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Geschrieben von: 55555 am: 20.12.08, 09:50:19
Wie genau das ablaufen könnte müsste man dann sehen, ich denke es ist nicht sinnvoll sich da jetzt auf irgendwelche Vorgehensweisen zu fixieren, eher fände ich es gut in der Praxis einiges auszuprobieren, andere Schulen "anzuschauen" und allgemein flexibel zu bleiben. Schüler sind unterschiedlich, warum sollten alle auf eine Weise lernen müssen? Zum Thema Kosten kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nichts sagen. Natürlich macht nicht jeder Abitur, dennoch finde ich es sinnvoll Schüler zusammen zu unterrichten, egal welchen Abschluß sie dann machen.


Geschrieben von: 55555 am: 21.12.08, 20:13:10
Wesentliche Detailfrage: Mir gegenüber wurde behauptet in Deutschland sei ein Abitur an einer Schule nur möglich, wenn es mindestens zwei Schulzüge gäbe mit unterschiedlichem fachlichen Anspruchsniveau. Bisher habe ich das nicht verifizieren können. Wenn einer von euch mal Lust hat die Frage zu beackern, kann er das gerne tun.


Geschrieben von: haggard am: 21.12.08, 20:56:45
wenn an einem gymnasium das abitur angestrebt wird, können schüler, die das niveau nicht erreichen nicht auch einen realschulabschluss erhalten - oder was ist das dann?


Geschrieben von: 55555 am: 21.12.08, 21:00:58
Gute Frage. Offenbar gibt es kleine Privatgymnasien zumindest. Eigentlich ist sowas ja nun auch landesrechtlich festgelegt.


Geschrieben von: bianka018 am: 23.12.08, 22:12:55
Zitat von 55555:
Wie genau das ablaufen könnte müsste man dann sehen, ich denke es ist nicht sinnvoll sich da jetzt auf irgendwelche Vorgehensweisen zu fixieren, eher fände ich es gut in der Praxis einiges auszuprobieren, andere Schulen "anzuschauen" und allgemein flexibel zu bleiben.

Vorher zu wissen auf was ich überhaupt hinarbeite ist mir schon wichtig.


Geschrieben von: 55555 am: 23.12.08, 22:41:41
Was meinst du damit?


Geschrieben von: bianka018 am: 23.12.08, 22:50:57
Na z.B. ob- und wie ein individueller Lehrplan für jedes einzelne Kind erstellt wird. Und wie so ein Schultag abläuft. Ob der Schüler ständig von einem Onlinelehrer überwacht wird, oder nur dann wenn der Schüler Fragen hat. Mir geht es um die Fragen halt, die ich im Beitrag zuvor gestellt habe:
Zitat:
Wie wird soeine Lehrplananpassung auf jeden einzelnen Schüler erfolgen?

Bekommen die Schüler ihren täglichen Lehrstoff und die Aufgaben die sie lösen oder erledigen sollen per Mail zugesandt, oder wie läuft das ab?

Gibt es Lehrbücher für zu Hause zum Nachschlagen?

Wird der Schüler online von einem Internetlehrer etwa bei jedem Schritt überwacht, den der Schüler während der Aufgabenlösung ausübt?

Oder ist ein Lehrer besser abrufbar, und zwar nur dann, wenn der Schüler Fragen hat?

Was ist wenn der Schüler seine Aufgaben nicht erledigt, weil er am PC interessantere Dinge entdeckt hat?

Sollte dafür nicht noch eine reelle Hilfsperson gestellt werden, die schaut, dass der Schüler den Stoff erledigt?


Geschrieben von: 55555 am: 23.12.08, 23:00:41
Ich denke, daß es sinnvoll ist da zu schauen, was beim einzelnen Kind gut funktioniert. Da sollte man sich nicht gedanklich begrenzen, finde ich.


Geschrieben von: bianka018 am: 23.12.08, 23:15:41
Da fällt mir als erstes ein dass man die Interessen des Schülers anhand eines Fragebogens erkunden kann. Um daraufhin einen individuellen Lehrplan zu erstelln. Also könnten wir als erstes den Inhalt der Fragen erarbeiten.


Geschrieben von: 55555 am: 24.12.08, 00:18:53
Mir ging es mehr um die Persönlichkeit, den "Lerntyp". Das ergibt sich dann wohl schon aus dem schulischen Alltag mit der Zeit.


Geschrieben von: bianka018 am: 25.12.08, 23:29:24
Zitat von 55555:
Mir ging es mehr um die Persönlichkeit, den "Lerntyp".
Mir auch. Um sich dem Schüler von vornherein etwas anpassen zu können finde ich es gut, wenn ein Fragebogen von dem Schüler, b.z.w. der Mutter ausgefüllt wird.

Zitat:
Das ergibt sich dann wohl schon aus dem schulischen Alltag mit der Zeit.


Das sieht mir nach Überwachung des Schülers vom Onlinelehrer aus, was ich persönlich ablehnen würde.

Wenn du einen Vorabfragebogen ablehnst, dann müsstest du ja mit einem herkömmlichen Lehrplan gebinnen. Wenn es so ist, dann brauchst du ersteinmal die Lehrpläne für jedes Schuljahr und Fach sowie mindestens einen Schüler um deine Onlineschule als individuelle Onlineschule für Autisten umsetzen zu können. Wo man komplette Lehrpläne herkriegt weis ich auch nicht. Es sei denn du möchtest diese selber erstellen. Um mir über den Inhalt der Lehrpläne Gedanken zu machen fühle ich mich zeitlich nicht gewachsen. Denn die Inhalte sollten schon gut durchdacht sein, was sehr viel Zeit in Anspruch nimmt.


Geschrieben von: 55555 am: 26.12.08, 00:19:17
Ein Fragebogen wäre für dich in Ordnung, ein Lernen aus dem alltäglichen Miteinander von Lehrern und Schülern (das es immer gibt) aber wäre möglicherweise Überwachung? Wichtig fände ich, daß diese Lehrer dann keine ungeeigneten Annahmen in den Alltag übertragen. Gerade wenn es möglich wäre auf einzelne Autisten öfter einzugehen, kann das für sie auch schnell zu einer starken Belastung werden, indem da jemand der möglicherweise nicht passt oder falsche Schlüsse zieht irgendein Programm abverlangt.

Lehrpläne macht das Kultusministerium soweit ich weiß, die müssen dann irgendwie von den jeweiligen Lehrern umgesetzt werden, wobei die sich in der Praxis mehr oder weniger große Freiheiten dabei nehmen.