Es geht kein bisschen um die grammatische, etymologische oder sonst irgendwie "äußere" Form eines Begriffes, sondern darum, wie dieser gemeint ist. Es ist doch total egal, ob "Behindi" aus Linguistischer Sicht eine Verniedlichungsform darstellt.
Demnach wärst du auch ziemlich sauer, wenn dich jemand "Behinderter" nennt?
Zitat:
Dennoch - und das wird denke ich jeder bestätigen - IST es definitiv eine Beleidigung. Darum ging es mir bei dem Vergleich mit "Neger".
Hervorragend, und ich weise darauf hin, daß nicht der Begriff (ohne Verniedlichung) an sich immer beleidigend ist, sondern manche Verwendungen. Das ist bei "Spastiker" und "Neger" so, da sind wir uns dann hier offenbar einig.
Zitat:
Du hattest gefragt, wieso es eine Beleidigung ist, wo es doch von der Grundbedeutung her (linguistischer Aspekt) nur "Schwarzer" bedeutet. Ich wollte anhand meines Beispieles erklären, dass die Linguistische Betrachtungsweise bei sehr vielen Wörtern wenig mit dem tatsächlichen Sprachgebrauch im Alltag zu tun hat... vielleicht ist es jetzt klarer?
Eher ist mir nun noch unklarer, wo du ein Problem siehst. Oder willst du tatsächlich behaupten, daß der Begriff "Spastiker" immer eine Beleidigung wäre, so wie es hier vom Begriff "Neger" behauptet wurde?
Zitat:
Zum Thema "jeder hat früher Schwarze als minderwertig angesehen"... wenn du dich mit Texten um den Beginn des 20. Jahrhunderts beschäftigst, wirst du denke ich sehr schnell feststellen, dass es so gut wie nichts gibt, was frei von rassistischen Äußerungen und Gedankengut ist. Das ist definitiv Fakt, ich beschäftige mich seit Jahren wissenschaftlich damit.
Das mag sein, ich weiß es nicht. Was ich in Frage stelle, ist deine gewissermaßen vorgenommene Gleichsetzung solcher Ansichten mit dem Begriff "Neger".
Und so ist es mit den Homos auch. Wir wollen von Heterosexuellen auch keine unserer "Spitznamen" hören, weil wir nämlich nicht unterscheiden können, wer sie wie meint.
Meines Wissens ist das so nicht richtig. Die Homosexuellen sind in der Frage offebar gespalten. Es gibt welche, die sich offensiv selbst mit den einst vor allem negativ gemeinten Begriffen bezeichnen und so eine tendentielle Neutralisierung der Bedeutung bewirkten. Und es gibt welche, die das ablehnten.