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Autor Nachricht
sesostris
(Standard)

ich hatte schon andere Themen verfasst (Fragen zu GdB, rotes Tuch"Beziehung"). Für diejenigen, die diese nich gelesen haben, eine kurze Quintessenz. Ich bin alleinerziehende Mutter von zwei Kindern (ADS,ADHS-bzw. bei meinem Sohn Verd. auf Autismus-wird abgeklärt). Ich habe mich von meinem Partner getrennt, versuche einen höheren GdB zu erhalten, darf mich nicht selbstständig machen, finde keine Arbeit und finde keinen Therapeuten).
Da ich kein Netzwerk habe, sondern meine Kinder alleine erziehen muß, keine Freunde oder Familie mich unterstützen, sind meine Ressourcen ausgeschöpft.Ich dachte daran, eine Mutter-Kind-Kur zu machen. Diese wurde abgelehnt-da die Krankheitsbilder zu stark ausgeprägt sind und ich arbeitslos sei. Ich solle eine med. Reha beantragen. Das hatte ich auch bereits getan. Resultat- abgelehnt! Ich solle in den Widerspruch bei der Krankenkasse gehen. Nun schicken Sie mich von Pontius nach Pilatus. Ich war bereits wegen einem Medikament beim Sozialgericht (Abgewiesen).
Ich suche seit über 4 Jahren einen Therapeuten- bislang immer nur zu hören bekommen-das ginge nicht. Das Krankheitsbild sei zu ausgeprägt,um eine Verbesserung in 80 Stunden herbeizurufen. Ich habe so viele Therapeuten durch- es kam lediglich zum Erstgespräch...dann war Schluss.
Zwei Psychiatrien und eine Tagesklinik habe ich hinter mir.
Es scheint mir nichts anderes übrig zu bleiben, als wieder in die Tagesklinik zu gehen.
Ich weiß nicht mehr, was ich sonst machen kann- im letzten Jahr lag ich mit meinem ersten epileptischen Anfall auf der stroke Unit und darf verschiedene Sachen nicht machen.

Vielleicht hat jemand von Euch einen Rat,was ich machen kann oder worauf ich bei Therapeuten bzw. Kliniken achten soll.

Ich danke Euch
28.07.10, 19:35:13
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Was stellst du dir für dein Leben vor? Die Arznei sollte wofür sein? Was für ein Ziel hätte für dich eine Therapie?
Zitat von sesostris:
darf mich nicht selbstständig machen,

Es wurde bereits anderswo geklärt, daß dies nicht stimmt, sondern es hier lediglich um Förderung einer Selbstständigkeit geht.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
28.07.10, 19:49:56
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sesostris
(Standard)

Ich finde die Frage recht schwierig.Ich möchte arbeiten, kann aber nicht, weil ich Probleme mit Menschen habe-soziale Kompetenz-Schwierigkeiten.Ich funktioniere für meine Kinder(was für meine Kinder nicht einfach ist aufgrund der Nähe-Distanz-Problematik).
Am liebsten würde ich malen,malen,malen-als Autodidakt erhalte ich kein Stipendium. Ich wollte ein Kunst-Atelier eröffnen und habe Absagen erhalten(weil gesundheitliche Einschränkungen zu enorm sind und monatlichen Fixkosten zu hoch).
und mit GdB 30 keine Unterstützung. Ich muss also warten, ob ich einen höheren GdB erhalte.Arznei hatte ich et acta gelegt-es war Ritalin.
Welches Ziel hätte die Therapie? Ich weiß nicht, was es mir bringen kann. Ich weiß nur, dass ich Hilfe brauche.
Ich lebe in einer gewissen Isolation- keinen Freundeskreis, keine Unternehmungen,
Unterhaltungen sind sehr rar.Ich habe gewissermassen meine synthetische Welt- ich recherchiere im Inet, oder mache Gehirn-Jogging!
Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, was ich für Perspektiven habe.

Ich glaube, ich konnte deine Fragen nicht wirklich beantworten.
Entschuldige bitte!!!
28.07.10, 20:09:17
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von sesostris:
Ich wollte ein Kunst-Atelier eröffnen und habe Absagen erhalten(weil gesundheitliche Einschränkungen zu enorm sind und monatlichen Fixkosten zu hoch).

Hier geht es vermutlich wieder um Förderung, nicht um die Eröffnung selbst?

Wenn du entsprechende Fähigkeiten mitbringst würdest du sicherlich auch zu einem Kunststudium angenommen, egal welchen Schulabschluß du gemacht hast.

Zufriedenheit kann man sich nicht kaufen, da müßtest du dir selbst vielleicht erstmal darüber klarer werden, was du für dich willst. Was bedeutet Kunst für dich?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
28.07.10, 20:18:10
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sesostris
(Standard)

Ja, ich stimme Dir zu. Es geht um Förderung. Aber ohne Förderung geht es nicht.
Ein Kunststudium habe ich angefragt- jedoch eine Kostenfrage.

Ich versuche mehr Klarheit zu gewinnen.

Kunst bedeutet für mich sehr viel- ich drücke mich durch meine Bilder aus.Ich rede lieber durch meine Bilder.
Kunst ist für mich zumindest ein kleiner Zugang von meiner Welt zur Außenwelt.

Ich weiß nicht, ob es klar ist,was ich meine!!!
28.07.10, 21:11:27
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elfenohr
(Angehörigenbereich)

Für mich klingt es, als wolltest du dich dringend an die "Aussenwelt" anpassen- mit "Hilfe" von Therapeuten, etc... aber warum? Um besser klarzukommen? Kannst du dich als Autistin nicht akzeptieren? Hast du Depressionen?

Für mehr Klarheit sorgt eine Therapie ja nur bedingt, wenn man als A zu einem NA-Therapeuten geht, denke ich.
(Meine Therapeutin beschreibt meinen A-Sohn immer noch als krank und belächelt mich milde, wenn ich sage: Nein, ist er nicht!)

Oder vielleicht solltest du einen anderen Ansatz wählen, wenn du dich bei einem Therapeuten vorstellst: Keine Verbesserung deines "Krankheitsbildes", sondern Akzeptanz deiner Person; Kraft und Ruhe finden zur Durchsetzung deiner für dich günstigen Lebensumstände, usw.
Das wird wohl in 80 Std machbar sein, oder? zwinkern


Und zur Reha: So gut wie jeder Kurantrag wird erstmal abgelehnt, ist leider so...aber dann nach Widerspruch doch genehmigt! Dranbleiben!


28.07.10, 22:24:03
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Wenn dir eigene Kunst soviel bedeutet, warum fängst du nicht einfach an dich damit soweit Nachfrage besteht selbstständig zu machen? Wenn keine Nachfrage besteht nutzt auch Förderung wenig für die Selbstständigkeit.

Wieso ist ein Kunststudium eine Kostenfrage? Wegen Lebenshaltungskosten? Stehst du offiziell dem Arbeitsmarkt überhaupt zur Verfügung?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
28.07.10, 23:02:50
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Leah
(Autistenbereich)

Zitat von elfenohr:
Oder vielleicht solltest du einen anderen Ansatz wählen, wenn du dich bei einem Therapeuten vorstellst: Keine Verbesserung deines "Krankheitsbildes", sondern Akzeptanz deiner Person; Kraft und Ruhe finden zur Durchsetzung deiner für dich günstigen Lebensumstände, usw.


Das wäre, denke ich, der richtige Weg. Aber wie findet man einen solchen Therapeuten? Die fünf probatorischen Sitzungen könnten da zu wenig sein. Ich habe schon zwei Therapien bei zwei Therapeuten, jeweils drei Jahre lang, absolviert, aber um die o.g. Ziele ging es gar nicht (beim Ersten) oder kaum (beim Zweiten). Ich merke so etwas immer erst viel zu spät, aber immerhin habe ich mich beim Zweiten immer willkommen und erwünscht gefühlt. Das war eine wichtige Erfahrung, von der ich heute noch manchmal "zehren" kann.
29.07.10, 07:27:59
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von 55555:
Wieso ist ein Kunststudium eine Kostenfrage? Wegen Lebenshaltungskosten?
Studenten gelten nicht als arbeitslos, also kein ALG. In höherem Alter mit abgeschlossener Ausbildung (vermute ich) gibt es kaum Bafög.
Als alleinerziehende Mutter mit 2 Kindern hat sie einige Lebenshaltungskosten (wenn kein hoher Unterhalt).

Sesostris, kannst Du nebenbei mit Kunst beginnen? Vielleicht entwickelt sich daraus etwas.
Es gibt akademische Künstler, die von ihrer Kunst nicht leben können.
Manchmal kommen Laienkünstler plötzlich groß heraus.

Welche Probleme hast Du gesundheitlich, bzw. was willst Du da erreichen? Welches Ziel soll eine Therapie haben?
29.07.10, 07:38:18
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sesostris
(Standard)

Ich möchte Euch danken-

ich hatte mehrere Wege schon versucht.Abschluss bzw. Abi durfte ich nicht nachmachen, ich muss dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.
(sonst hätten Sie mir die Gelder gestrichen).Sollte Bafög beantragen-geht nicht, da nur bis 30 Jahre möglich.
Umschulung oder Weiterbildung geht nicht, da ich alleinerziehend keine Vollzeit-Maßnahme machen kann. Und halbtags wird nicht vom Arbeitsamt finanziert.
Ich habe keine Qualifikationen und bin nirgends vermittelbar.
Einzigste Weg bisher-1€-Jobs.

Ich bin nicht gewillt, mich anzupassen-warum soll ich mich immer anpassen, wenn das Verhalten anderer für mich nicht nachvollziehbar ist und ich definitiv nicht so sein mag?

Ich möchte Menschen kennenlernen, wo ich mich nicht erklären muss-die mich so annehmen, wie ich bin.Die ggfls. so sind wie ich oder ich wie sie.

Die Autismus-Diagnose habe ich erst seit einigen Moanten. Noch nicht lange. Wobei bereits vor einigen Jahren, das in Betracht gezogen wurde und ich es via Zufall erfuhr.
Vieles wurde dadurch klarer-mein Verhalten in der Kindheit. Ich liebte schon immer Kennzeichen.Wenn Kinder weinten, konnte ich damit nichts anfangen- ich stand da und beobachtete Sie fasziniert. Wie ihr Gesichtsausdruck sich veränderte.
(Pardón- ich schweife wieder einmal ab )

ich denke,das,was elfenohr schrieb, könnte ich mir vorstellen.
Nicht, wie ich mich ändere-sprich soziales Kompetenztraining, sondern mich so zu akzeptieren,wie ich bin und das ich deswegen nicht schlechter bin.

Mit der Kunst stelle ich zeitweilig aus-soweit sich etwas ergibt.
Gesundheitlich ist es mit dem psychischen Defiziten schwierig.
Konversationen mit mir sind schwierig-aufgrund "des fehlenden Blickkontaktes,Runterfahr-Strategie)und ich sehe mich außer Stande einen Small-Talk zu führen.(Ich erkenne den Sinn darin nicht)
Viele können mir nicht folgen, wenn ich etwas sage.
Es ist zu anstrengend für Sie.(Sagen viele von Ihnen)
Ansonsten andere gesundheitliche Einschränkungen-sehr viele Allergien,Neurodermitis,Asthma,chr. Lendenwirbelsyndrom, Skoliose,u.v.a....

Es ist leider etwas lang geworden-entschuldigung
29.07.10, 08:54:32
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von drvaust:
Studenten gelten nicht als arbeitslos, also kein ALG.

Ja, deswegen fragte ich, ob sie dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht, dem scheint so zu sein. Aber es scheint mir nicht so zu den Angaben des "zu krank" zu diesem und jenem von verschiedenen Stellen her zu passen.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
29.07.10, 10:20:14
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sesostris
(Standard)

Das ist ja das suspekte, was ich nicht vermag nachzuvollziehen.
Ich muß dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, kann und darf viele Dinge nicht machen.Ich bin sehr lichtempfindlich, sehr geräuschempfindlich, darf nicht an Geräte,nirgends draufsteigen(Leiter,Hocker),keine anstrengenden Dinge,nicht schwer heben, keine staubige Umgebung,selbst Treppen steigen ist grenzwertig,zudem kann es passieren, dass ich auch mal zusammenbreche.kein Flackerlicht bzw.Bildschirmtätigkeiten, zudem Schwierigkeiten mit dem Rücken d.h. langes stehen oder sitzen geht nicht.
Und das ist lediglich ein kleiner Einblick...und hier versteh ich nicht,das ich dem Arbeitsmarkt wie jemand zur Verfügung stehen muß, der im Gegensatz zu mir voll einsatzfähig ist.
29.07.10, 10:39:28
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