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Autor Nachricht
Diplomarbeit
(Standard)

Wir, 3 Studenten aus der Schweiz, schreiben eine Arbeit über Autismus. Wir möchten untersuchen, in welchem Falle, die Betreuung zu Hause oder in einer institution vorgezogen wird. Falls sich jemand dazu äussern würde, wäre das super, da wir auf möglichst viele persönliche Meinungen angewiesen sind.
Jetzt schon vielen Dank für die Hilfe
22.12.09, 15:11:07
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Wieso Betreuung? Es ist am besten, wenn keine NA sich ins Leben von Autisten einmischen, da sie es oft nicht schaffen ihre falschen Vorstellungen abzulegen und so selbst schnell zur Belastung werden können, die dann u.a. den Zustand des Eindrucks von Überforderung erst schafft.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
22.12.09, 15:16:55
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Löwenmama
(Autistenbereich)

Ich brauche keine Betreuung...Ich habe Familie,2 Kinder,wobei mein kleiner ebenfalls Autist ist.Wir wollen keine Betreuung,am schlimmsten wäre das von Fremden,die gar nicht wissen,wie wir leben WOLLEN.Wir wollen einfach so leben,wie es unserem Naturell entspricht und nicht wie andere es für richtig halten.Leider ist das Bild in der Öffentlichkeit wohl doch noch das,dass alle Autisten lebensunfähig sind,sich den ganzen Tag den Kopf an die Wand schlagen und froh sein müssen,wenn sich jemand ihrer annimmt...

Die Hoffnung ist der Regenbogen
über den herabstürzenden Bach
des Lebens.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
22.12.09, 18:08:02
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Gast
(Gastzugang)

55555 und connySL:
Ich kann in der Frage von "Diplomarbeit" keine Vorverurteilung erkennen. Es wurde die Frage an Forumsmitglieder gestellt, wie eine bestimmte Art von Hilfebedürftigkeit gesehen wird. Warten wir doch einfach ab, ob es Menschen im Forum gibt, die dazu was zu sagen haben. Es ist doch ein Novum, dass die 3 Studenten sich an euch als Autisten wendeten, ehe sie wie unzählig viele vor ihnen selbsternannte Fachleute befragen.
Wer eure Seiten gelesen hat, kann euch sowieso nicht unterstellen, dass ihr Bevormundung und Fremdbestimmung benötigt.
Diplomarbeit: Ich schlage vor, Ihr schickt eure Arbeit zum Redigieren ans Forum! Wäre doch eine Diplomarbeit im Sinne einer Auszeichnung (Qualitätsfrage) und mehr als Meinungssammlung, oder?

Forthebeautyoftheearth
22.12.09, 20:39:08
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Löwenmama
(Autistenbereich)

@Gast:ich habe hier auch nichts von Vorverurteilung geschrieben,sondern nur die Frage beantwortet,wie ich zu Betreuung stehe.Und wie Autisten in der Öffentlichkeit eben doch immer noch gesehen werden,bzw.was viele Menschen erwarten,wenn sie an Autisten denken oder sich ein Bild von ihnen machen sollen...

Die Hoffnung ist der Regenbogen
über den herabstürzenden Bach
des Lebens.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
22.12.09, 20:44:34
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Primel
(Autistenbereich)

Falls Betreuung überhaupt, dann zu Hause vorziehen.
Nachteile von Institutionen (Heimen):
- Stress durch Mitbewohner (zu laut, Grenzüberschreitungen, Regelverstöße die Auswirkungen auf Ordnung/Struktur haben, Lustig machen z.B. über Sprachunvermögen besonders wenn in Heimen Bewohner mit verschiedenen Diagnosen anzutreffen sind).
- Stress mit Betreuern z.B. Missverständnisse
- Stress durch ständig wechselndes Betreuungspersonal (Schichtdienste)
- Medikamentenzwang mit negativen Auswirkungen
- teilweise Sedierung
- in manchen Institutionen Doppelzimmer
- bei Überforderung des Betreuungspersonals Klinikeinweisungen mit negativen Folgen
- Begegnungen mit vielen Menschen pro Tag (z.B. Essenszeiten, Arbeitstherapie, Beschäftigungstherapie)
- zeitweise Versuche zum Sprechen zu Zwingen (z.B. "Du kriegst das erst wenn du sagst was du willst")
Generell verursacht ein Aufenthalt in Institutionen mehr Stress/Probleme als ein Aufenthalt in einer eigenen Wohnung/bei Eltern.

Was versteht ihr eigentlich unter Betreuung zu Hause?
Dass täglich oder wöchentlich jemand kommt und bei Sachen hilft bei denen jemand Schwierigkeiten hat?
Oder Betreuung durch Eltern/Verwandte?



22.12.09, 22:26:53
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haggard
(Autistenbereich)

im internet habe ich viel von eltern gelesen, die ihre autistischen kinder in einrichtungen abgeben und dort betreuen lassen, wenn sie selbst mit ihrem leben überfordert sind und die schuld scheinbar bei autisten suchen. kinder werden in einrichtungen abgegeben, wenn fremde menschen äußern, dass die kinder geistig behindert wären, nicht mehr weiter lernfähig wären, die aggressivität bei schlechten rahmenbedingungen "nicht zu bändigen" sei, sie das "leid" der autisten nicht sehen wollen, sie zu lebzeiten "gut" untergebracht wissen möchten, weil ihnen ein selbständiges leben nicht zugetraut wird...

persönlich würde ich betreuung in meiner gewohnten umgebung durch mir sehr gut (langjährig) bekannte menschen vorziehen (wenn es nur die wahl gäbe "betreuung zu hause" oder "betreuung in einer einrichtung" und keine andere möglichkeit wie "gar keine betreuung"). dadurch würde ich mir erhoffen, dass mein wille respektiert wird, dass auf meine bedürfnisse eingegangen wird und ich zu nichts gezwungen werde.

aber die realität (nicht nur für autisten) ist oft ganz anders.
23.12.09, 00:38:19
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Einrichtungen sind im Grunde schon untragbar, weil sie oft unnötig exzessiv Psychoarzneien einsetzen um ihre an sich falsche Struktur durchzubekommen. Sie gehören komplett abgeschafft. Es sind im Prinzip die Konzentrationslager unserer Zeit, weg mit den Menschen, die man nicht sehen will.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
23.12.09, 11:54:44
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uppsdaneben
(Autistenbereich)

Zitat von Gast:
Ich kann in der Frage von "Diplomarbeit" keine Vorverurteilung erkennen.


Ich hatte mir einen ziemlich bissigen Kommentar zu der Anfrage verkniffen.

Zitat:
Es wurde die Frage an Forumsmitglieder gestellt, wie eine bestimmte Art von Hilfebedürftigkeit gesehen wird.


1. Sie meinen eine bestimmte Art von Autisten.
2. Sie haben diese nicht benannt.
=> Sie sind unfähig zu einer klaren Formulierung, oder sie sind völlig ahnungslos bezüglich Autismus'.
23.12.09, 14:55:27
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Ich finde es gefährlich Arten von Autisten anzunehmen, das wollen die NA gerne glauben, aber meine Erfahrung widerspricht dem bisher nahezu in erheblichem Maß. Dafür sehe ich immer wieder, daß Autisten von ihrem Umfeld in den Wahnsinn getrieben werden und dann gegebenenfalls als geistig behindert eingeordnet werden, es aber nicht sind, was manchmal auch viel später dann "völlig überraschend" entdeckt wird - das ist nichts was zwangsläufig wäre im Sinne von Arten von Autisten.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
23.12.09, 16:06:52
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Gast
(Gastzugang)

uppsdaneben: Zu Diplomarbeiten kommen manche Studierenden durch Zufall oder Zuteilung. Deshalb kann es gut sein, dass keinerlei Ahnung zum Thema vorherrscht. Aber die Mitglieder des Forums sind als BeraterInnen angefragt, die wissen von was sie reden. Das lässt bei den Anfragenden auf eine gewisse Offenheit hoffen.

Die Zuteilung der Anfrage in "Autisten-Zoo" ist für mich eine subtile Vorverurteilung, die aber durch die gemachten Erfahrungen verständlich ist.

Dass die Anfragenden sich Zeit zur Erklärung lassen, kann viele Gründe haben. Z.B.: Sie registrieren die Reaktionen, die dann wieder in eine Wertescala einfließen oder sie sind tatsächlich unerfahren und eher überrascht ob der Reaktionen...
"Diplomarbeit": Bitte konkretisieren Sie vertrauensvoll zum besseren Verständnis Ihr Thema!
23.12.09, 16:19:34
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Gast
(Gastzugang)

Forthebeautyoftheearth
23.12.09, 16:20:04
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