Zitat:
wodurch möchtest du mittels diagnose deinem sohn helfen? besitzt du darüber klare vorstellungen? was hilft eine diagnose im direkten umgang miteinander oder anderswo? (bin heute voller fragen).
Ganz klar, ich bin auch nur ein Mensch, und versuche meinem Sohn Werte zu vermitteln, die für meine Augen sinnvoll erscheinen. Mir scheint es sinnvoll, wenn ich einen vollbepackten Menschen sehe, ihm etwas abzunehmen, und zwar ohne Aufforderung. Ich hatte ihn ja auch gefragt, ob er nicht seine Pizzen runter bringen würde, und gleich die anderen Sachen für Gefriertruhe. Allerdings hatte er seine Hände ja schon mit einem LTB und seiner Mütze voll.
Natürlich könnte ich auch mehrmals gehen, und das mache ich auch manchmal, allerdings war das jetzt mal ein Test für mich! ob meinem Sohn dazu vielleicht auch mal von sich aus einfällt, mir was abzunehem.
Wenn ich nicht weiß, was mit meinem Sohn los ist, weiß ich auch nicht wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll.
Ganz ehrlich, ich habe schon verschiedenes ausprobiert mit meinem kurzen. Und zwar nicht deshalb weil er mir egal ist, sondern wiel ich ihn sehr liebe, und auch wirklich nur das beste für ihn ist.
Nehmen wir mal die Geschichte nochmal von Einkaufen, ich bin bepackt bis oben hinauf. In einer anderen Situation die hatten wir gestern zb.
Wir hatten schlechte Stimmung, weil er mich wegen der Schule über Wochen hinweg angelogen hat. Ich hab nicht einmal geschimpft mit ihm, ich muss sagen, ich bin einfach nur traurig deswegen, und habe auch langsam wirklich Zukunftsangst, was ihn betrifft.
Normalerweise schlepp ich ja alles runter, und hoch, und sonst was. An diesem Tag wollte ich das einfach auch nicht, er brauchte was für die SChule musste also mit zum Einkaufen. Hatte mal wieder seinen Getränkekasten, und einen Sack mit Altkleidern. Ich habe gerade versucht, den Altkleidersack irgendwie auf dem Kasten zu stellen, da kommt er ,und nimmt mir den Sack ab. Läuft die Treppe runter, macht mir die Türe auf, und öffnet den Kofferraumdeckel.
Beim nachhause kommen auch, er hilft mir.
Nach dem Essen ist er nicht einfach davongelaufen, sondern stellte seinen Teller noch in die Spüli, räumte seine Schuhe ordentlich auf, hängte seine Jacke selbstständig auf ect....
Ich sage mal, von einem "gesunden" Kind erwartet man doch gewisse Fortschritte in eine Richtung. Manchmal muss man es schubsen, und manchmal muss man es auch fallen lassen, damit es weiter geht. Es gibt unangenehme Situationen im Leben, durch die ALLE Menschen müssen, auch wenn es nicht schön ist. Das Wichtige ist doch das man da ist, und sie danach auch auffängt, und das tu ich bestimmt.
Durch solche Erfahrungen wir ein Kind doch auch erst Resilient.
Gut ich spreche hier sicherlich von einem "gesunden" Kind!
Mein Sohn war bislang in meinen Augen ein ADHS ler, der starre Strukturen und Grenzen brauchte, und die habe ich auch versucht ihm zu geben.
Das die Situation für Asperger nicht geeignet ist, und sie einen anderen Umgang brauchen, ist mir nicht bewusst gewesen. Vor allem hänge ich jetzt halt einfach auch in der Luft, und weiß überhaupt nicht wohin er gehört und was er und auch ich wirklich brauche.
Ausserdem ist für mich auch noch ein Aspekt wichtig. Ich bin auch nur ein Mensch, ich wurde nicht als Mutter geboren, und schon gar nicht als Mutter eines ADHS oder Asperger Kindes!
Nicht nur mein Kind hat Rechte, und Ansprüche, sondern auch habe Ansprüche, und auch Rechte.
Bei meinem Sohn ist der Sprachdurchfall sehr ausgeprägt, und es kann an guten Tagen sein, das er wirklich von Früh bis spät, keine 5 Minuten den Mund hält. Das ich ihn in sein Zimmer schicke, das funktioniert nicht! Also gehe ich in mein Schlafzimmer und ziehe mich zurück.
Autist, ADHS ler oder normalo, aber solche Rückzugsmöglichkeiten müssen akzeptiert werden. Die Zeit brauche ich einfach, um den Sums aus den Ohren zu bekommen, und wieder Platz für neues zu schaffen. Wenn er zuhause kein Übungsfeld bekommt, wie soll er dann draußen zurecht kommen??
Schaut, ich habe meinen Sohn jetzt zb noch nie irgendwo eingesperrt, und habe es auch nicht vor. Ich hab etwas Platzangst, und vor allem verschlossene Türen, da bekomme ich Panik. Und das weiß mein Sohn auch! Dreht er nicht vor einigen Wochen den Schlüssel um, und sperrt mich in der Küche ein??! Der Schlüssel steckt dort schon seit langem, und er ist noch nie darauf gekommen ihn zu benutzen!
Er hat mich sofort wieder raugelassen, um das geht es auch gar nicht. Ich war auch nicht megasauer auf ihn haben ihm trotzdem zu verstehen gegeben, das er das nicht nochmal zu machen hat. Eben auch aus dem Aspekt, das ich A totale Panik bekomme, und B ich das bei ihm doch auch nicht mache.