Bewertung des Einsamseins, kann man es auch als "Für sich Sein" beschreiben.
Gegen sich sein kann man auch, wobei dies dann eher im Hinblick auf "gegen andere(s) sein" entsteht. An sich ist man nicht gegen sich selbst, sondern gegen andere(s). Durch Manipulation anderer kann sich dieses "Gegen andere(s) sein" auf die eigene Person umlenken. Menschen, die sich z.B. hässlich finden, finden sich nur hässlich, weil andere Schönheitsmaßstäbde definierten, die diese Person meint nicht zu erfüllen oder nicht erfüllen kann, obwohl ihr suggeriert wird, diese erfüllen zu müssen, um schön zu sein.

I'm only a unidentifiable broken piece of myself.

-

[Aufgrund eines Kniggeverfahrens zu dauerhafter Sperrung nach Nutzerabstimmung verurteilt, gesperrt, auf Bewährung nach Nutzerentscheid wieder freigeschaltet und nach einem weiterem Regelverstoß nach Verständigung in einem Kniggeverfahren dauerhaft gesperrt, mfg [55555]]
13.04.11, 20:10:57
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