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Geschrieben von: Löwenmama am: 13.09.09, 22:37:40
Wenn du in einem anderen Forum nachliest (z.B.Rehakids) da wirst du Schilderungen von Müttern hören,die unter der "Krankheit" ihrer Kinder leiden,die sich selbst bedauern und jede nur mögliche Therapie für ihr Kind nutzen und durchsetzen, getreu dem Motto:Viel hilft viel. Dass man Kinder auch "kaputt therapieren" kann,hat sich bis dorthin noch nicht herumgesprochen...


Geschrieben von: feder am: 13.09.09, 22:42:29
@ASROMA: Habe ich das jetzt richtig verstanden? Du willst eine Arbeit über die sozialen Aspekte schreiben, liest aber Bücher, die diese sozialen Aspekte gar nicht zum Thema haben und stellst deswegen auch Fragen, die sich nicht auf die sozialen Aspekte beziehen. Übersteigt gerade meine Logik.
Sich einfach mal über alles informieren halte ich auch nicht für eine gute Idee. Schränke dein Thema möglichst genau ein und überarbeite am Besten noch deinen Fragenkatalog. Eine Maturarbeit ist viel zu klein, um dem Thema überhaupt irgendwie ansatzweise gerecht werden zu können.


Geschrieben von: ASROMA am: 13.09.09, 22:44:34
@ConnySl: Danke, danke, danke viel mals für ihre tolle Antworten. Dies wird mir sehr behilflich sein. Ich wünsche ihnen alles gute und grüsse ihren Kind ganz herzlich.

@zoccoly: Das stimmt! Es ist aber so, dass ich jede Antwort schätze. Und es ist falsch, dass mich ihre Antwort nicht weiterbringt. Es ist nunmal ein anderer Aussichtspunkt. Und da das Thema so immens gross ist, werde ich mich natürlich in vielen Gebieten beschränken. Um meine Arbeit nicht oberflächlich zu verfassen, möchte ich eben den sozialen Aspekt näher kennenlernen.

Danke nochmals an allen!!


Geschrieben von: Löwenmama am: 13.09.09, 22:46:18
Vielleicht kann dir auch das Buch "Ich bin besonders" weiter helfen. Autor weiss ich jetzt gerade nicht, alles ist in dem Buch auch nicht ok, aber es wurde von einem autistischen Kind und dessen Mutter geschrieben,da hättest du also beide Aspekte.


Geschrieben von: feder am: 13.09.09, 22:51:16
Sowas kann meines Erachtens als Maturaarbeit über Autismus allenfalls sinnvoll sein, wenn es zumindest bewirkt, dass die eigene Umgebung sich mit dem Thema auseinandersetzt und dadurch Aufklärung stattfinden kann.
Für eine "wissenschaftliche" Auseinandersetzung mit dem Thema scheint mir der Umfang einer Maturarbeit zu klein.


Geschrieben von: ASROMA am: 13.09.09, 22:51:49
[Kettenbeitrag zusammengefasst, mfg [55555]]

@feder: Ja sie haben es richtig verstanden. Ich habe keine Bücher über soziale Aspekte gefunden. Ausserdem finde ich, dass dies ein Buch gar nicht deutlich schildern kann. Das kann nur eine Person erklären, die im direkten Kontakt mit Autismus steht. Ich werde mich im Verlauf meiner Arbeit natürlich stark auf ein Gebiet einschränken. Jetzt versuche ich vorallem jegliche Art von Information zu sammeln. Sei es aus den Büchern (theoretisch) oder aus direkte Erfahrungen (sozialer Aspekt).


@ConnySl: Danke für die Information, werde mir sicherlich auch dieses Buch anschauen! Echt lieb von ihnen, danke vielmals!!

@feder: Danke auch an ihnen... dieser Link wird mir sehr behilflich sein! Hab es schon mal durchgestöbert und es enthält viele nützliche Infos! Ich werde mir bei meiner Arbeit natürlich sehr grosse Mühe geben. freuen


Da mein Fragebogen den sozialen Aspekt nicht enthielt, versuche ich ihn zu verbessern. Hier eine verbesserte Version:

1. Wie haben sie gemerkt, dass ihr Kind autistisch ist?
Welchen Typ von Autismus weist ihr Kind auf?
2. Wann habe sie es bemerkt?
3. Wie haben sie darauf reagiert?
4. Wie versuchen sie ihr Kind zu helfen?
5. Geht ihr Kind zur Schule? Arbeitet es? Wie empfindet er seine Mitschüler bzw. Mitarbeiter? Wie sehen ihn seine Mitschüler bzw. Mitarbeiter?
6. Wie ist die Beziehung des Kindes zu den anderen Familienmitgliedern?
7. Inwiefern hat der Autismus ihres Kindes, ihr Leben
beeinflusst?
8. Betreibt ihr Kind eine Sportart? Wenn nicht, hat es andere Hobbys? Was macht ihr Kind in der Freizeit? Trifft er sich mit Freunden?
9. Wie reagieren NA auf ihr Kind?
10. Hat ihr Kind jemals eine Therapie besucht? Wenn ja, welche? Hat das etwas gebracht?


Geschrieben von: haggard am: 13.09.09, 23:07:29
zur frage 1:
warum "war"? soll damit bereits ausgedrückt werden, dass "autismus" verschwindet?


Geschrieben von: ASROMA am: 13.09.09, 23:10:07
@azrael: Habe es falsch eingetippt, tut mir leid!


Geschrieben von: feder am: 13.09.09, 23:19:01
Zitat:
Das kann nur eine Person erklären, die im direkten Kontakt mit Autismus steht.


Wieso kann das nicht ein Autist selber erklären? Willst du wissen, welche sozialen Probleme die Umwelt mit Autisten hat, oder welche sozialen Probleme Autisten mit der Umwelt haben?

Mit dem Link wollte ich dir eigentlich nicht sagen, dass du dir Mühe geben sollst, um Ruhm und Ehre zu erlangen, sondern eher auf den Inhalt (selbst erlebte Alltagssituationen, Alltagstips etc., Fremdwahrnehmung, die Umwelt dazu bringen, sich damit auseinanderzusetzen) und die Herangehensweise hinweisen.


Geschrieben von: 55555 am: 14.09.09, 01:51:57
Stell dir ruhig mal vor, wir würden uns im Jahr 1950 befinden und du würdest vor dieser Entwicklung deine Arbeit schreiben, hättest Bücher gelesen vom Stand von 1950 und wärst der festen Überzeugung das ist alles so richtig. Was wäre da wohl rausgekommen und wie gerne würdest du deinen Enkeln erzählen worüber du deine Arbeit geschrieben hattest und was da so drinstand? Bezogen auf Autismus steht uns eine solche Entwicklung noch bevor.


Geschrieben von: drvaust am: 14.09.09, 01:55:00
Zitat von ASROMA:
Ich habe keine Bücher über soziale Aspekte gefunden. Ausserdem finde ich, dass dies ein Buch gar nicht deutlich schildern kann. Das kann nur eine Person erklären, die im direkten Kontakt mit Autismus steht.
In diese Richtung gehen u.a. folgende Bücher:
Axel Brauns : 'Buntschatten und Fledermäuse'
Nicole Schuster : 'Ein guter Tag ist ein Tag mit Wirsing'

Auf die Fragen kann ich nichts antworten, weil ich kein Kind habe. Ich bin selber Autist.


Geschrieben von: Isabella am: 15.09.09, 02:13:59
Zitat von ASROMA:

1. Wie haben sie gemerkt, dass ihr Kind autistisch war?
Welchen Typ von Autismus weist ihr Kind auf?
2. Wann habe sie es bemerkt?
3. Wie haben sie darauf reagiert?
4. Wie versuchen sie ihr Kind zu helfen?
5. Besuchen sie zusammen mit ihrem Kind jegliche Art von
Therapien? Wenn ja, welche?
6. Hat diese Therapie den Zusatand ihres Kindes verbessert?
7. Wie reagieren die anderen Mitmenschen auf ihr Kind?
8. Inwiefern hat die Krankheit ihres Kindes, ihr Leben
beeinflusst?

1. Durch Diagnose im 2. Lebensjahr. Diagnostiziert wurde zunächst frühkindlicher Autismus. Ein Jahr später Asperger Syndrom und High functioning Autismus.
2. Im 15. Lebensmonat, unmittelbar nach der Mumps, Masern, Röteln- Impfung, begann mein Sohn, sich regressiv zu entwickeln; er sprach nicht mehr, wurde agressiv, zeigte keine Gesten und konnte nicht mit Gleichaltrigen. Er mußte sogar den regulären Kindergarten verlassen (mit 2 1/2 Jahren).
3. Erleichtert. Endlich eine Diagnose. Keine Verzweiflung mehr, von wegen falscher Erziehung.
4. Zeit geben und viele Angebote machen, als auch Dinge und Aktivitäten bevorzugen, die er mag - so, wie bei anderen Kindern auch.
5. Nein, jedenfalls keine für Autisten typische. Mein Sohn war bei der Tomatis- Therapie und bekommt je einmal pro Woche Krankengymnastik und Osteopatie.
6. Ja. Entspannung und Entkrampfung sind ganz wichtig für ihn.
7. Er ist noch klein (Welpenschutz)und wird gehätschelt, auch wenn er sich im Supermarkt an der Kasse blitzschnell in den vollen Einkaufswagen meines Hintermanns setzt oder darauf besteht, mit Schwimmflossen, Taucherbrille und Schnorchel in der S- Bahn durch die Stadt zu fahren. Die Mitmenschen wundern sich wohl. Wobei, die intelligenten lachen, sind interessiert und suchen Kontakt; die weniger behellten pöbeln und lassen ungefragt ihren spärlichen Senf zur Kindererziehung und dergl. ab.
Gleichaltrige Kinder finden ihn, mit wenigen Ausnahmen, komisch und wenden sich ab. Mit älteren Kindern läuft es ganz gut.
Dies ist der jetzige Stand. Vor ca. 2 Jahren sah das mal anders aus.
8. Es ist zu vielschichtig, um darauf angemessen zu antworten. Eine feste Anstellung mit 49- Stunden Woche ist mir nicht möglich. Gefühl von Ausgrenzung, weil ja doch unterschwellig die anderen Eltern mit Kindern den Kontakt nicht wirklich suchen (á la: der spielt nur alleine und ist kein fördernder Freund für meine Mia Lilly Marlene Sophie).
Andererseits ist unser Sohn der schönste Mittelpunkt in unserem Leben und mit seiner anderen Denkweise stets eine Bereicherung, aber auch Herausforderung.