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Autor Nachricht
katze1901
(Standard)

@arlette:
Herzlichen Dank für Deine Ausführungen!
Bezüglich der genannten "Regulations-Techniken", hast Du die selber rausgefunden oder mit Hilfe eines Therapeuten?
Es ist auch so, daß mein Sohn sich in meiner Gegenwart auch ganz anders verhält und ich selber gewisse Verhaltensweisen, wie z.B. richtiges Rumschreien und gänzliches Ausflippen von ihm in dieser Art nicht kenne, es wurde mir von Lehrern und Therapeuten geschildert und beschrieben.
26.11.08, 17:31:13
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arlette
(Autistenbereich)

regulationstechniken: ich habe die pädagogen darüber informiert, dass für ein neurologisch gesehen 20' für ein "herunterfahren" aus einer extremsituation nötig ist. dann haben wir gemeinsam mit dem kind eruiert, wo/wie das möglich wäre. zu hause haben wir solcherlei selber entwickelt.
26.11.08, 23:18:20
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Isabella
(Angehörigenbereich)

Zitat von katze1901:
@Isabella:
Zum Thema Essen wurde mir geraten, ihn doch mal ZWEI TAGE hungern zu lassen, es handle sich nämlich hier um einen Machtkampf den wir tunlichst gewinnen müssten.

Oh je, das haben wir auch durch. Von allen Seiten kamen Sprüche, wie: "Sie lassen sich aber sehr viel von ihrem Kind gefallen!" Im Kindergarten haben sie das Spielchen hart durchgezogen und das Mittagessen immer weg genommen. Scheinbar wollten sie zeigen, wie einfach das mit "richtiger" Erziehung klappt und wie sehr wir Eltern versagt haben. Thaddäus ist u.a. auch deshalb so aggressiv und unbändig geworden, bis er schliesslich mit zarten 2 1/2 Jahren (!) aus dem Kindergarten geflogen ist.
28.11.08, 00:20:15
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Isabella
(Angehörigenbereich)

Zitat von katze1901:
@Isabella:
...man muss immer ein wenig vorsichtig sein, wen man solche Sachen erzählt um nicht als "Idiot" abgestempelt zu werden...

Von mir ganz und gar nicht. Stell Dir mal vor, wir waren bei einer Dame, die sich mit den Engeln von Thaddäus unterhalten hat. Damals wurde bei Thaddäus aufgrund einer schweren Mittelohrentzündung eine Schädigung/ Einschränkung der Hörfunktion vermutet. Nach dem Einsatz von Paukenröhrchen war dann von "Innenohrschwerhörigkeit" die Rede. Die Dame mit den Engeln war sich aber sicher, daß die Ohren und alles andere im und am Körper kerngesund seien. Und sie hatte recht.
28.11.08, 00:37:45
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Isabella
(Angehörigenbereich)

Zitat von katze1901:
@Isabella:
...Eßstörungen...

Ja, bei vielen kleinen Autisten sollen Eßstörungen in mannigfaltiger Form vorkommen. Mir viel jetzt noch ein, daß uns beim Vortrag auch erzählt wurde, daß Autisten meißt einen "durchlässigen" Darm haben. Gluten- und Milchproteine wandeln sich in giftige Stoffe um, gelangen über den Blutkreislauf ins Gehirn und wirken dort wie eine Droge mit den Folgen: Aggressionen, Angstzustände, Kontrollverlust, Beeinträchtigung in Grob- und Feinmotorik. Uns Eltern wurde deshalb geraten, hin- und wieder eine ca. 2-wöchige Diät (Gluten- und Lactosefreie Nahrung) beim Kind durchzuführen. Thaddäus hat so eine Diät noch nicht gemacht. Aber ich denke oft darüber nach, daß wir in Thailand ja auch nur Reis/Gemüse/Fleisch (kein Brot, Milch, Kekse ...) gegessen haben und Thaddäus hatte ja in der Zeit nicht einen Anfall.

Habt Ihr mit so einer Diät Erfahrungen?

Übrigens möchte ich mich für die langen Beiträge entschuldigen. Ich bin momentan noch ziemlich isoliert, habe also keinen Kontakt zu anderen Eltern autistischer Kinder, weshalb ich mich jetzt total euphorisch auf jeden Austausch stürze.
Ich würde Dir auch kurz berichten, was bei der Tomatis-Therapie passiert und was sich bei Thaddäus geändert hat.
Viele Grüße!
28.11.08, 01:05:31
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katze1901
(Standard)

geändert von: katze1901 - 28.11.08, 10:11:21

@Isabella:
Also zu allererst:
Ich danke Dir GANZ HERZLICH für Deine sehr aufschlussreichen und interessanten Beiträge, die KEINESFALLS zu lang sind, für die brauchst Du Dich absolut nicht zu entschuldigen!!!! Und ein Forum lebt ja von seinen Beiträgen...
Auch ich bin absolut froh, jemanden durch dieses Forum gefunden zu haben, mit dem ich mich austauschen kann. Hatte zwar früher mal mit einer Mama eines autistischen Buben Kontakt, aber dieser besteht nicht mehr... Desweiteren war ihr Sohn nur "angehaucht" und wenn man von dieser Diagnose nichts wusste, hat man auch offensichtlich nichts gemerkt.

In was für einem Kindergarten war Dein Sohn damals, etwa in einem normalen?
Das war der Grund, weshalb ich ihn in einen speziellen Förderkindergarten untergebracht habe. Da haben sich die Erzieherinnen wirklich viel Zeit für die einzelnen Kinder genommen und die Gruppen waren sehr klein (ca. 7 Kinder). Ich glaube, der Kindergarten hat Florian damals sehr viel gebracht und er fühlte sich dort sehr wohl, wenngleich es aber leider auch immer wieder zu Zusammenstössen mit anderen Kindern kam. Aber trotzdem war nie davon die Rede, daß Florian irgendwie den Kindergarten verlassen hätte müssen...

Von der sog. "Engeltherapie" habe ich von einer Bekannten schon etwas gehört, sie ist mit ihren beiden Kindern und auch selber dort und scheint ganz zufrieden zu sein. Erfreulich, daß sich die Problematik mit den Ohren gelegt hat und erstaunlich, daß die Engeltherapeutin das gesehen hat.
Mein Schamane hat damals gemeint, nachdem er ein paar mal mit Florian gearbeitet hat, daß er sich jetzt etwas zurückziehen müsse, da er anfange eine ganz besondere Beziehung zu ihm zu entwickeln und ihn in sein Herz schließe und das ist ihm nicht erlaubt und daher hält er momentan Abstand zu uns... :-(
Er nimmt ja auch auf keinen Fall Geld an (nach seinen Worten wird es gefährlich, wenn die Leute Geld für so etwas nehmen...). Er hat auch immer mal wieder bei Indianern in deren Reservaten Zeit verbracht um von ihnen zu lernen. Ein ganz besonderer Mensch...

Ich bin mit Florian auch schon bei meiner Osteopathin gewesen, die energetisch arbeitet. Auch sie hat gut mit ihm arbeiten können aber der Erfolg war halt, wie auch beim Schamanen, nicht von langer Dauer.

Bezüglich der Eßstörungen bin ich ja schon überglücklich, daß Florian kaut. Das war früher die reinste Katastrophe und keiner wusste mehr Rat. Er bekamt sein Essen dann ausschließlich püriert.
Heute kaut er, er hat aber sehr spezielle Vorlieben. Ginge es nach ihm würde es nur Spaghetti, Lasagne, Pudding, Fett, Joghurt sowie weiches Toastbrot geben - am besten wenig kauen. Er isst zwar mittlerweile alles aber an seinem Gesicht kann man wie in einem Buch lesen, ob's schmeckt oder nicht. Also ich persönlich denke, er wird bezüglich des Essens immer irgendwie Probleme haben.

Bezüglich der Theorie über den Darm habe ich noch nichts gehört, es hört sich aber sehr interessant an. Und die These mit Thailand würde ja absolut für diese Theorie sprechen. Ich habe bei Florian überhaupt nocht keine Diät gemacht.

...da fällt mir wieder mein Schamane ein, der sagte, Florian sollte Nüsse zu sich nehmen, das wäre gut für ihn. Er hat ja bezüglich seiner Patienten dann immer irgendwelche Eingebungen und bekommt Bilder übermittelt, die er dann weitergibt. Ich könnte jetzt aber nicht behaupten, daß ich eine Änderung bei Florian bezüglich der Gabe von Nüssen (das geht wiederum eigentlich fast auch nur wieder am ehesten in Nutellaform, weil er mir die Nüsse so nicht isst...) feststellen konnte.

Ich würde mich wirklich sehr freuen, von Dir weitere Erfahrungsberichte lesen zu dürfen und auch auf die Ausführungen bezüglich der Tomatis-Therapie bin ich schon sehr gespannt!

Übrigens: Ich habe wie gesagt sonst auch keinen Kontakt zu Eltern anderer autistischer Kinder, da ich zum einen kein Vereinsmensch bin und regelmässigen Verpflichtungen (die hat man eh schon zu genüge) nur sehr ungern nachkomme. Das Du momentan so isoliert bist, tut mir für Dich sehr leid ich kenne das von früher her. Ich habe zum Glück meinen größten Wunsch erfüllt bekommen und fahre nun jeden Tag (seit bereits 8 Jahren...) zu meinen beiden Pferden in den Stall. Dort kann ich wieder Energie auftanken und für ein paar Stunden mal an etwas ganz anderes denken und mich mit anderen netten Leuten treffen und plaudern.

Man hat mir den Verein "Hilfe für das autistische Kind Oberbayern" ans Herz gelegt. Kennst Du den? Ich überlege schon immer hin und her, ob ich diesem beitreten soll...

Liebe Grüsse!





28.11.08, 10:07:31
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von katze1901:
Man hat mir den Verein "Hilfe für das autistische Kind Oberbayern" ans Herz gelegt. Kennst Du den? Ich überlege schon immer hin und her, ob ich diesem beitreten soll...

Da passt du bestimmt hervorragend rein.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
28.11.08, 15:40:24
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haggard
(Autistenbereich)

ein bekannter nimmt seit seiner kindheit einen solchen wirkstoff ein und fühlt sich dadurch müde/gebremst. da ihn seine umgebung gelobt hat, wie gut es für sie ist, wenn er nicht so "wild" ist, nimmt er ein solches medikament noch immer - als beruhigungsmittel. er würde darauf verzichten, wenn er dann nicht das risiko eingehen würde, dass ihn deswegen die menschen nicht mehr akzeptieren würden. und das finde ich traurig. wirkstoffe sind eine belastung für die nieren. zu welchem preis später evtl., wo doch die gesundheit das höchste gut wäre?
28.11.08, 17:57:24
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Hans
(Autistenbereich)

geändert von: Hans - 28.11.08, 18:09:27

Also Fünfer, ich weiß nicht,
das war vielleicht ein Bißchen bös´ von Dir.
Da ist eine verzweifelte Mutter, die vor lauter Selbstzweifel,
herumsucht und versucht was geht und auch was nicht geht
und jetzt nach den vielen verschiedenen "Fachleuten"
kommt sie ganz verwirrt bei uns an,
findet schon ein paar klare Linien
und kann ihnen halt noch nicht gleich folgen.
Da kommst Du so sarkastisch.

Da sag ich:
"Sei halt ned so ungeduldig, des wead no!"


@azrael
was macht mehr weh
die Niere, oder das Herz?
28.11.08, 18:06:06
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haggard
(Autistenbereich)

@Hans:
persönlich würde ich kein medikament bis zum ende meines lebens essen wollen, damit andere mit mir zufrieden sind und ich nebenbei evtl. ein paar positive effekte an mir beobachte, worüber sich permanente bremsung meines seins legen würde und evtl. später dazu führen könnte, dass ich dialyseabhängig würde, nur damit ich zu beginn meines lebens sozial erträglich wäre. hatte eine lehrerin, die hyperaktiv war, dies auslebte und das war sehr gut. ihr unterricht war der informativste von allen - weil sie keine so strikt geordneten gedanken hatte. doch trotz aller "sprünge" fand sie nach den unzähligen exkursionen immer wieder den bogen zum hauptthema. besser kann wissen fast gar nicht vermittelt werden. vielleicht wären diese menschen sehr gut geeignet für lehrtätigkeit? viele haben scheinbar schwierigkeiten 45 oder 90 minuten einem thema mit konstanter konzentration zu folgen - auch ihnen käme es entgegen durch die schwenks "dabei" bleiben zu können. gibt wohl auch genügend menschen, die nicht mithalten könnten, doch sortiert wird eh...
28.11.08, 18:35:57
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Hans
(Autistenbereich)

geändert von: Hans - 28.11.08, 18:49:20

Na ja, ich dachte mehr an die Geschichte mit der Einnahme während und vor der Pubertät.
Auf Dauer finde ich das auch nicht so gut.
Da hast Du schon recht.

Solche tollen Lehrer habe ich in meiner Schullaufbahn mehrere erlebt,
Sie traten an den verschiedenen Schulen aber nur vereinzelt auf.
Da könnte ich auch was erzählen.
Das wäre aber in dem anderen Thread mit der Schule und so besser.
28.11.08, 18:43:35
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Sturm
(Standard)

geändert von: Sturm - 28.11.08, 19:04:49

Zitat von azrael:
wirkstoffe sind eine belastung für die nieren. zu welchem preis später evtl., wo doch die gesundheit das höchste gut wäre?


MPH ist nicht nierenschädigend. Du verwechselt wohl diverse Analgetika mit MPH.

Sturm
28.11.08, 19:04:29
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