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Geschrieben von: an3010 am: 20.02.10, 17:32:43
Zitat von azrael:
hallo anne1, erkläre mal die äh-, äääh-sachen.;)
wenn in eine solche erdgrube kartoffeln geworfen würden, könnte ich das vielleicht noch verstehen - aber was haben blumen/blüten unter der erde "zu suchen"?

wie meinst du das?
Warum Kartoffeln in diese Grube?


Geschrieben von: haggard am: 20.02.10, 18:54:10
vielleicht wäre spargel besser gewesen? kartoffeln besitzen wenigstens einen derartigen erdbezug.

wenn menschen schon "sinnlose" handlungen ausführen, könnten sie wenigstens halbwegs sinnvoll sein.


Geschrieben von: an3010 am: 20.02.10, 19:20:05
kartoffeln gehören in ein kartoffelbeet.
Dort werden sie angepflanzt und geerntet.
Aber der ort,in dem ein mensch nach seinem tode ruht,ist ein grab.
kein kartoffelfeld.
obwohl beides aus erde ist.
die blumen stehen für erinnerungen oder verbindet gefühle.
rosen werden benutzt für jemanden ,dem man liebt.
für die anderen blumen gibt es auch sinnbilder.
anstatt von rosen könnte man jetzt dort herzen,engel oder auch andere sinnbilder hinstellen oder einwerfen.
kartoffeln sind für uns sinnbilder von lebenmittel.
blumen sinnbilder von gefühlen.


Geschrieben von: anne1 am: 20.02.10, 20:37:08
Zitat von azrael:

wenn menschen schon "sinnlose" handlungen ausführen, könnten sie wenigstens halbwegs sinnvoll sein.


Hallo, Azrael,
normalerweise sind sie das auch. Wenn man jemandem Blumen schenkt, dann möglichst die Lieblingsblumen, zum Beispiel.

Eine Beerdigung/Der Tod
ist aber so schlimm und traurig,
daß eine "sinnlose, aber doch halbwegs sinnvolle Handlung" nicht ausreicht.
Da hilft nur eine völlig sinnlose Handlung,
bei der die Vergeblichkeit allen Tuns deutlich ist.
zz-weinen anne


Geschrieben von: haggard am: 20.02.10, 21:21:48
warum begrabt ihr dann sinnbildlich eure gefühle?
finde das mit den kartoffeln nachwievor passender. besonders zu sprüchen wie "aus der erde sind wir genommen, zur erde sollen wir wieder werden..."
das mit den blumen kommt doch eher vernichtung gleich und hat gar nichts mehr von auferstehung.


Geschrieben von: an3010 am: 20.02.10, 22:02:46
ich begrabe nicht die gefühle.
gehe ich zum grab meines sohnes,nehme ich die rote rose mit und lege sie auf das grab.
weil ich mit der roten rose das sinnbild meiner liebe habe.
hätte ich das sinnbild der liebe die kartoffel,würde ich die kartoffel auf das grab legen.
mit der rose gebe ich ein teil meiner liebe als sinnbild aufs grab.
aber auch andere sinnbilder drücken dies auch.
Es ist hier nicht der Nutzen vorrangig - Kartofffel-Erde-Ernte


Geschrieben von: zoccoly am: 20.02.10, 22:27:50
Bei mir war es so, dass ich nicht das Poltern der Erde hören wollte, schon die Vorstellung daran, war für mich unfassbar, deshalb wählte ich die Blume.

Zitat von Coyote:
Warum schenkt man sich Blumen?

Viele habe ich mir selbst und bewusst geschenkt, ich finde sie schön, viele waren gekauft, manche am Feldrand gepflückt.


Geschrieben von: Fundevogel am: 21.02.10, 01:51:37
Ich kann azrael gut verstehen, weil ich es auch als sinnlos betrachte, einem verstorbenen Menschen, der gar keine Freude mehr an den Blumen haben kann, Blumen zu schenken. Meistens ist es sogar so, dass dem verstorbenen Menschen zu seinen Lebzeiten nur selten Blumen mitgebracht wurden. In diesem Fall könnten sie sogar als Entschuldigung für nicht im Leben geschenkte Blumen gelten, sozusagen zur Entschuldigung vor sich selbst.

Sinnbilder werden oft kritiklos aus anderen Kulturkreisen übernommen. So wird bei Hochzeiten Reis geworfen als Sinnbild für den Wunsch an das Brautpaar immer genug zu essen zu haben. Da fände ich es sinnvoller, Kartoffel oder Kartoffelschalen zu werfen, denn Kartoffeln sind das Grundnahrungsmittel in unseren Breiten.

Forthebeautyoftheearth


Geschrieben von: drvaust am: 21.02.10, 04:14:13
Nachdem meine Großmutter gestorben war, hatte ich oft das Bedürfnis,
ihr etwas zu schenken und ihr eine Freude zu machen.
Über Blumen hatte sie sich sehr gefreut.
Ich konnte aber nicht mehr, zu spät. Das war mir auch klar.
Aber es erleichterte mich, so zu tun, als könnte ich noch.
Mein Gefühl brauchte das, obwohl mein Verstand das blöd fand.
(Ich habe keine Blumen vergraben, die tun mir leid.)


Geschrieben von: anne1 am: 21.02.10, 11:35:46
ich stimme drvaust zu.
anne


Geschrieben von: Coyote am: 22.02.10, 13:32:42
Wenn mir eine Person Blumen schenkt, denke ich immer, was bedeutet das jetzt? Was will man mir damit sagen? Was wird jetzt erwartet? Zum Geburtstag sicher Kaffee und Kuchen.
Ich vermute hinter allem Möglichen Hintergedanken. Oft denke ich: Wo ist der Haken? Was verschweigt man mir? Was will man mir wirklich mitteilen?
Ähnlich ist es mit einem Vertrag. Es kann ewig lange dauern, bis ich ihn unterschrieben habe (wenn überhaupt). Selbst wenn mir jemand die einzelnen Punktze erklärt, denke ich, man will mich reinlegen.


Geschrieben von: Fundevogel am: 22.02.10, 15:58:08
Coyote: Sehr viele NA kennen sich mit Verträgen auch nicht aus und unterschreiben oft genug, ohne die Folgen zu überschauen.

Insbesondere bei komplizierten oder existenzsichernden Verträgen, die vor dem Notar abgeschlossen werden, behaupte ich mal, verstehen sehr viele Leute nicht, was mit dem Amts- und Juristendeutsch eigentlich genau gemeint ist.

Auch wenn der Notar geduldig erläutert, geht der Überblick oft verloren. Es wird einfach vertraut und kann auch vertraut werden, dass er ein hohes Berufsethos hat und die vor ihm geschlossenen Verträge juristisch einwandfrei sind.

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