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Geschrieben von: Löwenmama am: 27.09.08, 14:18:38
Ich war gestern beim Psychologen,weil ich langsam zu dem Entschluss gekommen bin,dass ich scheinbar selbst leicht autistisch bin...hab in einem anderen Threat schon darüber geschrieben...der Psycholog sagt mir nach einem Kurztest und nach Gesprächen,dass ich wohl tatsächlich auch irgendwie autistisch sei (mein grosser Sohn hat ADS mein kleiner ist ja Autist),ich müsste aber ins ZI gehn,wenn ich eine genauere Diagnose haben möchte...will ich aber eigentlich gar net,ich wollte doch nur wissen,ob mein kleiner Sohn genauso denkt wie ich...ich bin ja eigentlich auch immer gut zurecht gekommen,hab mich nur manchmal gewundert,warum andere Menschen auf viele Dinge so völlig anders reagieren und hab mich da dann eben angepasst...klappte immer ganz gut...
jetzt bin ich mir völlig unsicher,ob ich eine Diagnose machen soll (eigentlich ist mir das glaub ich zu aufwändig ) und ob ich meinem Umfeld davon erzählen soll...
*völligunsicher bin*:?


Geschrieben von: 55555 am: 27.09.08, 14:23:12
Was erhoffst du dir von einer Diagnose? Bist du dir über mögliche rechtliche und praktische Nachteile im Klaren? Dir ist klar, daß auch Autisten nicht alle gleich denken?


Geschrieben von: Löwenmama am: 27.09.08, 14:31:49
Ich erhoff mir eigentlich gar nix...bin ja zufrieden mit mir... was meinst du mit rechtlich und praktisch??und natürlich ist mir klar,dass nicht alle Menschen gleich denken...ich hab nur schon immer eine sehr ausgeprägte Wahrnehmung,gerade beim Hören und Sehen...bisher dachte ich eigentlich,dass das "normal" (also bei allen Menschen so ist)...aber scheinbar wohl doch nicht... Mein Sohn scheint beim Sehen allerdings noch empfindlicher zu sein,er geht gern in dunkle Schränke.Mein Mann meint dann immer,er müsste in da raus holen,ich gönn ihm das,weil ich das als Kind auch immer gern hatte und weil man da so herrlich seine Ruhe hat...


Geschrieben von: 55555 am: 27.09.08, 14:44:06
Wenn du es nur so anstrebst ohne bestimmten rechtlichen Grund würde ich eher davon abraten. Nachteile gibt es mit Diagnose z.B. bei verschiedenen Versicherungsarten. Wenn die Diagnose in Institutionen bekannt wird kann es zu latenten Diskriminierungen führen, die sehr schlecht greifbar sind, z.B. indem nicht mehr so engagiert erklärt oder man für dumm gehalten wird. Ohne Diagnose scheinen NA ihre eigene gleichwertige Beobachtung deutlich anders zu bewerten. Eine bekannte Diagnose kann auf NA offenbar wie eine Einladung wirken die Person mies zu behandeln.


Geschrieben von: Löwenmama am: 27.09.08, 14:50:19
Danke 55555!!Ich wollte es ja eigentlich auch nur für mich wissen... so kann ich meinem Kind besser das Leben um ihn herum erklären und der Umwelt kann ich besser vermitteln,was der kleine wie,wann und warum macht...kommt doch uns allen zugute...ich weiss nur nicht,ob ich das meinem Mann und der Familie erzählen soll...von meinen Ticks weiss keiner was,hab früh gelernt das besser für mich zu behalten...mein Mann ist eh schon depressiv (wahrscheinlich manisch),wäre es für ihn belastend,wenn er das jetzt auch noch erfährt,dass seine Frau ja auch "nicht der Norm entspricht"?? (Seine Worte,nicht meine)


Geschrieben von: Blaue Elfe am: 27.09.08, 14:54:29
Hallo Conny...

und was willst du nun machen?ich kann dich verstehen,du willst nachvollziehen,was in deinem Kind vorgeht und besser damit umgehen...geht mir ja genauso....nur leider ist es so mit den Diagnosen...ich habe auch schon so viele und meine Thera meinte wie viele ich noch will...ich wollte auch zum Neurologen und sie meinte es bringe nichts....10 Ärzte,10 Meinungen und danach ist man verunsicherter als vorher..sehe ich ja an mir.Es gibt ja auch Ärzte,die ADS bei Erwachsenen feststellen,nur ist das auch meist aufwendiger und anders zu behandeln als bei Kindern..."drück dich"


Geschrieben von: Löwenmama am: 27.09.08, 15:10:03
Hallo Blaue Elfe!!
Nichts will ich jetzt machen...ich fühl mich ja nicht schlecht,also brauch ich auch keine Therapie!!!Mir reicht schon,dass der Psychologe meinte, ich sei nun mal anders und habe es ja selbst schon begriffen...er hat mir ja nur zur weiteren Diagnostik geraten,falls ich Therpien machen wolle...ich lass einfach alles so wie es ist!!Warum sollte ich was ändern,solange es mir gut geht?? Ich kann jetzt nur besser verstehen,warum sich die anderen immer so komisch benehmen ;-))


Geschrieben von: tabby am: 27.09.08, 15:37:39
Ich hab mir ueberlegt, das ich zu keinem mehr gehen werde. Der letzte Typ hat mir gesagt, das ich so kommuniziere wie ein Asperger und æhnliche Art und Weisen habe, wahrscheinlich Legasthenie und ein Fixierproblem. (Vater und Mutter hatten selbe Problematik)

Warum solltest Du nach einer Diagnose Deinen Sohn besser verstehen?

Durchwælze im Internet Uniprotokolle ueber Autismus und Buecher und suche Dir das Beste raus.

Die 100% Gewissheit gibts nicht, gerade wo Frauen im Autismus-Bereich noch benachteiligt werden.


Geschrieben von: Löwenmama am: 27.09.08, 15:54:10
@Frozen:Ich versuch mal zu erklären,was ich meinte,mit besser verstehn.Ich kann das immer nicht so gut in Worte fassen.Es ist nunmal so,dass jeder meint,er müsste dir bei der Kindererziehung gute Ratschläge geben,seien es Verwandte,bekannte oder auch Therapeuten oder Ärzte.Und es verunsichert einen dann doch und man überlegt sich,ob man denn alles richtig macht mit dem Kind.Jetzt weiss ich,dass ich mich einfach nur auf meinen Instinkt verlasse...ist eben einfach so ein Gefühl...


Geschrieben von: tabby am: 27.09.08, 16:29:34
Ja, das ist eine gute Idee, hør auf Deine Instinkte. Die anderen sollen belatschen wie sie wollen, aber Du machst, was Du fuer richtig hælst zwinkern

So mache ich jetzt auch.


Geschrieben von: 55555 am: 27.09.08, 21:02:36
Es ist wohl immer sinnvoll einen Mittelweg zu gehen. Aber die meisten Ratschläge zwischen Tür und Angel kann man wohl getrost ignorieren.


Geschrieben von: Löwenmama am: 27.09.08, 21:27:55
@5555 Welche Ratschläge zwischen Tür und Angel meinst du denn?? Bin heut wieder ein bissle begriffsstutzig :-((