Auch wenn Pädagogen zunächst freundlich und entgegenkommend reagieren, bedeutet es nicht, daß die Mitteilung einer Diagnose langfristig nicht nach hinten losgeht. Da wirken oft komplexe gesellschaftliche Prozesse und tief verwurzelte Vorurteile. Selbst wenn manche Personen tatsächlich vernünftige Ansichten haben (es wäre für mich z.B. noch eine Frage, wie er denn in der Grundschule gefördert wurde, aber bei dem bisherigen Diskussionsverhalten habe ich keine Lust da noch nachzuhaken) landet die Diagnose in Akten und kann dann leicht ganz unmerklich dazu führen, daß Weichen gestellt werden. Das deutsche Bildungssystem ist allgemein ziemlich diskriminierend, Schüler von denen Lehrer eine höhere Meinung haben (z.B. weil die Eltern Abitur haben) bekommen oft auch bessere Noten. Das sind zu großen Teilen unbewußte Prozesse, die eine sehr große Kraft haben. Man hat mal Lehrer Klassenarbeiten beantworten lassen und verschiedenen anderen Lehrern zur Korrektur vorgelegt. Die Notenstreuung war ziemlich hoch, selbst in Mathe, wo man meinen könnte es wäre gar nicht möglich.
Zitat:
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Seltsam finde ich ein argumentationsloses Beharren darauf, daß allgemeine Probleme in ihrem Fall nicht vorliegen würden, realitätsfern, weil ich bisher annehmen muß, daß sie sich bisher nicht sonderlich damit auseinandergesetzt hat, was die Einschubladisierung von Menschen bewirken kann. Offenbsichtlich hat sie auch kein Interesse den Sachverhalt sachlich zu klären, sondern hat vor allem ein Interesse Bedenken auf billige Weise wegzuwischen.