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Thema: Würde mich gern einklinken (http://autismus.ra.unen.de.auties.net/topic.php?id=3237)


Geschrieben von: Katharina Muchi am: 28.08.09, 14:52:14
[Ausgelagert von hier, mfg [55555]]

Hallo! Würde mich gern einklinken - weiß nicht genau WO??!!
Bin Omi und Vormund eines kleinen liebenswerten frühkindlichen Autisten.
Dieser kl. Zwerg soll und muß im nächsten Jahr eingeschult werden.
Ich weiß immernoch nicht wohin! Für eine Schule zur Lebensbewältigung
auf der Lesen und Schreiben kaum unterrichtet werden - will ich ihn nicht geben. Wo kann ich beratende Hilfe finden.
Typisch ist: "Er ist schwerbehindert also ab auf die Insel"
Ich will und werde mich nicht damit abfinden. Wer kann helfen?????????
Bin nicht täglich im Forum-da ich viel Zeit für Ihn brauche und er Zeit mit mir.


Geschrieben von: drvaust am: 30.08.09, 00:34:39
Kannst Du genauer beschreiben, wo es Probleme gibt?
Warum soll er keine normale Schule besuchen können?
Zitat von Katharina Muchi:
Typisch ist: "Er ist schwerbehindert also ab auf die Insel"
Schlimm, diese Internierungs-Politik.


Geschrieben von: 55555 am: 30.08.09, 00:38:11
versteckter Text:
Du musst erst antworten, um diesen Text lesen zu können.


Geschrieben von: B.v.Kolibri am: 30.08.09, 05:22:12
Ich arbeite in einer Förderschule...manchmal kann es hilfreich sein zunächst das lange Sitzen und das ewige hin und her (mental)von Fach zu Fach zu üben (Lebensbewältigung)und noch etwas Freiraum für eigene Entwicklungen zu haben. Ist Dein Enkel dann fit für eine Gemeinschaft die engere, feste Regeln hat und in der auch Leistungsdruck zu einer großen Komponente wird(Zeugnis), so kann er ja dann in eine Regelschule umgeschult werden. Die Lehrerinen und Lehrer die ich kennen gelernt habe hätten eine solche Umschulung gerne in die Wege geleitet, wenn Dein Enkel so "fit" wäre.
Übrigens wird in Förderschulen auch Lesen und Rechnen gelehrt, nur in einem dem jeweiligen Schüler angepassten Tempo

Ist sein Anderssein jedoch weniger ausgeprägt kann er vielleicht sofort eine Regelschule besuchen, gegebenfalls mit einer Schulbegleitung, die ihm helfen kann sich zu orientiern. Diese kann beim Sozialamt beantragt werden.

Die Idee eine Online-Schule finde ich sehr sinnvoll. Ich glaube aber nur mit einem engagierten, stabilem Umfeld kann dies funktionieren. Schülern aus "problematischen" Familien wäre ein solcher virtueller Schulbesuch nicht gut möglich.


Geschrieben von: haggard am: 30.08.09, 09:10:25
wie ist die akzeptanz von "ehemaligen" förderschülern an regelschulen? habe den eindruck, dass häufiger von oben nach unten wegsortiert wird, als dass ein wechsel von unten nach oben gebilligt würde. selbst schüler, die klassen überspringen können, haben es schwer. hatte einige von ihnen kennen gelernt und von ihnen ist niemand in der übersprungenen klasse geblieben. teilweise wollten sie sogar freiwillig wieder zurück, weil von lehrern wie mitschülern höhere anforderungen explizit an sie gestellt wurden wohl mit der begründung, dass sie beweisen müssten, wie gut sie seien, beweisen müssten, dass sie es verdient hätten, klassen übersprungen zu haben.
ist das dann bei "ehemaligen" förderschülern ähnlich?
auch hatte ich mitbekommen, wie schüler sogar von lehrern ausgegrenzt oder herabgesetzt wurden, die irgendein "negatives" stigma erhalten hatten. "der schlägt immer", "der ist doof", "der ist sitzengeblieben" und so weiter als art freifahrtschein um auf diese schüler herumzuhacken und sie bei jeder gelegenheit vorzuführen.


Geschrieben von: B.v.Kolibri am: 31.08.09, 07:21:35
Azrael, ich gebe Dir Recht. Menschen die anders sind haben es immer schwerer, ob nun Streber, Autisten, Kinder aus armen Familien (die z.B. mit der Markenkleidung nicht mithalten können),Hyperaktive, ADS-Kinder, Kinder ohne Selbstwertgefühl usw. Ich könnte noch ganz viele Menschen aufzählen, bei denen die Gefahr besteht gemoppt zu werden. Verhindern kann das niemand von außen-leider...
Aber mein Bemühen ist es das Selbstwertgefühl der Kinder zu steigern, damit sie nicht zu Opfern werden sondern sich (wie auch immer ) zu wehren wissen.

Im konkreten Fall würde ich eine "Eingliederung" nach dem ersten Schuljahr für weniger problematisch halten, da er dieses Jahr nochmal wiederholen könnte und somit wie alle Erstklässler neu anfangen würde.