Die beste Lösung für alle wäre eine Schule, wie sie von den Pädagogen seit vielen Jahren gefordert wird: Eine Schule für alle, ohne Selektion. Mit kleinen Klassen, gemischten Lerngruppen, individueller Förderung für jedes einzelne Kind, am besten mit 2 oder mehr Lehrern gleichzeitig, usw.
So ähnlich versucht man das ja z.B. in frankreich umzusetzen. Aber ich sehe das nicht unbedingt als positiv an.
Ich bin im rahmen eines schüleraustausches mal 2 wochen in ein französisches collège gegangen (da gehen in frankreich alle schüler nach der grundschule hin), und habe mich auch viel mit meiner austauschpartnerin und ihren eltern darüber unterhalten.
Das hauptproblem war, dass trotz aller individuellen wahlmöglichkeiten immer der unterschied zwischen den schülern viel zu groß war. Die einen waren völlig über-, die anderen unterfordert. Ich habe es dort auch so erlebt, dass die "schlechteren" und die lernunwilligen schüler den unterricht oft dermaßen gestört haben, dass diejenigen, die etwas lernen wollten, den lehrer nicht mehr verstanden haben bzw. der sich nur mit den störenden schülern beschäftigt hat und zeitweise praktisch gar kein unterricht stattfand.
Ich war dann jedenfalls erst einmal froh, wieder an mein pädagogisch "weniger wertvolles" gymnasium zurückzukommen, wo mir trotz deutlich höherer klassenstärken (ca. 30 schüler damals) und weniger "individueller förderung" das lernen deutlich leichter fiel...
Meiner meinung nach ist das wie mit den viel propagierten "neuen unterrichtsformen", die idee wäre gut, aber die umsetzung auf so viele schüler führt dazu, dass die qualität des unterrichts leidet.
Ich glaube das ist ein allemeines phänomen bei öffentlichen schulen, es sind immer zu viele schüler und die schiere menge macht jede wirkliche individualität unmöglich, das wäre ein viel zu großer aufwand. Deshalb kann eine schule einfach nie optimal auf alle schüler eingehen.
Deswegen finde ich, dass heimunterricht, zumindest in bestimmten fällen, sehr sinnvoll wäre. Man müsste halt vorher den einzelfall genau überprüfen, um zu verhindern, dass die möglichkeit des heimunterrichts von den eltern "missbraucht" wird.