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Geschrieben von: Isabella am: 11.09.09, 03:39:14
Ich war doch jetzt länger nicht im Forum und bin erschüttert über diese Nachrichten.
Wir haben mehrere Möglichkeiten:
-alle die hier für die Protestaktion in Düsseldorf ankommen, finden bei uns in Köln einen Schlafplatz (6 Betten und viel Platz für Schlafsäcke)
- Thomas ist als politischer Kabarettist verbal nicht zu toppen; er hatte einen Vater mit Asperger und hat einen Sohn mit Asperger und HFA. Thomas wäre das ideale Sprachrohr, unsere Interessen signifikant, charmant und logisch untermauert sprachlich zu artikulieren; nicht auch zuletzt in Anlehnung an Sympathie für unser Forum
- Demo- Banner und Flugblätter vor dem Gebäude
- Frau Kaminskie (Autismus Deutschland) geht bald in Rente und hat keine Nachfolgerin/ Nachfolger, was sie sehr bedauert. Das ist die Chance! Wer übernimmt diesen Posten?


Geschrieben von: 55555 am: 11.09.09, 12:32:02
Zitat von Isabella:
Wer übernimmt diesen Posten?

Mich hat noch keiner gefragt. zwinkern


Geschrieben von: zoccoly am: 11.09.09, 21:30:36
Zitat von Isabella:

- Thomas ist als politischer Kabarettist verbal nicht zu toppen; er hatte einen Vater mit Asperger und hat einen Sohn mit Asperger und HFA. Thomas wäre das ideale Sprachrohr, unsere Interessen signifikant, charmant und logisch untermauert sprachlich zu artikulieren; nicht auch zuletzt in Anlehnung an Sympathie für unser Forum


Ich denke deinen Mann können wir super bei Aktionen gebrauchen, beim DBR geht es jedoch darum, dass Autisten zeigen wollen, dass sie sehr wohl ihre Interessen selbst vertreten können. Ich fände es nicht so günstig, dass gerade dort ein NA formuliert, was wir wollen. Schnell kann dann als Gegenargument kommen, dass es ja schon ein Mitglied im DBR gibt, welches die Interessen von Autisten vertritt.


Geschrieben von: Isabella am: 12.09.09, 00:07:16
Ja, das habe ich auch schon überlegt, dass die Zuhilfenahme von NA`s den Interessen nicht entspricht.
Dennoch steht das Angebot mit der Übernachtungsmöglichkeit bei uns in Köln.
Was mir noch einfiel: Einen Filmbeitrag oder Medienbericht von Phönix oder dem WDR könnte ich noch organisieren, sofern gewünscht.


Geschrieben von: Hans am: 13.09.09, 00:36:01
Ich bin jetzt auch wieder in Bayern, ein Bißchen Kabarettismus kann ich auch.


Geschrieben von: Isabella am: 13.09.09, 00:47:25
Zitat von Hans:
Ich bin jetzt auch wieder in Bayern, ein Bißchen Kabarettismus kann ich auch.

Ich finde sarkastisch geprägte Texte wesentlich überzeugender, aufmerksamer und auch unterhaltsamer als eine pure Aneinanderreihung von Fakten.
Kannst Du sowas?


Geschrieben von: Hans am: 13.09.09, 00:54:03
Das stimmt schon, man bringt etwas auf den Punkt, wenn man überspitzt,
ich bringe oft etwas mit Sarkasmus "rüber",
aber hier müssen wir aber schon ein Wenig aufpassen,
daß es nicht zu sehr als "Lachnummer" abgestemmpelt wird.
Eine gewissen Ernst müssen wir beibehalten!


Geschrieben von: Isabella am: 13.09.09, 01:44:32
Zitat von Hans:

aber hier müssen wir aber schon ein Wenig aufpassen,
daß es nicht zu sehr als "Lachnummer" abgestemmpelt wird.
Eine gewissen Ernst müssen wir beibehalten!

Das ist schon klar, aber Du weißt ja, wie ich das meine: Fakten/Ereignisse sprachlich so zu verwerten, daß selbst den Verantwortlichen ihr Tun als absurd erscheint.


Geschrieben von: Hans am: 14.09.09, 03:39:33
Frei im Gespräch schlagfertig sein ist nicht leicht, wenn die Umstände nicht stimmen.
Ich habe aber auch schon so richtige "Sternstunden" erlebt, wo ich es spielerisch konnte.
Wichtig ist, daß ich vorher schon einen "Phrasenkatalog" zurecht gelegt habe,
damit mich schon mal die eine "Hälfte" nicht überrascht,
dann kann ich bei der Anderen auch richtig
kreativ mit der Sprache umgehen.
Ich kann auch im Gespräch die Argumente der Gegenseite "bearbeiten" und in meiner Argumentation einbauen.
Durch meine angereicherten Kompetenzen muß ich oft viel reden,
gestern Abend dauerte es über zwei Stunden bis ich etwas rüber gebracht habe und ich habe mir schon Gedanken gemacht,
ob ich zu blöd zum Erklären bin.
Andere Zuhöhrer haben mich nachher für meine Geduld gelobt,
sie hatten es vorher schon versucht und aufgegeben.
Wenn es beim ersten Beispiel nicht klappt, kann ich auch mit drastischeren oder überspitzteren Ausführungen zum Ziel kommen.
Je nach dem wie ich mich an den Wissensstand des "Beratenen" herantasten kann, treffe ich besser.
Einem allgemeinen Publikum etwas rüber bringen ist da schon viel schwerer.
Aber so einem Apparat mit wirtschaftlichen Interessen, Dogmen und anderen unüberwindlichen Hürden,
werden wir nur "beikommen" wenn wir als Gruppe da stehen.
Da ist so ein Beitrag ein Detail der Gruppe, mehr nicht.
Eine Gruppe so zusammenbringen, daß sie nach aussen eine "homogene" Oberflächhe hat, halte ich auf diesem Wege für sinnvoll!
.

Wie ist die "gemeinsame Oberfläche" von Autisten, wie kann man da "verallgemeinern" und jedem gerecht werden, ohne zu sehr zu pauschalisieren?


Geschrieben von: zoccoly am: 14.09.09, 19:51:02
Da die letzte Mail nun auch schon fast 14 Tage her ist und ich wieder kaum noch Hoffnung habe, dass man uns antwortet, sollten wir wirklich in die Vorbereitungen der Fahrt gehen.
Vom Termin her bin ich diesmal mehr eingeschränkt, möglich wäre der 19.10. oder der 30.10., ansonsten erst wieder im Dezember. (da können Ansprechpartner aber schon im Weihnachtsurlaub sein)
Ich suche zwei Autisten nach Möglichkeit mit Diagnose, die mit nach Düsseldorf fahren.


Geschrieben von: zoccoly am: 20.09.09, 11:06:23
Ich möchte mich gleich für den Kettenbeitrag entschuldigen, setze ihn aber in diesem Fall bewusst, damit auf dieses Thema wieder aufmerksam gemacht wird, was mir über Edit nicht gelingen würde.

Wir probieren über einen sehr langen Zeitraum Kontakt zu dem DBR aufzunehmen, um uns Gehör zu verschaffen, unsere Interessen selbst zu vertreten, auf das Thema Barrierefreiheit aufmerksam zu machen. Es sind so viele Themen, die vom DBR nicht erkannt werden, da sie anscheinend dazu keine Informationen haben.
Ihr kennt diese Themen selbst und wisst, was euch im Alltag behindert und das Leben auch schwer macht.
Nun ist es so, dass der DBR entweder nicht reagiert oder wir erhalten Antworten, die mit dem Anliegen nichts zu tun haben.
Nach immer weiteren schriftlichen, telefonischen Versuchen scheint es so, dass wir in dieser Thematik nicht weiter vorankommen. Es ist eine Zumutung, dass wir uns jetzt anscheinend auf den Weg nach Düsseldorf machen müssen, um etwas zu bewegen.
Ich möchte nicht, dass mein eigenes Beispiel jetzt negativ aufgefasst wird, es soll nur etwas verdeutlichen.
Für mich bedeutet es eine Bahnfahrt von ca. 600 km und der Zug wird leider nicht leer sein. Ich hoffe, dass ich mich während der Bahnfahrt nicht „verrückt mache“, dass mich in Düsseldorf keiner abholt oder ich den Treffpunkt verpasse, da ich orientierungslos bin und so gestresst hoffe ich dann, dass ich Umschalten kann und beim Gespräch mit dem DBR meine Routine wieder finde und souverän das Gespräch führen kann. Natürlich kommt dann die Rückfahrt mit all den gleichen Problemen, die ich schon bei der Hinfahrt hatte.
Warum würde ich es mir trotzdem antun und Geld ausgeben, was ich nicht besitze?
Weil wir hier im Forum die Zustände bemängeln können und es wird sich nichts ändern. Barrierefreiheit für Autisten gibt es weiterhin nicht, Kinder gehen auf Förderschulen, Prozesse gehen verloren, weil keiner uns versteht, die Arbeitsplätze bleiben weiterhin A-unfreundlich usw.
Wenn die Termine ungünstig sind, dann finden vielleicht andere einen gemeinsamen, es wäre nur langsam tragisch, wenn wir wieder nicht weiter kommen.


Geschrieben von: anne1 am: 20.09.09, 13:15:27
Habt ihr mal überlegt, einen Anwalt einzuschalten oder hinzuzuziehen oder zu befragen?
Gruß,
anne