so und nun rege ich mich ein wenig auf.
@Monk:
woher weißt du oder warum vermutest du, dass eine solche frau ihr kind abgöttisch geliebt hat? unter dem resultat von liebe allgemein stelle ich mir etwas anderes vor als mord.
wenn jemand selbst gehen möchte, welche intention verbirgt sich dahinter? selbstmord ist egoistisch, aus meiner sicht. warum werden in vielen fällen unbeteiligte in die handlung hineingezogen? ist das nicht egoistisch, auch wenn dies immer wieder versucht wird mit dem „ersparen wollen“ vom mutmaßlichen leid anderer zu rechtfertigten? das, was sich das eigene hirn im rahmen von schweren depressionen ausbrütet, erfolgt aufgrund einer verzerrten wahrnehmung der die person umgebenden umwelt.
dass pflege aufwändig sein kann, ist akzeptiert. jedoch existieren auch menschen, die dies gerne tun (aus liebe? aus achtung vor dem leben? aus wertschätzung?). diese frau hätte sich hilfe suchen können. allerdings besitzen nicht wenige menschen dieser altersklasse scham davor, anderen zu „beweisen“, dass sie oder andere nicht leistungsfähig sind. das zeigt sich immer wieder in den situationen zur begutachtung hinsichtlich der erlangung einer pflegestufe. mit höchster anstrengung wird teilweise versucht den begutachtenden menschen zu zeigen, wie gut noch alles selbst erledigt werden kann. warum? diese frau hätte entsprechende hilfe - dies auch 24 stunden täglich – erhalten (vielleicht hatte sie die auch, keine ahnung).
ich für meinen teil lebe nicht auf einem weit entfernten planten und ich vermute auch andere wissen (oder besitzen eine vorstellung darüber), was pflege bedeutet.
die eigene subjektive einschätzung, dass ein anderer mensch keine glückliche zukunft haben könnte (welch anmaßung!) ist grund genug andere leben auszulöschen? wenn meine eltern gewusst hätten, dass ich autist bin und sich darüber gedanken gemacht hätten: hänseleien im kindergarten, mobbing in der schule, ausnutzung zum persönlichen spaß anderer etc. wäre es besser gewesen, mich umzubringen. das ist rechtens... wenn sich der unglückselige mensch nicht selbst dazu äußern kann, worin er glück empfindet, ist es natürlich auch richtig davon auszugehen, dass er genau dazu nicht in der lage ist.
„geistig behindert ja wohl auch...“
was für eine aussage. autisten zum beispiel (ja, ich bringe hier ständig autisten als beispiel...sie verstehe ich wenigstens besser) gelten überwiegend auch als geistig behindert. und warum? weil sie nicht das tun, was andere von ihnen verlangen. weil sie nicht auf ein quadrat zeigen, wenn sie es sollen. weil sie nicht irgendwie für andere deutlich machen, dass sie etwas von den buchstaben vor ihren augen oder vom gehörten verstanden haben. erst, wenn sie es irgendwie geschafft haben, sich selbst in ihrer umwelt zu koordinieren und verständlich für unverständig sein wollende (so ähnlich wurde mir das mal vorgeworfen) kommunizieren und die welt erstaunt ist über diese „plötzlichen“ leistungen, kommt die frage auf, ob sie vielleicht doch nicht so geistig behindert sind...
oder alzheimer-menschen. sie gelten gemeinhin auch als geistig sehr beschränkt. die allgemeinheit weiß nicht, wie es in ihrem inneren aussieht. hatte ein buch von einem betroffenen gelesen, das ich für unbedingt lesenswert erachte.
man sollte IMMER davon ausgehen, dass menschen, die sich nicht für andere verständlich machen können über sich selbst, ein innenleben besitzen wie alle anderen menschen auch. denken.
wenn der persönlichkeit aus dem link keine kommunikationsmittel zur verfügung stünden und sie es nicht schaffen würde diese zu bedienen, was würden so schlecht denkende menschen wohl von ihr halten? würde jemand auf die idee kommen – wenn nur dieser zustand betrachtet wird, über was sie womöglich nachdenkt?
und jezt diese gedanken mal auf all die seit geburt (schwerstmehrfach)behinderten menschen übertragen und einfach mal die überlegung zulassen, ob für sie nicht vielleicht auch das zutrifft, was bei anderen bereits erwiesen ist. gefühle? hochkomplexe gedanken? und sich
nur nicht äußern können? die menschheit wird es wohl nie erfahren...
wer nicht leben möchte, wird nicht leben/das leben genießen. es ist ohne hilfsmittel evtl. nicht so einfach und wenn ein mensch an seinen eigenen reflexen scheitert, hat er es versucht und ist ggf. mit sich selbst darüber im reinen.
habe dazu nun ganz viele gedanken verschwendet und bleibe bei meiner meinung.
Artikel 1 GG:
1)Die
Würde des Menschen ist unantastbar.
2)Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu
unverletzlichen und
unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.
Artikel 2 GG:
1) Jeder hat das Recht auf die
freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
2)
Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich.
In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.
Artikel 3 GG:
3)
Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Artikel 6 GG:
2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht.
Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.
4) Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft. (anmerkung: hier fehlt noch „jeder Vater“)
5) Den unehelichen Kindern sind durch die Gesetzgebung die gleichen Bedingungen für ihre
leibliche und seelische Entwicklung und ihre Stellung in der Gesellschaft zu schaffen wie den ehelichen Kindern.
Artikel 19 GG:
2)
In keinem Falle darf ein Grundrecht in seinem Wesensgehalt angetastet werden.
(die auszüge aus den deutschen grundrechten habe ich jetzt hoffentlich nicht falsch zitiert)
und zum abschluss:
depressionen
schlimm, wenn dafür ein anderer sein leben lassen muss!