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Autor Nachricht
anne1
(Standard)

Hallo, Sossimilo,
ich finde es sinnvoll, ein Kind mit Essensentzug zu bestrafen,
wenn es zb mit dem Essen herumspielt: Es hat keinen Hunger, es will spielen, also braucht es kein Essen, sondern Spielzeug. Also nehme ich ihm das Essen weg.
Entzug von Süßigkeiten finde ich grundsätzlich auch gut tolerierbar.
Wenn ich das Kind aber wirklich hungern lasse, dann ist Schluß.

Das ist eine allgemeine Meinungsäußerung,
Gruß,
Anne
23.03.10, 22:35:52
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Paula
(Gastzugang)

Zitat von anne1:
Hallo, Sossimilo,
ich finde es sinnvoll, ein Kind mit Essensentzug zu bestrafen,
wenn es zb mit dem Essen herumspielt: Es hat keinen Hunger, es will spielen, also braucht es kein Essen, sondern Spielzeug. Also nehme ich ihm das Essen weg.
Entzug von Süßigkeiten finde ich grundsätzlich auch gut tolerierbar.
Wenn ich das Kind aber wirklich hungern lasse, dann ist Schluß.

Das ist eine allgemeine Meinungsäußerung,
Gruß,
Anne


Mein Kleine ist oft aus Langeweile. Da finde ich es auch sinnvoll, gesündere Alternativen anzubieten.

LG
Paula
24.03.10, 08:47:39
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haggard
(Autistenbereich)

was wird als mit dem essen spielen bezeichnet?
ich sollte oft nicht mit dem essen "spielen" oder darin "herumstochern" oder dinge mit "meterlangen zähnen" essen. warum wird von anderen das fremde verhalten derart negativ bewertet?

wenn ich mit dem essen "spielte", war mir gewiss nicht nach spielzeug.
buchstabensuppe:
grundsätzlich fischte ich sämtliche buchstabennudeln aus der suppe und sortierte diese auf dem tellerrand. fand ich es noch interessanter, daraus worte zu bilden oder sie zu meinem eigenen amüsement wirr zusammenzusetzen, war das meine entscheidung, was ich mit essen tat. andere menschen werfen tütenweise brot in die teiche und flüsse. das könnte ebenso als nicht sachgerecht bewertet werden. trotzdem aß ich diese "aussortierten" buchstaben irgendwann. wenn andere menschen die meinung besitzen, dass man warme speisen nicht kalt esse, ist das deren meinung, aber nicht meine. wenn man mir den teller weggenommen hätte, weil ich mich offensichtlich nicht "korrekt" der mir zugeteilten nahrung verhielt, wäre das ein eingriff gewesen.

auch "stocherte" ich nicht in suppen (suppen sind irgendwie ein leidiges thema) herum, sondern war bemüht, mikroteilchen an fleischfetzen herauszusortieren, die ich nicht essen wollte. meine familie hatte keine ahnung was ich dort tat, also wurde die nudelart verändert. zum schluss schwammen dort makkaroni, in denen diese mikroteilchen klebten. wenn ich dann komplett das essen verweigerte, hieß es, ich würde die mühen der eltern nicht zu schätzen wissen. äußerte ich später, dass ich das fleisch nicht in meiner suppe haben möchte (ein kleiner extra topf, ehe fleisch hinzu käme, wäre aus meiner sicht kein problem gewesen - das ist so eine minimale veränderung, die eigentlich niemanden schadet), hieß es, "so ein wenig fleisch bringt dich schon nicht um".

als ich irgendwann herausfand, dass anstatt einer schöpfkelle auch siebartige geräte verwendet werden konnten, holte ich mir nur einen teil der nudeln aus dem suppentopf und wusch sie im zweifel lange unter laufendem wasser ab. fanden meine eltern auch nicht in ordnung.

ich weiß nicht, was es andere leute angeht, auf welche persönliche weise eventuell ein bezug zu den nahrungsmitteln hergestellt wird oder sie verwertbar gemacht werden.

die suppenflüssigkeit ließ ich regelmäßig weg - sei es beim aussortieren vom teller oder später durch das aussieben vom topf. "die gute suppe". sie war nach meinem empfinden schmierig und ich fand das ekelhaft. "eine schöne fette suppe..." finde ich nicht schön.

gab es als beilage gurkensalat, wollte ich allerdings immer noch das essigwasser trinken, weil ich dieses interessant fand. das ließen jedoch alle anderen zurück und aßen nur die gurken. das wurde wohl letztlich als abfall gewertet und da war es egal, was ich damit tat. da ich jedoch ziemlich lange mit essen beschäftigt bin und zwischendurch auch mal anderen aktivitäten nachgehe, passten das familienmitglieder ab um mir das essigwasser wegzunehmen. das fand ich gemein, weil es für mich das beste/interessanteste an dem ganzen salat war.

schon komisch so etwas.

ich war noch nicht auf idee gekommen, anderen das essen wegzunehmen, was in sehr seltenen fällen auch nicht gut war, wenn es sich eher um ein pica-syndrom handelte. bei letzterem kann ich "essensentzug" noch verstehen, bei allem anderen jedoch nicht.
24.03.10, 09:39:15
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Paula:
Mein Kleine ist oft aus Langeweile.

Ich langweile mich, also bin ich? zwinkern (Konnte ich mir gerade nicht verkneifen.)

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
24.03.10, 09:44:52
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starke Dame
(Angehörigenbereich)

geändert von: starke Dame - 24.03.10, 16:38:51

Also - das muss man wirklich unterscheiden. Wenn ich bezüglich das Essen meinen Sohn als Beispiel nehme:

Er ißt auch kein Fleisch, er sortiert auch aus und im Gegenteil, er flippt schon aus, wenn 2 Nudeln aneinander kleben, ich finde das nicht weiter schlimm.

Es ist für ihn so - ich bin froh wenn er hungrig ist und probiert, wenn er es nicht mag, gibt es Alternativen, mag er die auch nicht, trinkt er wieder sein Hauptnahrungsmittel, Pulvermilch für Kleinkinder. Er ist nicht unterernährt und ich kann es nicht ändern, sein Essensverhalten ist nun einmal sehr wählerisch.

Genauso kann er Brötchen nur essen, wenn die Brötchenhälfte noch mal umgeklappt ist, damit seine Finger nicht schmutzig werden. Dass er nur Erdbeermarmelade ißt, nehme ich hin, was solls, er ißt weder Schinken noch Käse. Dafür ißt er Käsenudeln, so ist das nun einmal. Spaghettis mit roter Soße, sind für ihn ekelhaft, und Spaghettis ohne alles sind für ihn toll. Was soll´s, und wenn er in eine Apfelspalte nur einmal reinbeißen kann und dann eine neue braucht, weil die angebissene wohl nicht mehr sein Fall ist, werde ich es auch mit Humor nehmen. Es bringt nichts, ihm das Leben noch schwerer zu machen als es sowieso schon für ihn ist.
24.03.10, 16:37:12
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LockenClaudi
(Standard)

@starke Dame: Das kommt mir sehr bekannt vor !
Meine Kinder essen auch nur sehr eingeschränkt. Am Anfang, als wir auch noch keine Diagnose hatten, wollte ich alles "richtig" machen, so nach dem Motto "ein gesundes Kind verhungert nicht am gedeckten Tisch"
Tja, was soll ich sagen.....mein Sohn hat mich eines besseren belehrt. Was er nicht mochte hat er einfach nicht gegessen, da war nix zu machen, so ging er auch oft ohne Abendessen ins Bett. Aber das schien ihn auch gar nicht zu stören?

Naja, nach der Diagnose und als ich gelesen habe, dass viele Autisten Probleme mit dem Essen haben, bin ich das ganze gelassener angegangen. Mein Kinderarzt hat mich auch noch beruhigt und gesagt, "Solange die Kinder gut "gedeihen", nicht übermäßig oft krank seien und auch sonst keine Mangelerscheinungen haben, muss man sich keine Gedanken machen. Die holen sich schon, was sie brauchen."

So, also meine Kinder ernähren sich hauptsächlich von Vollkorntoast oder Brötchen mit Nutella, alternativ auch mal trocken, Brezeln, Pizza, Schupfnudeln und Eierpfannkuchen. Meine Tochter trinkt zusätzlich noch Milch und isst auch Joghurt oder Pudding.
Tja und das wars dann auch schon so ziemlich......

Woran es genau liegt...weiß ich ehrlich gesagt nicht so genau. Bei meinem Sohn vermute ich die Konsistenz des Essen, aber auch weil er dieses Essen eben gewöhnt ist und nichts Neues ausprobieren will. Er kann mit Veränderungen sehr schlecht umgehen.
Bei meiner Tochter vermute ich da mehr einen anderen Grund, denn sie hat früher deutlich mehr Sachen gegessen, aber sie will immer die Kontrolle behalten und wenn sie bestimmt, was sie isst, hat sie die ja. Und mit Druck kann man bei ihr überhaupt nichts erreichen, da hat sie den längeren Atem zwinkern

Eine Frage an die Autisten unter Euch:
Mich würde interessieren, was für Vorraussetzungen da sein mussten, damit ihr neues Essen probiert habt?

LG Claudi
24.03.10, 17:36:53
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zoccoly
(Autistenbereich)

Bei mir war es so, dass meine Mutter mir sagte, ich bräuchte nicht essen, sondern nur ein ganz klein wenig zu probieren und wenn ich das Essen nicht mochte, bekam ich was anderes, das ging für mich.
Meine Kinder haben immer am Kochtopf probiert (kleiner Löffel, die Menge bestimmten sie selbst), wenn sie das Essen ablehnten, kochte ich extra. Auch für meine Kinder war es unproblematisch, habe gerade gefragt zwinkern .

stillgelegt
24.03.10, 18:08:38
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haggard
(Autistenbereich)

unbekannte lebensmittel etc.:
häufig, sofern ich überhaupt etwas neues probierte, erhielt ich kleinste teilchen. maximal so groß wie der kopf einer reißzwecke. war dieses teilchen zu schlimm für mich, hatte ich nicht das problem, dass überall im mund irgendetwas klebte und falls der geschmack widerlich war, löste dieser sich von solch einem kleinen teilchen schneller wieder auf als von größeren stücken.

vieles schied allerdings bereits geruchlich aus oder ich lehnte ab, wenn optisch die beschaffenheit auf etwas schließen ließ, das für mich nicht gut ist.

oder ich beobachtete andere, wie sie die dinge aßen, "beobachtete" die geräusche dabei und den geruch der dinge und waren diese bereiche interessant, versuchte ich es mit mikroteilchen.
das beobachten anderer konnte allerdings auch dazu führen, dass mir gänzlich der seltene appetit wegblieb oder mir sogar übel wurde.
24.03.10, 18:17:03
Link
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von LockenClaudi:
Eine Frage an die Autisten unter Euch:
Mich würde interessieren, was für Vorraussetzungen da sein mussten, damit ihr neues Essen probiert habt?

Such macht kluch.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
24.03.10, 20:48:48
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LockenClaudi
(Standard)

geändert von: [55555] - 25.03.10, 02:19:07

[Komplettzitat Vorbeitrag gelöscht, mfg [55555]]

Hmmmmm....eine Antwort auf meine Frage habe ich in den Links aber nicht wirklich gefunden.....den letzten konnte ich nicht öffnen, da ich keine Berechtigung habe.

Danke aber dafür, dass du dich bemüht hast für mich zu suchen....ich bin hier ja noch neu und muss mich hier erst mal zurechtfinden
24.03.10, 21:19:27
Link
[modmod]
(Globalmoderator)

Ich habe einige Beiträge von 'Forum Rehakids und Autismus' hierher in ein eigenes Thema verschoben.
Das ist dort eine Abschweifung und verdient ein eigenes Thema.

24.03.10, 22:07:10
Link
drvaust
(stillgelegt)

Zitat von LockenClaudi:
Eine Frage an die Autisten unter Euch:
Mich würde interessieren, was für Vorraussetzungen da sein mussten, damit ihr neues Essen probiert habt?
Ich bin nicht sehr festgelegt, probiere auch Neues, bevorzuge aber immer gewohntes Essen.
Jedoch esse ich das meiste Essen nicht. Kein Fleisch, kein Fisch, nichts Saures (z.B. kaum Obst), nichts Flüssiges (z.B. Suppe), aber klare Suppe trinke ich aus der Tasse, nichts mit Gesicht (z.B. Schokoladen-Osterhasen), nichts Heißes, nichts Kaltes (außer Speiseeis), ich bevorzuge alles lauwarm, nichts Schmieriges (z.B. Mayonnaise) usw.. In Gaststätten stehe ich vereinzelt wieder auf und gehe, weil mir das gesamte Angebot nicht gefällt, oder bestelle nur Beilagen.
Ich mußte von allem Neuen etwas probieren (wenn es nicht eindeutig nicht schmeckte), bevor ich es ablehnte. Manchmal bekam ich eine Extraportion. Wenn mir etwas aktuell nicht schmeckte, durfte ich auf das Essen verzichten. Es hat mir nicht geschadet, ich war zwar, für meine Länge, etwas mager, aber als Erwachsener habe ich mein Gewicht fast verdoppelt.
Wenn ich die Wahl hatte und es etwas Neues gab, daß gut aussah, habe ich das auch mal probiert. Zwangsweise hatte ich nichts probiert, da bin ich stur.
24.03.10, 22:14:05
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