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Autor Nachricht
katze1901
(Standard)

Tja ich denke vielleicht von beidem. Das kann man gar nicht so einfach analysieren und wirklich auseinanderhalten, da kommt das Eine zum Anderen, ein gewisser Teufelskreis. Fest steht, daß bei ihm die sog. "Frustrationstoleranzgrenze" (ein schwieriges Wort...) sehr niedrig angesetzt ist. Ich maße mir ja auch gar nicht an ein Fachmann bezüglich dieses Themas zu sein. Wir werden seit ca. 6 Jahren von einem Sozialpädiatrischen Zentrum betreut sowohl psychologisch als auch ärztlich. Die haben auch seinerzeit die Medikation eingeleitet, was zu einer Erleichterung der ganzen Situation beigetragen hat.
19.11.08, 15:29:12
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Solche "Experten" haben oft keine wirkliche Ahnung was sie tun, wenn es um Autisten geht. Du kannst dir aussuchen, wem du glauben willst. Du kannst dir auch aussuchen, ob du es einfach haben willst und dafür deinem Kind eventuell sein Leben zu durchkreuzen oder dich doch mal etwas in diese Situationen und autistische Wahrnehmung hineinzudenken.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
19.11.08, 15:37:03
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katze1901
(Standard)

geändert von: katze1901 - 19.11.08, 16:07:18

Ja, ich möchte mich natürlich in die autistische Wahrnehmung reindenken und -fühlen, um vieles verstehen zu können. Deshalb bin ich ja auch diesem Forum beigetreten in der Hoffnung einiges an Infos aufnehmen zu können. Es ist nämlich oft äußerst schwierig für NA's (wobei viele davon ja auch autistische Züge haben...) sich in gewisse Handlungen und Äußerungen reinzuversetzen und meinen Sohn kann ich dazu nur sehr begrenzt befragen, da er auf gewisse Fragen einfach keine Antwort findet und mir nicht sagen kann, warum er etwas tut oder nicht oder wie er manche Dinge wahrnimmt oder auch nicht - für ihn ist es ja normal. Und eine wirklich genaue Definition von Autismus gibt es ja auch nicht, da es so viele unterschiedliche Mischformen gibt, manches ist typisch, manches nicht - es ist halt keiner wie der andere.
Ist mir auch klar, daß die "Spezialisten" in keinen Kopf reinschauen können und viele gut gemeinte Ratschläge sind überhaupt nicht durchführbar.

...und Du kannst mir sicher glauben, daß ich als Mutter für mein Kind das Beste möchte - bloß kann mir keiner genau sagen was das Beste ist und so muß ich mich oft auf meine eigene Intuition verlassen und sehen, wie wir alle (Familie) am besten die Situation meistern.
19.11.08, 16:00:42
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Da du schon schreibst, daß es nicht den einen Autisten gibt gebe ich auch an dich die Empfehlung möglichst genau konkrete Situationen zu beschreiben im Zusammenleben mit ihm. Ansonsten sind alte Threads und das Lexikon sicher auch hilfreich.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
19.11.08, 16:18:17
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haggard
(Autistenbereich)

@katze1901:
intuition ist schön und gut, doch eine ganze menge kann durch einfache fragen (mit implizierten ja/nein antworten) sowie beobachtung von verhaltensweisen herausgefunden werden. als kind hätte/habe ich nicht ausdrücken können, warum ich was nicht wollte u. ä., oder gar warum ich mich wie verhielt. wenn meine eltern mir fragen gestellt hätten, hätte vielleicht einiges für mich besser sein können, anstatt von mir zu fordern "erzähl' doch mal". dieses fordern ist natürlich einfacher, als sich gedanken machen zu "müssen".
19.11.08, 16:22:20
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katze1901
(Standard)

@55555:
vielen Dank, werde ich auf jeden Fall machen!

@azrael:
Was Du beschreibst ist richtig, habe ich auch schon so gemacht. Doch mir ist auch aufgefallen, daß es durchaus passieren kann, daß man ihm dadurch Antworten in den Mund legt und diese dann so doch nicht richtig sind...
19.11.08, 16:43:20
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arlette
(Autistenbereich)

Zitat von 55555:
Die Frage ist ja, ob es sich um "Impulsivität" handelt, die eben mal irgenwie so auftritt, oder ob das Situationen sind in denen er aufgrund seiner autistischen Veranlagung leidet. Im zweiten Fall bedeutet eine Ruhigstellung ein Ausweichen vor tatsächlicher Problemlösung und eine Zementierung völlig ungeeigneter Lebensbedingungen durch die Pseudolösung Ruhigstellung.

eine kindheit dauert nicht viele jahre. die gesellschaft kann nur bedingt verändert werden. kinder gehen vielleicht kapputt, weil diese veränderungen für sie zu langsam vonstatten gehen. genau deshalb habe ich mich bei meinem sohn vor 10 jahren für methylphendidat entschieden. aber das hiess nicht, dass ich versuchte, seine bedingungen so gut wie möglich mitzugestalten. allerdings war vieles nicht so gut möglich. allerdings hat es in den letzten 10 jahren sehr viele fortschritte gegeben, die situation wäre ev. nicht mehr so schlimm.
21.11.08, 20:43:55
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Mir geht es vor allem um die Frage, ob hier eine "korrekte" Verschreibung vorlag, es gibt ja auch viele falsche ADS-Diagnosen, besonders wenn zuerst ADS diagnostiziert wurde und dann Autismus.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
21.11.08, 20:47:25
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arlette
(Autistenbereich)

geändert von: arlette - 21.11.08, 20:58:41

es gibt aber auch viele komorbiditäten. habe ich im letzten forschungsbericht des kjpd zürich gelesen, und die sind auf beiden feldern wirlich sehr kompetent (bzw. achten darauf, das eine oder ander ausschliessen zu können). allerdings stimmt es gemäss umfragen, dass viele erwachsene mit as erst ads/adhs diagnostiziert wurden.
21.11.08, 20:57:58
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katze1901
(Standard)

geändert von: katze1901 - 22.11.08, 22:41:57

Also bei meinem Sohn wurde ZUERST durch den damaligen Leiter des SPZ AS diagnostiziert. Drei Jahre danach kamen wir dann im SPZ an eine andere, auf ADS/ADHS spezialisierte Kinderärztin, die ZUSÄTZLICH noch ADHS diagnostizierte und uns dann diese Medikation verordnet hat - also "korrekt" oder??? Es handelt sich hier nicht um irgendeine schnelle und unüberlegte Verschreibung (vielleicht sogar auf meinen Wunsch) durch z.B. unseren Hausarzt, falls diese Besorgnis entstanden sein sollte...
Aber ehrlich gesagt will ich mich hier auch nicht ständig für die Gabe dieses Medikamentes rechtfertigen müssen.

Dann möchte ich auch noch gerne klarstellen, daß ich in medizinischer Hinsicht nicht total unwissend bin und mich mit manchen Vorgängen, die im Körper stattfinden ein klein wenig auskenne - bei mir handelt es sich nämlich um eine ausgebildete Arzthelferin (wenn's auch schon ein paar Jährchen her ist...:D).
22.11.08, 22:28:41
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honeypot
(Gastzugang)

Zitat:
Also bei meinem Sohn wurde ZUERST durch den damaligen Leiter des SPZ AS diagnostiziert. Drei Jahre danach kamen wir dann im SPZ an eine andere, auf ADS/ADHS spezialisierte Kinderärztin, die ZUSÄTZLICH noch ADHS diagnostizierte und uns dann diese Medikation verordnet hat - also "korrekt" oder???


Der mit dem Hammer in der Hand sieht überall Nägel...
18.12.08, 23:02:33
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Losy
(Standard)

Zitat von stimmgabel:

sie macht das nur bei mir (und bei meinem mann, der leider momentan viel weg ist). außerhalb von zuhause ist sie das ruhigste, netteste, süßeste und kooperativste kind der welt, und alle beneiden mich um diese "pflegeleichtigkeit".


Ich habe festgestellt, dass mein Freund nur bei seiner Familie und bei mir seine Wutausbrüche hat. Nach aussen ist er extrem angenehm für seine Freunde, er würde niemandem was antun. Mir und seiner Familie aber schon und es ist so, glaube ich, da er weiss, dass wir ihn lieben, ihm verzeihen würden und vor allem: er fühlt dass er alle Anstrengungen sich zu verstellen fallen lassen kann.

Es ist einfach so. Ich habe aber noch keinen Weg gefunden wie damit umgehe. Diese Diskrepanz tut weh. Das weiss ich.
29.12.08, 00:18:30
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