Wir reden vom KRANKHEITSWERT den eine psychische Veranlagung mit sich bringt, so z.B. gibt es auch Menschen, die aufgrund einer psychischen Neigung zu Selbstverletzung neigen. DA beginnt der KRANKHEITSWERT einer psychischen Veranlagung,
falsch.
zum einen ist "KRANKHEITSWERT" etwas subjektives. siehe kindliche krebspatienten.
zum anderen ist "KRANKHEITSWERT" personenabhängig. du solltest dein empfinden nicht auf das dir wahrscheinlich unbekannte empfinden deines kindes oder anderer autisten übertragen.
wenn bei menschen jung angesetzt wird, kann es natürlich so sein, dass sie lernen, das erstrebenswert für sich selbst zu finden, was andere für sie als erstrebenswert vorsehen. doch das ist nicht das gleiche, als wenn eine person von sich aus bereits über die mittel verfügt abwägen zu können, was für sie bei allem pro und contra erstrebenswert ist.
bei autismus sehen eltern nur den ist-zustand ihrer kinder und erhalten teilweise horrorbotschaften von sogenannten fachleuten darüber, dass bereits bei teilweise zweijährigen kindern bereits der spätere lebensweg vorgezeichnet wird hinsichtlich "ist geistig behindert, förderung, förderung, förderung, förderschule, werkstatt, heim".
daneben können sich mitteilsame autisten via internet die finger "zu stumpen schreiben" und nichts scheinbar von dem, was sie äußern, dringt zu eltern oder fachleuten durch. ist es zu einfach? zu unsensationell? zu kostenlos? sollten autisten ihre einfachen lösungen für problembeschreibungen künftig nur noch für ca. 10.000 euro pro person anbieten? wozu so etwas, wenn jeder mensch, der mal "inne halten" würde, selber zu solchen lösungen kommen könnte. ohne therapiebegriffe, ohne verhaltensmodulation, ohne systeme, die nur noch darauf abzielen, dass das gesamte leben eines autisten sogar innerhalb der familie, dem einzigen rückzugsort in der kindheit und jugend oftmals, zu einem immerwährenden theaterstück mutiert. persönlich finde ich es pervers von quasi elterntherapie zu schreiben und im gleichen satz zu erwähnen, dass dadurch die "förderung" im privaten umfeld am autistischen menschen stattfindet. was denn nun?
es hat nichts mit einem "krankheitswert" oder einer "krankheit" zu tun, wenn bei unterschiedlichen menschen zu unterschiedlichen zeitpunkten stress-/belastungslevel überschritten werden mit dem resultat von im schlimmsten fall - autoaggressionen.
dann kann der arzt mit einer valium ankommen - aber was ändert das an den umständen, die dazu führen, dass dieses level überschritten wird?
der eine mensch ist nach einem glas eines alkoholischen getränks betrunken, der andere "säuft" und "säuft" - und da passiert scheinbar nichts. ist dort der vielleicht "krank", der nichts verträgt? wahrscheinlich nicht, oder? aber warum sollen dann autisten "krank" sein, nur weil viele andere menschen scheinbar mehr vertragen können? das ist absurd.
die menschen fordern in gewisser weise von autisten, dass sie bloß ordentlich saufen müssten und irgendwann, wenn sie zu pegeltrinkern geworden sind, "geht es ihnen gut", sind sie "normal" und "alle" anderen freuen sich ob ihrer förderungen an autisten.
wenn autist angibt "aber ich vertrage das nicht, dafür könnte ich mit euch ja wasser trinken...", heißt es von anderen beständig "papperlapapp", "stell' dich nicht so an", "kann ja nicht immer nur sich alles nach dir richten", "wenn du nicht willst, gibt es die neue richtige förderung für dich - per sonde, oder ein bad in alkohol nehmen, damit du wenigstens so riechst wie wir, du sollst doch nicht so auffallen" - und wenn dann der autist sagt "aber fallt doch selbst auf" - wird das als frechheit gewertet den sorgenden und liebenden gegenüber. was für eine farce.
woher wissen denn andere, wie die lebensqualität von autisten ist, wenn sie nicht gefragt werden?
so oft wird einfach gemutmaßt und in wirklichkeit von sich selbst ausgegangen.
aber ich persönlich würde niemals auf die idee kommen, ein mensch sei krank und besäße keine lebensqualität, nur weil er oft eine diskothek besucht. oder nur, weil so viele menschen nur blabla schreiben und äußern und es für mich verwunderlich ist, wie sie sich damit ernsthaft verstehen können - ohne dass die einzelnen beteiligten nur glauben zu wissen zu verstehen.
mir ist nicht bewusst, dass hier etwas verzerrt wird - aber du kannst mehrfach nichts konkretes zu diese ominösen elterntherapie angeben. woran liegt das? folgt noch etwas konkretes?
finde ich immer wieder amüsant, dass autisten unterstellt wird, keine ToM zu besitzen...
was genau wird denn in der elterntherapie zum richtigen umgang mit autisten vermittelt?
das interessiert sicherlich viele leser.
um zu verindern, dass ein mensch nicht auf eine förderschule gehen muss, gehört nicht soooo viel.
man muss sich dann halt unbequemer weise mit den behörden auseinander setzen.
was hat das mit therapie zu tun?
es wäre besser, du würdest sachebene nicht mit personenebene vermischen und auch nicht aussagen von usern hinsichtlich "zu leicht machen" auf irgendwelche lebens- oder erkenntnisbereiche deines lebens zu übertragen, von denen die user gar nichts wissen können.
das ist einfach nur hinderlich in einer konstruktiven diskussion.
@Herr Meier:
ich würde es begrüßen, wenn nicht voreilige schlüsse öffentlich über motivationen von personen gezogen würden, wie es in anderen foren üblich sein mag.
man weiß nicht wirklich, wie lange wer vor einer registrierung im forum mitlas oder was jemand gelesen hat, der sich neu anmeldete.
wenn menschen von irgendwelchen therapien überzeugt sind oder sie nach hilfloser unkenntnis als "wundermittel" vermarktet erhalten haben, werden wahrscheinlich auch grundsätzlich verschiedene menschen ähnliches äußern können - ebenso wie diverse menschen der meinung sind, dass gewisse autisten wie gleichgeschaltet oder gehirngewaschen gleiches äußern würden. nur besteht dann wahrscheinich bereits eine persönliche abneigung. warum auch immer. und es wird scheinbar nicht mehr gesehen, dass viele andere autisten auch gleiches oder ähnliches äußern - vollkommen unabhängig voneinander. ja, sogar diejenigen, die als gruppe zusammengeschmissen werden von anderen.
viele ABA-vertreter beispielsweise besitzen interessanter weise ähnliche "argumentationstechniken" wie Mamacita, doch deswegen sind die hunderte menschen nicht eine person und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie mit einem missionerungsauftrag durch die foren ziehen (wobei das nicht abwegig ist...).
wenn es für neue schreiberlinge pflicht wäre, erst diverse beiträge gelesen zu haben, die jeweils nur den aktuellen schreibern präsenter sind - hätte ich persönlich keine lust mehr, mich überhaupt in einem forum zu wort melden (wegen was auch immer). manchmal schreibe ich zu einem thema und stelle fest: das gab es ja schon vier jahren schon einmal, aber ich bin erst seit zwei jahren dabei... habe also auch noch nicht alles gelesen bei der fülle an dingen, die zur kenntnis genommen werden können.
als zeitverschwendung müssen die kommentare auch nicht unbedingt betrachtet werden, wenn anhand derer für andere oder spätere leser irgendetwas ersichtlich werden könnte.
noch etwas zu Mamacita:
um beim "fördern" und deinem letzten satz des vorletzten beitrags zu bleiben:
meine sprache sollte damals auch "gefördert" werden bzw. ich sollte mich verbal/lautsprachlich mitteilen.
ganz persönlich bin ich tatsächlich der meinung, dass der zwang zum sprechen sollen, zum sprache so anwenden sollen, wie sie vorgegeben wird, meiner kreativität geschadet hat. lange zeit war ich überzeugt davon, dass ich nur schwarz-weiß zeichnete (später erkannt, dass das ein resultat von zu viel anpassung im sonstigen umfeld ist bzw. zu viel chaos). dabei hatte ich als kleinkind sehr viel mit farben gemalt. sehr kreativ. als die sprachanwendung autrat und fremdpersonen der meinung waren, ich müsste mich so oder so verhalten oder dieses oder jenes wäre besser bzw. mich "fördern" zu wollen, verschwanden die farben.
ich trauere.
um den verlust meiner farbvielfalt. wenn ich mich heute mit meinem wissen entscheiden könnte zur zeit meiner kindheit, würde ich nicht anfangen sprache lautsprachlich anzuwenden und im schriftlichen würde ich nicht versuchen mich so gut wie möglich an alle vorgaben zu halten. dann hätte ich heute vielleicht nicht solche probleme "einfach so" wieder bunt sein zu können. meine welt besteht aus farben. in meiner welt gibt es keine worte. dort ist alles nur farbe und formen und bewegung ohne grenzen. wie ein nimmerland. jedoch in der realität. kein traum, kein wunsch. es ist echt. warum soll ich das aufgeben? es ist noch vorhanden, leicht verdrängt von diesen starren, unflexiblen rahmensetzungen anderer. verlieren will ich es nicht.
es ist wundervoll mitten in der fußgängerzone eine regenpfütze zu erleben. warum soll ich darauf verzichten, nur weil andere meinen, dass ich mittlerweile erwachsen bin? ich bin ich. von anfang an.
und natürlich kann ich mich wie andere menschen im rahmen meiner normalität so wie jeder andere mensch in dessen normalität entwickeln. warum auch nicht? natürlich ist das einfacher, wenn die rahmenbedingungen für mich stimmen. doch welche diese sind, können andere nicht festlegen. nur ich. das gilt ebenso für alle menschen für ihre grundbedürfnisse, aus denen heraus sie "wachsen" und mehr leisten können (wenn sie gelassen werden).