Mama
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So!
Nun habe ich mich 2 Tage mit diesem Thema auseinandergesetzt: "Könnte es sein das ich Autistin bin?"
Ich habe mir diese Frage selbst beantwortet: Nein!
Ich bin sehr einfühlsam im Umgang mit Menschen, sehr hilfsbereit, höre gerne zu. Unterhaltungen, in denen es um mich geht, meine Art, meine Ansichten, über mein tiefstes Inneres mag ich nicht. Das hat etwas mit Vertrauen zu tun, dieses kann ich nicht aufbauen. Der Grund liegt sehr wahrscheinlich in meiner Kindheit......hat mir mal ein Psychologe gesagt.
Struktur bedeutet Sicherheit, ich brauche klare Anweisungen, sonst klappt das halt nicht. Warum? Kindheit?
Das ich Fotos überflüssig finde, da mein Kopf doch alle wichtigen Dinge speichert, ist wohl so, weil die meisten Leute meinen Errinnerungen (Momente) werden vergessen. Warum? Wenn etwas einen tiefgreifenden Eindruck auf mich hinterlassen hat, werde ich dies nie vergessen, mein Kopf ist mein Fotoalbum.
Das ich manche Dinge nicht verstehe hat mehrere Gründe:
- zu viele Informationen auf einmal
- ich bin nicht "multitasking", das bedeutet, auch ich habe oft eine Reizüberflutung (fremde Umgebung, störende Nebengeräusche, andere Moralvorstellungen)
- manchmal spricht mein Gegenüber allerdings auch für mich in einer "anderen Sprache". Dies bedeutet, ich verstehe ganz einfach nicht was der Jenige meint.
Das ich kein Fernsehen mag, hängt daran, das es eine solche Flut an Programmen gibt. Ich kann nicht aussortieren was mich interessieren würde. Und bei Dokumentationen werde ich beeinflußt von dem Journalisten, so daß ich mir kein eigenes Bild machen kann. Daher auch meine Gier nach Büchern. Dort mache ich mir mein eigenes Bild. Das Fernsehen stiehlt mir auch meine Zeit, nicht nur während ich zuschaue sondern auch hinterher, wo ich über das Gesehene nachdenke.
Nun möchte ich noch erklären, warum ich immer denke,das ich alles falsch mache:
Meine Eltern haben mir immer das Gefühl gegeben, das ich nicht zu Ihnen gehöre. Ständig Fehler aufgelistet; wenn ich mich zurückzog (was ich immer schon gerne gemacht habe!), hieß es, das sei für ein Kind in meinem Alter nicht normal. Heute bin ich 38 Jahre alt und es werden immer noch Fehler gesucht und mein Verhalten als nicht normal bezeichnet. Ich habe in meinerKindheit nie Komplimente bekommen, dies ist wohl der Grund warum ich heutzutage nicht weiß damit umzugehen.
Dies bringt mich letztendlich noch zu dem Punkt meiner Gefühlsbeschreibung ("Kann meine Gefühle nicht deuten"): ich kenne nicht den Unterschied zwischen Wut, Hass, Enttäuschung,....Scham, Liebe. Aber ich kenne das Gefühl "Angst". Ich unterscheide meine Gefühle in gut und schlecht. Ich kann also meine Gefühle eigentlich nicht benennen, habe nur von anderen gelernt (aus Büchern), was ich sagen muß, in welcher Situation.
Es tut mir leid, das ich zweimal hintereinander einen längeren Text erstellt habe. Aber es hat mir einfach keine Ruhe gelassen. Diese Chaos musste raus aus meinem Kopf.
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