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Thema: Sind NA zu "echten" zwischenmenschlichen Verbindungen fähig? (http://autismus.ra.unen.de.auties.net/topic.php?id=3543)
Geschrieben von: an3010 am: 30.01.10, 17:07:33
@55555
was ist für dich liebe?
was ist in deiner beziehung wichtig?
Geschrieben von: 55555 am: 30.01.10, 19:13:46
Liebe ist dem anderen Gutes wollen?
Geschrieben von: an3010 am: 30.01.10, 20:05:35
wie bezeichnest du dann eine feste beziehung zu einem menschen,
mit einer sexuellen beziehung?
Geschrieben von: 55555 am: 30.01.10, 20:31:59
Mir fällt da spontan kein Begriff ein, der das Vorhandensein von Sex mit anzeigt. Auch eine Ehe umfasst nicht unbedingt Sex.
Geschrieben von: starke Dame am: 30.01.10, 21:17:47
Na, dann bist Du halt was das Zwischenmenschliche betrifft ein Küken.
1. Offen Beziehung - ist für die Anfangszeit toll, wenn man sich austoben will - fand ich damals immer gut.
2. Langjährige Beziehung - in dem das Emotionale klappt aber der Sex nicht, klappt einfach nicht. Nach 16 Jahren, hab ich einfach die Segel gestrichen und Tschüß gesagt, ist so - reine Zeitverschwendung.
Jetzt habe ich eine Ehe - mit einem Mann, der mir intelektuell gewachsen ist, mit dem man konstruktiv diskutieren kann und niveauvoll Spaß hat und unser Arbeitszimmer funktioniert auch. Bevor ich diesen Mann kennen gelernt habe, glaubte ich auch weder an Ehe noch an ewiger Liebe. Naja, wenn Du Deinen richtigen Partner irgendwann hast, der so gestrickt ist wie Du es brauchst, dann wirst Du es halt merken. Ich hoffe das wird irgendwann so sein, denn leider kenne ich viele, die ihren richtigen Menschen wohl niemals finden werden.
Geschrieben von: 55555 am: 30.01.10, 23:33:53
Wenn du dich dann jetzt besser fühlst können wir ja das Thema weiterverfolgen.
Geschrieben von: Löwenmama am: 30.01.10, 23:45:11
"Fremdgehen" (das hattest du in deinem Eröffnungspost geschrieben) wird bei NA auch als "betrügen" bezeichnet.Das scheint dann wohl die Gefühlswelt der NA wieder zu geben:Sie fühlen sich betrogen,wenn ihr Partner jemandem anderen die Aufmerksamkeit entgegen kommen lässt,die sie eigentlich exklusiv für sich selbst beanspruchen.
Geschrieben von: Fundevogel am: 31.01.10, 02:00:35
55555: Wenn Liebe ist, dem anderen Gutes zu tun, dann werden wir viel geliebt...von dem Kellner, der uns ein Bällchen extra auf unser Eis setzt...vom Nachbarn, der unsere Paketsendung annimmt...von unserem Arbeitgeber, wenn er uns eine Belobigung ausspricht...
...aber denen geben wir uns nicht hin. Hingebung findet in einer Liebe statt, in der wir uns im anderen spiegeln. Wir erhalten von ihm keine "Dienstleistung" sondern ihn selbst. Und wir geben uns ihm hin - wir gehören ihm, er kann über uns verfügen. Das ist mit einer sehr großen emotionalen Tiefe verbunden und setzt sehr viel Vertrauen voraus. Wie starke Dame sagt, ist es ein großes Glück, einem Menschen zu begegnen, mit dem man sich im wahrsten Sinne des Wortes "austauschen" kann.
Forthebeautyoftheearth
Geschrieben von: haggard am: 31.01.10, 02:06:50
kann der nachbar, der ein paket annimmt oder nicht annimmt nicht auch über einen anderen menschen verfügen? indem er ihn bewusst zur "paketabholstelle" mehrere kilometer von der wohnung entfernt "schickt", indem er das paket nicht annimmt?
Geschrieben von: Fundevogel am: 31.01.10, 03:43:42
azrael: Im weiteren Sinne ist das auch ein Verfügen. Aber das spielt sich bei NA auf einer anderen gefühlsmäßigen Ebene ab. Man ist dem Alltagsmenschen (Kollegen, Nachbarn, Vereinsfreunde) nicht emotional ausgeliefert. In einer Partnerschaft Liebende tun für den Partner weit mehr, als für diese Personengruppe. Liebende halten für ihn schmerzliche Verhältnisse aus, sie arbeiten für sein Wohlbefinden wenn es sein muss 24 Stunden, sie leiden und freuen sich mit ihm wesentlich intensiver, sie teilen mit ihm Geheimnisse und verbünden sich mit ihm gegen den Rest der Welt. Die Ausliegerung führt aber auch dazu, dass man sich nach einer Trennung wieder schmerzvoll wie etwas Zerbrochenes "einsammeln" muss.
Forthebeautyoftheearth
Geschrieben von: horizont am: 31.01.10, 11:46:50
es stimmt, was Fundevogel und Starke Dame geschrieben haben.
Es ist ein seltenes Glück einen Partner zu finden, in dem sich all die eigenen Wünsche und Sehnsüchte von einer Beziehung/Partnerschaft vereinigen.
Starke Dame
eine offene Beziehung war nie mein Ding, würde da mit Sicherheit emotional nicht mit klar kommen.
Fühlt man sich emotional bei dem Partner wohl, aber es klappt nicht oder nur ansatzweise mit dem Sex, fängt man an sich "zu verbiegen" und Kompromisse einzugehen, obwohl man ja z.B. mehr Sex oder auch Experimentierfreude beim Sex sich wünscht. Das führt dann aber zwangsläufig dazu, dass man selbst erst unbewußt unglücklich wird, bis der Gedankenprozess die Erkenntnis dessen erlangt und der Entschluss zur Trennung heranreift. Oder man ist trotz allem mit dem zufrieden und lässt alles so weiter laufen.
Ich könnte es nicht, wenn ich liebe, dann ganz oder gar nicht und musste schon sehr oft erfahren, dass viele NAs mit "dem alles so weiter laufen lassen" vollauf zufrieden sind.
Fundevogel
ja, man lebt für den anderen und es ist egal welchen Kraftaufwand, egal ob körperlich oder emotional, man aufbringt - das wichtigste ist, dass es dem andern gut geht, er sich wohl fühlt. Denn nur dann kann man sich selbst wohlfühlen.
In der Partnerschaft sollte ja neben Vertrauen, Verständniss, Zuneigung und Liebe auch Offenheit sein, sich dem anderen bis in sein Innerstes öffnen, ihm zugang zu seiner Seele, seiner ureigensten Energie zu gestatten. Ihm auch Einblick geben in seine tiefsten Wünsche, Geheimnisse und auch Ängste. Und wenn man dann merkt, es weiß, dass man verstanden wird, ist es einer der schönsten Gefühlszustände überhaupt.
Geschrieben von: Mama am: 31.01.10, 11:51:35
Das klingt ja sehr schön, aber gibt man sich dann nicht selbst auf?