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AfD-Chefin Frauke Petry, Mutter von vier Kindern, trennte sich von ihrem Mann, einem evangelischen Pfarrer, der mittlerweile CDU-Mitglied ist. Petry hat einen neuen Lebensgefährten, den AfD-Politiker Marcus Pretzell. Beatrix von Storch, die sich als gläubige Protestantin bezeichnet, sagt, dass sie nicht zu den regelmäßigen Besuchern des Sonntagsgottesdienstes gehöre.
Bei den Anhängern der AfD ist eine besondere Nähe zum christlichen Glauben ebenfalls nicht zu erkennen. Im Gegenteil: Die Wähler der AfD stehen den Kirchen besonders fern, Konfessionslose sind unter ihnen überrepräsentiert.
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Er analysiert, dass dem Christentum die geistige Kraft in Deutschland abhandengekommen sei, der Islam jedoch noch eine solche geistige Kraft besitze. Die Menschen in Deutschland empfänden sehr wohl den Verlust von Werten wie etwa des familiären Zusammenhalts. Muslimische Flüchtlinge bringen solche Werte nach Deutschland mit. Doch das macht den Deutschen nach Gaulands Analyse keineswegs Hoffnung auf die Wiederbelebung solcher Werte, so als kämen Brüder im Geiste zu ihnen. Vielmehr sieht der vor 75 Jahren in Chemnitz geborene AfD-Mann die Sache genau andersherum. Es gebe unter den AfD-Anhängern die Sorge, „dass eine uns fremde Religion sehr viel prägender ist als unsere abendländische Tradition“.
Die große Zahl der Fremden sei das eigentliche Problem. Und diese große Zahl komme nun einmal aus Regionen, in denen vor allem Muslime lebten. Gauland geht sehr weit in seiner Auslegung des Fremden. Sicher werde der in Berlin geborene Fußballspieler Jerome Boateng, der einen ghanaischen Vater und eine deutsche Mutter hat, als Spieler in der deutschen Nationalmannschaft geschätzt. „Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben“, sagt Gauland.
Die AfD stellt deshalb das kulturell Fremde des Islams in den Vordergrund. Sie ist gegen den Bau von Minaretten und gegen den Ruf des Muezzins. Minarette gibt es freilich nur bei einigen der geschätzt gut 2000 Moscheen in Deutschland. Von 1141 muslimischen Gemeinden, die 2012 im Auftrag der Deutschen Islam Konferenz befragt wurden, gaben rund zwölf Prozent an, dass sie über ein Gebäude mit Minarett verfügten.
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Im März 2015 übermittelten Jordanien und Palästina einen Bericht an die Unesco, in dem sie behaupteten, dass Israel "versucht, die Al-Aksa-Moschee zu judaisieren", und sie beschuldigten Israel, "als Teil einer Judaisierungspolitik die Benutzung von unislamischen Namen wie 'Tempelberg' zu erzwingen". Des Weiteren beklagten sie, dass "jüdische Extremisten nahezu täglich in die Al-Aksa-Moschee einbrechen", Muslime verletzten und Waqf-Mitarbeiter beleidigten.
Zu den Waqf-Typen kommen wir noch, keine Sorge.
Den jordanisch-palästinensischen Bericht anerkennend, erklärte das Unesco-Welterbekomitee einige Monate später, man bedauere, dass "die israelischen Extremistengruppen fortfahren, die Al-Aksa-Moschee/Al-Haram al-Sharif zu stürmen", und wies das Gebiet als "eine heilige muslimische Gebetsstätte" aus, und benannte die westliche Mauer in "Burak-Platz" um. Mit anderen Worten: Juden waren nie dort gewesen, nur Buraks. Und wo ist die "westliche Mauer" hin? Sie landete vielleicht in Mekka oder sonst irgendwo. Wie kam die Burak-Mauer hierher? Also, den palästinensischen Gelehrten zufolge, die die Unesco offensichtlich bewundert, war Folgendes geschehen: Als der Prophet Mohammed zu Gott in den Himmel aufsteigen wollte, befürchtete er, dass der himmlische Burak den irdischen Kamelen oder Maultieren nachstellen könnte, um hemmungslosen Sex mit ihnen zu haben. Um sicherzugehen, dass dies nicht geschieht, erschuf er eigens für Burak eine Mauer, und der Prophet band Burak an dieser Mauer fest, bevor er sich auf seine Reise gen Himmel machte.
Ein "westliche Mauer" war niemals da, und einen jüdischen Tempel hat es in der Nachbarschaft nie gegeben.
Und als wäre das nicht genug, traf sich im April dieses Jahres der Unesco-Exekutivrat und beschuldigte Israel, "gefälschte jüdische Gräber" auf dem Gelände auszuheben.
[...]
Es gibt mehrere Eingänge zu der heiligen Stätte, die ausschließlich für Muslime sind, die kommen und gehen können, wann und wie es ihnen beliebt, anders als an dem einen Eingang für Nichtmuslime, die den Ort nur zu ausgewiesenen Öffnungszeiten besuchen dürfen.
Die Besatzungsmacht, das finde ich schnell heraus, ist rassistisch. Die Nichtmuslime, die am Eingang warten, werden in Juden und Nichtjuden unterteilt, Nichtjuden können sofort eintreten, aber Juden müssen ein, zwei oder drei Stunden warten, und ihnen werden für die Dauer ihres Besuchs die Pässe abgenommen.
Da mein Haar blond ist und die Polizisten denken, dass ich nichtjüdisch bin, werde ich sofort eingelassen.
[...]
Gerade als ich überlege zu gehen, betreten etwa 25 Juden das Areal. Sie stürmen nicht. Im Gegenteil: Sie sind umgeben von israelischen Polizisten auf der einen und von Waqf-Wächtern auf der anderen Seite und können keinen Schritt ohne Erlaubnis setzen. Und dann, sobald ihnen erlaubt wird, das riesige Al-Aksa-Gelände zu betreten, schreit jeder Muslim, der etwas auf sich hält, "Allahu akbar!" – "Gott ist der Größte."
Wohlgemerkt ist es hier nur Muslimen gestattet, den Namen des Herrn auszusprechen. Würde ein Jude dabei erwischt, wie er das Wort "Gott" ausspräche oder auf dem Gelände betete, flögen Steine und Kugeln.
Während die Juden ihren Weg fortsetzen, ziehen immer mehr Muslime, auch Frauen und Kinder, mit ihnen mit. Was das soll? Die Muslime, egal welchen Alters oder Geschlechts, wollen sichergehen, dass kein Jude, Gott bewahre, hier zu Gott betet.
Absurd.
Plötzlich tritt die Katastrophe ein: Ein Jude wird erwischt, wie er im Gehen murmelt.
Kurz bevor Kämpfe losbrechen oder Kugeln losfliegen können, schnappen sich israelische Polizisten den Juden und werfen ihn umgehend vom Gelände.
Weg sind sie, die "stürmenden" Juden der Unesco.
Ich erinnere mich, dass, als ich ein Kind war, jeder hierhin kommen konnte, egal ob Muslim oder nicht. Und jeder Jude konnte hier beten, insofern er oder sie Zunge und Lippen besaß. Aber die Zeiten sind wohl vorbei.
Ein Waqf-Mann tritt an mich heran, weil ich den Juden und ihren Wächtern folge. "Zu wem gehören Sie?", fragt er. Nicht zu den Juden, sage ich. "Gehen Sie von den Juden weg", befiehlt er mir. Ich sei Journalist, protestiere ich, aber er bleibt unbeeindruckt. "Gehen Sie weg!", wiederholt er. Ich sei deutscher Journalist, sage ich und zwinkere ihm vielsagend zu. "Deutsch? Willkommen, Bruder!", sagt er.
Als ich gerade gehen möchte, schreit mich eine arabische Frau auf Arabisch an: "Hund, raus!" Ein Waqf-Mann geht zu ihr und erklärt ihr, dass ich Deutscher bin, kein Jude, und demnach auch kein Hund.