Forum für Autisten und interessierte Zeitgenossen (http://autismus.ra.unen.de.auties.net/index.php)
-- Offenes Forum (Schreibrecht auch für unter User=Gast; Pass=Gast eingeloggte Gäste) (http://autismus.ra.unen.de.auties.net/board.php?id=3)
---- Autisten-Zoo (http://autismus.ra.unen.de.auties.net/board.php?id=64)
Thema: tiergestützte Therapie (http://autismus.ra.unen.de.auties.net/topic.php?id=3832)


Geschrieben von: 55555 am: 22.05.10, 23:46:16
Es spricht gar nicht dagagen Autisten durch angemessene Lebensbedingungen und Abbau von Barrieren im Alltag eine ungehinderte Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. Im Gegenteil geht es hier sogar darum, denn wer aus Überzeugung zum Quacksalber geht, der denkt oft er ist in guten Händen und kümmert sich um andere Heilungswege nicht mehr. Darum kann man solche Quacksalber unter bestimmten Umständen rechtlich belangen.

Autisten habe gewisse angeborene Veranlagungen und wenn diese nicht berücksichtigt werden kommt es über die Zeit aufgrund der dadurch entstehenden hohen Belastung für die Autisten zum Eindruck "schwerer Betroffenheit", der sich wieder ändert, wenn die tatsächlichen Ursachen für die Belastung beseitigt werden. Das ist nicht immer einfach und kann eigentlich nur gelingen, wenn NA-Eltern Rat bei Autisten suchen, die autistische Empathie besitzen.


Geschrieben von: haggard am: 22.05.10, 23:51:12
Zitat von Alpakatherapie:
In unsere Gesellschaft ist es notwendig Kontak zu anderen Menschen aufbauen zu können, um ein gewisses Maß an Selbstständigkeit zu erreichen.

autisten können kontakt aufbauen oder kommunizieren. ABER NIEMAND SCHEINT DAS ZU REGISTRIEREN.

was frisst denn nun ein alpaka pro jahr?


Geschrieben von: Mama am: 22.05.10, 23:58:31
Was hat das mit Selbstständigkeit zu tun, wenn mein Kind auf einem Alpake reitet?
Kontakt bedeutet Blick- und Körperkontakt?


Geschrieben von: Alpakatherapie am: 23.05.10, 00:05:35
Zitat von Mama:
Was hat das mit Selbstständigkeit zu tun, wenn mein Kind auf einem Alpake reitet?
Kontakt bedeutet Blick- und Körperkontakt?

Auf einem Alpaka kann man nicht reiten aber man kann es selbstständig an der Leine führen. In der Therapie geht es um den Aufbau von Kontakt und Vertrauen. Das Tier dient als Medium und Helfer für den Therapeuten. Das Kind erlbet gemeinsam mit dem Tier kleine Abenteuer und wird dadurch in seiner Person gestärkt.


Geschrieben von: elfenohr am: 23.05.10, 00:11:00
Zitat von Alpakatherapie:
Wünschen Sie sich nicht auch, dass ihr Kind selbstständiger wird?


Mein Sohn ist Autist und mit knapp 3 Jahren selbständiger als andere NA im selben Alter.

Aber wenn ein Alpaka meinem Sohn beibringt seine Wäsche selbst zu bügeln, komme ich natürlich gern mal vorbei!


Geschrieben von: Mama am: 23.05.10, 00:12:42
Zitat von Alpakatherapie:

Auf einem Alpaka kann man nicht reiten aber man kann es selbstständig an der Leine führen. In der Therapie geht es um den Aufbau von Kontakt und Vertrauen. Das Tier dient als Medium und Helfer für den Therapeuten. Das Kind erlbet gemeinsam mit dem Tier kleine Abenteuer und wird dadurch in seiner Person gestärkt.

Ich lache wirklich nicht viel und manchmal dauert es sehr lange bis ich etwas verstehe, aber Sie haben gerade einen Therpieerfolg bei mir erzielt, ich musste spontan lachen.

@elfenohr
lachen lachen lachen


Geschrieben von: Alpakatherapie am: 23.05.10, 00:13:09
Zitat von azrael:
Zitat von Alpakatherapie:
In unsere Gesellschaft ist es notwendig Kontak zu anderen Menschen aufbauen zu können, um ein gewisses Maß an Selbstständigkeit zu erreichen.

autisten können kontakt aufbauen oder kommunizieren. ABER NIEMAND SCHEINT DAS ZU REGISTRIEREN.

was frisst denn nun ein alpaka pro jahr?


Ein Alpaka braucht als Nutzfäche (Wiese) mindestens einen halben Hektar. Da niemals ein Tier alleine gehalten werden darf, braucht man also mindestens einen Hektar Weidefläche. Im Winter muss mit z.B. Heu und Futterrüben zugefütter werden. Bei mir bekommen meine beiden noch so ungefähr 5 Säcke Pferdemüsli im Training pro Jahr extra.

Ja Autisten können natürlich Kontakt aufbauen aber wie sie schon richtig sagen wird dieser meist nicht wahrgenommen, da er meist nonverbal und sehr versteckt abläuft.


Geschrieben von: Fundevogel am: 23.05.10, 00:20:41
Habe ich das Prinzip richtig verstanden?
Ein Rollstuhlfahrer sollte gehen lernen, damit er sich in der Gesellschaft angemessen bewegen kann.
Ein Gehörloser sollte hören üben, damit er in der Gesellschaft Gehör findet.
Ein Autist soll sich bis zum Krankwerden verleugnen, damit er mit Blicken und Körpernähe Kontakt aufnehmen kann?

Ich habe in meiner Erziehung vermittelt bekommen, dass derjenige, der es leichter hat, demjenigen, der es schwerer hat oder der anders ist, hilfreich entgegen gehen soll.
Ist dieser humanistische Ansatz vom Diktat des Stärkeren geschluckt worden?


Geschrieben von: Alpakatherapie am: 23.05.10, 00:39:15
Finde es schade, dass mein Angagemont hier nur als Carlatanerie und Geldgeilheit ect. abgetan wird, ohne sich mit dem Thema richtig auseinander gesetzt zu haben.
Die Alpakatherapie ist kein Wundermittel aber sie bietet einen Therapieansatz der nicht von der Hand zu weisen ist.
Ich habe die letzten 4 Jahre meine Freizeit damit verbracht diese Therapie auf eigen Beine zu stellen, weil ich in meinem therapeutischen Wirken auf diesem Wege am effektivsten arbeiten kann. Ich lade alle Skeptiker gerne ein diese Therapie persönlich kennen zu lernen, damit sie sich selber ein Bild machen können.


Geschrieben von: feder am: 23.05.10, 00:52:11
Wie würdest du dir eine Auseinandersetzung mit dem Thema vorstellen? Das, was hier stattfindet ist für mich Auseinandersetzung, wobei dein Eingehen auf die Einwände eher oberflächlich erscheint.

Wieso Körper- und Blickkontakt so wichtig für Kommunikation sein sollen, erschliesst sich mir nicht. Ebensowenig wie deine Aussage, dass Kontakt von Autisten sehr versteckt abläuft. Andernorts wird über Autisten geäussert, dass sie sich immer durchsetzen müssten und alles nach ihrem Kopf zu gehen braucht. Um sich durchsetzen zu können, muss man sich so äussern können, dass die Äusserung auch wahrgenommen wird.

Desweiteren finde ich es interessant, dass du anscheinend davon ausgehst, dass hier nur Eltern schreiben.


Geschrieben von: Alpakatherapie am: 23.05.10, 01:17:05
Find eine kritische Auseinandersetzung ja gut - siehe meinen zweiten Text - gehe auch nicht davon aus, dass hier nur Eltern schreiben - würde mir mehr Hinterfragung wünschen und nicht nur Verurteilung.
Es gibt verbale und nonverbale Kommunikation. Wenn ich mit jemanden in Kontakt trete läuft das über Körperkontakt (den viele Autisten meiden da sie keine körperliche Nähe ertragen können), über Blickkontakt (den Autisten ebenfalls meist vermeiden) und über Worte (bei vielen Autisten bestehen formen von Mutismus)ab.
Was spricht dagegen durch eine Wahrnehmungsschulung einem Autisten zu ermöglchen durch Blick- und angemessenen Körperkontakt besser mit seiner Umwelt zu kommunizieren.
Durch meine Arbeit als Ergotherapeut kenne ich auch die von Ihnen beschriebene Willensstärke, die aber für mich nur wenig mit Kommunikation zu tun hat - da dies zum Großen Teil einseitig abläuft. Da es in einigne Fällen nur um Befriedigung von Bedürnissen geht ohne rücksicht auf dem gegenüber. Ich muss auch dazu sagen, dass es wie bei jedem Menschen so feine Unterschiede geht, die unbedingt berücksichtigt werden müssen. jeder Mensch ist ein Individuum.


Geschrieben von: Fundevogel am: 23.05.10, 01:19:23
Alpakatherapie: Wenn man etwas Neues beginnt, ist der Idealfall, dass man die Betreffenden befragen kann, ob eine Idee gut ist und angenommen würde.

Nun hast du zu denen gefunden, die es angeht, und sie sagen dir, was sie davon halten.
Was hast du erwartet?
Dass nur dein guter Wille gesehen wird oder dass konstruktiv Kritik geäußert wird?

Wie feder ähnlich schreibt: Eltern, die sich bei Autisten nicht kundig gemacht haben, was für ihre autistischen Kinder gut sein könnte, greifen gerne nach Möglichkeiten, ihren Autisten "irgendwie" gefälliger zu bekommen. Sie sind deine Kunden.

Es ist nach Jahren warmherziger Gedanken sicher nicht einfach für dich feststellen zu müssen, vielleicht an der speziellen Sache vorbei geplant zu haben?!

Führe künftig alle Kinder an deine Tiere heran, jedes wird auf seine Weise Kontakt mit ihnen aufnehmen. Es geht nicht darum, Kinder mit Hilfe von Tieren zu verändern, sondern sie gemeinsam mit Tieren ihr persönliches Menschsein als etwas Schönes und Natürliches erleben zu lassen.