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Autor Nachricht
Primel
(Autistenbereich)

Wenn Spiele bei Treffen mit anderen Menschen gespielt werden fällt es euch dann leichter oder schwerer mit den Menschen in Kontakt zu treten?

Mir fiel auf, dass es mir dann leichter fällt. Bei reinen Gesprächstreffen beteilige ich mich selten aktiv (außer wenn mich etwas besonders interessiert und wenn ich die Menschen mit denen ich mich treffe sehr gut kenne und mag) sondern sitze meistens still dabei.
Wenn Spiele gespielt werden fällt mir der Kontakt leichter. Dabei ist es von Vorteil wenn es ruhige Spiele sind bei denen nicht viel gesprochen werden muss. Bei Spielen komme ich mir angenommener von den Menschen vor. Nicht in der Außenseiterrolle.

Grundsätzlich spiele ich aber bevorzugt mit nur einem Menschen Spiele statt mit mehreren.

Wenn ihr Spiele spielt welche spielt ihr dann am liebsten?
29.12.09, 23:28:37
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von Primel:
Wenn Spiele bei Treffen mit anderen Menschen gespielt werden fällt es euch dann leichter oder schwerer mit den Menschen in Kontakt zu treten?
Dann neige ich dazu, mich auf das Spiel zu konzentrieren und den Kontakt zu Menschen einzuschränken.

Ich spiele gerne Brettspiele, bei denen es klare Regeln gibt, wenn diese Regeln exakt eingehalten werden.
Wenn die Regeln willkürlich verändert werden, aus Spaß oder um jemand (z.B. ein Kind) gewinnen zu lassen, kann ich nicht mehr mitspielen.
Mir wird nachgesagt, daß ich verbissen spielen würde.
Ich spiele, um mich zu unterhalten und um zu gewinnen, nicht um mich mit Menschen zu beschäftigen.
Eigentlich spiele ich sehr selten mit Menschen zusammen ein Spiel. (Habe selten eine Gelegenheit dazu.)
29.12.09, 23:57:05
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Mama
(stillgelegt)

Ich spiele auch sehr gerne Gesellschaftsspiele mit nur einem Mitspieler, dann kann ich mich besser konzentrieren. Andererseits spiele ich auch gerne Ratespiele in großen Runden, weil man da in der Masse untergeht,nicht so beachtet wird und trotzdem zeigen kann, was man drauf hat.
Mein Lieblingsspiel ist eigentlich "Mensch ärgere Dich nicht", aber; wie gesagt; nur mit einem Mitspieler. Je mehr Püppchen auf dem Feld rennen, umso schwieriger wird es für mich. Ach ja, Kartenspiele (1001, MauMau) finde ich auch sehr spannend, da ich mir sehr gut die abgeworfenen Karten merken kann.

[Wegen diversen Regelverstößen und Vandalismus einschließlich Mißbrauch des Gastzugangs bei bereits früher vorgekommener Sperrung bis auf Weiteres gesperrt, mfg [55555]]
30.12.09, 00:01:29
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haggard
(Autistenbereich)

bei gesellschaftsspielen hatte ich den eindruck, dass den anderen jeweils erstmals auffiel, dass ich tatsächlich anwesend bin. in meiner kindheit wurden oft solche aktivitäten unternommen. an den meisten spielen störte mich, dass eine person oder eine gruppe gewinnen musste. diese spiele spielte ich dann lieber allein und modifizierte sie, sodass weder gewinnen noch verlieren möglich war, sondern diese spiele ewig hätten andauern können. zum beispiel bei mensch ärgere dich nicht, dass alle figuren wieder über das spielfeld zurückwandern mussten in ihre startpositionen und von dort wieder zum "ziel" und zurück... dadurch bestanden auf dem spielfeld zwei spielrichtungen. das fand ich interessanter dann bei mehreren spielern und nicht weiter gekennzeichneten figuren den überblick zu behalten (denn figuren durften dann auch nur in der jeweils richtigen richtung vom spielfeld befördert werden). später erfand ich eigene spiele mit kombinationen aus karten-, würfel- und strategiespiel, doch davon existiert keines mehr.

am liebsten mag ich noch immer memory.

früher gab es ein spiel, bei dem begriffe gezeichnet werden mussten.
wissensspiele.
standard-brettspiele.
strategie-spiele.
verschiedene kartenspiele.

die anderen waren sehr wahrscheinlich genervt davon, dass ich die spiele anders spielen wollte, als sie gedacht waren.

ich mag spiele, bei denen denken und aufmerksamkeit gefordert sind.
30.12.09, 03:17:53
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Primel
(Autistenbereich)

Ich mag Memory auch gerne.
Wir haben zu Hause eine andere Version bei der zwei ungleiche Bilder zusammengehören. Es heißt "Gemischtes Doppel" und ist vom Magazin der Süddeutschen Zeitung. Da gehören z.B. Schaumbaden und Baumschaden zusammen. Auf dem einen Bild sind zwei Füße in einer Badewanne mit Schaum zu sehen und auf dem dazugehörigen ein Baum mit wenig Ästen. Oder Fernsteuer und Sternfeuer gehören zusammen. Auf dem einen ist eine Fernbedienung zu sehen und auf dem dazugehörigen Sternfeuer von einer Rakete auf schwarzem Hintergrund. Die Wörter stehen unter- und oberhalb der Bilder. Diese Memory-Version mag ich auch gerne.

Ich spiele außerdem gerne Scrabble, Rummikub, Mühle, Dame, Skip Bo. Schach spiele ich auch gerne obwohl ich es wegen mangelnder Übungsmöglichkeit schlecht kann. Backgammon spielte ich bisher nur im Internet.

Zitat:
bei gesellschaftsspielen hatte ich den eindruck, dass den anderen jeweils erstmals auffiel, dass ich tatsächlich anwesend bin.

So geht es mir teilweise immer noch.

Bei reinen Treffen zu Feiern oder um über (meiner Ansicht nach) Belanglosigkeiten zu sprechen fühle ich mich sehr unwohl. Teils aus Desinteresse an den Gesprächsthemen, teils aus Unsicherheit wie ich mich verhalten soll, teils weil ich nichts zu sagen habe und erwartet wird, dass ich etwas sage.
Wenn bei solchen Treffen Spiele gespielt werden fühle ich mich wohler. Dann kommt mir der Kontakt zu den anderen Menschen leichter vor. Vermutlich auch deswegen weil dann generell weniger gesprochen wird. Dann bestehen meinerseits auch weniger Unsicherheiten.

Nachdem mir vor kurzem auffiel, dass sich solche Treffen für mich mit Spielen einfacher gestalten als ohne überlege ich schon vorher zu fragen ob bei kommenden Treffen Spiele gespielt werden oder nicht und dann bevorzugt zu Treffen mit Spielen zu gehen.
Allerdings finde ich es problematisch wenn bei Spielen gleichzeitig über andere Themen gesprochen wird weil ich mich dann nicht mehr auf das Spiel konzentrieren kann.

30.12.09, 13:34:19
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

geändert von: 55555 - 30.12.09, 13:43:06

Würde bei mir eher vermuten, daß diese Situation bei mir förderlich wirkt. Eine Erklärung wäre dafür, daß die Personen physisch längere Zeit beobachtbar sind, was sonst nicht unbedingt so unproblematisch der Fall ist. Vielleicht ist es ein wenig so wie mit dem Gassigehen. Wenn man einen Hund mitführt, nehmen andere Leute eher Kontakt auf, der Hund ist ein allgemein anerkannter Anlaß einige Worte anzubringen. Ohne Hund ist viel unklarer, was man einem Menschen sagen sollte ohne dabei mit gewisser Wahrscheinlichkeit etwas falsch zu machen.

Edit: Wie wäre es mit Onlineschach?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
30.12.09, 13:41:59
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Primel
(Autistenbereich)

Ich weiß nicht wie man Schach online spielen kann.
Z.B. Ob man sich irgendwo anmelden muss und ob man dann jemand Fremden anschreiben oder anklicken muss um dann um ein Spiel zu bitten oder ob es verschiedene Schwierigkeitsstufen gibt.
Bei Backgammon ist das einfach. Das funktioniert dann so:
Ein Bekannter von mir ruft mich an und fragt ob ich mit ihm spiele, dann sage ich ja, dann spielen wir 3 Mal. Mit mir unbekannten Menschen spielte ich noch nicht Backgammon.
Ich wage es noch nicht Online-Schach zu spielen weil ich nicht weiß wie ich mich verhalten soll um zum Spiel zu gelangen.
02.01.10, 00:00:23
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55555
(Fettnäpfchendetektor)


Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
02.01.10, 13:15:30
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Primel
(Autistenbereich)

Klick
ist hilfreich. Ich habe vor mich dort anzumelden wenn ich keine Angst mehr davor habe.

Als ich an Silvester bei meinen Verwandten war machte ich es wie geplant. Wir spielten die meiste Zeit Spiele und es war erträglich. Kontakt zu anderen anwesenden Personen war möglich. Wenn keine Spiele gespielt worden wären hätte ich mich sehr unwohl gefühlt und es wäre kaum Kommunikation mit mir möglich gewesen. Gegen den allgemeinen Feierlärm benutzte ich Ohrstöpsel.
03.01.10, 21:44:46
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starke Dame
(Angehörigenbereich)

Ich spiele ständig mit meinem Sohn (3). Dabei fällt mir das auf, was Azrael erwähnt hat - mein Sohn verändert die Spiele auch - ich lass ihn das machen und spiele nach seinen Regeln.

@Azrael, schade, dass von Dir keine Spiele mehr existieren - da wir Spielefans sind und durch die positive Reaktion meines Sohnes auch immer auf der Suche nach guten Spielen sind.

04.01.10, 11:28:22
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Primel
(Autistenbereich)

@azrael: Warum existieren deine Spiele nicht mehr?
Existieren die Spielkarten und Würfel nicht mehr oder deine Ideen wie du die Spiele verändert hast?

@starke Dame: Mit 3 Jahren spielte ich gerne: Tempo kleine Schnecke, Memory und Domino (damals hatten wir ein Dominospiel aus Holz mit Bildern statt Punkten und 2 Dominospiele mit kleinen schwarzen Steinen. Dabei hatte eines weiße Punkte, das andere farbige Punkte).
Die Dominoteile aus Holz waren größer als gewöhnliche Dominosteine. Mit denen konnte ich auch Linien und Muster legen und sie waren leichter in die Hand zu nehmen als kleine, dünne Steinchen.
Mein Bruder bekam später ein Spiel da waren 4 Spiele drin und auf der Verpackung außen waren 4 Blumen, 1 Baum, 1 Vogel, 1 Schloss, 1 Würfel soweit ich mich erinnere. An den Namen des Spiels kann ich mich nicht erinnern.
Wir spielten auch Schwarzer Peter. Aber das gefiel mir nicht so gut. Dass mir die Nase schwarz angemalt wurde wenn ich verlor gefiel mir auch nicht.
04.01.10, 17:08:02
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haggard
(Autistenbereich)

@Primel:
die spiele existieren infolge erstumzugs und fast schon wahnhafter vernichtungsmanie nicht mehr.
04.01.10, 21:36:27
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