Eure Antworten sind sehr interessant und ich finde mich da des Öfteres wieder.
Bin ich froh, dass es auf Erden noch weiteren Menschen so ergeht …
Wie zoccoly es schreibt, der Lehrer könnte es an die Tafel schreiben.
Wasserspiegel: Versuche doch mal so, wie azrael es schreibt. Und ich würde dem Lehrer/in auch sagen, dass Unterbrechungen stören – generell stören. (Früher hätte ich nichts gesagt, heute mache ich das schon)
das problem hatte ich schon früh versucht zu "umgehen", indem ich jeweils so präzise und umfangreich wie möglich "vorlernte". das hatte den vorteil (je vorhersagbarer die fragen der lehrer wurden), dass ich nicht mehr besonders viel nachdenken musste, sondern nur noch meinen gedankenkatalog durchblättern und "abschreiben", was ich zuvor x-mal wiederholt hatte, sobald ich ein stichwort dafür entdeckte. somit hatte ich für unberechenbare fragen mehr zeit, da ich alles andere lediglich hinkritzelte. später konnte ich arbeiten mehrmals durchgehen und genauestens nach fehlern überprüfen.
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Ich bin oft extrem langsam in dem was ich tue. Ich brauche oft viel mehr Zeit für Dinge die andere binnen Minuten erledigt haben.
Es gibt viele Leute (wohl die Meisten), die können sogar mehrere Sachen gleichzeitig erledigen. Für mich wie Zauberei.
Gedanklich wie motorisch war ich immer hinten dran.
Wir sollten beim Hören eines Liedes den Text mitschreiben. Ich begann und hörte schnell wieder auf, weil ich nicht mitkam.
So etwas geht bei mir überhaupt nicht. Ich kann generell nur eine einzige Sache zur Zeit machen. Entweder zuhören oder schreiben. An solchen Dingen scheitere ich heute noch.
Ich war auch immer sehr langsam im Schreiben und lesen. Manchmal muss ich die Sätze zwei Mal lesen. Erst flüchtig, dann noch mal langsam und bewusst.
So weit wie ihr bin ich nie gekommen und irgendwie auch traurig, weil ich von jedem (einschließlich Mann u. Sohn) für dämlich gehalten werde.
Vor fünfzig Jahren gab es bei uns auf dem Dorf nur eine einzige Schule. Die nannte sich "Volksschule". Noch so mit Plumsklo!
Wer mehr auf dem Kasten hatte, musste mit dem Zug in die große Stadt, die aber lt. Aussage der Eltern aus lauter Mädchenfängern bestand, also zu gefährlich sei.
Meine Eltern standen gar nicht erst vor dieser Entscheidung, weil ich froh sein konnte, gerade mal so mit den schlechtesten Noten durchzukommen.
Mir ging es genauso, wenn wir wichtige Arbeiten schreiben mussten, hat mich die kleinste Unterbrechung durcheinander gebracht. Ich habe dann einfach nichts mehr gemacht.
Wusste ich eine Aufgabe, habe ich mich nie gemeldet, habe nie oder kaum etwas gesagt, mich nie richtig beteiligt.
Oft war ich gedanklich ganz wo anders, sodass ich kaum gerafft habe, was da abging.
Lagen Gruppenarbeiten an, also zu dritt oder viert, taten sich alle von selbst zusammen, nur ich stand dann da noch so rum und man guckte, wo man mich noch zusetzen konnte. Da saß ich dann und habe mich weder bewegt noch etwas gesagt, ich saß einfach nur da und habe gehört, was die gesagt haben und gesehen, was die da schrieben. Ich habe nichts gemacht, habe die anderen machen lassen.
Bei Aufsätzen zu Hause schweifte ich weit vom Thema ab, ging immer weiter ins Detail und verlor so den Überblick.
Ich war immer die Letzte. Mich hat man stets irgendwie vergessen, übersehen … das ist heute noch so.
Als mein Sohn lange Zeit sehr krank war, wollte ich nicht, dass er deshalb so "abrutscht" und habe einige Aufgaben für ihn erledigt. Zwei richtig große Projektarbeiten habe ich ausgearbeitet. Einmal eine 1 bekommen und das andere wurde "nur" eine 2, weil die Fotos fehlten, die mein Sohn nun nicht gemacht hatte.
Mann war ich stolz, das war 10.Realschulklasse!
Trotzdem zieht er mich mit meiner Hauptschule hoch, lacht drüber, sagt sehr arrogant: "Was hast du denn schon erreicht."
Ich möchte gerne versuchen, einige Abschlüsse in der Volkshochschule nachzuholen. Nur so, weil ich wissen möchte, wie ich denn so bin, aber es kostet Geld. Das fehlt mir.
Wasserspiegel - dein Nick gefällt mir.