Ich denke, ob Autisten als Mehrheit mobben würden hängt davon ab, welche Erfahrung sie selbst mit solchem Leid gemacht haben. Vielleicht hätten Autisten in einer mehrheitlich autistischen Gesellschaft auch eine weniger ethische Ausrichtung, da sie in so einer Gesellschaft weniger Unrecht an sich selbst erleben und dieses für sich persönlich deswegen auch nicht irgendwie einsortieren müssen. Das wäre wohl eine interessante Diskussion für sich.
Ich meinte das eher so, daß NA Gruppen bilden um einen
Einzelnen zu mobben.
Ob sich denn Autisten auch zu solchen Gruppen zusammenfinden
und dann die "Minderheit" NA zu mobben.
Meiner Meinung nach sind Autisten dazu weniger befähigt.
Mobbing beruht darauf, daß zunächst vorhandene Gruppenstrukturen oder -autoritäten wenig Wert aus Fairness legen (das ist zunächst Mehraufwand, langfristig jedoch Minderaufwand, aber so besonders weitsichtig sind viele NA ja nicht). Wenn es nun keine Grupenstrukturen gäbe, wäre die Frage was in einer autistischen Mehrheitsgesellschaft an diese Stelle treten würde. Vielleicht eine eher sachliche Kooperation, in der dann effektivere Teams gebildet werden, als unter NA möglich? Ein NA in so einer Gesellschaft würde erheblich von Autisten sozialisiert sein, er würde damit wohl Werte übernommen haben, die autistisch sind, aber seiner Veranlagung teilweise nicht entsprechen. Daraus würde sich vielleicht eine innere Spannung ergeben, die ihn zu einem Unruhestifter im Sinne der Autisten macht. Er dürfte versuchen aus irgendwelchen Nebensächlichkeiten Regeln abzuleiten versuchen, solches Verhalten ist auch bei anderen Tieren nachweisbar, z.B. bei Tauben. Dieses Verhalten ist eine Komponente von z.B. "Aberglauben", Tauben können auch sowas wie Aberglauben entwickeln, Zusammenhänge vermuten, die so nicht vorhanden sind. Aus solchen Eigenschaften wird er vielleicht seltsam erscheinen innerhalb der ziemlich sachlich funktionierenden Autistenprojekte und -teams. Daraus kann Ausgrenzung entstehen.
Nein, ich komme darauf,weil es in der Natur der Sache liegt.
Dir ist bewußt, daß kluge Problemlösungen neue Ressourcen schaffen? (Win - Win)
Zitat:
"Normale" Menschen haben den Anspruch, sich in andere "hineinversetzen" zu können. Bei anderen "normalen" Menschen können sie das vielleicht. Wenn es darum geht, sich in uns hineinzuversetzen versagen sie.
Und? Ist es nicht positiv, wenn ein Mensch bewußter erleben kann, daß er nicht immer von sich ausgehen kann, weil Menschen untersiedlich sind? Diese Erkenntnis- und Reifungschance wird vielen Menschen durch diese seltsame und unnatürliche Normierung dessen, was angeblich alleinig menschlich gesund sei heute genommen. Dennoch ist Pluralismus als Wert erkannt. Nicht jede Herausforderung ist schlecht, im Gegenteil.
Zitat:
Da treffen wirklich "Welten" aufeinander.
Ja, ist das nicht wunderbar?
Zitat:
Ich denke nicht, dass meine Position zaghaft ist. Meine Position ist in gewisser Hinsicht radikaler als deine. Ein "NA" kann eine Integration verstehen und wird sie daher, wenn sie seinen Interessen entspricht, unterstützen. Intergration entspricht seiner Natur, Separation nicht. Was meinst du, warum deine Position für einen "NA" leichter anzunehmen ist als meine?
Gut, welche Ziele versprichst du dir damit? Eine komplette Parallelgesellschaft von Autisten mit eigener Regierung und Steuerpolitik? Das kann man in einem Terretorium realisieren, wenn man es will. Dennoch wird es immer Begegnungen der Bevölkerungsgruppen geben.
Zitat:
Dazu müssen beide Gruppen auf gleicher "Höhe" miteinander verhandeln. Lies ein paar Bücher zum Thema interkulturelle Kommunikation. Übliche ethische Wertvorstellungen gibt es nicht. Ethische Wertvorstellungen sind abhängig von Zeit, Ort und Gruppe.
Dem stimme ich zu.
Zitat:
Eine Umgebung, die meinen Bedürfnissen nicht entspricht, mich ständig an Grenzen stößen lässt und Verhaltensweisen von mir fordert die meiner "Natur" nicht entsprichen, ist Strafe genug. Eine unfaire Umgebung zwingt mich zu unfairen Handlungen.
Sicherlich sollte dieser Gesamtzusammenhang berücksicht sein und ich setze das voraus. Dennoch legitimiert diese Rolle einer diskriminierten Minderheit nicht unbedingt zu jeder Aktion, aber das ist wohl im Einzelnen Ansichtssache.
Ich frage mich gerade, ob du oft nur auf einen Teil meiner Beiträge antwortest. Aber letztlich ist es mir momentan egal, da es so oder so mal interessant ist.
@55555, du beziehst dich auf die Konzepte "Recht" und "Gerechtigkeit".
Worauf bezieht du dich?
Zitat:
Eine Gruppe bewegt sich auf zuerst auf der instinktiven Ebene.
Zuerst? Ich weiß nicht, ob man das so sagen kann. Letztlich ist diese Aussage wohl bedeutungslos, da es auf jeden Fall ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren gibt.
Zitat:
Das ist Gruppendynamik. Darum geht es mir.
Das ist sie auch, aber eben nicht nur. Was willst du damit mitteilen?
Zitat:
Wenn du hier von einer Gruppe sprichst, dann sprichst du nicht die Gruppe als Ganzes an, sondern setzt auf den "Verstand" der einzelnen Individuen, die die Gruppe bilden.
Wo genau wäre "hier"?
Zitat:
Egal, wie einsichtig der Einzelne ist, er wird sich der Gruppenmeinung anschließen, um nicht von der Gruppe ausgeschlossen zu werden.
Nein, das ist nicht unbedingt so. Meinst du hier eher Pragmatismus oder diese Selbstunsicherheit?
Zitat:
55555, versuch Mal meinen Beitrag mit einem NA durchzugehen.
Dazu habe ich keine sinnvolle Gelegenheit.
Zitat:
Der Grund ist einfach: ein NA wird versuchen, meine Position einzunehmen. Du bist dazu nicht in der Lage und ich kann das auch nur sehr begrenzt, wir werden uns nur umeinander bewegen, nicht aufeinander zu.
Was willst du damit sagen? Was wäre an deiner Postion in diesem Beitrag so bemerkenswert?
Zitat:
Ich bin auch am Überlegen, ob eine öffentliche Diskussion sinnvoll ist, da unsere gegensätzlichen Ansätze einige Mitglieder des Forums überfordern und verwirren werden.
Das ist das übliche Risiko, wenn man in diesem Forum liest. Ich sehe da keine großen Probleme auf die man Rücksicht nehmen müsste. Wo käme man da auch hin, wenn man das konsequent zuendedenke würde?
Mir fällt übrigens auf, daß du gerne dozierst und gerne an irgendein "wir" zu appellieren versuchst.
Zitat:
eine Klasse von Autisten ist eine Gruppe, es muss sich also keine Gruppe zusammenfinden. Es ist sogar eine homogene Gruppe. Ein NA (zer)stört die Homogenität der Gruppe...
Wobei "homogen" sich hier auf eine einzelne Eigenschaft bezieht. Das macht deine Behauptung zu einer sehr lufigen theoretischen Aktion. Mit der Realität scheint mir das kaum noch etwas zu tun zu haben, denn es gibt einen fließenden Übergang von Autismus über den Durchschnitts-NA hin zur Schizophrenie.
Zitat:
Zum Mobben reicht eine Person: der Jenige, der denkt/glaubt/fühlt, das er gemobbt wird.
Was soll das bedeuten? Jeder kann gemobbt werden, wen er Pech hat. Ein wenig wirkt deine Ausführung so als ob der Gemobbte es selbst in der Hand hätte gemobbt zu werden. Das ist nicht unbedingt der Fall.