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Autor Nachricht
akinoM
(Autist)

Zitat von Hans:


Ich leide nicht unter meinem "Kabarettismus", ich will auch nicht geheilt werden!


lachen lachen lachen
21.07.10, 21:55:27
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Herr Meier
(Standard)

Ich überlege gerade ganz angestrengt, ob es zum Kabarettismus gehört, wenn wir jetzt alle das mit den Brennesseln ausprobieren und demnächst kundtun, wenn wir ganz andere Erfahrungen gemacht haben.
freuen
21.07.10, 21:58:22
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akinoM
(Autist)

Zitat von MoRtiFeR:

Und da ich das daher mit einander vergleichen kann, habe ich nichts gegen solche vergleiche, auch wenn ich meinen sexuellen Missbrauch als eher geringwertig erachte.


Genau DAS war, bei vergleichbaren Erfahrungen, auch mein Empfinden, welches ich versucht habe in Worte zu fassen
21.07.10, 22:01:09
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Mamacita
(Standard)

geändert von: Mamacita - 21.07.10, 23:45:54

wen es interessiert, der kann unter www.dolfinaid.de ein paar Informationen nachlesen.
Dass ich nicht mehr erzaehlt habe hat den Hintergrund, dass ich nicht bewusst "Werbung" machen wollte, sondern nur mal darauf hinweisen wollte, dass man durchaus auch Autisten therapieren kann.
Ja, ich verstehe, dass mancher sagt, ich bin nicht krank oder behindert.
Aber das gilt ja leider nicht fuer alle Autisten, und um die schweren Faelle geht es.
Um diejenigen, deren geistige Kapazitaet eben so sehr beschraenkt ist, dass es bei ihnen nicht zu einem selbstbestimmten Leben fuehrt.
Um diejenigen, die neben dem Autismus unerkannte Probleme haben, z.T muskulaer, z,T. psychisch.
Ja, es gibt auch psychische Vergewaltigung, aber davon ist bei dieser Therapieform nicht die Rede.
Es geht nicht um Begriffsdefinition, sondern darum, wie man Kindern, die Hilfe brauchen, helfen kann.
Mein Sohn litt unter dem Anderssein, weil er an sich einen Perfektionsanspruch hatte. Er wusste, dass er einen Sprachfehler hat. Erst die Tiere haben ihm ermöglicht, seine Aussprache ohne Hemmungen zu trainieren.
Mit den Pferden üben die Kinder zum einem nonverbale Kommunikation, zum anderen wird ihr Gleichgewichtssinn gestärkt.
Da mein Sohn einen zu schwachen Muskeltonus hat, musste seine Rückenmuskulatur beginnend ab dem Becken bis über Hals und Backen gestärkt werden.
Nur dann gelingt es, seine Zunge in eine Ruheposition zu bringen, die einen Mundschluss ermöeglicht.
Dann wird er auch nicht mehr laufend nass sein weil sein Speichel nicht mehr herausfliesst sondern er wird dann normal abschlucken.
Ich habe Eltern kennengelernt, deren Kinder noch schlimmer betroffen waren als meins.
Also geht mal bitte davon aus, dass Eltern einen Grund haben, ihrem Kind maximale Hilfe angedeihen lassen zu wollen.
Und geht auch davon aus, dass ich weiss, wieviel ich meinem Kind zumuten kann an Therapie und was zuviel wäre.
Wie ich schrieb, hatte ich das Vergnuegen, 13 Jahre mit einem Aspie zu teilen, der heute ebenfalls als normales Mitglied der Gesellschaft ein eigenverantwortliches Leben fuehrt.
Ihr werft mir vor, ziwschen den Zeilen zu lesen, aber wenn ich schreibe, ich hatte das Vergnuegen, ... dann wird das von Euch umgedeutet.
Er ist mein Sohn, ebenso wie mein anderer, auch wenn ich ihn nicht geboren habe.
Nur wurde er erst sehr spät diagnostiziert, und auch bei ihm konnte noch vieles veraendert werden.
dadurch dass er nicht sofort diagnostiziert wurde, wurde er in das normale Korsett gepresst, wovon er zahlreiche Probleme davon trug, die wir nach der Diagnose alle beheben konnten.
So hatte er z.B. ein Tourette Syndrom entwickelt, das aus der schulischen Ueberforderung resultierte.

Nochmals ein Hinweis:
Vergewaltigungsopfer, die schlimmsten Missbrauch ertragen mussten, würden Euch hier sicherlich kein Vertstaendnis entgegenbringen, wenn ihr gutheisst, dass jemand sie auf die gleiche "Leidensstufe" bringt mit einem autistischen Kind, das eine 14 Tage Erlebnistherapie machen duerfen muss, fuer die seine Eltern lange gespart haben und die sie ihm aus Liebe und Fuersorge angedeihen lassen.
Es zeigt, wie wenig Gespuer und Wissen ihr habt. Lasst Euch das bitte mal von jemand sagen, der vielleicht mehr Ahnung hat von dieser Thematik als ihr.
Und wenn ich sage, dass ich als Krankenschwester durchaus weiss, professionell mit dem Thema Autismus umzugehen, dann ist das auch so. Egal, wer wem unterstellt ist, ich habe in meiner beruflichen Laufbahn in einem SPZ gearbeitet, daher konnte auch meinem Stiefsohn (noch) geholfen werden, da ich sofort erkennen konnte, dass er alle Anzeichen von Aspergersyndrom zeigte.
Nur muss ich ja nicht meine "Verdienste" immer extra herausstreichen, es reicht doch, dass ich 13 Jahre lang engsten Kontakt und Erfahrung hatte, privat, also rund um die Uhr.
Da finde ich es schon wirklich lustig, wie sich ein anscheinend hellseherisch begabter User hier die Muehe macht, meine berufliche Qualifikation zu negieren, nur weil ER Aerzte zu kennen meint, die mit Autismus keine Erfahrung haben.
Dann sollte man sich mal fragen, wie waere meine Entwicklung verlaufen, haette ich die richtige Behandlung bekommen, anstatt ueber jeden den Stab zu brechen und aus einigen Faellen eine Regel zu konstruieren.
Klar ist, und das sollte eigentlich jedem einleuchten, dass sich der Mensch eher dann oeffnet, wenn ihn etwas interessiert. Dieser Tueroffner sind bei der von mir vorgeschlagenen Therapieform Tiere, Delfine, Seehunde, Hunde, Pferde etc. uvm.

Delfine vermoegen bei Menschen einen sogenannten Alphazustand, bedingt durch Endorphine, hervorzurufen, der wiederum ermoeglicht, dass die Nutzung beider Gehirnhaelften gleichzeitig moeglich ist.

Aus der Homepage:


Lt. dt. Ärzteblatt ist die heute geltende Lehrmeinung folgende:
Kinder mit einer autistischen Störung fallen durch Probleme in der Kommunikation, eingeschränkte Sozialkontakte und stereotype Verhaltensmuster auf. Die Bandbreite der Störungen ist jedoch weit. Sie reicht von überdurchschnittlicher Intelligenz bis hin zur geistigen Behinderung. Schon lange gehen die Ärzte nicht mehr davon aus, dass es sich beim “Autismus” um eine einzelne Entität handelt.

Sie sprechen von einer Gruppe von Funktionsstörungen mit ähnlichen Merkmalen. Der Oberbegriff ist eine Autismusspektrums-Störung (autism spectrum disorder, ASD)
Dass dies auch auf das Gehirn zutrifft, zeigt der Genvergleich von 1.000 Kindern mit ASD und 1.300 Kontrollen. Dabei konzentrierten sich die Forscher auf Gene wie SHANK2, SYNGAP1, DLGAP2 und die X-chromomalen DDX53–PTCHD1, die bereits früher in Einzelfällen mit der ASD in Verbindung gebracht wurden.

Einige dieser Gene [COLOR="indigo"]beeinflussen die Ausbildung von Synapsen[/COLOR], andere greifen in die Proliferation der Nervenzellen, die Projektion ihrer Fortsätze und die Wanderung der Zellen ein, zu der es in der Entwicklungsphase des Gehirns kommt. Die neuen Erkenntnisse fördern das Verständnis der biologischen Grundlagen der Störungen, [COLOR="indigo"]die auf der Ebene der synaptischen Verknüpfungen [/COLOR]vermutet werden.


Jede erfolgreiche Behandlung von körperlichen oder seelischen Störungen und Abweichungen ist verbunden mit einerpositiven Veränderung in der Reizweiterleitung und der Verbindungwege im Gehirn. Diese Veränderungen können ausgelöst werden durch massive Reize von aussen, z.B. durch den Kontakt mit Tieren, Wasser, Musik etc.
Glücklicherweise sind die Gehirne von Kindern nicht fertig ausgebildet, so dass man bei entsprechender Förderung negativen Entwicklungen und Stagnation gegensteuern kann.

Unsere Therapien wurden in Absprache mit Ärzten entwickelt.

Wir behandeln autistische Kinder mit einem ganzheitlichen Therapieansatz, wobei wir auch berücksichtigen, dass manche Probleme nicht vom Autismus herrühren, sondern von anderen Dingen wie ungelösten Konflikten und Schulstress verursacht sein können.

Die ganzheitliche Betrachtungsweise bedingt, dass wir uns für die Heilung diverser Hilfsmittel bedienen, die die Selbstheilungskraft der Patienten stimulieren, so z.B. die Delfine, welche es uns ermöglichen, den Patienten leichter in den sogenannten Alpha-Zustand zu versetzen, um Zugang zu ihm zu erlangen und die Vernetzung beider Gehirnhälften zu bewirken.

Zitat Ende.

Jeder kann selbst entscheiden, was er fuer sich macht oder nicht.
Und ich entscheide fuer mein Kind, denn es selbst kann nicht entscheiden, da ihm dafuer sowohl Lebensalter als auch Erfahrung fehlt.
Viele Kinder wuerden, wenn sie es duerften, die Schule nicht besuchen, aber dies ist vom Staat vorgeschrieben, also wird es gemacht.
Ich erkenne die Probleme, die mein Kind hat, und ich habe nicht nur das Recht, fuer mein Kind die bestmoegliche Behandlung auszusuchen, sondern sogar die FuersorgePFLICHT,
und wenn nun der eine oder andere meint, dass es fuer einen Autisten schlecht sei, seine Gewohnheiten, z.B. stereotypes Verhalten oder Kontaktverweigerung zu behandeln, dann frage ich mich, ob ihr der gleichen Meinung seid, wenn Euch gesagt wird, ein Kind sitzt ohne erkennbaren Grund im Rollstuhl, lassen wir es so oder versuchen wir, ob es nicht doch einen Weg gibt, es zu behandeln?
Wer wuerde eine Herzoperation eines Kindes ablehnen, weil sie schmerzhaft sein wird, wenn klar ist, dass das Kind die OP zum Leben benoetigt, weil es ansonsten nie am normalen Leben teilhaben kann?
Wer wuerde einen Gehirntumor nicht bestrahlen lassen, auch wenn das Kind monatelang im KH liegen muss, wenn es dafuer keine Kopfschmerzen mehr haben wird?
Als verantwortungsvolle Mutter MUSS ich das Richtige fuer mein Kind suchen, ich darf nicht einfach aufstecken und sagen, da kann man eh nichts machen.
Man kann, und es tut ihm gut. Frueher weinte er oft, weil er sich schaemte zu reden. Mit den Tieren hat er diese Scham ueberwunden.
Auch sah er, dass es viele Arten voon Behinderungen gibt, und dass nicht alle anderen alles besser koennen als er.
Dass es Wege gibt, damit er sich verbessern kann. Die Therapie hat bei ihm den Anstoss gegeben, weiterzumachen, und nicht einfach von seinem Autismus dominiert zu werden.
LG
21.07.10, 22:44:35
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Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

geändert von: Quadriga - 21.07.10, 23:40:29

Haben Betroffene nicht mehr Ahnung/Wissen als jeder andere auf dieser Welt von dieser Themantik?

Er muss diese Therapie machen, also eine Zwangsmaßnahme?

Ich deutete niemals das Wort "Vergnügen" um. Noch sprach ich je das an.

Das mit dem Muskeltonus ist eine körperliche Behinderung, welche nichts mit Autismus zu tun haben muss. Meine Füße sind ebenso absolut entstellt (Knickfuß, Senkfuß, Hohlfuß, Spreizfuß), so wie es nur bei sehr wenigen Menschen vorkommt, aber ob das was mit Autismus zu tun hat, ist eher fraglich.

Der Perfektionsanspruch ist ja nicht leidhaft, sofern dieser von der gesellschaft anerkannt wird. Ich bin auch sehr perfektionistisch und mache vieles sehr genau und präzise. Ich brauche nur mehr Zeit dafür, aber die lässt man mir nicht immer dafür. Ich leide also wegen den anderen, wenn sie mich unter Zeitdruck setzen.

Sicherlich kann Autismus therapiert werden, ebenso wie Homosexualität und Linkshändigkeit. Da ist nur die Frage, wie das sich auf den Betroffenen auswirkt, wenn er anders sein muss, als er ist. Bzw man kann Autisten wie jeden anderen Menschen auch therapieren, aber nicht den Autismus selbst ohne schädigende Auswirkungen für die betroffende Person.

I'm only a unidentifiable broken piece of myself.

-

[Aufgrund eines Kniggeverfahrens zu dauerhafter Sperrung nach Nutzerabstimmung verurteilt, gesperrt, auf Bewährung nach Nutzerentscheid wieder freigeschaltet und nach einem weiterem Regelverstoß nach Verständigung in einem Kniggeverfahren dauerhaft gesperrt, mfg [55555]]
21.07.10, 23:20:13
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Mamacita
(Standard)

Zitat:
Haben Betroffene nicht mehr Ahnung/Wissen als jeder andere auf dieser Welt von dieser Themantik?

Antwort:
wenn jemand mit einem Herzfehler geboren wird, dann kann es sein, dass er im Laufe der Jahre mitbekommt, was ihm fehlt. Er weiss aber deshalb noch lange nicht, wie man einen Herzfehler operiert und er kann es vor allen Dingen nicht selber tun.

Zitat:
Sicherlich kann Autismus therapiert werden
Antwort:
Autismus ist nicht mit Linkshaendigkeit oder Homosexualitaet gleichzusetzen, denn es ergeben sich daraus keine schwerwiegenden Nachteile, die zu einem Behindertenstatus fuehren wuerden, das ist wie Aepfel mit Birnen zu vergleichen.
Auch ist klar, dass es eine genetische Begruendung (Abweichung) gibt, die fuer das autistische Verhalten verantworlich ist.
Hier die entsprechenden "Fehlsteuerungen" zu korrigieren, ist genauso sinnvoll, wie bei einem Menschen mit Shcizophrenie entsprechend medikamentoes einzuwirken, je nach Befinden. Und daran ist nichts schlechtes.

Zitat:
man kann Autisten wie jeden anderen Menschen auch therapieren, aber nicht den Autismus selbst ohne schädigende Auswirkungen für die betroffende Person.
Antwort:
das ist, gelinde gesagt, vollkommen sinnfreier Bloedsinn. Sorry, aber du hast echt keine Ahnung, oder hast du schon ALLE Therapien durch??
21.07.10, 23:53:15
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Zum Vergleich mit sexuell mißbrauchten Kindern:

Sexuell mißbrauchte Kinder haben bei allem erfahrenen Leid auch glückvolle Pausen, an denen sie nicht an ihren Mißbrauch denken müssen und/oder seine Auswirkungen in den Griff bekommen.
Im ungünstigen Fall haben Autisten 24 Stunden des Tages Bedingungen, die ihnen das Leben zur Hölle machen.

Es gibt eine große Menge Ärzte, die zugeben können, dass sie von Autismus keine Ahnung haben.

Mamacita: Als mein Sohn einmal einen sehr schweren Kummer hatte, sagte er mir, dass er Achterbahnfahren müsse, am liebsten 8 Stunden hintereinander.
Ich hatte nun die Wahl, mit ihm zu einem Therapeuten zu gehen oder seinen Wunsch zu respektieren. Im Vertrauen darauf, dass er wisse, was für ihn gut sei, habe ich nicht auf anderslautende gute Ratschläge gehört und jeden Tag mit ihm einen anderen Vergnügungspark besucht. Auf den Achterbahnen bekam er seine Sprache, sein Lachen und sein Glück zurück und ich eine Ahnung davon, dass Kinder ein untrügliches Gespür dafür haben, was für sie gesund ist.

Was die körperliche Situation deines Kindes angeht, kann ich gut verstehen, dass du Ärzte zu Rate zogst,
was die seelische Situation deines Kindes angeht, befürchte ich fast, dass du geblendet bist von dem ärztlichen Szenario um dich herum. Ich denke, dass es für dich auch sehr schwierig ist, dein Tun aus der Distanz zu betrachten, da du in einem Beruf arbeitest, der "die Therapie" sozusagen als Lebensaufgabe und Allheilmittel betrachtet.

Dies sind Erfahrungen aus meinen verschiedenen beruflichen Bereichen, die den deinen gleichen und bei mir zu ganz anderen Wahr-Nehmungen führten.



Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
22.07.10, 00:51:34
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haggard
(Autistenbereich)

geändert von: haggard - 22.07.10, 01:30:28

@Mamacita:
du musst mich nicht adeln.;)
wenn du mich meinst, wäre es besser, du benennst auch mich - ich weiß, dass ich "böse" bin - und schreibst nicht von "euch" womit sich alle anderen schreiber hier eventuell angesprochen fühlen müssten im ersten moment.
aber ist wohl dein sprachstil.

das ist echt mühsam mit dir.

Zitat:
wenn jemand mit einem Herzfehler geboren wird, dann kann es sein, dass er im Laufe der Jahre mitbekommt, was ihm fehlt. Er weiss aber deshalb noch lange nicht, wie man einen Herzfehler operiert und er kann es vor allen Dingen nicht selber tun.

darum geht es überhaupt nicht. aber im gegensatz zu allen außenstehenden (bis sie wüssten - oder auch derjenige selbst wüsste, dass er eine funktionsstörung des herzens hat - angeboren oder erworben) weiß der betreffende mensch schon sehr früh, dass er keinen dauerlauf bewältigen kann - auch wenn ihn alle anderen menschen um den sportplatz jagen.
um diesen punkt geht es.
autisten wissen etwas über sich selbst, dass alle nichtautisten zum einen nicht wissen und zum anderen gar nicht so erleben können wie autisten. dieses wissen von autisten über sich selbst wird ihnen permanent - auch durch dich hier - abgesprochen. und das ist salopp ausgedrückt zum kotzen.

Zitat:
Sorry, aber du hast echt keine Ahnung, oder hast du schon ALLE Therapien durch??

OMG
auch um solche elternallüren geht es.
du hast echt keine ahnung, was es bedeutet, was du hier gegenüber autisten äußerst.

vielleicht fehlt so etwas noch?

zum stereotypen anhören.

es ist hoffentlich nur noch eine frage der zeit, bis autisten in ihrer würde als menschen anerkannt werden.


edit:
[das, was ärzte, wissenschaftler, von außen betrachtet als autistisch deklariertes verhalten erklärt haben, hat zwangsläufig nichts mit autismus bzw. dem menschen zu tun. jeder mensch kann autistisches verhalten zeigen, wenn er nur genügend belastungen ausgesetzt wird. "leider" "werden" die meisten menschen erst unter allgemein anerkannten katastrophen "autistisch". autisten werden das "etwas" früher von nicht allgemein anerkannten katastrophen - wie beispielweise flackernde neonröhren etc.
"schwer betroffene" autisten sind nicht zwangsläufig geistig behindert, nur weil sie für sich unter unmöglichen bedingungen leben müssen. damit ist nicht ihre eigene person gemeint, sondern ihr lebensumfeld mit unmöglichen anforderungen.
wenn ein mensch hypton ist, epileptiker, sonstwas, hat auch das nicht zwangsläufig etwas mit autismus zu tun. wenn menschen, aufgrund von körperlicher beeinträchtigungen sich nicht "zeitgerecht" entwickeln können, können sie den anschein geben, "geistig bedingt verzögert" zu sein. aber auch das ist dann falsch.

meine umwelt muss ich mir bewusst zusammenhalten, so wie das manchmal von "schwer betroffenen" autisten beschrieben wird. sonst fahre/laufe ich gegen einen baum, falle die treppe runter, stürze in einen graben, falle von einem gerüst, kann nicht erkennen, dass sich zwischen zwei dingen nichts befindet bzw. nicht erkennen, dass ein ding eigentlich zwei dinge ist - UND ich muss ständig aktiv gegen mein körpergefühl ankämpfen, damit mir nicht permanent schlecht ist, weil ich ein ausgesprochen empfindlichen gleichgewichts bzw. raumlagesinn besitze. das problem ist: andere finden das krank. aber es ist meine normalität. davon sehen andere nichts und den "fehler" davon zu berichten, mache ich nicht allzu oft, weil ich dann als spinner dastehe. mit bestem dank an sämtliche ignoranten.]

weil es so schön war, noch einmal das gleiche.;) :
zum stereotypen anhören.
22.07.10, 01:14:27
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Mamacita:
wen es interessiert, der kann unter www.dolfinaid.de ein paar Informationen nachlesen.

Wen es interessiert kann ganz oben im Forum im Autismus-Lexikon nachlesen.
Zitat:
wollte, sondern nur mal darauf hinweisen wollte, dass man durchaus auch Autisten therapieren kann.

Hat das jemand bestritten? Man kann auch häßliche Entlein therapieren. Vielleicht auch mit Delfinen?
Zitat:
Ja, ich verstehe, dass mancher sagt, ich bin nicht krank oder behindert.
Aber das gilt ja leider nicht fuer alle Autisten, und um die schweren Faelle geht es.
Um diejenigen, deren geistige Kapazitaet eben so sehr beschraenkt ist, dass es bei ihnen nicht zu einem selbstbestimmten Leben fuehrt.

Hierbei sollte man dringend unterscheiden zwischen den Folgen der unguten Auswirkungen des Lebensumfelds und der eigentlichen autistischen Veranlagung. Den Unterschied wie du ihn hier machst, kann man aus meiner Sicht nicht machen, wenn man der Sache gerecht werden will. Hier geht es also ausdrücklich um alle Autisten.
Zitat:
Ja, es gibt auch psychische Vergewaltigung, aber davon ist bei dieser Therapieform nicht die Rede.

Häh?
Zitat:
Es geht nicht um Begriffsdefinition, sondern darum, wie man Kindern, die Hilfe brauchen, helfen kann.

Ein weiteres erschüttendes Zeugnis, gut. Natürlich geht es hier um Definitionen, wenn unklar ist, ob du Begriffe überhaupt im Sinne einer sauberen Zusammenhanganalyse richtig verwendest. Aber vermutlich mußt du auch gar nicht wissen, was in einer Situation los ist um zu helfen? Was meint die Krankenschwester dazu?
Zitat:
Mein Sohn litt unter dem Anderssein, weil er an sich einen Perfektionsanspruch hatte. Er wusste, dass er einen Sprachfehler hat.

Solche Ängste sind meist ein Spiegel des sozialen Umfelds, insbesondere des engeren. Von alleine würde ein Kind sowas wohl eher nicht entwickeln.
Zitat:
Da mein Sohn einen zu schwachen Muskeltonus hat, musste seine Rückenmuskulatur beginnend ab dem Becken bis über Hals und Backen gestärkt werden. Nur dann gelingt es, seine Zunge in eine Ruheposition zu bringen, die einen Mundschluss ermöeglicht.

Entweder ist sowas wohl Folge von Belastungen durch das unpassende Lebensumfeld oder hat mit irgendwas unabhängig von Autismus zu tun.
Zitat:
Also geht mal bitte davon aus, dass Eltern einen Grund haben, ihrem Kind maximale Hilfe angedeihen lassen zu wollen.

Hier geht es aber darum, ob die gewählten Mittel vermutlich geeignet sind.
Zitat:
Und geht auch davon aus, dass ich weiss, wieviel ich meinem Kind zumuten kann an Therapie und was zuviel wäre.

Davon gehe ich nach deinen Ausführungen nicht mehr aus.
Zitat:
Wie ich schrieb, hatte ich das Vergnuegen, 13 Jahre mit einem Aspie zu teilen,

Und was willst du damit ausdrücken?
Zitat:
Nur wurde er erst sehr spät diagnostiziert, und auch bei ihm konnte noch vieles veraendert werden.

Und "bei ihm" bedeutet was genau?
Zitat:
Und wenn ich sage, dass ich als Krankenschwester durchaus weiss, professionell mit dem Thema Autismus umzugehen, dann ist das auch so.

Nein, natürlich ist es deswegen noch nicht so.
Zitat:
Nur muss ich ja nicht meine "Verdienste" immer extra herausstreichen, es reicht doch, dass ich 13 Jahre lang engsten Kontakt und Erfahrung hatte, privat, also rund um die Uhr.

Mir würde es ehrlich gesagt schon reichen, wenn du deine Kompetenz in deinen Beiträgen nicht so raffiniert verstecken würdest.
Zitat:
nur weil ER Aerzte zu kennen meint, die mit Autismus keine Erfahrung haben.

Was soll das ausdrücken? Daß alle Ärzte sich deiner Meinung nach mit Autismus auskennen?
Zitat:
Dann sollte man sich mal fragen, wie waere meine Entwicklung verlaufen, haette ich die richtige Behandlung bekommen, anstatt ueber jeden den Stab zu brechen und aus einigen Faellen eine Regel zu konstruieren.

Ich beurteile nur das was ich von dir lese und ziehe meine allgemeine Erfahrung hinzu. Ich breche über dich keinen Stab und weiß auch nicht ob eine richtige Behandlung deinen Zustand hätte in der Vergangenheit verbessern können.
Zitat:
Klar ist, und das sollte eigentlich jedem einleuchten, dass sich der Mensch eher dann oeffnet, wenn ihn etwas interessiert. Dieser Tueroffner sind bei der von mir vorgeschlagenen Therapieform Tiere, Delfine, Seehunde, Hunde, Pferde etc. uvm.

Richtig, die Frage ist nur zu welchem Ziel diese ABA-Elemente führen.
Zitat:
Delfine vermoegen bei Menschen einen sogenannten Alphazustand, bedingt durch Endorphine, hervorzurufen, der wiederum ermoeglicht, dass die Nutzung beider Gehirnhaelften gleichzeitig moeglich ist.

Zitat:
Aus der Homepage:

[...]

Die ganzheitliche Betrachtungsweise bedingt, dass wir uns für die Heilung diverser Hilfsmittel bedienen, die die Selbstheilungskraft der Patienten stimulieren, so z.B. die Delfine, welche es uns ermöglichen, den Patienten leichter in den sogenannten Alpha-Zustand zu versetzen, um Zugang zu ihm zu erlangen und die Vernetzung beider Gehirnhälften zu bewirken.

Der Vergleich deiner widergegebenen Version und der direkt zitierten ist für mich nochmals sehr vielsagend im Zusammenhang mit deinen bisherigen Beiträgen gesehen.
Zitat:
Wir behandeln autistische Kinder mit einem ganzheitlichen Therapieansatz, wobei wir auch berücksichtigen, dass manche Probleme nicht vom Autismus herrühren, sondern von anderen Dingen wie ungelösten Konflikten und Schulstress verursacht sein können.

Und da kommt es dann darauf an wie weitgehende Einsicht in die Materie vorhanden ist. Und ebenso auf weltanschauliche Aspekte.
Zitat:
ich habe nicht nur das Recht, fuer mein Kind die bestmoegliche Behandlung auszusuchen, sondern sogar die FuersorgePFLICHT,

Sehr gut.
Zitat:
und wenn nun der eine oder andere meint, dass es fuer einen Autisten schlecht sei, seine Gewohnheiten, z.B. stereotypes Verhalten oder Kontaktverweigerung zu behandeln,

Das sind zu schwammige Begriffe um mir darunter etwas vorstellen zu können. Man könnte sie jedem Menschen unterstellen, wenn man will, weswegen sie hier jeden Aussagegehalt verlieren.
Zitat:
dann frage ich mich, ob ihr der gleichen Meinung seid, wenn Euch gesagt wird, ein Kind sitzt ohne erkennbaren Grund im Rollstuhl, lassen wir es so oder versuchen wir, ob es nicht doch einen Weg gibt, es zu behandeln?

Wenn ein Kind in einem Rollstuhl sitzt (wo kommt der ohne rekennbaren Grund her?), dann dürfte es wahrscheinlich sein, daß es damit etwas besonderes auf sich hat, denn die meisten Kinder würden es nicht tun. Daher würde es sinnvoll sein möglichst weitgehend zu verstehen was da los ist.
Zitat:
Wer wuerde eine Herzoperation eines Kindes ablehnen, weil sie schmerzhaft sein wird, wenn klar ist, dass das Kind die OP zum Leben benoetigt, weil es ansonsten nie am normalen Leben teilhaben kann?
Wer wuerde einen Gehirntumor nicht bestrahlen lassen, auch wenn das Kind monatelang im KH liegen muss, wenn es dafuer keine Kopfschmerzen mehr haben wird?

Auf welches Thema beziehst du das? Mir fällt es schwer auch nur entfernt einen Bezug zu Autismus zu erkennen.
Zitat:
Als verantwortungsvolle Mutter MUSS ich das Richtige fuer mein Kind suchen,

Ja, genau.
Zitat:
ich darf nicht einfach aufstecken und sagen, da kann man eh nichts machen.

Genauso, wie du nicht einfach alles durchführen lassen darfst, was schaden kann und nicht der optimale Weg ist. Dabei solltest du dich aus dieser Verpflichtungsethik umfassend informieren, nicht nur bei Medizinern, deren Wissen sich ständig verändert.
Zitat:
Frueher weinte er oft, weil er sich schaemte zu reden.

Siehe oben.
Zitat:
Dass es Wege gibt, damit er sich verbessern kann. Die Therapie hat bei ihm den Anstoss gegeben, weiterzumachen, und nicht einfach von seinem Autismus dominiert zu werden.

Wobei wir dann wieder bei der Frage wären, was für dich denn Autismus ist, wenn du schon so hartnäckig neben etlichen anderen Mitteilungen auch ignorierst, daß Autismus ein grundlegender menschlicher Charaktertypus ist und keinesfalls identisch mit den allgemeinmenschlichen Reaktionen, die bei Überlastung von Menschen eben so auftreten, egal ob bei Autisten oder NA.
Zitat:
Autismus ist nicht mit Linkshaendigkeit oder Homosexualitaet gleichzusetzen, denn es ergeben sich daraus keine schwerwiegenden Nachteile, die zu einem Behindertenstatus fuehren wuerden, das ist wie Aepfel mit Birnen zu vergleichen.

Zur Zeit ihrer Pathologisierung sagte man Homosexuellen auch alles mögliche nach wie heute Autisten, z.B. geringere Leistungsfähigkeit. Daher stimmt der Vergleich durchaus. Du kannst nicht die jetzige Situation dieser zwei Gruppen mit der heutigen der Autisten vergleichen, sondern solltest als Bezugspunkt bei diesen zwei Gruppen die Zeit heranziehen, in denen diese Eigenschaften zu massiven Ausgrenzungen der jeweiligen Menschen führte - wie heute bei Autisten.
Zitat:
Auch ist klar, dass es eine genetische Begruendung (Abweichung) gibt, die fuer das autistische Verhalten verantworlich ist.

Und? Hat es Krankheitswert genetische Anlagen zu besitzen?
Zitat:
Hier die entsprechenden "Fehlsteuerungen" zu korrigieren,

Was für "Fehlsteuerungen"? Ging es hier um Menschen oder Maschinen? Ist alles was anders ist, als die Mehrheit automatisch "fehlgesteuert"?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
22.07.10, 01:33:28
Link
starke Dame
(Angehörigenbereich)

geändert von: starke Dame - 22.07.10, 09:42:17

Mamacita,

Du hast dieses Forum nicht begriffen.

Du predigst von dieser Therapie und sagst, wie toll Kind xyz davon provitiert. Wieviel besser es ihm geht.

Dieses Forum ist ein Raum geschaffen von Autisten. Es soll anderen Autisten ebenfalls einen Raum bieten. Die Nichtautisten - ich bin auch eine Nichtautistin- sind hier zu Gast und haben die Möglichkeit zu hinterfragen.

Z.B. bei uns zu Hause ist Situation A und mein Sohn reagiert mit einem Wutanfall. Was geht in ihm vor? Was empfindet er vielleicht? Was könnte ich ändern?

Hier sind wirklich sehr hilfsbereite Menschen, die mir mit einer enormen Geduld alles erklärt haben. Sie haben mir mehr geholfen als irgendein Arzt oder eine Heilpädagogin es schaffen könnte.

Mein Sohn konnte nicht reden - ich hatte viele Probleme, ich verstand seine Wutausbrüche und Kreischanfälle nicht. In Zusammenarbeit mit allen aktiven Forumsbürgern, die mir geschrieben haben wie sie sich in diesen Situationen fühlen würden, haben in mir eine Bewegung in das Zusammenleben mit meinen Sohn reingebracht. Denkanstöße, die sonst niemals von mir entdeckt worden wären.

Mein Sohn spricht, liest Buchstaben, macht Fortschritte - alles ohne Therapien.

Ich kann nicht sagen was ich ohne dieses Forum gemacht hätte, ich denke meine Sinne wären nicht so geschärft worden.

Damals als ich hier neu war, wollte ich auch alles wissen, wie kann ich mein Kind retten, welche Therapien muss er machen usw. Bis ich begriffen habe, was mir hier erklärt wird....

Du kannst Deinen Sohn dazu bringen sich nichtautistisch zu verhalten - er kann sich natürlich angepasst in dieser Gesellschaft bewegen. Das bringt aber mit sich, dass z.B. 30 IQ-Punkte dafür schon drauf gehen, sich zu konzentrieren, was machen die anderen, was mach ich, was ist jetzt angepasst.

Der Rest bleibt nur um neues Wissen zu erlangen - wenn nicht das drumherum alle IQ-Punkte verbraucht und man garnicht mehr lernen kann.

Ein Autist, ohne Begleitbehinderung - wie einen Gehirnschaden -, ist ein normal intelligenter Mensch, der genau mitbekommt, was man ihm abverlangt und wie man sich über seine Bedürfnisse hinwegsetzt. Autistische Kinder werden des öfteren unterschätzt weil sie nicht reden. Obwohl sie altersgemäß das Gesprochene verstehen.

Autisten reagieren empfindlich auf die Umgebung, sie leben in ihrem eigenen Tempo und Rhytmus. Eine Therapie hat schon einmal einen falschen Rahmen, denn es wird eine "Bestandsaufnahme" gemacht, was kann das Kind. Ein Autist zeigt dem Tester in einer unpassenden Umgebung aber nicht seinen wirklichen Kenntnisstand.

Trotzdem wird darauf aufbauend eine Therapie festgelegt - es werden Übungen ausgearbeitet und auch die Therapieziele fest gelegt. Alles Bedingungen, die für Autisten nicht leicht sind, bzw. nicht ohne Schmerz zu ertragen sind.

Mach Dir doch bitte die Mühe und les hier das Lexikon durch, dann würdest Du merken, dass es hier nicht wichtig ist, eine Therapie zu finden, die heilen soll.

Es ist viel wichtiger das autistische Kind zu verstehen, das zu verstehen, was die Ursache für die Wirkung, das ein normaler Mensch auf einmal autistische Verhaltensweisen zeigt, ist.

Denn einen Autisten in einen Rahmen zu zwängen - heißt, ihn zu diesen Verhalten zu zwingen, er kann die Situation nicht ertragen, das einzige was ihm noch an Selbstbestimmung bleibt, ist zu schaukeln, zu beißen, sich zu schlagen. Er muss dann etwas machen, damit die äußeren Einflüsse durch etwas neutralisiert oder vielmehr einen totalen k.o.- Punkt herstellen um wieder eine Basis zum Existieren zu finden.

- in diesem Zustand kann ein Mensch nicht lernen -

Aber in den Zeiten, in denen er nicht überfordert, bedrängt wird und er keine Schmerzen hat, kann dieser Mensch alles lernen. Er kann seinen Schulschoff lernen, kann sich Wissen aneignen.

Ich habe zu Hause und in der Umgebung gesorgt, dass er nicht in diesen Zustand verfällt, dass alles zu seinen Bedingungen läuft, nur diese Menschen lasse ich an ihn ran. Die Ärztin muss sich daran halten, im Kindergarten habe ich genauso gesagt, was geht und was nicht geht. Und komischer weise macht mein Sohn auf einmal einen Morgenkreis mit, zieht sich beim Rausgehen ein Cappy an und versucht nicht weg zu laufen.

Ich weiß nicht, warum viele Menschen sich verweigern Autisten verstehen zu lernen, dass ihnen zuviel diktiert wird, bei meinem Sohn hilft einfach eine "lange Leine". Er muss Entscheidungsfreiheit haben und trifft des öfteren dann doch die gruppenangepasste Entscheidung.

Warum sagst Du es gibt weniger betroffene und schwerer betroffene Autisten?

Die Autisten sind so schwer betroffen, wie die Umwelt sie betroffen macht.
In diesem Forum handeln wir danach - und Du wirst keinen Beifall für Deine Therapie finden.

Es werden auch keine Eltern, die schon so lange hier anwesend sind, Deine Therapie befürworten, wir haben ein anderes Verständnis für Autismus und wir gehen auch anders mit unseren autistischen Kindern um.

Ich denke, es ist auch gefährlich in einem dermaßen ausgeprägten Missionierungsdrang Menschen Deine Sichtweise aufzwingen zu wollen.

Du bist Krankenschwester - sonst nichts?

Weder Ärzte, noch Forscher wissen hier genug um etwas wirklich wirkungsvolles zu präsentieren. Die Zukunft arbeitet eher daran, dass Autisten später vor der Geburt abgetrieben werden können, als das versucht wird, Autismus zu akzeptieren. In den 50ern wären viele unserer Kinder noch als "schwachsinnig" weggesperrt worden - auch heute noch, packen manche Ärzte die Kühlschrankmutter aus, die Defizite in der Forschung sind so groß, das Fehltritte bei der Wahl für Therapien groß ist.

Wo sind erwachsene Autisten, die mit den angewandten Therapien glücklich sind?

Warum leiden so viele Autisten an Depressionen, durch das ständige Verbiegen?

Deine Therapie kannst Du nicht als Heilmittel verkaufen - es fehlen die Beweise, denn wenn es ein Heilmittel wäre, hast Du als doch so intelligente Krankenschwester versäumt in Deiner Studie eventuelle Spätfolgen zu berücksichtigen.
Du kannst keinen 50-jährigen Autisten vorweisen, der hier mitschreibt, dem es gut geht, der glücklich ist und Dank Deiner Therapie ein vollwertiges Mitglied dieser Gesellschaft ist.

Aber Du kannst genauso wie alle Eltern hier, die Konsequenzen tragen. So wie ich die Konsequenz trage, das mein Sohn so lebt wie es bei mir ist, hast Du für Deinen die Konsequenz zu tragen. Das ist das einzige was fest steht. Die Verantwortung liegt bei uns.

Ich denke, Du wirst jetzt verstanden haben, dass ich von Deiner Therapie nichts halte.



22.07.10, 09:26:48
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HundundKatz
(Angehörigenbereich)

starke Dame
ich finde du hast dir sehr viel Mühe gegeben noch mal die Sichtweise aus Muttersicht zu beschreiben, ohne zu verurteilen.

Ich glaube, dass nicht jede/r in Lage ist seinen Standpunkt zu verlassen, weil es ihm den "Boden unter den Füßen weg zieht". Das muss man auch akzeptieren und respektieren. Ein inneres Kopfschütteln ist zwar sehr verständlich, weil man das Beste will, aber manchmal geht es einfach nicht. Und auch das ist menschlich.

Mamacita
Es fällt mir schwer dir einen Rat zu geben. Ich glaube es kommt hier weniger auf die Worte an, da du einfach emotional mitten drin steckst und dir deine Umgebung Halt gibt. Wenn du dir jetzt vorstellst vieles sei falsch, was du gemacht hast, wofür du deine ganze Kraft gelassen hast, dann wäre das im ersten Moment fatal für dich.
Vielleicht ist es an der Zeit ein wenig Ruhe zu finden. Wieder ein wenig ins Gleichgewicht zu kommen, um mit einer besseren Stabilität weiter zu gehen.
Ich würde mir wünschen, dass du dich vielleicht ein Stück auf das Neue einlassen kannst, um selber zu entdecken, was gut ist. Und das du das Beste für dein Kind möchtest,
weiß ich.
Hier im Forum ist eine Mama "aufgetaucht". Sie hat einen Mann und 3 Söhne, die das Asperger Syndrom haben PetraT. Vielleicht sind ihre Beiträge eine Hilfe für dich.

Lass einfach mal los. Manchmal hilft das schon.
22.07.10, 09:59:52
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Kleine Anmerkung:
Zitat von starke Dame:
Es ist viel wichtiger das autistische Kind zu verstehen, das zu verstehen, was die Ursache für die Wirkung, das ein normaler Mensch auf einmal autistische Verhaltensweisen zeigt, ist.

Das sind keine autistischen Verhaltensweisen. Ich weise hier darauf hin, weil Mamacita dieser Punkt selbst ja schon unklar scheint und das nicht noch bestärkt werden sollte. Autistische Verhaltensweisen sind die Eigenschaften, die wirklich charakteristisch für Autisten sind, nicht diese allgemeinen Anzeichen von hoher psychischer Belastung praktisch aller Menschen.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
22.07.10, 11:17:51
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