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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Isabella:
Ja, ich habe einige Ansichten zu Religionen im Allgemeinen. Dies sind aber keine Vorurteile, weil ich mich ausgiebig damit beschäftigt habe, was Religionen der Gesellschaft bislang gebracht haben und welche Rolle Religion in der heutigen Zeit spielt.

Und genau den Eindruck habe ich nicht, es sei denn du hast dich eben von Vorurteilen ausgehend damit lange beschäftigt.
Zitat:
Wenn ich mich wiederhole, in Variationen, dann liegt das entweder daran, daß Du meine Ausführungen nicht verstehst, oder ich Deine Fragen nicht verstehe.

Dann frage ich nochmal:

Du schreibst viele Abläufe vor allem Religionen zu. Wie kommst du darauf? Wie kommst du darauf, daß Religionen tatsächlich besonders zu solchen Abläufen führen? Ich kann das nicht erkennen, kann erkennen, daß die Dinge, die du Religionen vorhältst auch von anderen gesellschaftlichen Formationen erzeugt werden können. Wenn du behauptest, daß es besonders auf Religionen zutrifft solltest du das auch begründen, besonders wenn du dich zu so extremen Aussagen hinreißen läßt. Ist da in dir vielleicht ein Zwiespalt aus DDR-Schule und Junger Gemeinde?
Zitat:
Was speziell empfindest Du als harte Ausprägung?

Z.B. deine im Vorbeitrag zitierte Aussage bezüglich behaupteter Gefährlichkeit von Religion? Es ist doch naheliegend, daß dies nur noch ein Schritt dazu ist sich dann auch vor so einer vermeintlichen Gefahr schützen zu wollen.
Zitat:
Haßprediger: Warum siehst Du nur Aussagen, die für Deine Argumentation, die Du hier gegen mich anstrebst, verwendbar sind.

Tue ich nicht, aber die scheinen mir gewichtiger und authentischer.
Zitat:
Wenn ich sage, daß ich mich für Religionen und Religionsgeschichte interessiere, daß ich für ein gewaltfreies nebeneinander stehe und der Meinung bin, daß jeder glauben soll was er will, solange ich damit nicht unangenehm konfrontiert werde, und vieles mehr - so wird das alles von Dir ignoriert.

Aber wenn Religionen doch das Gefährlichste sind, was es gibt? Das passt doch nicht zusammen. Genausowenig wie: "Ich habe nichts gegen Ausländer, aber ..."
Zitat von 55555:
Und das insbesondere nachdem am Anfang des Threads behauptet wurde, daß Autisten ja eigentlich nicht religiös sein dürften, da sie vernünftiger seien.
Moment, so wie geschrieben, ist das nicht richtig interpretiert.[/quote]
Ich bezog mich eher auf dies:
Zitat von Smilla:
Es ist nicht so, dass ich irgendwie gegen Glaube und Religion wäre, oder mich aus irgendeinem Grund dagegen entschieden hätte. Mein immer nach Logik suchender Verstand würde es mir nicht erlauben, zu glauben, selbst wenn ich wollte, genausowenig wie man sich bewusst aussuchen könnte, in wen man sich verliebt.
Ich weiß nicht, ob es mit meinem autistischen Denken zu tun hat - aber ich bin zumindest bisher davon ausgegangen.

Sie glaubte, daß Autisten wohl nicht religiös sein würden, wegen dem nach Logik suchenden Verstand von Autisten und hatte den Thread eröffnet um dies hinterfragen zu lassen.
Zitat:
In seinem Buddha wohnen die Omas drin und die Opas und viele andere Personen, die nicht mehr da sind, und er spricht auch ständig mit seinem Buddha und wünscht sich was. Nie im Leben würde ich ihm sowas verbieten. Was denkst Du denn von mir?

Und wie passt das zu deiner Gefährlichkeitseinschätzung?
Zitat:
Die Kinder durften im Garten auch nicht nackt herum rennen. Es gibt vieles, was einfach unlogisch ist. Logik wird doch nicht am Glauben gemessen, sondern an Wissen.

Was hältst du für unlogisch? Daß die Kinder nicht nackt herumlaufen durften?
Zitat:
Ich finde es nicht richtig, Babys via Taufe in eine Religion zu pressen. Jeder Mensch soll seine Religion oder Sichtweise für sich selbst bestimmen können. - nur so, zwischendurch.

Seit wann müssen sich die getauften Kinder denn ihr Leben lang danach richten? Zumindest tun sie das wohl kaum. Diese Tauferei halte ich persönlich für weniger wichtig. Es kommt auf die Geisttaufe an, nicht irgendwelche Symbole. Und Kinder durch frühe Taufen vor der Hölle retten zu wollen halte ich eher für etwas entglittenen Aberglauben.
Zitat:
Huch, das verstehe ich jetzt nicht. U.a. habe ich auch schon mal Literatur angezeigt. Z.B. Luther Blisset: "Q". In diesem Buch geht es um die Reformationszeit/- und Kriege. Ich habe als Atheist ganz selbstverständlich die Ansicht, daß Religionen (für mich) absurd und gefährlich sind. In Bezugnahme auf Weltgeschichte und Literatur, die darüber geschrieben wurde, erhärtet sich meine Anschauung und liegt somit auf der Hand.

Was soll dieses Buch belegen? Daß es diese Kriege gab? Da frage ich dann wieder: Es gab auch viele andere Kriege, warum sollte das etwas mit Religion im speziellen zu tun haben?
Zitat:
Ich habe schon so viele Kirchenvertreter getroffen, die dasselbe sagen, weil es so ist.

Kirchenvertreter, die davon ausgehen, daß Götter von Menschen erdachte Figuren sind? Ja, die gibt es, aber das ist nicht zu verwechseln mit dem Christentum. Es gibt heute leider Pastoren, die bei sich selbst keine Christen sind und die gab es wohl schon immer.
Zitat:
Du meinst, daß dies mit allgemeiner Schwäche von Menschen zu tun hat, und nicht damit, daß für religiöse Fanatiker und Machtinhaber Menschen ohne Glauben (die bösen Heiden) nicht akzeptabel sind?

Zumindest ist so ziemlich dasselbe Muster auch bezüglich Ansichten zu beobachten, die von dir vermutlich nicht als Religionen betrachtet werden.
Zitat:
Das ist unfair! Sowas habe ich nie geschrieben und das ist auch nicht mein Sprachgebrauch. Wobei Du mit dieser Argumentation nicht ganz unrecht hast, was die Denkweise von einigen, puristisch denkenden Atheisten betrifft. Mit dieser Weise identifiziere ich mich nicht.

Der Vergleich wurde von mir eben wegen deiner schrillen Gefahrenprognose gezogen. Das ist aus meiner Sicht besonders auch deswegen verwerflich, weil mit ganz ähnlicher Begründung wohl schon viele religiöse Menschen drangsaliert oder gar ermordet wurden. Du scheinst das nicht sehen zu wollen, hast dich scheinbar in einer für mich noch immer nicht nachvollziehbaren Weise in dem Ziel "Religion" festgebissen.
Zitat:
Weil doch so vieles im Namen irgendeines Gottes geschah und geschieht.

Irgendeines Gottes ist gut. Da könnte ich jetzt auch alle nichtreligiöse Meinungen einfach in einen Topf werfen, die Nazis mit den Humanisten. Und sowas läßt mich dann hier immer wieder aufs Neue daran zweifeln, daß du dir so wirklich Gedanken dazu gemacht hast, was du hier vertrittst.
Zitat:
alle monotheistischen Religionen haben auch viel Gutes geschaffen. Natürlich, weiß ich auch, will ich auch mal hervorheben. Das kann der Mensch aber auch ohne Religion. Oder siehst Du das anders?

Meinetwegen, aber alle Abgründe kann er ebenso aus meiner Sicht ohne Religion vollbringen. Hier kommt es eher auf die genauen Vorstellungen innerhalb solcher Systeme an.
Zitat:
Was verstehst Du unter Glauben, was unter Realität? Ich meine, daß sich der religiöse Mensch mit seinem Glauben der Realität entzieht. Deshalb sprach ich von der zweiten Identität.

Für mich ist echter Glaube eine Art des Wissens. Eine Bestimmung der Realität durch wissenschaftliche Ansätze ist aus meiner Sicht nicht möglich. Daher halte ich so ein enges Realitätsverständnis für allenfalls kurios. Es hat sich immer wieder gezeigt, daß Menschen mit für irreal erklärten Ideen auch wissenschaftlich gesehen schließlich Recht hatten. Das ist aber je nach Thema mehr oder weniger denkbar. Sich auf den Horizont der zeitgenössischen Wissenschaft als Realität zu beschränken halte ich für offensichtlich irreal. Vielleicht ist das auch Ausdruck einer Sehnsucht nach Sicherheit in einer Welt, in welcher viele Sachverhalte schlichtweg unklar sind.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
14.06.09, 00:28:34
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Hans
(Autistenbereich)

geändert von: Hans - 14.06.09, 01:13:04

In meinem Bekanntenkreis gibt es ein paar sehr religiöse Familien.
Was ich bei denen ziemlich einheitlich beobachtet habe,
wenn eines der Kinder krank wird, wird erst einmal gebetet oder/und dann
die Krankheit mit einem Pendel oder ähnlichem Hokuspokus bestimmt.
Ich beobachte auch, daß die, die so sehr religiös sind, auch sehr abergläubisch sind
und auch zu so Orten wie Lurdes in Frankreich gefahren sind, um irgendwelche organischen Gebrechen zu kurieren.

Aus meiner Beobachtung heraus ist Religion eine Art organisierter Aberglaube.
14.06.09, 01:12:45
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Vielleicht fallen dir solche "volksgläubige" Leute auch nur mehr auf?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
14.06.09, 13:09:22
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Isabella
(Angehörigenbereich)

geändert von: [55555] - 14.06.09, 23:00:29

[Kettenbeiträge zusammengefasst. Siehe auch hier, mfg [55555]]

Zitat von drvaust:

Früher waren fast alle Menschen gläubig ... In den letzten 100 Jahren sah das anders aus, da gab es viele Atheisten. Hat sich deshalb etwas geändert?

Mit zunehmender Entwicklung technischer Möglichkeiten gab es auch wissenschaftliche Erkenntnisse wie nie zuvor. Viele gesellschaftspolitische Errungenschaften in fortschrittlichen Systemen, wie z.B. die Einführung der Schulpflicht, führten zu mehr Bildung und somit zu der Freiheit, für sich selbst feststellen zu können, ob der Mensch aus Lehmfiguren hergestellt wurde oder vom Affen abstammt.
Zitat von drvaust:
Im letzten Jahrhundert wurden mehr Menschen getötet, als in jedem Jahrhundert davor. Dabei spielte Glauben oder nicht, kaum eine Rolle.
Das sehe ich nicht so. Die Vernichtung von Juden, Sinti und Roma im 2. WK war nach Aussagen von Hitler und Goebbels definitiv auch religiös motiviert. Wären die Türkei und Syrien nicht Verbündete (va. gegen Juden) gewesen, so wären Muslime vielleicht auch zu "Untermenschen" erklärt worden. Viele ältere Herrschaften, die man zu ihrer Motivation für und allgemein zum 2. WK befragt, erwähnen neben dem (üblichen) Autobahnbau stets: Weil der Jude Jesus Christus verraten hat. In Berlin habe ich eine Befunduntersuchung an Malereien in einer Kirche durchgeführt. In den 20ger Jahren wurde sie expressionistisch ausgemalt, von jüdischen Kirchenmalern (Vater und Sohn). Ohne christliche Motive, aber es war eine herrliche Gestaltung, sah aus wie Orgelmusik. 1939 wurde alles übermalt mit Motiven wie Taube, Heiliger Gral und so. Das muß den Aufrtaggebern aber sehr wichtig gewesen sein, nachdem sie die jüdischen Kirchenmaler ins KZ zur Verbrennung geschickt haben.
Zitat von drvaust:
Was ist die Wahrheit? Es läßt sich nicht beweisen. Vielleicht gibt es ein höheres Wesen, und die Atheisten entziehen sich mit ihrer Leugnung der Realität?
Ich bin mal einige Zeit jeden Morgen an einem Plakat vorbeigekommen, auf dem stand: "Wer Gott nicht kennt, dem fehlt etwas." Irgendwann war das Wörtchen "nicht" durchgestrichen. Vielleicht geht es eher darum, was der Mensch braucht. Denn ich denke nicht, daß der religiöse Mensch hinterfragt, ob das alles so stimmt, was in seinem heiligen Buch steht.
Zitat von drvaust:
Dann begehen die Gläubigen ein Verbrechen, auch gegen Gott. Denn "Du sollst nicht töten!". Kein 'göttliches' Gebot, zumindest im Christentum, erlaubt das Töten.
So dürften jetzt sämtliche Päpste, Bischöfe, Äbte ... in der "Hölle" schmoren.
Zitat von drvaust:
Einige christliche Glaubensrichtungen taufen deshalb nur Erwachsene.
Da kenne ich jetzt nur die Baptisten.
Zitat von drvaust:
Aber dann folgt unbedingt das eigene Glaubensbekenntnis in der Jugend, als Konfirmation, Firmung o.ä., erst damit ist die Taufe abgeschlossen.

Ja klar, aus völlig freien Stücken; also von der Familie vorgeschrieben und angetrieben.


Sicherlich ist es so, daß sich Fundamentalismus jeder Freude an Grundsatzdiskussionen entzieht. Jedoch habe ich nicht den Eindruck, daß einer von uns hier in dieser Diskussion fanatisch ist, so mit Schaum vor dem Mund. Wenn jemand eine Meinung hat und bereitwillig darüber diskutiert, setzt das voraus, daß der Erkenntnishorizont erweitert werden will und Interesse an den Ansichten und Lebenserfahrungen anderer besteht. Ein Fanatiker läßt eine solche Konfrontation (Diskussion) garnicht erst zu, ggf. mit anderen Mitteln; z.B. Gewalt.
14.06.09, 22:43:44
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[55555]
(Administrator)

[Kettenbeiträge zusammengefasst. Siehe auch hier, mfg [55555]]
14.06.09, 23:01:30
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Bluna
(stillgelegt)

Isabella,hast du hinterfragt was in deinem Buch steht?
Oder woher hast du deine allgemeinen Ansichten über religiöse Menschen?
Du scheinst Religiösität als eine Art "Unbildung" wahrzunehmen,derer man sich leicht entledigen könnte,hätte man schon mal was von Darwin gehört.
Ich glaube das ist ein grober Schnitzer ,die Wissenschaft anstelle der Religion zu setzen und daraus eine neue Glaubensform zu machen.



.

[Gesperrt wegen mutmaßlicher übler Nachrede im Forum, die auf Widerspruch auch noch [url="topic.php?id=3174"] bekräftigt[/url] wurde. In diesem Forum kann kein Raum für mutmaßliche Straftaten sein. Daher erfolgt die Sperrung bis versichert wird, daß die gemachte Behauptung und üble Nachrede allgemein im Forum künftig unterlassen werden wird oder dem Admin per Email bewiesen wird, daß die gemachte Aussage richtig war, mfg [55555]]
14.06.09, 23:53:59
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Isabella
(Angehörigenbereich)

geändert von: [55555] - 15.06.09, 08:21:10

[Kettenbeiträge zusammengefasst, siehe früheren Kommentar im Threadverlauf, mfg [55555]]

Zitat von 55555:

Ist da in dir vielleicht ein Zwiespalt aus DDR-Schule und Junger Gemeinde?

Nein, das hat damit nichts zu tun. Die Freunde aus der JG- Zeit sind heute noch meine liebsten. Es fing eigentlich erst mit dem 11. September an, wodurch ohnehin viele Diskussionen um das Thema "Heiliger Krieg" los getreten wurden. Ein guter Freund von uns ist damals gerade so mit dem Leben davon gekommen. Wir haben ihn und seine Familie oft in New York besucht und auch mitbekommen, wie sich dieses Ereignis in der Bevölkerung heute noch auswirkt. Religiöse Gemeinschaften manifestierten sich, schrieben neue Lieder und mobilisierten in der Umgebung mit Predikten und Werbung; weniger Religiöse wurden noch religiöser ...; wie aus einer Ohnmacht heraus wurden Glauben und Religion noch extremer wahrgenommen und gelebt als vor der Attacke. Zwei Jahre später habe ich hier direkt bei uns vor dem Haus den evangelischen Kirchentag (in Köln am Rheinufer) verfolgt; was da abging ... . Insgesamt habe ich irgendwann gedacht: Die Religiösen spinnen!
Wenn jemand sagt: "Ich bin religiös, aber nicht kirchlich." Dann kann ich das nachvollziehen und habe einen ganz anderen Zugang, als wenn jemand nur aus der Bibel zitiert, so als ob er seinen Glauben an- und auswendig gelernt hätte.
Zitat von 55555:
Es ist doch naheliegend, daß dies nur noch ein Schritt dazu ist sich dann auch vor so einer vermeintlichen Gefahr schützen zu wollen.
Ja klar, deshalb gebe ich einem pakistanischen Mädchen und fünf türkischen Jungen unentgeltlich Nachhilfeunterricht. Die Eltern erzählen, wie sehr sie unter der Ausgrenzung und Diskriminierung leiden, vor allem aber darunter, daß einflußreiche Imame und religiöse Fanatiker ihren Glauben falsch auslegen und instrumentalisieren, und daß es leider viel zu viele gibt, die diesen Ausführungen bedingungslos folgen und damit alles kaputt machen.
Dein Versuch, menschliche Charaktere/ menschliches Verhalten, vom religiösen Menschen, bzw. von Religion an sich abzukoppeln, funktioniert irgendwie nicht. Du sagst, daß alles Böse auf der Welt nicht mit dem Glauben und mit Religion korreliert, sondern lediglich mit dem Wesen des Menschen zu tun hat. Wenn es so wäre, warum wehren sich gläubige Menschen nicht gegen die Machenschaften ihrer Glaubensvertreter?
Zitat von 55555:
Genausowenig wie: "Ich habe nichts gegen Ausländer, aber ..."
Ich bin Polin und somit hierzulande Ausländer.
Zitat von 55555:
Ich bezog mich eher auf dies:
[QUOTE="Smilla"]Es ist nicht so, dass ich irgendwie gegen Glaube und Religion wäre, oder mich aus irgendeinem Grund dagegen entschieden hätte. Mein immer nach Logik suchender Verstand würde es mir nicht erlauben, zu glauben, selbst wenn ich wollte, genausowenig wie man sich bewusst aussuchen könnte, in wen man sich verliebt.
Ich weiß nicht, ob es mit meinem autistischen Denken zu tun hat - aber ich bin zumindest bisher davon ausgegangen.

Zitat von 55555:
Sie glaubte, daß Autisten wohl nicht religiös sein würden, wegen dem nach Logik suchenden Verstand von Autisten und hatte den Thread eröffnet um dies hinterfragen zu lassen.

Ich hatte eben auch gedacht, daß die Denke autistischer Menschen sich von dem, was nicht da ist (sehen, fühlen, riechen), nicht beeindrucken lassen. Nun habe ich eher den Eindruck, daß Autisten sehr wohl "geflügelte Worte" oder "durch die Blume" gesagtes verstehen können, wenn sie auch "sinnbildliches" in Form von Glauben verstehen.
Zitat von 55555:
Und wie passt das zu deiner Gefährlichkeitseinschätzung?

Buddha: Jedes Kind hat eine religiöse Phase. Und ich bin froh, daß Thaddäus diesbezüglich nichts vorgeschrieben wurde. Dem Buddhismus kann man nicht einfach so beitreten, man muß von einem anderen vorgeschlagen werden. Genau das ist Thaddäus in Thailand sogar zwei mal passiert und er hat eine sehr wertvolle Buddha- Kette aus Silber geschenkt bekommen. Er selbst hat seinen Zugang, wie auch immer er ihn lebt und später interpretiert. Mag auch sein, daß er mal zu einem anderen Glauben kommt. Darin wird er von uns weder bestärkt noch beeinträchtigt.
Nein, das finde ich nicht gefährlich. Ich würde dann aber schon mit ihm diskutieren, wenn er, entsprechend seines jeweiligen Glaubens, den Biologieunterricht in der Schule ablehnt, weil es so nicht in der Bibel steht, oder in ein Ausbildungslager für den bewaffneten Einsatz zieht. Dann allerdings ist es so, daß ich den "von ihrer Sache Überzeugten" schlecht beibringen kann, daß das was sie tun und schüren, gefährlich ist. Das Verstehen die nicht, weil sie es ja aus Überzeugung tun, egal was. Aber ich kann zumindest für mich persönlich denken: Das ist falsch, das geht nicht, ich will das nicht, das ist absurd und gefährlich.
Zitat von 55555:
Was hältst du für unlogisch? Daß die Kinder nicht nackt herumlaufen durften?
Unser Kardinal Meisner hat das hier für seinen Wirkungskreis verboten. Es ist schön und logisch, wenn sich unschuldige, kleine Kinder nackt und frei bewegen können. Soviel ich weiß, werden Pädophile von Kindergärten fern gehalten. Ich verstehe also diese Maßnahme nicht, erscheint mir unlogisch, absurd.
Zitat von 55555:
Seit wann müssen sich die getauften Kinder denn ihr Leben lang danach richten? Zumindest tun sie das wohl kaum. Diese Tauferei halte ich persönlich für weniger wichtig. Es kommt auf die Geisttaufe an, nicht irgendwelche Symbole. Und Kinder durch frühe Taufen vor der Hölle retten zu wollen halte ich eher für etwas entglittenen Aberglauben.
Na, jedenfalls scheinen wir in diesem Punkt mal einer Meinung zu sein.
Zitat von 55555:
Was soll dieses Buch belegen? Daß es diese Kriege gab? Da frage ich dann wieder: Es gab auch viele andere Kriege, warum sollte das etwas mit Religion im speziellen zu tun haben?
Luther hat die Reformation in Gang gesetzt. In diesem Buch kommt sehr gut zum tragen, was sich bis dato an Uneinigkeiten unter den Glaubensbrüdern- und Schwestern angesammelt hat. Viel mehr als zu Zeiten, wo sich Franziskaner, Prämonstratenser, Dominikaner, Barfüßler etc. vom Benediktinerorden abgespalten haben. Es haben sich regional Dutzende von neuen Glaubensausrichtungen etabliert, wie sie heute noch in ganz Europa vorzufinden sind (wie z.B. die Quäker in der Schweiz). Meinst Du denn, daß diese Welle, mit all den Kriegen, die durch die Reformationszeit ausgelöst wurden, einzigartig war, sich in der Geschichte nicht wiederholt? In der Skala der Menschheitsgeschichte war dieses Ereignis erst gestern. Warum kam es denn erst dazu? Meinst Du wirklich, daß es so eine Eskalation schon vor den monotheistischen Religionen gab?
Zitat von 55555:
Irgendeines Gottes ist gut. Da könnte ich jetzt auch alle nichtreligiöse Meinungen einfach in einen Topf werfen, die Nazis mit den Humanisten.
Siehe Antwort an drvaust, bezüglich Judenvernichtung im 2. WK.
Zitat von 55555:
Für mich ist echter Glaube eine Art des Wissens. Eine Bestimmung der Realität durch wissenschaftliche Ansätze ist aus meiner Sicht nicht möglich. Daher halte ich so ein enges Realitätsverständnis für allenfalls kurios. Es hat sich immer wieder gezeigt, daß Menschen mit für irreal erklärten Ideen auch wissenschaftlich gesehen schließlich Recht hatten. Das ist aber je nach Thema mehr oder weniger denkbar. Sich auf den Horizont der zeitgenössischen Wissenschaft als Realität zu beschränken halte ich für offensichtlich irreal. Vielleicht ist das auch Ausdruck einer Sehnsucht nach Sicherheit in einer Welt, in welcher viele Sachverhalte schlichtweg unklar sind.

Endlich. Mal ein persönlicher Beitrag zu Deiner Anschauung. Auch ich empfinde mich, wie bereits geschrieben, wie ein Käfer im hohen Gras, der Tatsache gewiß, daß die dreidimensionale Sicht im Universum nicht ausreicht, um die Welt mit all ihren Phänomenen erklären zu können. Auch ich empfinde es als lächerlich, wenn Mathematiker stolz präsentieren, die zwölfte Dimension errechnet zu haben. Ich habe Probleme mit der Unendlichkeit des Universums, ja, ich träume sogar regelmäßig davon. Diese Suche nach Sicherheit in einem kleinen, funktionierenden System, von der Du schreibst, kenne ich auch. Und ich bewundere Menschen aus meiner Umgebung, die sich in ihrer religiösen Gemeinschaft gegenseitig unterstützen. Da gibt es z.B. Mäzene, die die Schulausbilung an Privatschulen von Kindern aus der Glaubensgemeinschaft finanziell übernehmen (Neuapostoliker), oder sich anderweitig gegenseitig helfen. Am Bodensee trifft man sich in großen Hallen, um sich gegenseitig für mehr Glück und Energie zu motivieren (den Namen der Glaubenssekte weiß ich nicht mehr). Das alles finde ich toll. Ich hätte auch gern sowas, nur ohne Gottglauben, was aber scheinbar nicht möglich ist. Aber um all das ging es in meiner Argumentation nicht. Zum einen bin ich nicht davon überzeugt, was Petrus mal weiter gegeben hat und was Mönche in ihrer Interpretation nieder geschrieben haben, und von dem, was Luther daraus abgeleitet und neu interpretiert hat; zum anderen empfinde ich monotheistische Religion seit dem 11. September wirklich als Bedrohung, als gefährlich, ja als Weltkrieg. Und ich stehe doch damit nicht alleine da. Außerdem hätte für mich Glauben und Religiösität nichts mit dem zu tun, was in Bibel oder Koran steht. (Daraus ließe sich in den relevanten Bereichen eher eine Anleitung zum Leben ableiten). Glauben ist für mich übersinnlich und kann nicht nieder geschrieben werden, auf welche Art auch immer interpretiert und argumentiert wird - Geschichten wie von den Knetmenschen, von Noah oder sonstwas, entziehen sich meiner Logik. Es entzieht sich auch meiner Vorstellung von Religion, auf so einer Grundlage Kriege anzuzetteln, bzw. andere Religionen ausrotten zu wollen. Ich hoffe, Du hast jetzt vielleicht besser verstanden, was ich meine. Ist manchmal schwierig bei mir, weil ich abdrifte in andere Bereiche, die nur unmittelbar mit dem zu tun haben, was ich eigentlich aussagen wollte.


Zitat von Bluna:
Isabella,hast du hinterfragt was in deinem Buch steht?
Oder woher hast du deine allgemeinen Ansichten über religiöse Menschen?
Du scheinst Religiösität als eine Art "Unbildung" wahrzunehmen,derer man sich leicht entledigen könnte,hätte man schon mal was von Darwin gehört.
Ich glaube das ist ein grober Schnitzer ,die Wissenschaft anstelle der Religion zu setzen und daraus eine neue Glaubensform zu machen.
.

Zu Büchern: Wir haben hier zu Hause eine Bibliothek von ca. 100 qm. Nein, wir haben darunter kein Buch, das uns vorschreibt oder glauben macht, daß Menschen aus Knetfiguren hergestellt wurden.
15.06.09, 02:38:10
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drvaust
(stillgelegt)

geändert von: drvaust - 15.06.09, 05:51:48

Zitat von Isabella:
Zitat von drvaust:
Im letzten Jahrhundert wurden mehr Menschen getötet, als in jedem Jahrhundert davor. Dabei spielte Glauben oder nicht, kaum eine Rolle.
Das sehe ich nicht so. Die Vernichtung von Juden, Sinti und Roma im 2. WK war nach Aussagen von Hitler und Goebbels definitiv auch religiös motiviert.
Vielleicht auch religiös, jedoch grundsätzlich rassisch.
Aber das meine ich nicht. Im 20. Jahrhundert wurden nur durch Kriege und Kriegsfolgen, einschließlich Bürgerkriege, ca. 80 bis 120 Millionen Menschen getötet. Und das geht im 21. Jahrhundert weiter.
Zitat von Isabella:
Zitat von drvaust:
Dann begehen die Gläubigen ein Verbrechen, auch gegen Gott. Denn "Du sollst nicht töten!". Kein 'göttliches' Gebot, zumindest im Christentum, erlaubt das Töten.
So dürften jetzt sämtliche Päpste, Bischöfe, Äbte ... in der "Hölle" schmoren.
Die meisten haben sich gut benommen.
zwinkern Wenn es eine Hölle gibt, werde ich sie ja dort treffen. Aber das glaube ich nicht.
Zitat von Isabella:
Zitat von drvaust:
Einige christliche Glaubensrichtungen taufen deshalb nur Erwachsene.
Da kenne ich jetzt nur die Baptisten.
In vielen Freikirchen wie zum Beispiel bei den Baptisten, den Brüdergemeinden, den Freien evangelischen Gemeinden, den Gemeinden Christi, den Mennoniten, den Pfingstgemeinden, den Siebenten-Tags-Adventisten und den Mormonen gilt Erwachsenentaufe.
Zitat von Isabella:
Es fing eigentlich erst mit dem 11. September an, wodurch ohnehin viele Diskussionen um das Thema "Heiliger Krieg" los getreten wurden.
Glaubst Du, daß der '11. September' etwas mit religiösen Gründen zu tun hatte? Bzw. welche religiösen Gründe? Vielleicht waren die Folgen der Grund.
15.06.09, 05:49:32
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[55555]
(Administrator)

Isabella, du veröffentlichst im Forum anscheinend gewohnheitsmäßig mehrere Beiträge in einem Thread nacheinander. Das ist hier jedoch allgemein unerwünscht. Darauf hatte ich dich wie andere auch bereits mehrfach hingewiesen. Lies im oben schon verlinkten Thread mal nach.
15.06.09, 08:19:31
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Isabella
(Angehörigenbereich)

Zitat von drvaust:
Die meisten haben sich gut benommen.

Guck doch mal bitte auf diese Seite, wenn Du magst: www.jubeljahr2000.de/kirchenopfer.html
Zitat von drvaust:
Glaubst Du, daß der '11. September' etwas mit religiösen Gründen zu tun hatte? Bzw. welche religiösen Gründe? Vielleicht waren die Folgen der Grund.

Es tut mir wirklich Leid, aber es gibt schon wieder einen Artikel, der diesen Sachverhalt so vermittelt, wie ich es auch gern tun würde, aber nicht so gut bin wie der Philosoph Gianni Vattimo. Hier die Seite:
www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?tab=2&source=/kulturzeit/themen/36970/index.html
16.06.09, 00:10:28
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von Isabella:
Zitat von drvaust:
Die meisten haben sich gut benommen.
Guck doch mal bitte auf diese Seite, ...
Das sind negative Tatsachen, es gibt aber auch positive Tatsachen. Wenn Du nur das Negative beachtest, kommst Du zu einem falschen Bild. Die Kirche war auch eine Sozialeinrichtung, versuchte die Menschen zu gutem Benehmen zu motivieren usw.. Übrigens, diese Seite stammt von einer christlichen Gruppe.
Zitat von Isabella:
Zitat von drvaust:
Glaubst Du, daß der '11. September' etwas mit religiösen Gründen zu tun hatte? Bzw. welche religiösen Gründe? Vielleicht waren die Folgen der Grund.
... wieder einen Artikel, der diesen Sachverhalt so vermittelt, wie ich es auch gern tun würde, ...
Der '11. September' hatte religiöse Folgen, in jeder Notsituation suche viele Menschen Zuflucht in der Religion. Wenn die Menschen sich bedroht fühlen und sonst keine Sicherheit finden, versuchen sie an eine übernatürliche Sicherheit zu glauben.
Ich meinte aber die Gründe, warum es dazu kam. Vielleicht ging es auch darum, daß durch diese Situation der religiöse Eifer angefacht werden sollte. Aber die Hauptgründe hatten, meiner Meinung nach, nichts mit Religion zu tun. Da ging es mehr um Politik und kommerzielle Ziele.
Zitat von Isabella:
Wenn jemand sagt: "Ich bin religiös, aber nicht kirchlich." Dann kann ich das nachvollziehen und habe einen ganz anderen Zugang, als wenn jemand nur aus der Bibel zitiert, so als ob er seinen Glauben an- und auswendig gelernt hätte.
Diese Einstellung finde ich gut. Zumal viele Leute, die oft aus der Bibel zitieren, nur Lehrsätze kennen und nie die Bibel richtig gelesen haben.
Ich hatte schon mehrmals versucht mit Leuten zu diskutieren, die für die meisten Gelegenheiten ein Bibelzitat hatten, meistens sogar mit Quellenangabe. Aber viele davon kannten den Zusammenhang nicht, wußten nicht worauf sich das bezog und kannten andere Bibelstellen nicht, die eine andere Aussage hatten.
Aber das liegt nicht so sehr an der Kirche, wenn die Leute sich nicht ernsthaft damit auseinandersetzen.
16.06.09, 23:08:09
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Isabella:
Es fing eigentlich erst mit dem 11. September an, wodurch ohnehin viele Diskussionen um das Thema "Heiliger Krieg" los getreten wurden.

Zitat:
zum anderen empfinde ich monotheistische Religion seit dem 11. September wirklich als Bedrohung, als gefährlich, ja als Weltkrieg. Und ich stehe doch damit nicht alleine da.

Ich verstehe nicht, warum dieses Ereignis so mystifiziert wird, es gibt größere Probleme und die USA als Land veranstalten sowas in der Art ja permanent in anderen Ländern. Im übrigen wurde Bin Laden doch erst durch die USA aufgebaut um für die USA Terrorismus gegen die CCCP zu betreiben.
Zitat:
Insgesamt habe ich irgendwann gedacht: Die Religiösen spinnen!

"Die Religiösen", soso. Gut, daß du nicht dazu neigst in Klischees verhaftet zu sein.
Zitat:
Wenn jemand sagt: "Ich bin religiös, aber nicht kirchlich." Dann kann ich das nachvollziehen und habe einen ganz anderen Zugang, als wenn jemand nur aus der Bibel zitiert, so als ob er seinen Glauben an- und auswendig gelernt hätte.

Das finde ich wieder verwirrend. Einmal legt für mich der Bezug auf die Bibel nahe, daß es um Christen geht, dann vermute ich, daß du mit "Kirche" den Vatikan meinst. Davon ausgehend verstehe ich dann wieder nicht, warum ein Christ der nicht öfters aus der Bibel zitiert, wie andere berühmte Persönlichkeiten oder Gedichte laut deiner Darstellung krichlich sein müßte. Für mich macht das keinen Sinn.
Zitat:
Dein Versuch, menschliche Charaktere/ menschliches Verhalten, vom religiösen Menschen, bzw. von Religion an sich abzukoppeln, funktioniert irgendwie nicht. Du sagst, daß alles Böse auf der Welt nicht mit dem Glauben und mit Religion korreliert, sondern lediglich mit dem Wesen des Menschen zu tun hat. Wenn es so wäre, warum wehren sich gläubige Menschen nicht gegen die Machenschaften ihrer Glaubensvertreter?

Du unterstellst sie würden es weniger tun als Personen im Spektrum anderer Strömungen. Ich kann auch das in der Realität nicht erkennen und wer hier versucht die Realität zu verzerren bist aus meiner Sicht du. Zumal du keine sachliche Herleitung zu führen versuchst.
Zitat:
Ich bin Polin und somit hierzulande Ausländer.

Es war ein Vergleich.
Zitat:
Ich hatte eben auch gedacht, daß die Denke autistischer Menschen sich von dem, was nicht da ist (sehen, fühlen, riechen), nicht beeindrucken lassen. Nun habe ich eher den Eindruck, daß Autisten sehr wohl "geflügelte Worte" oder "durch die Blume" gesagtes verstehen können, wenn sie auch "sinnbildliches" in Form von Glauben verstehen.

Von dem vermutlich mißglückten ersten Satz abgesehen frage ich mich, woher du die Ansicht hast, daß religiöser Glaube nicht auf Gefühle zurückgeht, die du wohl als etwas aufführen wolltest, das da ist.
Zitat:
Ich verstehe also diese Maßnahme nicht,

Ich auch nicht.
Zitat:
Luther hat die Reformation in Gang gesetzt. In diesem Buch kommt sehr gut zum tragen, was sich bis dato an Uneinigkeiten unter den Glaubensbrüdern- und Schwestern angesammelt hat. Viel mehr als zu Zeiten, wo sich Franziskaner, Prämonstratenser, Dominikaner, Barfüßler etc. vom Benediktinerorden abgespalten haben. Es haben sich regional Dutzende von neuen Glaubensausrichtungen etabliert, wie sie heute noch in ganz Europa vorzufinden sind (wie z.B. die Quäker in der Schweiz).

Wo nicht mehr mit Gewalt solche Gruppierungen unterdrückt und zerstreut werden, da entwickeln sie sich logischerweise.
Zitat:
Meinst Du denn, daß diese Welle, mit all den Kriegen, die durch die Reformationszeit ausgelöst wurden, einzigartig war, sich in der Geschichte nicht wiederholt?

Solange es Religionsfreiheit gibt, ist dazu wohl keine Notwendigkeit vorhanden, oder?
Zitat:
Meinst Du wirklich, daß es so eine Eskalation schon vor den monotheistischen Religionen gab?

Sicherlich. Wobei "so eine" wieder Auslegungssache ist. Identisch sind solche Abläufe nie. Es ist z.B. so gewesen, daß Germanen, die sich freiwillig zum Christentum bekehrten mitunter von anderen religiösen Germanen drangsaliert wurden und christliche Missionare ermordet wurden. Kriege gegen solche Germanen waren nicht unbedingt immer ohne Vorgeschichte, wenn es sicherlich auch christlich getynchte machtpolitisch motivierte Angriffskriege gab.
Zitat:
Die Vernichtung von Juden, Sinti und Roma im 2. WK war nach Aussagen von Hitler und Goebbels definitiv auch religiös motiviert.

Kannst du das näher ausführen? Eventuelle wäre es auch mal sinnvoll, wenn du "Religion" mal definieren würdest.
Zitat:
Zum einen bin ich nicht davon überzeugt, was Petrus mal weiter gegeben hat

Paulus? Zumindest ist er ein beliebtes Ziel von Kritik.
Zitat:
Ich hoffe, Du hast jetzt vielleicht besser verstanden, was ich meine.

Nein.
Zitat:
Ist manchmal schwierig bei mir, weil ich abdrifte in andere Bereiche, die nur unmittelbar mit dem zu tun haben, was ich eigentlich aussagen wollte.

Den Eindruck habe ich auch mitunter.
Zitat:
"Indem der klassische Gedanke der Aufklärung geglaubt hat, er könne die ganze Religion mit einem Mal liquidieren, hat er nichts anderes getan, als sie ins Unterbewusste zu verdrängen", sagt Vattimo. Momentan breche sie nun wie eine unbehandelte Krankheit wieder aus. Für den Islamwissenschaftler Mohamed Arkoun ist es "sehr wichtig, diese religiöse Kultur zu erklären, um dem Explosivstoff zu entgehen, den wir im Kopf haben". Als Folge einer missverstandenen und schlecht verarbeiteten Vergangenheit würden sonst immer neue Bomben in den Köpfen entstehen - überall in der Welt.

Quelle:
http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?tab=2&source=/kulturzeit/themen/36970/index.html


Eine auf mich befriedigend wirkende Herleitung dieser Annahme finde ich auch in diesem Artikel nicht. Wenn du aus irgendwelchen Gründen gerne sowas liest um deine vorhandene Meinung bestätigt zu sehen, ist das noch keine saubere Herleitung der vertretenen Feindbilder.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
17.06.09, 00:27:51
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