Eine bahnbrechende Studie legt den Schluß nahe, daß Personen mit Autismusspektrumsstörungen wie Asperger nicht einen Mangel an Empathie aufweisen, sondern die Emotionen anderer zu intensiv erleben um sie zu bewältigen.
Personen mit Asperger-Syndrom, einer hochfunktionalen Form von Autismus, werden oft klischeehaft als distanzierte Einzelgänger oder roboterhafte Geeks. Aber was wie Kälte gegenüber der Außenwelt wirkt ist vielleicht eine Folge des Überwältigtseins von Gefühlen - einem empathischen Exzess, statt einem Mangel daran?
Diese Idee stimmt mit vielen unter Autismusstörungen leidenden Personen und ihren Familien überein. Sie arbeitet mit der "Intensivwelt"-Theorie, einer neuen Herangehensweise an die Natur des Autismus.
In der Position von Henry und Kamila Markram von der
Ecole Polytechnique Federale de Lausanne legt die Theorie nahe, daß das fundamentale Problem bei Autismusspektrumsstörungen nicht in sozialen Definziten begründet liegt, sondern vielmehr in einer Hypersensibilität des Erlebens, welches auch überwältigende Furcht einschließt.